*******_DA:
******XXL:
Vielleicht ist es dir entgangen, aber es wurde mehrfach betont, dass in genau der oben genannten Wissenschaft die Zweifel und das In-Frage-Stellen von Koryphäen zum Konzept gehört. Wäre das nicht so gäbe es keinen Fortschritt in der Wissenschaft und vor allem nicht die ganz großen Sprünge, die dann Paradigmenwechsel genannt werden.
Das ist doch genau das, was ich die ganze Zeit sage !
Deswegen denke ich ja auch, dass dein Ansatz im Grunde sehr wissenschaftlich ist.
Was allerdings noch zu fehlen scheint: Ja, wann kann man denn den Zweifel mal beenden? Wann ist denn der Zweifel befriedigt? Hast du darauf eine Antwort?
*******_DA:
******XXL:
Das war meine Antwort, die du soweit ich es sehen kann, bisher komplett ignoriert hast
Nein, habe ich nicht. Ich kann mich an die Antwort noch gut erinnern.
Es ist eine Erklärung.
Aber keine Garantie dafür, dass das wirklich alles stimmt.
Also eine Garantie dafür, dass etwas stimmt, kann es schon deswegen nicht geben, weil es keine Wahrheiten gibt. Diesbezüglich freue ich mich auf den versprochenen Thread zu radikalem Konstruktivismus
.
Wenn wir aber nicht wissen können, ob etwas wirklich stimmt, dann müssen wir einen pragmatischen Umgang mit der Welt finden. Für mich gehört dazu, dass das Wissen - egal welchen Typs - sich an der Realität
bewähren muss. Das ist letztendlich der Grund dafür, dass das Experiment in der Wissenschaft so eine zentrale Rolle spielt. Da liefert nämlich die Realität selbst den Lackmustest für die Theorie.
Im Kühlschrank-Prinzip von Vince-Ebert ist das übrigens auch die Abrenzung zur Esoterik: Ein Wissen hat sich
nicht an der Realität bewährt und wird trotzdem für wahr gehalten.
Gleichzeitig ist die Realität auch das Korrektiv der Wissenschaft und treibt sie voran. Wir sprachen darüber, dass eine wissenschaftliche Aussage grundsätzlich widerlegbar sein muss. Das heißt: Es muss möglich sein, beispielsweise in der Realität Phänomene zu finden, die der Aussage widersprechen.
Nehmen wir die Erde als Scheibe. Dies ist eine wissenschatliche Aussage, denn sie ist widerlegbar. Nicht nur das - sie ist widerlegt. Spätestens mit der ersten Erdumrundung. Diese Widerlegung treibt die Wissenschaft weiter - nämlich zu der Frage: Ja, wenn sie keine Scheibe ist, was ist sie dann?
Ich bin völlig bei dir, Tati, dass man Autoritäten nicht glauben darf,
nur weil sie Autoritäten sind. Der Begriff des postfaktischen Zeitalters ist übrigens schon älter. Er wurde nämlich geprägt, als damals die USA den Irakkrieg mit hanebüchensten Argumenten begründeten, die sich hinterher als schlicht gelogen raus stellten.
Da haben Autoritäten ihre Autorität massiv missbraucht um Interessen durchzusetzen. Dass mittlerweile 70% der Aussagen eines US-Präsidenten als Lüge gelten, ist nur ein weiterer Schritt.
Dennoch wäre es aber kurzschlüssig, jetzt Autoritäten
generell nicht mehr zu glauben. Auch wenn ich mich wiederhole: Die entscheidende Frage muss sein: Welche Methode wenden die jeweiligen Autoritäten an und akzeptiere ich diese Methode als gültige.
Jedenfalls weiß ich momentan keine bessere Anwort.
Liebe Grüße
Stefan