Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Miramar Weinheim
2547 Mitglieder
zur Gruppe
FKK in BaWü
2071 Mitglieder
zum Thema
Längste zeit ohne sex158
Ich wollte mal von euch wissen, was die längste zeit ohne sex bei…
zum Thema
Wie kann man wissen, ob er/sie eine dominante Seite hat?110
Ich denke im Bett hab ich mich zurückgehalten und wollte nicht…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Wie können wir wissen?

******nci Mann
445 Beiträge
Naja Dreamy, für mich steht zuvorderst das Überleben der Spezies, gegen alle Widrigkeiten auf dem Programm.
Was danach kommt ist für mich Luxus. Nice to have but not necessary. Für Dich scheint es über das Überleben hinaus einen unabdingbaren Zweck den du vermutlich "Sinn" oder "Glauben" nennen würdest, zu geben.
Da wäre ich jetzt aber interessiert zu erfahren, warum dieser "Glauben" zu Überleben unabdingbar ist. Vorsicht, rhetorische Frage. *mrgreen*

*******ory:
Aber es fängt erst richtig an interessant zu werden, wenn ein Newton sich fragte, warum ein Apfel vom Baum zur Erde fällt, und der Mond am Himmel eben nicht.
Ja, freilich ist das interessant und die Erkenntnisse machen das Leben sicher leichter und angenehmer - aber erforderlich um zu überleben?

*****011:
Genau, mit dem Apfel wurde es erst richtig interessant (Genesis 3) *lol* .
Genau, und der wurde ohne "Erkenntnis" gepflückt und verzehrt. Das ich dieses Beispiel wählte ist natürlich rein zufällig *zwinker*
Das mit dem Apfel und mit Newton war für mich ein Beispiel, für das typisch menschlich Bestreben Erkenntnisse zu sammeln, also auch zu philosophieren.

Und das ist durchaus grundlegend für das Leben und Überleben des Homo sapiens. Ich nehme mal an, dass Spezies unter wechselnde Umweltbedingungen sich anpassen müssen, um sich evolutionär zu entwickeln. Sonst sterben sie aus. Der Mensch gebrauchte dazu seinen Verstand als Vorteil gegenüber anderen Kreaturen, die sich ihn als Mahlzeit vorstellen konnten. Es sammelte Kenntnis, Wissen und daraus entstand die Kultur. Und zwar nicht nur, um es ein bisschen gemütlicher zuhaben in der Höhle, sondern grundsätzlich, damit es ihm und seinen Lieben (Stamm) besser geht als dem Säbelzahntiger oder den Nahrungskonkurrenten. Allerdings fiel für sein Bedürfnis nach Gemütlichkeit und Bequemlichkeit immer auch was ab (wie die berühmte Teflonpfanne). Selbst das Spiel der Kinder ist kein reiner Selbstzweck, sondern elementares Training zur Entwicklung von Fähigkeiten.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Wir bewegen uns gerade ein bisschen zu der Frage Warum wollen wir wissen?. Okay.

******nci:
Erkenntnis war zu keinem Zeitpunkt ein Designziel.

Zum Überleben reicht es, sich ein ungefähres Bild der Realität machen zu können, um vom Apfelbaum den Apfel zu pflücken und zu verzehren.

Der Mensch ist mehr als Überleben. Das nennt man Kultur *liebguck*.

Aber du hast schon recht: Evolutionär ist Erkenntnis kein Designziel. Dass wir dennoch zumindest Anlagen dafür zu haben scheinen, muss an zwei Dingen liegen:

  • Wir sind hirnmassemäßig überausgestattet
    Wären wir es nicht, könnten wir zwar überleben, aber eben nicht philosophieren.
  • Wir haben gesellschaftlich gesehen genügend disponible Zeit
    Wenn wir nur mit Überlebenskampf beschäftigt wären, hätten wir vielleicht die Kapazität, aber nicht die Zeit für die Philosophie.


Aber die Frage ist denoch interessant: Warum tun wir es dann? Weil wir es können? Wahrscheinlich...


Liebe Grüße
Stefan
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Dreamstory hat es in seinem Beitrag ja schon gesagt, dass Erkenntnis das Überleben des Homo Sapiens gesichert hat.

Hier ein Zitat des deutschen Physikers und Philosophen Vollmer:

„Unser Erkenntnisapparat ist ein Ergebnis der Evolution. Die subjektiven Erkenntnisstrukturen passen auf die Welt, weil sie sich im Laufe der Evolution in Anpassung an diese reale Welt herausgebildet haben. Und sie stimmen mit den realen Strukturen (teilweise) überein, weil nur eine solche Übereinstimmung das Überleben ermöglichte.“

Sorry fürs Zitieren, finde ich jetzt besser als mir eigene Worte aus den Rippen zu schneiden.
******XXL:
Wir sind hirnmassemäßig überausgestattet

Ich habe gerade einen Anderen Thread "Sind wir begabt zur Veränderung" geschrieben:

Das Übel fängt im Kleinen an (auch wenn es auch im Großen vorkommt). Ich hatte das Beispiel Burnout gegeben. Ich lese auch gerade ein Buch eines Therapeuten, der eindücklich offenlegt wie stark wir an Lösungsansätzen hängen die wir gelernt haben, die aber eigentlich noch nie zufriedenstellend funktioniert haben. Zuweilen werden die Lösungstrategien bei Erkennen des ausbleibenden Erfolges noch intensiviert, d.h. ein nichtfunktionierender Lösungsansatz wird noch radikaler angegangen, und endet in noch radikalerer Erfolgslosigkeit. Wie ich bereits geschrieben hatte: Der Überarbeitete versucht mit noch mehr Leistung seiner Überarbeitung zu entkommen. Was sein Problem immer auf´s Neue verstärkt.

Ich sehe das wir quantitativ super ausgestattet sind. Qualitativ sehe ich das nicht so. Dafür haben die Menschen eine zu große Neigung in Hamsterrädern festzustrecken anstatt nach Alternativen zu suchen die ein Aussteigen ermöglich. Es ist eben viel zu Häufig das unsere Lösungsstrategie in einem Hamsterrad auf die Möglichkeit des "schneller laufen" beschränkt ist als das "Aussteigen" zur Option wird.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
**************atze_54:
Unser Erkenntnisapparat ist ein Ergebnis der Evolution.

Ganz ohne Zweifel. Dennoch ist doch erstaunlich, dass wir dazu in der Lage sind und über Dinge Gedanken zu machen, die für die Evolution - sprich: für's Überleben - komplett uninteressant sind.

Meine Steckenpferde Astro- und Teilchenphysik beispielsweise sichern das Überleben aber in so was von keinster Weise. Purer Erkenntnisdrang - vor allem bei der Astrophysik.

Hast du dafür eine Erklärung?


Liebe Grüße
Stefan
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Der Drang nach Erkenntnis lässt sich nicht reduzieren nur auf das, was das direkte Überleben sichert. Er ist einfach vorhanden und wendet sich allen Dingen zu, die seine Neugier geweckt haben.

Wenn es dem Überleben nicht direkt schadet, kann die Suche nach breit gefächerter Erkenntnis den Genen ja egal sein. *zwinker*
******XXL:
Hast du dafür eine Erklärung?

Das Streben nach Erkenntnis kann ja auch eine spielerische Form annehmen. Kindern lernen spielerisch. Und Spielen ist eigentlich zweckfrei, auch wenn dort Dinge erlernt werden, die für die Bewältigung des Lebens sinnvoll sind - quasi so nebenbei.

Und steckt auch nicht hinter der Astrophysik die Frage nach dem Ganzen? Wo kommen wir her, wo gehen wir hin, was ist unser Platz im Universum? Scheinbar gibt es Fragen, die zwar nichts mit dem direktem Überleben, aber dafür um so mehr mit dem Leben in seiner vielfältigen Gestalt zu tun haben und mit dem Sinn des Lebens. Ist der Mensch satt und einigermaßen sicher, sind die Grundbedürfnisse befriedigt, beginnt die ganze Fragerei - und die Theorie.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Das überzeugt mich *g*.

*******ory:
Das Streben nach Erkenntnis kann ja auch eine spielerische Form annehmen.

Gibt's übrigens sogar bei Tieren. Ich hörte von Eseln, die Fußball spielen - dient auch nicht deren Überleben.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
[Mist zu früh abgeschickt]

*****_54:
Der Drang nach Erkenntnis lässt sich nicht reduzieren nur auf das, was das direkte Überleben sichert. Er ist einfach vorhanden und wendet sich allen Dingen zu, die seine Neugier geweckt haben.

Konsens. Was mich aber umtrieb war die Frage, warum wir diese Kapazität überhaupt haben. Die pure Notwendigkeit, das Überleben reicht als Erklärung offenbar nicht aus.

Worauf ich raus will: Die Evolution hat uns hier offensichtlich einen Reichtum geschenkt, der durchaus verschwenderisch ist. Wir können Dinge, die wir zum Überleben nicht brauchen. Ich finde das einen schönen Gedanken.

Das ist ein bisschen wie beim Liebesspiel, dass sich ja durchaus auch nicht auf die Notwendigkeiten beschränkt *floet*. Aber das ist wirklch ein Thema für den Marktplatz *raeusper*.


Liebe Grüße
Stefan
******XXL:
Worauf ich raus will: Die Evolution hat uns hier offensichtlich einen Reichtum geschenkt, der durchaus verschwenderisch ist. Wir können Dinge, die wir zum Überleben nicht brauchen. Ich finde das einen schönen Gedanken.

Das sehe ich genauso!

Vielleicht an dieser Stelle ein Gedanke aus der platonischen Tradition der Philosophie, der es ja um die Idee des Guten, Wahren, Schönen geht und auch von einem Überschuss des Erkennens und des Wissens ausgeht.

Das Reich der Ideen, all das, was der Mensch wissen kann, schwebt sozusagen in einem Ideenhimmel. So ist Erkenntnis eine Wiedererinnerung und ein Wiedererkennen all dessen, was der menschliche Geist oder sein Bewußtsein vor seinem Fall aus diesem Himmel bereits wusste. Und das ist mehr, reicher und größer als alles, was er jetzt weiß. Dieses Wiedererkennen ist also nicht nur funktional (also das, was der Mensch brauchen kann für die Bewältigung seines Alltags), sondern ein Erkennen des Schönen, Wahren, Guten und auch ein Wissen, dass so oft als "unnütz", zwecklos, sogar "Unsinn" bezeichnet wird. Unsere Erkenntnis ist platonisch gesehen immer größer als wir selbst und die Evolution.
*********icher Mann
817 Beiträge
und wir können Dinge, die das weitere Überleben unmöglich macht, gestern standen wir vor dem Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter.
Für mich ist die Frage, wie können wir die Vielen Hirnkapazitäten so einsetzen, dass die persönlichen Glückserleben der Menschen in ihrer Lebenszeit erhöht werden
Der Drang zur Erkenntnis sei es das rechtzeitige Erkennen eines Säbelzahntigers oder das Erkennen der Beschaffenheit von Atomen ist immer gekoppelt an ein Bedürfnis.

Ist ein Bedürfnis gestillt wenden wir uns dem nächsten Bedürfnis zu. Was wir scheinbar nicht gut können ist "bedürfnisfrei" zu leben. Als wenn unsere Psyche immer eine Auslastung mit Bedürfnissen braucht.

So ist es erklärbar warum die Leute beim neuen Iphone Schlange stehen, weil sie das Bedürfnis haben. Glücklich und zufrieden sein scheint keine Option. Sondern durch das permanente Nachschieben von Bedürfnissen werden wir zwar aktiv gehalten, aber dadurch neigen wir dazu Luxusprobleme zu schaffen- und sie so ernst zu nehmen wie das Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme in alter Zeit.


Hier ist auch der Schlüssel zum Glücklich sein. Eben nicht in der Illusion das man glücklich ist wenn alle Bedürfnisse gestillt sind- eben weil der Nachschub an Bedürfnissen immer am Laufen gehalten wird (auch unser Wirtschaftssystem ist davon abhänging). So ist es das vermeintliche Paradoxon- das Glückseligkeit nur durch Verzicht und Genügsamkeit erreichbar ist. Wir müssen das Förderband an Bedürfnissen ausstellen.
*********icher Mann
817 Beiträge
wir müssen mal wieder erkennen, was uns wirklich glücklich macht.

Ich empfehle dazu immer gerne die Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral von Heinrich Böll ganz easy im Internet zu finden
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Jaaa!
Dazu hab ich ein schönes Video entdeckt ...

*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Worauf ich raus will: Die Evolution hat uns hier offensichtlich einen Reichtum geschenkt, der durchaus verschwenderisch ist. Wir können Dinge, die wir zum Überleben nicht brauchen. Ich finde das einen schönen Gedanken.

Für mich ist genau DAS die Essenz meines Lebens und die Freude daran, überhaupt existieren zu dürfen.
*g*
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
"Der konzeptuelle Penis als soziales Konstrukt"
Auch das hat irgendwie mit "Wissen" zu tun, im weitesten Sinn zwar ... *zwinker*

http://www.spiegel.de/wissen … n-fachmagazin-a-1148845.html
*********icher Mann
817 Beiträge
Katze
der Link funktioniert bei mir nicht
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
@EinZaertlicher
Bei mir schon - bin da jetzt leider überfragt.
*********icher Mann
817 Beiträge
jetzt ging er ????
*****_54:
Auch das hat irgendwie mit "Wissen" zu tun, im weitesten Sinn zwar ...

Danke für den Link @***ze;

Das ist der Grund, warum ich viele meiner Artikel hier bei Joy mit den Etikett "Vorsicht Satire" kennzeichne. Tue nicht es nicht, so wird daraus schnell eine Fake-Nachricht, die manchen Leser schnell eine schaflose Nacht beschert.
Nachteil: ist der Artikel solcherart etikettiert, so wird er im Forum von Joy-Team nicht freigegeben *kopfklatsch* - was eigentlich wieder Anlass geben müsste zu einer Satire *grins*
*********icher Mann
817 Beiträge
Penisstudie
sehr interessanter Beitrag! Auch ein Zeichen wie Wissen geschaffen wird. Ein Loblied den einfachen Worten, sie machen Aussagen überprüfbarer und inhaltsvoller. Es sollte so geschrieben werden, dass auch der einfache Mensch es verstehen kann
  • Der Drang zur Erkenntnis sei es das rechtzeitige Erkennen eines Säbelzahntigers oder das Erkennen der Beschaffenheit von Atomen ist immer gekoppelt an ein Bedürfnis.


Ist das so?

Oder generieren wir d.h. unser Hirn nicht andauernd Erkenntnisse - auch ohne das Bedürfnisse dabei eine Rolle spielen? Egal, ob wie hungrig sind oder satt. Eben, weil unser Hirn dauernd im Dienst ist - Tag und Nacht (selbst in unseren Träumen). Sicherlich gibt es auch eine bewusste Lust an der Erkenntnis, die befriedigend sein kann. Aber das ist der seltene Ausnahmefall einer zielgerichteten Erkenntnis, der willentlichen Operation, der Erfolg beschert wurde. Der Kauf eines IPhone mag zwar ein Bedürfnis befriedigen, ist aber ein mechanischer Vorgang des Alltags. Es sei denn, man steht in der Schlange und macht daraus eine soziologische Studie über das Warten. Das tun die wenigsten, und dann würde der eigene Kaufvorgang wahrscheinlich auch eine Nebensache sein.
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Oder generieren wir d.h. unser Hirn nicht andauernd Erkenntnisse - auch ohne das Bedürfnisse dabei eine Rolle spielen? Egal, ob wie hungrig sind oder satt. Eben, weil unser Hirn dauernd im Dienst ist - Tag und Nacht (selbst in unseren Träumen).

Vielleicht ...
Aber um uns herum gibt es Unmengen von Impulsen, die unser Gehirn oder unsere Wahrnehmung triggern könnten.
Ist es nicht so, dass unser Gehirn da selektiert?

Um wortwörtlich beim "satt" und "hungrig" zu bleiben:
Wenn ich mich z.B. mit leerem Magen schlafen lege, träume ich mit Sicherheit von einem üppig gedeckten Tisch. *essen*
*****_54:
Ist es nicht so, dass unser Gehirn da selektiert?

Ja, genau. Selektieren ist auch Arbeit.

Und mit Sicherheit reflektieren wir unsere Bedürfnisse. Aber das Reflektieren von Bedürfnissen ist noch kein Bedürfnis - sondern ein Nachdenken über Bedürfnissen. Und Denken macht noch lange nicht satt. Könnte aber funktionell dazu führen, dass wir satt werden, es sei denn, wir befinden uns gerade auf dem Mond und das Raviolli aus der Tüte ist gerade ausgegangen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.