Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Miramar Weinheim
2590 Mitglieder
zur Gruppe
FKK in BaWü
2071 Mitglieder
zum Thema
Tolyamory: Kann Liebe so funktionieren?109
Was würdest du tun, wenn dein Partner dich aufrichtig liebt, aber…
zum Thema
Monogamie oder etwas anderes749
Ich weiß, es hagelt gerade Definitionsthreads und manche sind genervt…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Beziehungsanarchie ein Zukunftsmodell?

*******ata Frau
28.056 Beiträge
die "erde dreht sich schneller"
alles ist im wandel -
beständigkeit wird rar...

vielleicht ist das zukunftsmodell das konkubinat?
hedonismus mit beständigkeit gepaart *anmach*

*lach*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Ja, so wird es wohl sein. Auch ich meine, dass Ü17 und Cioccolata das wohl richtig einschätzen.

Und über das Thema "Eifersucht", liebe Tati, könnte man noch trefflich diskutieren. *zwinker*

(Der Antaghar)
Wie topo schon schrieb: Der Knackpunkt wird der Wille zum Nachwuchs sein....

Wenn alle Kinder in monogamen Beziehungen aufwachsen ist das die beste Vorraussetzung für den fortwährenden Bestand der Monogamen Beziehung.

In anderen Kulturen gibt es Großfamilien. So kommt mir in Erinnerung, das es polygame Strukturen in asien gibt, wo die Frau sich ihre Liebhaber aussucht, und die Kinder in der Großfamilie der Mutter aufwachsen. Weil die Kindeserziehung verbindlich geklärt ist, kann die Wahl der Sexualpartner freier ausfallen.

Für Europa ist das undenkbar und unerwünscht, denn eine Großfamilie ist geografisch nicht flexibel. Am Liebsten sind der Industrie Singles- denn die sind geografisch hochgradig flexibel. Allerdings es schwant den Unternehmen das sie jetzt die Nachhaltigkeit der Produktion von nachwachsenden Arbeitskräften empfindlich gestört haben. Schön wären nun Emigranten ohne Familienambitionen (ggf. Familiennachzug aussetzen.....).

Die Frage nach Alternativen hat also auch Auswirkungen auf unser Verständnis von Arbeit und Mobilität Sesshaftigkeit. Wenn wir immer karrierebewusst unser Leben planen, bleiben uns nicht viele Möglichkeiten übrig gelingende Beziehungen in größeren Konstrukten als der Monogamie aufzubauen. Reine Sexualbeziehungen laden nicht ein über Nachwuchs nachzudenken und werden daher sich nicht durchsetzen.
Wöllten wir sexuelle Vielfalt, die aber nachhaltg ist, müssen wir den Nachwuchs integrieren- was entweder Kommune oder Großfamilie bedeutet. Eine Frau die Kinder von 3-4 verschiedenen Vätern hat ist damit schon ausgelastet, die Besuchszeiten der Väter zu regeln. Und nebenher geht sie noch arbeiten- wer hätte da noch ein reges Sexualleben? Nein- das ist keine brauchbare Option.

Wollen wir Vielfalt müssen wir Nachwuchs in diesen Beziehung(skonstrukten) zeugen und diesen Kindern vorleben das es geht. Dann werden diese Kinder sich auch für das Konstrukt der Eltern erwärmen können. Dadurch, das wir unseren Kindern praktisch zwei Möglichkeiten vorleben: monogamie oder alleinerziehend- warum erwarten wir das unsere Kinder anders wählen? Denn die Alternative dazu wäre nur Kinderlosigkeit. Und genau das wird sogar noch verstärkt mit Dynamiken a´la: Entweder du hast reichlich Sex - oder du hast Kinder.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
Menschen sind so unterschiedlich gepolt ...
... dass es offenbar kein einziges Beziehungsmodell geben kann, das für alle gleich gut taugt.

********1970:
Eine Alternative kann die Beziehungsanarchie ja sein, nur massentauglich ist sie nicht.

Ich denke das aktuell die Monogamie noch vorherrschend ist, und von dem meisten Menschen eine dauerhafte und lebenslange Beziehung angestrebt wird. Wir wissen alle, dass das nicht immer funktioniert.

Massentauglich muss selbstverständlich keine dieser Formen sein, warum auch?
Es ging ja bei der Frage nicht unbedingt, ob z.B. Beziehungsanarchie die Form der lebenslange Beziehung einmal ablösen wird. Es ging nur um eine Entwicklung, die weg vom traditionellen Modell führt.
Ich bin sicher, dass die Auswahl einfach durch dieses spezielle Beziehungsart angereichert und auch gesellschaftlich akzeptiert werden wird.
Genauso wie Ehen unter Gleichgeschlechtlichen. Hat sich früher auch keiner vorstellen können.

Die Statistik sagt, dass jede dritte Ehe in Deutschland doch irgendwann mal geschieden wird.
Also, als ausgesprochenes Erfolgsmodell kann man die lebenslange Beziehung dann wohl nicht bezeichnen.
Würde z.B. bei einem Automotor (oder Staubsauger oder Fotoapparat ...) jedes dritte Exemplar vorzeitig den Geist aufgeben, würde man es auch nicht als gut funktionierend weiter empfehlen. *zwinker*

Trotzdem ist die lebenslange Ehe genau für diejenigen, die durchhalten und darüber hinaus auch damit glücklich sind, ein Erfolgsmodell.

Für andere, die sich darin einfach nicht wohl fühlen, die sich eingesperrt oder ausgenutzt fühlen, die unglücklich damit sind, kann serielle Monogamie oder Beziehungsanarchie eine wirklich gute Alternative sein. Wenn die Beteiligten von vornherein mit offenen Karten spielen, ist das doch völlig ok.

********1970:

Serielle Monogamie in immer kürzer werdenden Abständen? *nachdenk* Ja, das kommt immer häufiger vor. Aber das kann ja kein Konzept sein. Es würde vielmehr bedeuten, dass das Konzept nur dann funktioniert, wenn es scheitert. *sternchen*

Diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht. Das Konzept heißt ja "serielle Monogamie", also, eine monogame Beziehung löst die andere ab. Das funktioniert doch.
Katze, aus den Augen eines Kindes, vor allem in der Prägephase ist die Beziehung nur dann erfolgreich wenn sie ein Leben lang anhält. Warum:

Beziehungsanarchie wird nie massentauglich werden können, und immer ein Nischenprodukt bleiben- ähnlich wie die medial gepushten Beziehungen unter Gleichgeschlechtlichen Partnern.

Weil eben nahezu alle Kinder in einer Monogamie groß werden.... Was eben dazu führt, das diese wiederum eher das Werteverständnis der Eltern übernehmen (---> Prägephase): sprich Monogamie. genauso deren Kinder, genauso deren Kinder. System läuft.

Wenn Beziehungsanarchie-Konzept wirklich zum Tragen kommt, wird es scheitern. Weil es eben kaum "nächste Generation" gibt die dieses Konzept ihrere Eltern fortsetzen- dafür müsste man nämlich Kinder machen und diese in diesem Beziehungskonstrukt aufziehen- nicht nur poppen.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
****NUM:
Eine Frau die Kinder von 3-4 verschiedenen Vätern hat ist damit schon ausgelastet, die Besuchszeiten der Väter zu regeln.

Das ist allerdings eine sehr unrealistische Vision.
3-4 Kinder haben noch nicht einmal Durchschnittsfamilien in stabiler Partnerschaft.

****NUM:
Wöllten wir sexuelle Vielfalt, die aber nachhaltg ist, müssen wir den Nachwuchs integrieren- was entweder Kommune oder Großfamilie bedeutet.

Wie kommst du denn darauf, dass das die beiden einzigen Möglichkeiten wären?

Ein Paar, das Kinder haben möchte, kann sich sehr wohl zusammentun und diese Kinder gemeinsam erziehen, dennoch aber andere Sexualpartner haben. Ist übrigens über Jahrhunderte auch in vielen Familien so gehandgabt worden, meistens von Männern, aber auch von Frauen.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
@Bicinum
Katze, aus den Augen eines Kindes, vor allem in der Prägephase ist die Beziehung nur dann erfolgreich wenn sie ein Leben lang anhält. Warum:

Bicinum, sei mir nicht böse, aber das ist Quatsch.

Weil eben nahezu alle Kinder in einer Monogamie groß werden....

Das stimmt einfach nicht. Siehe die Statistik oben.

Es gibt wirklich seriöse Untersuchungen aus dem Bereich der Persönlichkeitspsychologie, die belegen, dass Kinder sehr gut gedeihen, wenn sie gute und stabile Kontakte zu gleichbleibenden Bezugspersonen haben. Egal, ob es die leiblichen Eltern oder andere Personen sind.
*****_54:
Es gibt wirklich seriöse Untersuchungen aus dem Bereich der Persönlichkeitspsychologie, die belegen, dass Kinder sehr gut gedeihen, wenn sie gute und stabile Kontakte zu gleichbleibenden Bezugspersonen haben. Egal, ob es die leiblichen Eltern oder andere Personen sind.

Es gibt gute Untersuchungen, die nahelegen, das Kinder in jungen Jahren maßgeblich von einer polygamen Gruppe profitieren (mehr Bezugspersonen, mehr Aufmerksamkeit). Dieselbe Untersuchungen zeigen das ältere Kinder/Jugendliche maßgeblich davon profitieren, wenn die Eltern monogam sind und es stabile Beziehungsverhältnisse gibt. Das hat vermutlich mit der Pubertät zu tun. Wenn alles sich verändert wünscht man sich Stabilität. Mit Trennungsschmerz kann man eh noch nicht gut umgehen, also hofft der Jugendliche auf eine lebenslange Beziehung (und bekommt die idealerweise vorgelebt). Im ZEGG (eine Kommune) gibt es diese Dynamiken auch, was dazu geführt hat, das die Kinder in einem separaten Haus wohnen. Die jungen Kinder verstehen die Promiskuität ihrer Eltern nicht, die Älteren mögen sie nicht und finden sie peinlich. (wirklich.....)

Im Querschnitt ist es eigentlich auf die Entwicklung des Kindes bezogen egal ob er in polygamer Elternschaft oder in monoamorer Elternschaft aufwächst. Auch das hat diese Untersuchung gezeigt. Ein Fakt jedoch bleibt: Es wird immer das Beziehungssystem vorherrschen in dem die Großzahl der Kinder aufwächst. Wenn in der Polygamie nur Trockenübung gemacht werden, anstatt Kinder zu zeugen und aufzuziehen, wird sich dieses Beziehungssystem nicht durchsetzen. Jedenfalls nicht als Option für junge Erwachsene- nur als Ausweg für die "gescheiterten Monogamen", die mit dem vorgelebten und im Eigenversuch getesteten Beziehungssystem der Eltern nicht zurecht kamen.
Vielleicht noch eine Andere Herangehensweise:

Was wir "Alten" über Beziehung denken ist nahezu unerheblich. Es wird sich das Beziehungssystem durchsetzen, was Jugendliche und Junge Erwachsene als erstrebenswert empfinden. Und da ist polyamor eben nicht hoch im Kurs....

Und auch aus eigener Erfahrung mit den eigenen Kindern. Mein großer Sohn hält Monogamie für erstrebenswert, und fänd das gar nicht gut wenn da quer durch die Gegend gevögelt wird (ohne das wir ihn dahingehend beeinflusst hätten).

Dem Kleinen ist es egal (das kippt aber bald). Aber versuch mal einem 6Jährigen den Vorteil von sexueller Vielfalt zu erklären........

Unsere Kinder werden monogam veranlagt sein, denn das kennen sie von ihren Eltern aus ihrer Prägezeit. Das wir unsere Beziehung öffnen wird sie nicht beeinflussen. Dazu hätten sie in einer polygamen Elternschaft aufwachsen müssen, was sie aber nicht sind. Und sie sind es nicht, weil wir in unseren Jahren auch von der Monogamie unser Eltern geprägt wurden. Das diese geschieden sind hat uns nicht polygam gemacht. Als junge Erwachsene waren wir doch auch von dem Wunsch einer lebenslangen Monogamie erfüllt. Und damit läuft das System Monogamie immerfort......
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
****NUM:
Es wird immer das Beziehungssystem vorherrschen in dem die Großzahl der Kinder aufwächst. Wenn in der Polygamie nur Trockenübung gemacht werden, anstatt Kinder zu zeugen und aufzuziehen, wird sich dieses Beziehungssystem nicht durchsetzen.

Woher beziehst du diese Schlussfolgerung?
Kannst du mir diese Studie benennen?
(Egal, ob sie im Internet öffentlich ist, ich habe die Möglichkeit, alle wissenschaftlichen Studien auf dem Gebiet der Persönlichkeitsforschung zu bekommen).

Sorry Bicinum, noch einmal: Deine Behauptungen sind so in dieser deiner etwas saloppen Interpretaion nicht haltbar. Nenne bitte die Quellen.
Denn einzelne persönliche Eindrücke (ich habe auch viele, aber ganz gegenteilige) sind nicht maßgeblich, wenn es um statistisch relevante Untersuchungen und ihre Auslegungen geht.
*****_54:
Woher beziehst du diese Schlussfolgerung?

Nennt sich: Logik und Vernunft.

Du darfst eben nicht rückwärtsbetrachtet diese Frage beantworten. Deswegen lässt dich diese Frage nicht durch die Augen von uns Alten, dem Tode geweihten Menschen beantworten (Und aus warte eines Jugendlichen ist man mit 30 schon scheintot). Wenn du polygame Beziehungen etablieren willst müssen sie aus Sicht eines Jugendlichen erstrebenswert sein.
Wieviel 18-25 jährige kennst du, die gerne in der Kommune leben wollen und dort auch Kinder haben wollen?

Ich kenn ein Haufen 40 Jährige und Älter.........aber 18-25jährige?

Das wir hier die Frage anders beantworten ist nett, aber das wird unsere Kinder nicht daran hindern es so zu tun wie wir es ihnen vorleben. Aber dafür muss man ihnen es vorleben können (also Kinder haben).
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
****NUM:
Das wir hier die Frage anders beantworten ist nett, aber das wird unsere Kinder nicht daran hindern es so zu tun wie wir es ihnen vorleben. Aber dafür muss man ihnen es vorleben können (also Kinder haben).

Tja, liebe/r Bicinum,
schon liegst du wieder falsch.

Mein Sohn lebt ein ganz anderes Beziehungsmodell als ich und ich selbst lebe ganz bewusst in einem anderen Beziehungsmodell als meine Eltern. Und trotzdem habe ich zu allen ein sehr herzliches und gutes Verhältnis (gehabt).

Nochmal zu Logik und Verstand. *zwinker*
Wenn in der Polygamie nur Trockenübung gemacht werden, anstatt Kinder zu zeugen und aufzuziehen, wird sich dieses Beziehungssystem nicht durchsetzen.

Wenn das so stimmen würde, hättest du recht.
Aber deine "Logik" geht da recht seltsame Wege. Du ziehst ständig Schlüsse aus deinen ganz persönlichen Annahmen, die jedoch einer seriösen realer Grundlage entbehren. Ein Schluss, der von einer falschen Tatsache ausgeht, kann zwar bezüglich der falschen Behauptung logisch erscheinen, aber dennoch total daneben liegen.

Wie kommst du denn drauf, dass in polygamen Beziehungen keine Kinder gzeugt werden? *ggg*
*****_54:
Die Statistik sagt, dass jede dritte Ehe in Deutschland doch irgendwann mal geschieden wird.
Also, als ausgesprochenes Erfolgsmodell kann man die lebenslange Beziehung dann wohl nicht bezeichnen.
Würde z.B. bei einem Automotor (oder Staubsauger oder Fotoapparat ...) jedes dritte Exemplar vorzeitig den Geist aufgeben, würde man es auch nicht als gut funktionierend weiter empfehlen. *zwinker*

Das wär ja mal ein Ding. Wenn wir annehmen, das mit 25 Jahren geheiratet wird (und das ist für die vorige Generation schon fast spät), und nehmen wir fernerhin an das die eheleute etwa 50 Jahre verheiratet bleiben bevor einer stirbt. Was heißt das 2/3 der Ehen 50 Jahre funktionstüchtig bleiben.

Ich weiß ja nicht was du für Rasenmäher, Staubsauger und Fotoapparate zu Hause hast...... Aber wenn 2/3 derer nach 50 Jahren (!!!!) noch ihren Dienst tun scheint es um die qualität nicht so schlecht bestellt zu sein und die würde ich gerne weiterempfehlen. Und wenn das restliche Drittel nach 10-20 Jahren den Dienst Quittiert- bis dato habe ich schon 2 Staubsauger, 3 Fotoapparate und ein Auto verschlissen. Ganz zu schweigen, das ein Mixer heute nur für den Gebrauch von max 1-2 Minuten konzipiert ist und seltenst eine ganze Betriebsstunde zusammenbekommt ist die Ehe gerade zu ein Erfolgsmodell......

Deine Logik ist:
48% aller Menschen (ab Geburtsjahr 66/61) waren schon mal Arbeitslos. Das heißt Arbeiten gehen ist nichts auf Dauer. Sollten wir gleich lassen. Oder Wie?
@Katze
Die serielle Monogamie ist für MICH deshalb kein Konzept/Beziehungssystem, weil sie keiner Planung entspringt. Wenn eine feste monogame Beziehung scheitert, mag das ein Anlass sein, die Monogamie zu hinterfragen. Aber es kann doch kein Argument, kein Beweis für eine "gut funktionierende" serielle Monogamie sein, wenn das getrennte Paar nun neue (serielle) monogame Beziehungen eingeht. Das ist zwar heute sehr oft der Fall, entspricht aber nicht dem ursprünglichen Wunsch der Beteiligten.

Anyway - das ist für mich nur eine Randnotiz. Meine wesentliche Botschaft lautet, dass Beziehungsanarchie nie eine große Bedeutung in unserer Kultur spielen kann, solange sie im Wesentlichen auf Kinderlosigkeit beruht. Falls das doch geschieht, wird unsere Kultur so nicht mehr existieren. Meine These basiert auf reiner Mathematik.

Dass es immer wieder Menschen gibt, die anders leben und lieben, bleibt davon völlig unberührt.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
Tja, mit der Logik ist es halt so ein Kreuz... :)
Liebe/r Bicinum,
Ich erkläre es dir gerne:

Das Modell "lebenslange Beziehung" ist angelegt auf lebenslang, also nehmen wir mal deine o.g. 50 Jahre.
Jede dritte Ehe wird aber geschieden, durchschnittlich nach ca. 16 Jahren, ist also NICHT lebenslang.
Sie hat somit den ursprünglich beabsichtigte Zeitraum von 50 Jahren um weit mehr als die Hälfte verfehlt.

Ein Geschirrspüler ist, sagen wir mal, angelegt auf 10 Jahre Lebensdauer. Wenn nun jede dritte Spülmaschine schon nach ca 3,5 Jahren ihren Geist aufgibt, steht das ungefähr im selben Verhältnis zur angelegten Lebensdauer einer Ehe. Ich würde sie jedenfalls nicht unbedingt weiter empfehlen wollen, wenn man damit rechnet, dass sie 10 Jahre lang hält.

Klaro?

Aber natürlich ist der Vergleich nicht ganz ernst gemeint gewesen. Es war nur ein kleiner ironischer Schlenker.
Aber ich finde nach wie vor, wenn jede dritte Ehe schon nach durchschnittlich 16 Jahren scheitert, ist das nicht besonders "erfolgreich, wohlgemerkt nur bezogen auf das "Modell lebenslang".

Wäre das Modell Ehe z.B. angelegt auf 18-20 Jahre, wäre es nach 16 Jahren schon eher ein Erfolgsmodell.
*g*
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
@el Topo
********1970:
Die serielle Monogamie ist für MICH deshalb kein Konzept/Beziehungssystem, weil sie keiner Planung entspringt. Wenn eine feste monogame Beziehung scheitert, mag das ein Anlass sein, die Monogamie zu hinterfragen.

Das mag für viele gelten, für mich gilt das grundsätzlich auch, selbst wenn die Umstände in meinem Leben es verhindert haben.

Aber dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass sich ein Paar sagt:
Wir bleiben so lange zusammen, solange es für alle überwiegend gut und glücklich ist. Aber wenn wir anfangen, uns auseinander zu entwickeln, vielleicht uns gegenseitig sogar mit unterschiedlichen Lebenskonzepten zu quälen, wenn - was sehr oft der Fall ist - der Sex dem einen viel zu viel, dem anderen aber viel zu wenig ist und sich riesiger Frust breit macht - dann lass uns bitte friedlich eine Lösung finden, die allen, auch den Kindern gut tut.
Dagegen kann man persönlich etwas haben, man kann es kritisieren - aber dennoch wird es oft - und das im besten Fall! - genau so praktiziert.
Kann aber im schlimmstesn Fall - und leider nicht zu selten - in einen heftigen Rosenkrieg ausarten.

Die Realität sieht einfach meistens anders aus als die romantische Vision der ewigen Liebe.
**st
Meine Ehen und Beziehungen sind niemals daran gescheitert, dass es monogame Ehen und Beziehungen waren. Deshalb habe ich das mit der Monogamie auch nie hinterfragt.
Ich möchte auch kein polyamores Zeugs ausprobieren. Ich will es nicht und kann es nicht. Aus.
Deshalb bleibe ich solo, da kann ich mich kreuz und quer durch den Garten vögeln so lange ich will.
Und die polyamore Beziehung, die 50 Jahre hielt und 50 Jahre glücklich für alle Beteiligten war, möchte ich sehen.
Es sind immernoch 2/3 Lebenslang zusammen.

Wie ist das so bei den Anderen Beziehungsmodellen? Wie hoch sind da die Zahlen? 2/3 lebenslang ist ja erstmal ne Marke die geknackt werden muss.

Und es bleibt noch Topos Mathematik. Beides sind objektive Zahlen. Wenn du Monogamie mit Fakten "entlarven" willst- hält dann die Beziehungsanarchie besser? Oder ist das bewertungskriterium ein Anderes? Ich bin mir sicher das monogame Beziehungen signifikant länger halten als polyamore. Was sagt das denn nun aus?
Daher finde ich das Argument, das nur etwa 66% der Ehen lebenslang halten ein doofes Argument- denn die Vergleichbarkeit ist doch gar nicht gegeben- wenn in anderen Beziehungsmodellen die Dauer plötzlich keine Rolle spielt.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
Na gut, ich sehe schon, einige hier verfügen über die berühmte Kristallkugel, können offenbar in die Zukunft gucken und wissen genau, dass alles beim Alten bleiben wird.
*g*

Dennoch gibt es objektive Zahlen, die, was Familie und Beziehung angeht, in eine etwas andere Richtung weisen. Die lebenslange Liebesbeziehung wird sicher nicht aussterben. Aber daneben wird es - wie längst heute schon - andere Modelle geben.

Aber ich sehe schon ein, dass man sich am Küchentisch halt nicht so gerne mit objektiven Dingen beschäftigt. Sogar ich unterhalte mich da lieber über meine persönlichen Vorstellungen und Vorlieben.

Trotzdem meine Frage: Wie sah z.B. die Familie vor 100 Jahren aus? Wie vor 200 Jahren?
Sieht sie heute auch noch so aus?
Und wird sie in 100 Jahren noch genau so aussehen wie heute ?

-----
Ich habe gehört, hier gab es man eine Stadt, die Bad Weisheit genannt wurde.
Ist die jetzt abgerissen worden? *zwinker*
Schade aber auch ...
**st
Och Katze, jetzt werde doch nicht gleich pampig.

Die lebenslange Liebesbeziehung ist schon so gut wie ausgestorben, da brauche ich keine Statistiken dazu.
Trotzdem kann ich doch mehrere monogame Liebesbeziehungen in meinem Leben führen. Ich muss mir doch deshalb nicht irgendein anderes "Modell" aussuchen.
"Welches Modell hätten's denn gerne?"
@Katze
Deine Analyse ist nicht anders als meine. Wir ziehen nur andere Schlüsse.

*****_54:
Die Realität sieht einfach meistens anders aus als die romantische Vision der ewigen Liebe.

Wenn 2/3 aller fester Beziehungen Bestand haben, auch wenn es nur 60% oder 50% sind, kenne ich kein erfolgreicheres Beziehungssystem.

Ich vermute, ich versteh auf was Du hinauswillst. Du siehst den dauerhaften Bestand einer Beziehung nicht mehr als Ziel. Anarchie also! *mrgreen*

Meines Erachtens ist das aber nicht die Realität. Die meisten Frauen tragen einen natürlichen Kinderwunsch in sich. Und aus diesem Wunsch heraus resultiert ein ebenso natürliches Sicherheitsbedürfnis. Das ist der Grund, weshalb Familien gegründet werden.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
****NUM:
Es sind immernoch 2/3 Lebenslang zusammen.

Ja, und von diesen 2/3 tummeln sich hier im Joyclub recht viele herum. *mrgreen*

Die Frage ist doch eher: Ob diese 2/3 tatsächlich immer monogam gelebt haben, nie fremd gegangen, nie einen Seitensprung gewagt haben?

Übrigens: Ich bin die Letzte, die hier den Moralischen rauskehren würde, obwohl ich, wie ich schon mehrfach betont habe, 100% mono-amorisch lebe und für Beziehungsanarchie oder Polyamorie absolut ungeeignet bin.

Aber ich gucke über meinen Tellerrand hinaus und ich sehe:

glückliche und unglückliche Singles
glückliche und unglückliche Ehepaare
glückliche und unglückliche Polyamoriker
glückliche und unglückliche Alleinerziehende
glückliche und unglückliche Beziehungsanarchisten
glückliche und unglückliche Patchworkfamilien
glückliche und unglückliche Kinderlose
glückliche und unglückliche Paare mit offenen Beziehungen ...

Wo bitte gibt es das richtige Rezept?
**st
Es gibt kein Rezept.
Man muss es halt ausprobieren. Und wenn's nicht klappt, dann lässt man es einfach und probiert es mit dem/der nächsten aus.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
Ne, Tati, pampig bin ich nicht, nur boshaft! ;)
Trotzdem kann ich doch mehrere monogame Liebesbeziehungen in meinem Leben führen. Ich muss mir doch deshalb nicht irgendein anderes "Modell" aussuchen.

Zum Glück kannst du das und ich und andere auch.

Aber so leid es mir tut, ausgesucht hast du dir ja bereits eins, und zwar das Modell: Serielle Monogamie!
*aetsch*
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Themenersteller 
@el Topo
Meines Erachtens ist das aber nicht die Realität. Die meisten Frauen tragen einen natürlichen Kinderwunsch in sich. Und aus diesem Wunsch heraus resultiert ein ebenso natürliches Sicherheitsbedürfnis. Das ist der Grund, weshalb Familien gegründet werden.

Ja, das mag genau so sein, trotzdem gibt es eine enorme Anzahl von Kindern, die absolut nicht unter dem Schutzmantel einer guten und funktionierenden Beziehung gezeugt wurden und dann glücklich zusammen bleiben, bis sie aus dem elterlichen Nest entfleuchen.
Ich finde das ja auch sehr schön, wenn es klappt.

Und wenn ich jetzt in meine Kristallkugel gucke, kann ich euch bei meiner Seherinnen-Ehre feierlich schwören:
Keiner, wirklich keiner wird in Zukunft gezwungen, polyamor, beziehungsanarchistisch oder seriell monogam zu leben.
Sind das nicht wirklich tolle Zukunftsperspektiven?
*stolzbin*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.