Konzerthaus

Seit fast 50 Jahren beschäftige ich mich nun schon mit zeitgenössischer Musik. Es fing, wie bei den meisten Menschen, im frühen Teenie-Alter mit der Musik an, die in den Hitparaden (Charts) lief. Das war damals Hardrock und Bluesrock. Durch Bands wie Led Zeppelin und Canned Heat kam ich automatisch zum Blues, der Mutter aller populären Musikrichtungen. Neugierig, wie ich schon immer war, versuchte ich die Wurzeln des Blues ergründen
Um es kurz zu machen, eine große Sammlung aus Schallplatten und CD's und einem Blueslexikon im Kopf, war die Folge.
15 Jahre lang machte ich etliche Radiosendungen zum Thema Bluesgeschichte. Anerkennung selbst aus den USA, dem Ursprungsland des Blues, wurden mir zuteil.

Der Blues hatte in Deutschland immer mal wieder Revivals, aber seit ein paar Jahren schlummert er in einer Nische vor sich hin. Die Bluesgemeinde wird älter, Nachwuchs ist selten.

Anders in den USA. Dort gibt es noch eine relativ große Blues-Szene und es gibt auch Nachwuchs.
Frauen spielten im Blues, mit Ausnahme der 1920er Jahre, immer eher eine untergeordnete Rolle.
Umso erfreulicher war meine Entdeckung vor wenigen Jahren, dass es in den USA recht viel weiblichen Nachwuchs in Sachen Blues gibt.
Mädels im Teenager-Alter schnappen sich die Gitarre und spielen Blues.

Erstaunlicherweise hat das größte und einflussreichste Blues-Label seinen Sitz in Deutschland, in dem Dörfchen Lindewerra in Thüringen, Ruf-Records von Thomas Ruf.
Ruf erfand vor einigen Jahren die "Blues Caravan", mit der Nachwuchs-Blueskünstler hauptsächlich durch die USA und Europa ziehen. Innerhalb dieser Blues-Caravan gibt es die "Girls with Guitars"-Touren, der Name sagt es, mit jungen Damen an Gitarre und Bass.
Im Jahr 2015 zum Beispiel, waren das Eliana Cargnelutti (26) aus Italien, Sadie Johnson (18) aus Bloomington, Indiana an den Gitarren. Heather Crosse (40) aus Louisiana, eine sehr erfahrene Blues-Musikerin, begleitete die beiden an der Bassgitarre. Am Schlagzeug saß, zumindest beim europäischen Teil der Tour, Denis Palatin aus Frankreich.

Auf Sadie Johnson, dem Küken der Truppe, werde ich in einem weiteren Teil meiner Blues-Geschichten, näher eingehen.
Für mich ist Sadie das größte Blues-Talent seit Janis Joplin. Mail-Verkehr mit Sadies Mutter bescherten mir interessante Einblicke in ihren Werdegang. Zur Zeit studiert Sadie Musik-Pädagogik und möchte hauptberuflich mit kranken Kindern arbeiten. Seit ihren 16. Lebensjahr kümmert sie sich um kranke und sterbende Kinder in einer Kinder-Krebs-Klinik.
Dazu später mehr.

Um mal ein kleines Gefühl für die Musik der Damen rüberzubringen, habe ich hier ein Video von der Tour 2015, bei der es unzählige Auftritte in Deutschland gab, aber auch in Österreich, Frankreich, England, Luxemburg, Belgien, Holland und Polen.

Das folgende Video stammt von einem Auftritt in Holland und zeigt schon mal die ungebremste Spielfreude von Sadie Johnson, damals 18 Jahre alt.
Viel Spaß !

Eine Idee zu BW:

Der Song muss jetzt einfach sein.
Eine meiner absoluten Lieblings-Edel-Schnulzen, zum Weinen schön vorgetragen von Sadie Johnson, meiner Lieblingsmusikerin und größtem Blues-Talent seit Janis Joplin. Nichtsdestotrotz ist Sadie "nur" Hobby-Musikerin, siehe auch den Magazin-Beitrag.

Der Titel passt auch irgendwie hier her: Someday, After A While You'll Be Sorry
(aufgenommen am 16.März 2017)

Solo batterie



Lg

In The Cage, Afterglow



Lg

Sorrow



Lg

Eins meiner Lieblingsvideos von der Girls with Guitar Tour 2015.
Ein ganz typischer Auftritt für Sadie Johnson, ihre "Gitarren-Gesichter", lustige Fratzen, ihre Körpersprache, Herumhüpfen, aus dem Bauch heraus spielen, der Kontakt mit dem Publikum, "her infectious smile" (Zitat ihrer Mutter), dieser sympathische Spargel-Tarzan mit dem Hauch von Schulmädchen-Sex-Appeal, macht keine Show, sie ist einfach Sadie.

Wang Dang Doodle - toll gesungen von Heather Crosse

Eines meiner Lieblingsstücke...

The Temptations - Papa was a rollin stone



Lg

Sympathy For The Devil



Lg

One Man Genesis



Lg

Diamonds



Lg