******nci:
Wenn die "Realität" die einzige Illusion ist, ist die Illusion die Realität.
Deswegen unterscheidet man Realität und Wirklichkeit.
"Mein Zeh tut weh" kann im Kontext zur Wirklichkeit wahr sein.
Im Kontext zur Realität wirds schwierig, zuweilen könnte man es auch widerlegen.
Das "spröde" an Wissenschaft im hier erwähnten Kontext ist ja, das sie sich ganz und gar auf die Realität bezieht. Mit dieser habe ich jedoch nur wenig zu tun. Ich lebe in meiner Wirklichkeit. Ich sehe ein Baum, keine Zellen, keine Atome und auch keine noch kleinere Teilchen. Wenn mir der Zeh weh tut mag das unwissenschaftlich sein, aber es ist in diesem Moment alles was zählt.
Die alten Griechen waren an einer Wissenschaft der Wirklichkeit interessiert. Daher auch soviel spirituelle einflüsse. Auch die Scholastik des Mittelalters ist durch und durch wissenschaftlich- jedoch mit dem Axiom eines Gottes- wieder als Referenz zur Wirklichkeit.
Erst mit der Aufklärung ging die Wissenschaft hinüber zur Realität. Es zählte nur noch das, was nachgemessen werden konnte, und auch von jedem gleichermaßen nachgemessen werden konnte.
Mein Schmerz im Zeh kann übrigens von niemand anderem nachgemessen werden. Nimmt man also die nachprüfbarkeit als zentralen Punkt für die wissenschaftlichkeit, so muss die Existenz meines Schmerzes stark bezweifelt werden.