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Konzerthaus

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
In der ...
Kurzgeschichtengruppe entdeckt und für gut befunden ...



*boogie*
Willie Dixon - einer der ersten Namen, die mir aus dem Blues begegneten.
Es war um 1970, als ich zum großen Led Zeppelin Fan wurde. Langspielplatten waren damals unverschämt teuer (bei 5 DM Taschengeld musste ich mindestens 4 Monate sparen), aber ich kaufte mir das erste Album der Band, Led Zeppelin I.
Die beiden Songs darauf, die mir am besten gefielen, waren"You Shook Me" und "I Can't Quit You Baby".
Bei beiden Songs war W. Dixon als Autor angegeben. In den folgenden Jahren begegnete mir W. Dixon immer wieder, sei es bei den Rolling Stones, Cream, John Mayall oder Canned Heat. Selbst sie berühmtesten Chicago-Blues-Musiker Muddy Waters, Howlin' Wolf und Little Walter, die allesamt viele bekannte und oft gecoverte Songs selbst schrieben, hatten mehrere Dixon-Songs im Repertoire. Und viele andere Bluesmusiker und Rockbands ebenso.
Und wenn man sich die Besetzungslisten der Begleitbands der drei genannten Bluesmusiker in den 50er Jahren anschaut, dann taucht überall Willie Dixon als Bassist auf. Und bei vielen anderen Musikern ebenso.

Muddy Waters, Howlin' Wolf und Little Walter hatten etwas gemeinsam. Sie waren alle drei in den 50er Jahren bei den Platten-Labels der Gebrüder Phil & Leonard Chess in Chicago unter Vertrag, wie eigentlich jeder Bluesmusiker dieser Zeit, der etwas auf sich hielt. Die Chess-Studios sind bis heute der Inbegriff des Chicago Blues.
Und Willie Dixon (1915-92) war die gute Seele von Chess. Er war nicht nur der Autor hunderter Songs, die von unzähligen Musikern und Bands gespielt wurden, er war nicht nur viele Jahre lang der Hausbassist in den Chess-Studios, er war auch Produzent, Arrangeur, Talentsucher und Mädchen für Alles. Oder er war einfach nur anwesend und ein guter Freund und das Idol vieler Bluesmusiker der 50er und 60er Jahre.
Als Anfang der 60er Jahre immer mehr die elektrische Bassgitarre gefordert wurde, hörte Dixon als Begleitmusiker auf und widmete sich einer eigenen Schallplattenkarriere. Außerdem schrieb er eine Autobiographie "I Am The Blues".

Ich habe den Song "I Can't Quit You Baby" herausgesucht, weil er einer der beiden ersten Dixon-Songs war, die ich kennen lernte und durch die ich zum Blues kam. Die Version von Led Zeppelin.
Beginnen möchte ich allerdings mit Otis Rush (geb. 1935), der den Song 1956 erstmals veröffentlichte, Dixon hat ihn für Otis Rush geschrieben.

Willie Dixon selbst hat den Song erst über 10 Jahre später aufgenommen. (Video 2)

Danach folgt die Version von Led Zeppelin vom Album Led Zeppelin I.

Und zum Schluss eine wunderschöne Version aus dem Jahr 2016, vom letzten Album der Rolling Stones, auf dem die alten Herren zu ihren Wurzeln zurück gekehrt sind, dem Blues.




**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Danke, Tati, für diese tolle Zusammenstellung!

Hier gefällt mir die Version von Willie Dixon am besten, eine weiche und melodiöse Musik, wie ich sie mag. Aber auch die anderen sind sehr hörenswert. Und Led Zeppelin scheint einen genialen Gitarristen zu haben!

meint

Luccio *sing*
Mir gefällt die Version von Willie Dixon auch am besten. Und ohne ihn ist die Blues- und Rock-Szene der 50er bis 70er Jahre undenkbar.

Ja, Luccio, Jimmy Page von Led Zeppelin gehört zu den besten Gitarristen aller Zeiten !
Hier ein schönes Solo von Jimmy Page aus den 70ern.

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Lach ... eine Frau, die so bearbeitet würde, könnte in Nullkommanichts das Squirten für sich entdecken! *smile*
Sultans of Swing
**********gosto:
Lach ... eine Frau, die so bearbeitet würde, könnte in Nullkommanichts das Squirten für sich entdecken!

Vor ein paar Jahren hat mir mal eine Frau geschrieben, wie sie zum Squirten kam. Und in der Tat Luccio, der Typ der dieses Wunder vollbrachte, war Gitarrist. *grins*

Ich selbst habe Keyboard/Klavier gespielt und mich danach schwarz geärgert, dass ich unzählige Stunden in meinem Leben auf diesem nutzlosen Instrumenten rumgeklimpert habe. *gleichplatz*
Ich hätte mal besser auf meine Eltern gehört. Die haben schon immer gesagt, ich solle etwas Gescheites lernen.

Wie auch immer, nach dieser Mail konnte ich nie wieder Sultans of Swing hören ohne an Squirting zu denken. Mark Knopfler, Du bist so eine Drecksau!



Irgendwann aber habe ich diese Version gehört.



Das gibt mir wieder Hoffnung und ich spiele nun auch wieder fleißig. Übung macht ja bekanntlich den Meister. *ungeduldig*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Ach, Topo!
********1970:
Mark Knopfler, Du bist so eine Drecksau!

Du kannst doch nicht den guten alten Mark für deine schlüpfrigen Gedanken verantwortlich machen!

Dass Musiker in der Damenwelt allgemein als gute Lover gelten, mag daran liegen, dass sie gewöhnt sind, das Instrument ihrer Wahl mit Leidenschaft, Temperament und Einfühlungsvermögen zu behandeln ... und da liegt es nahe, diese Art des Umgangs auf die Weiblichkeit zu übertragen, denke ich.

Und wie du schon festgestellt hast, gilt dies nicht nur für Gitarristen.

Ich könnte mir gut vorstellen, mich von einem Schlagzeuger in Kunyaza einführen zu lassen ...

sinniert

Luccio *smile*
**********gosto:
Du kannst doch nicht den guten alten Mark für deine schlüpfrigen Gedanken verantwortlich machen!

Ich bin nicht neidisch!!! *nein*
Nein, bin ich nicht. *schmoll*

**********gosto:
Dass Musiker in der Damenwelt allgemein als gute Lover gelten, mag daran liegen, dass sie gewöhnt sind, das Instrument ihrer Wahl mit Leidenschaft, Temperament und Einfühlungsvermögen zu behandeln ...

Mein Musiklehrer meinte immer: "Topo, willst du dir nicht mal 'ne Blechtrommel kaufen und Marschmusik machen?"

Blöder Arsch! *schmoll*

Aber wenigstens Du machst mir Hoffnung, Luccio

**********gosto:
Ich könnte mir gut vorstellen, mich von einem Schlagzeuger in Kunyaza einführen zu lassen ...

*senf*
ER hat mich in jungen Jahren zum "Squirten" gebracht, bei SEINEM Anblick lief mein Kopfkino Oscar-reif, wenn ich SEINE Stimme hörte schmolz ich wie Butter in der Sonne ...

Robert Plant, Sänger von Led Zeppelin, meiner Lieblingsband in der Jugendzeit.
Hier ein Auftritt in 1973, ich war damals 15 und war sooooo verknallt.
Ist er nicht süß, sexy, wunderschön ? Achtet mal drauf, wie er mit dem Arsch wackelt und dann die Beule vorne in der Hose und überhaupt ... Damals waren noch Haare angesagt, auf Brust und Bauch ... und seine Haare auf dem Kopf hätte ich gerne gehabt. Für mich war er ein Rauschgoldengel ... man müsste noch mal 15 sein ! *gg*

Led Zeppelin - Rock And Roll

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Jaaa!
Da hätten wir uns in einem schönen Dreier zusammenfinden können! Allerdings hätte es dafür meiner heutigen Erfahrung und "Entfaltung" bedurft, denn mit fünfzehn war ich äußerst schüchtern und gänzlich unbedarft ... *smile*
*gg*

Und so sieht er heute mit 69 Jahren aus. Die Stimme ist noch fast die alte.

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Zum Geburtstag, lieber Mark!

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Hab zwei ...
... tolle Musiker entdeckt, Jon and Roy. Und ich kann euch auch verraten, wie es mir gelingt, ihre Namen nie mehr zu vergessen ...

Ich traf mal einen Mann - Ron - hier auf Joy. Und weil er mir viel Freude gemacht hat, denke ich bei RON immer auch an JOY.

Und wenn ich R und J vertausche, habe ich wieder meine zwei tollen Musiker, Jon and Roy.

Na, wie findet ihr das?

*boogie*


Vor einiger Zeit hatte ich verschiedene Versionen des Songs "Baby Please Don't Go" vorgestellt.
Ich habe jetzt eine Version gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Mance Lipscomb (1895-1976) arbeitete über 50 Jahre lang als Sharecropper, das heißt, er bewirtschaftete gepachtetes Land, die Pacht wurde durch einen festgelegten Naturalzins bezahlt.
Musik machte er nur als Hobby. Um 1960 setzte er sich zur Ruhe und wurde von Chris Strachwitz, Gründer von Arhoolie Records, einem bis heute bedeutendem Blues-Label, entdeckt und begann nun, im Rentenalter, eine Schallplattenkarriere.
Mance Lipscomb spielte wunderschön melodisch Gitarre im Stil des Delta-Blues.
Trotz gebrochenen Fingers das Fingerpicking zu beherrschen, ist schon eine große Leistung.
Was hier nach 1930 klingt, wurde Anfang der 60er Jahre aufgenommen.

Mance Lipscomb - Baby Please Don't Go

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Da hast du einen weiteren beeindruckenden Künstler vorgestellt und uns eine große Freude gemacht, liebe Tati. Er macht einen sympathischen und bescheidenen Eindruck, und die harte Arbeit auf den Feldern ist ihm immer noch anzusehen.

Auch ich habe das Fingerpicking sehr geliebt, hatte es mir mit einem Übungsbuch von Peter Bursch selbst beigebracht. Doch mittlerweile habe ich links den kleinen Finger eingebüßt, der Mittelfinger ist nach zweifachem Bruch steif geblieben, der Zeigefinger in ganzer Länge vernarbt.

Aber ich will nicht jammern, habe ja meine Blockflöten und das Keyboard. Und meine Gitarre lehnt dort in meinem Blickfeld und wartet darauf, dass ich mich wieder ans Spielen mache. Vielleicht wie Xavier Rudd, der sie sich manchmal auf die Oberschenkel legt und von oben spielt?

Und an dieser Stelle ein Hoch auf Peter Bursch und seine großartigen Gitarrebücher! *meinheld*
Mein Übungsbuch fürs Fingerpicking
Luccio, das ist zwar schade, dass du keine Gitarre mehr spielen kannst, aber du kannst dich wenigstens an anderen Instrumenten erfreuen.

Viele Blues-Musiker lebten in bescheidenen Verhältnissen, trotz Plattenverträgen und Auftritten. Sie wurden ganz einfach sehr oft von den Plattenfirmen, die alle in "weißer" Hand waren, beschissen.
In den 20er und 30er Jahren war es normal, dass ein Musiker im Studio 50 $ in die Hand bekam und die Plattenfirmen dann jeden Cent der Plattenverkäufe einstrichen. Verträge gab es nicht und wenn, dann hätten sie die meisten Musiker gar nicht lesen können.
In den 50er und 60er Jahren wurde es etwas besser, aber auch da fehlte vielen Musikern das juristische Wissen, um die Veträge zu verstehen.
Willie Dixon, der zu den Besserverdienern gehörte, hatte irgendwann die Nase voll und verklagte Anfang der 70er Jahre Led Zeppelin, deren erster Welt-Hit "Whole Lotta Love" in großen Teilen von einem Dixon-Song stammte, ohne dass sie ihn als Autor genannt hätten. Es kam zu einem Vergleich, Led Zeppelin zahlte eine hohe Summe, die bis heute nicht bekannt ist. Willie Dixon gründete von diesem Geld die Blues Heaven Foundation, die sich um verarmte Bluesmusiker kümmerte und Anwälte bezahlte, um Tantiemenforderungen durch zu setzen.
"What'd I Say", ein Song von Ray Charles (1959), ist von unglaublich vielen Musikern und Bands gecovert worden, so dass es mir schwer fiel, vier Versionen heraus zu picken. Unter denen, die ich nicht herausgepickt habe sind Elvis Presley, The Beatles mit Tony Sheridan, Johnny Cash, Roy Orbison, Brenda Lee und viele viele andere.

Ich fange natürlich mit Ray Charles an, allerdings eine Live-Version aus Sao Paolo in 1963.

Als nächstes folgt meine absolute Lieblingsversion, nämlich die Live-Aufnahme von Jerry Lee Lewis im Star Club in Hamburg 1964.
Das war Jerry Lee Lewis bestes Konzert, so gut war er nie vorher und auch nachher nicht mehr. Das ist der wildeste und härteste Rock'n'Roll, der jemals aufgenommen worden. Es wird euch von den Sitzen reißen.
Für mich war und ist Jerry Lee Lewis der wahre König des Rock'n'Roll, gegen ihn war die Glitzer-Matrone Elvis nur ein Warmduscher.

Danach geht es gemächlicher weiter, mit der Version von John Mayall's Bluesbreakers with Eric Clapton von 1966. John Mayall machte aus dem Song einen schleppenden, modernen Chicago-Blues.

Die letzte Version, die ich euch vorstellen möchte ist aus dem Jahr 2008 und gehört auch zu meinen Favoriten. The Vanjas sind eine kabarettistisch angehauchte Rock'n'Roll-Band aus Schweden und ihre Version von What'd I Say ist so herrlich schräg.




*****har Paar
41.020 Beiträge
Alle vier Versionen dieses grandiosen Songs sind auf ihre Weise sehr, sehr hörenswert.

Bisher hielt ich ja die von Ray Charles (den ich sowieso sehr gern höre) für die beste Version, doch Jerry Lee Lewis - da hast Du völlig recht, liebe Tati - hat mich glatt vom Hocker. Da hab ich, als ich 1964 lange in Hamburg und natürlich auch oft im Starclub war, wohl wirklich etwas verpasst.

Ja, das ist wirklich Rock'n Roll! Einfach, direkt, lebendig und mitreißend!

(Der Antaghar)
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Ach, Tati!
Ich hab mir jetzt alle Versionen mehrmals angehört und kann mich nicht entscheiden, welche mir am besten gefällt! So geht es mir manchmal bei Männern!

Aber ich brauch mich ja auch nicht entscheiden. Das beruhigt mich ungemein.

freut sich

Luccio *boogie*
Nein, Luccio, du musst dich nicht entscheiden. Nimm dir alle vier *lol*

Jerry Lee Lewis spielte damals eine Woche lang im Star Club in Hamburg und es wurde eine Live-LP aufgenommen, die zu den besten Live-Alben aller Zeiten zählt.

Ich habe jetzt noch mal was von den Vanjas, ich liebe die abgedrehten Auftritte von Sängerin Vanja Lo.
"Baby Let Me Bang Your Box"

*****har Paar
41.020 Beiträge
Heute will ich auch mal etwas vorstellen. Nein, keinen berühmten Profi und auch nicht "uralte" Helden der Musik, sondern etwas Ungewöhnliches und meiner Meinung trotzdem sehr Beachtliches. Der Kerl spielt auf drei Saiten, die auf einem Spaten (!) aufgespannt sind (oder einer dreisaitigen "Gitarre", die einem Spaten nachempfunden ist):

(Der Antaghar)
groooovy, lieber Antaghar


herum geschaut und folgendes entdeckt

https://www.google.de/url?sa … kYSOoKg&ust=1502802390860656

Justin Johnson
Danke, Antaghar !
Der Typ ist echt gut (und sieht auch noch schnuckelig aus, mit den langen Haaren).
Die Shovel Guitar ist mir jetzt neu, erinnert mich aber sofort an die Cigar Box- und Oil Can Gitarren. Ich stellte beide ja schon hier vor (Samantha Fish).
Diese Gitarren haben (fast) alle ihre Vorbilder in den 20er Jahren, als viele schwarze Musiker das Geld nicht hatten, sich eine echte Gitarre zu kaufen und sich dann halt eine bastelte. Es würde mich nicht wundern, wenn auch die Shovel Guitar ein reales Vorbild hätte. Und ich würde mich nicht wundern, wenn sie vom gleichen Hersteller stammen würde, wie die Cigar Box und die Oil Can.
So wie es aussieht, wurde tatsächlich ein Spaten verwendet, dieser aber professionell umgebaut. Hat sogar einen Tonabnehmer, das hatten die Jungs in den 20ern nicht. Samantha Fishs Cigar Box hat auch nur 4 Saiten.
Diese Gitarre eignen sich sehr gut zum Slide-Gitarren-Spiel, dadurch dass viel Metall vorhanden ist und dadurch der Klang lauter und kräftiger wird.
Und der Justin Johnson, der übrigens auch eine Cigar Box besitzt, beherrscht seine Shovel sehr gut. Das ist authentischer Slide-Gitarren-Blues.

*top*
Wegen Überfüllung geschlossen
Dieses Thema hat die maximale Länge erreicht und wurde daher automatisch geschlossen.

*geschlossen*

Und hier geht es gleich weiter: Bad Weisheit: Konzerthaus - der zweite Teil
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