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Beziehungsanarchie ein Zukunftsmodell?

Trotzdem nölt sie.
Poste doch einfach mal den Text. Ich bekomme sonst Ohrenbluten.
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
@L_davinci
Ich hatte heute durch eine Panne in meiner Wohnung mit doofer Kettenreaktion leider kaum Zeit hier zu lesen, geschweige denn, euch früher zu antworten.

Davinci, ich glaube, du hast mich gründlich missverstanden.

Ich blicke auf ein - nicht nur in meinen Augen - überwiegend glückliches und gelungenes Leben zurück und erwarte gleiches auch von den nächsten Jahren. :).
Ich hatte nie den ausdrücklichen Wunsch, es so ganz anders zu machen wie die "Alten", zumindest wie meine Eltern. Wie andere Alte schon. Die Beziehung meiner Eltern hat mich sicher positiv geprägt.
Natürlich nicht der Trauschein, sondern wie sie sie gelebt und gestaltet haben.

Ich musste es nicht "besser" machen, da gab es kaum etwas besser zu machen.
Ich wollte einfach nicht heiraten. Muss man das denn unbedingt? Warum denn bloß?

Meine langen Beziehungen waren "eheähnlich", nur eben ohne Trauschein und kirchlichen Segen und dass ich mich immer in finanzieller Hinsicht selbst "versorgt" habe.
Das war mir sehr wichtig. Emanzipation hat für mich mit wirtschaftlicher Unabhängigkeit zu tun. Ich gehöre zur Generation, die Simone de Beauvoir als Vorbild hatte und der Feminismus ist keineswegs spurlos an mir vorüber gegangen. Und genau so wie für Beauvoir waren Männer für mich nie "der Feind Nr.1", sondern eher die geforderte Rolle der Frau in Ehe und Familie.

Natürlich gibt es in jeder Beziehung auch Schattenseiten und Krisen. Aber ich trenne mich nicht leichtfertig und schnell von jemanden, zu dem ich eine starke Bindung habe. Ich falle ja auch nicht Hals über Kopf in eine Beziehung hinein. Ich überlege schon gründlich, mit wem ich mein Leben teile.

Gerade meine Autonomie war sicher mit ein Grund, warum meine beiden langen Beziehungen gut und lebendig waren, leider sind beide Partner früh an Krebs gestorben. Der eine nach 10 Jahren, der andere nach 8 Jahren.

Meinen jetzigen "Mann" kenne ich seit drei Jahren und wir wohnen fast zusammen, also ganz in der Nähe, "fußläufig", wie die Berliner sagen, aber eben in getrennten Wohnungen. Er ist Wissenschaftler und hat Projekte, die viel Alleinarbeit erfordern und ich arbeite künstlerisch, das heißt, ich brauche auch viel Zeit für meine Projekte. Aber wir führen trotzdem eine harmonische und auch erotisch leidenschaftliche Liebes-Beziehung und haben genügend gemeinsame Berührungspunkte, sind aber beide keine "Kletten".
Sein Wunsch nach Autonomie und auch nach Monogamie hat sich mit meinem gedeckt. Wir verreisen oft zusammen, haben daneben aber unseren eigenen Freundeskreis und auch unsere vorigen Familien. Mein Sohn lebt mit Frau und Tochter im Ausland und ich besuche sie meist alleine. Er hält es mit seinem Sohn und dessen Partnerin und Tochter ebenso.
Für uns ist klar und das haben wir auch ausgesprochen, dass wir zusammen bleiben wollen - solange wir leben.

Sind nun ein paar von deinen Fragen beantwortet und ein paar Missverständnissen ausgeräumt?
Wenn nicht, frag ruhig weiter.
*g*

Ach so, ja, dein Problem mit deiner Frau und die Frage, ob das loyal ist, wie es bei euch und mit ihrer Familie läuft. Für mich klingt es illoyal. Dazu müsstest du aber etwas mehr erzählen. War das immer schon so, auch, bevor ihr geheiratet habt? Kommt das dauernd vor? Eigentlich seid ihr beiden nun die "Haupt-Familie" .
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
@Stefan
magst du davon ein bisschen erzählen? Ich würde mich freuen. Denn das dürfte genau die Zeit der Freien Liebe Anfang der 1970er gewesen sein.

Was mich besonders interessiert: Was hat dich denn genau unglücklich gemacht? Und: Würde es dich heute auch noch unglücklich machen als gereifte Frau?

Wir waren sehr jung und hatten noch keine Beziehungserfahrung. Ich war sehr verliebt, aber insgesamt noch unreif und unsicher. Mein Freund wollte sich sexuell ausleben und ich hatte zwar den Anspruch, ihm das zu gewähren, machte zwar keine Eifersuchtsszenen, ich selbst hatte aber Null Lust auf einen anderen Mann, fühlte mich zurück gesetzt und links liegen gelassen.

Dann habe ich es probiert mit einem anderen, aber es schien alles so beliebig und austauschbar, das hat mich verwirrt und genießen konnte ich es auch nicht, weil meine Sexualität einfach nicht dadurch befriedigt werden konnte. Ich brauche dazu wirkliche Nähe und das Vertrauen, dass ich auch als Person "gemeint" bin.
Es war mir alles zu oberflächlich und ideologisch gesteuert. Und ich war sehr gekränkt.

Ob es mich heute unglücklich machen würde?
Ich weiß es nicht, denn wie gesagt, ich habe mich damals enschieden, meinen mir enstprechenden eigenen Weg zu gehen. Warum sollte ich etwas auf Biegen und Brechen versuchen, wobei ich mich in keinster Weise wohl fühle? Und meine danach kommenden Liebes-Partner hatten diese Vorstellunegn auch nicht.

Viel mehr kann ich dazu nicht sagen.
Wenn ich liebe mit Körper, Seele und Kopf ist es für mich etwas Exklusives.
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
Eine Frage der Persönlichkeit
Menschen sind unterschiedlich, ihre Bedürfnisse sind es ebenso. Es sind nicht nur die äußeren Einflüsse, die einen so werden lassen, wie wir sind, die Gene spielen auch eine Rolle.
Z.B. wird unser Sozialverhalten bestimmt dadurch, ob wir eher introvertiert oder extravertiert/extrovertiert veranlagt sind.

Da mittlerweile gesellschaftlich keine strengen Regeln mehr existieren, wie man sich privat einrichtet, so wie es früher Kirche oder auch Staat mal vorgegeben haben, werden künftig ganz unterschiedliche Beziehungsformen gleichberechtigt nebeneinander existieren.

Deshalb wird es die RZB zwar immer noch weiter geben, aber nur als eine Möglichkeit neben mehreren anderen Beziehungsformen.

Mir jedenfalls gefällt dieser Vorstellung.
Ist für mich ein weiterer guter und richtiger Schritt in eine toleranter Gesellschaft.
******nci Mann
445 Beiträge
Davinci, ich glaube, du hast mich gründlich missverstanden.

Wo genau erkennst Du dieses Missverständnis? Noch verdeckt mein Brett die Sicht, ich erkenne kein Missverständnis.

Vielleicht erkläre ich meinen Gedankenhorizont noch ein wenig genauer. Mangels anderer erlebten Perspektiven beurteile oder besser konstruiere ich mir meine Welt und deren Bedeutungen aus meinem individuellem Erfahrungshintergrund heraus.

Um die Geschichte mit der, von mir als im höchstem Maße als „illoyal“ empfunden Frau, weiter zu erzählen, hier noch einige weitere Details. Ich nenne sie hier einfach Ill (schönes Wortspiel). Ill ist übrigens die Mutter meiner ersten, inzwischen 28 jährigen Tochter, die auch in Berlin lebt. Ill und ich waren übrigens nie verheiratet. Und hier ist der Punkt, auf den ich hinaus will.

Ill wurde seinerzeit schwanger und ich dachte und hoffte nun das sie sich nunmehr in meinem Sinne für mich entscheiden würde. Dem war allerdings nicht so. Ich dürfte immerhin in die Nachbarwohnung einziehen, die gerade frei wurde. Im dritten Schwangerschaftsmonat beschloss sie - mit ihrer Schwester - nach Australien zu fliegen. Ich durfte nicht mitkommen, weil es die traute Zweisamkeit mit der Schwester ungebührlich beinträchtigen würde. Sie hätte es zudem bereits, vor unserer Beziehung, mit ihrer Schwester so besprochen und versprochen ist versprochen. Aus Australien bekam ich dann Post. Ill hatte sich überlegt, bis nach der Geburt in Australien zu bleiben, weil das Kind dann die australische Staatsbürgerschaft bekäme und sie dann unbegrenzt im Land hätte bleiben können.

Es kam aber anders, im siebten Monat kam sie dann doch zurück, sie hatte erkannt, sie sei doch keine Abenteuerin und wolle es mit mir und unserem Kind versuchen.

Für mich und meine Gefühlswelt war es damals unheimlich wichtig eine unmissverständliche Willensbekundung zu hören. Ein ich will Dich und genau Dich - oder Hintertürchen. Das tat sie aber nicht. Noch vor dem ersten Geburtstag meiner Tochter trennte ich mich von ihr. Natürlich, das glaube ich jetzt im Nachhinein, hätte eine „erzwungene“ Heirat auch nichts am Verlauf geändert und schlussendlich hat sich dadurch die Möglichkeit eröffnet, noch andere Erfahrungen zu machen ...

Ich denke, nun wird ein wenig deutlicher, warum ich so sensibel auf dieses Thema reagiere, wenn frau zu der Beziehung nicht in letzter Konsequenz ja sagen kann oder will. Und noch ein wenig unverständlicher wird es dann für mich, wenn man gar keine schlechten Erfahrungen in dieser Form gemacht hat und dennoch nicht „ja“ sagen mag, es gar kategorisch ausschließt.

Für mich gibt es da zwei Erklärungen. Die Erste, frau misst diesem Schritt keinerlei Bedeutung bei, es ändert für sie nichts. Die Zweite, frau will sich eine „Hintertür“ offen halten, um nicht gefangen zu sein, oder weil sie sich bzw. der Beziehung nicht vollumfänglich traut. Selbst wenn dieses nicht wollen einen intellektuell durchaus tragfähiges Gerüst hat, ändert es in der Konsequenz nicht so wirklich viel.


Nicht das, dies jetzt falsch rüber kommt, es hat alles seine Berechtigung und jede(r) mag es halten wie sie oder er will. Nur solch eine Lebensentscheidung kann m. E. nur dann funktionieren, wenn es beide Seiten es exakt so sehen und es ihnen nichts wert ist.

Machen wir mal ein Gedankenexperiment: Mal angenommen wir beiden wären ein Paar. Wir wären glücklich miteinander, es fehlt uns rein gar nichts. Ich würde Dich um Deine Hand anhalten, ist mir sehr wichtig - Du weist das.
Wie würde Deine Antwort an mich ausfallen?
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
@Davinci
Machen wir mal ein Gedankenexperiment: Mal angenommen wir beiden wären ein Paar. Wir wären glücklich miteinander, es fehlt uns rein gar nichts. Ich würde Dich um Deine Hand anhalten, ist mir sehr wichtig - Du weist das.
Wie würde Deine Antwort an mich ausfallen?

Lieber Davinci,
ich glaube an diesem Beispiel wird deutlich, worin unser Missverständnis besteht.
Eigentlich habe ich es ja in meinen Ausführungen ziemlich deutlich beschrieben, dass ich grundsätzlich sehr wohl an einer langen, absolut verbindlichen Beziehung interessiert bin.
Erstaunlich, dass du diese Passagen in meinen Postings auszublenden scheinst.

Deshalb wird es dich vermutlich wundern, dass ich mit "JA" antworten würde.
Meine Hand, meine Loyalität, meine Zuneigung, meine Liebe und meinen "Körper" hättest du aber zu diesem Zeitpunkt sowieso schon bekommen.
Es wäre also eine gemeinsame Entscheidung, zusammen zu bleiben.
Das - und nicht etwa der Gang zum Standesamt - ist das Wesentliche, für mich jedenfalls.

Also, genau diese Frage wurden mir von meinen beiden Männern gestellt, nämlich, ob ich "ihre Frau" sein möchte. Das habe ich in beiden Fällen bejaht, ohne zu zögern. Nur eben unter Ausschluß von Staat und Kirche. Eine Ehe ist heute im Grund schnell geschieden (und eine neue noch schneller geschlossen), also keineswegs für die Ewigkeit gedacht. Wozu also das alles?
Entweder man fühlt sich verantwortlich und an sein Wort gebunden oder eben nicht. Ein Papier ändert daran gar nichts.
Mir ging es immer darum, dass eine Verbindung freiwillig geschlossen und nicht durch Druck von außen oder durch innere Ängsten erzwungen wird.

Mit dem zweiten Mann haben wir sogar Ringe getragen und eine sehr schöne Familienfeier mit unseren Kindern veranstaltet, ein bisschen wie eine offizielle Hochzeitsfeier. Sein Sohn sagt übrigens heute noch "Stiefmütterchen" zu mir. *g*
Eigentlich dachten sowieso alle, wir sind offiziell verheiratet. *g*

Ich sehe den Sinn eines Trauscheins also immer noch nicht ein.

Worin besteht für dich die Wichtigkeit dieses Papieres?
Ist nicht allein das eigene Verhalten ausschlaggebend, ob mit oder ohne offizielle Absegnung?

Übrigens, bei mir war es andersrum: Der Vater meines Sohnes hat sich aus dem Staub gemacht - tja, so waren sie damals, die freien Liebenden *zwinker* - und sich nie um sein Kind gekümmert. Als Künstler wollte er eh keine Kinder, generell nicht und meine Schwangerschaft war nicht geplant. Ich habe das akzeptiert und ihn nie "schlecht" gemacht. Eine Abtreibung kam für mich jedoch nicht in Frage, nicht aus religiösen Gründen, sondern aus ganz persönlichen emotionalen. Ich habe mein Kind von der ersten Sekunde an geliebt.
Dem un(frei)willigen Vater habe ich sogar angeboten, ihn nicht offiziell als Vater anzugeben, damit er nicht "zahlen" muss, sich aber dafür wenigstens ein bisschen um sein Kind kümmert, weil ich der Meinung bin, dass jedes Kind ein Recht auf seinen Vater hat. Leider vergeblich. Erst als mein Sohn 15 war, kam es dann zum Kontakt.

Mein erster langjähriger Partner war dann bis zu seinem Tod ein wunderbarer Ersatzvater für meinen Sohn, für den dann auch mein zweiter Mann eine sehr wichtige Bezugsperson wurde, was man daran merkt, dass er seine Doktorarbeit seinen beiden Ersatzvätern gewidmet hat.
******nci Mann
445 Beiträge
Ist schon nicht so leicht mit der Kommunikation. Manchmal frage ich mich, wie kommt es, dass man sich überhaupt versteht ...
Habe nicht das Gefühl, Dich intellektuell nicht verstanden zu haben. Die Worte hörte ich wohl, allein mir fehlte der Glaube ...
Dass Du zu einer dauerhaften Beziehung bereit bist und diese auch anstrebst und lebst, hab ich sehr wohl zu Kenntnis genommen. Habe auch zur Kenntnis genommen, dass es Dir, und Deinem Partner gut damit geht, so wie es ist. Nur konnte ich halt das Nein nicht in meiner Welt einordnen. Ein Nein, obwohl alles stimmt. Das war meine Frage.
Vielleicht bewegten wir uns da auch auf unterschiedlichen Ebenen. Deine Argumentation bezüglich Trauschein habe ich eher auf einer Sachebene empfunden. Für mich ist aber diese Sachebene, eben auch mit der emotionalen Ebene verbunden. Und auf der emotionalen Ebene hab ich das Nein nicht verstanden.
Das Stück Papier an sich interessiert mich nicht, null, nada, niente. Was mich sehr aber wohl interessiert, ist die Symbolik, die Bedeutung die dahinter steht. Die hat für mich emotionalen Wert. Ich dachte, dies sei mit meinem letzten Posting deutlich rüber gekommen ...
Aber mit Deinem Prinzipiellen Ja bin ich jetzt glücklich. Ich glaube, ich versteh Dich jetzt ein wenig besser.
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
Rückfrage ...
@******nci:

Hättest du dich denn aufgehört, mich zu lieben und dich gar von mir getrennt, wenn ich zwar "JA" gesagt, aber den Trauschein verweigert hätte?
*fiesgrins*

Ich denke, auch die beste Beziehung kommt nicht ohne Kompromisse aus.
Ich verstehe deinen Wunsch nach Ritualisierung sehr gut, besser als du vermutest. Dir geht es emotional quer und deshalb willst du es anders haben.
Ich habe auch solche Wünsche, nur eben in eine andere Richtung.

Rituale können in einer Liebesbeziehung schon sehr wichtig sein.
Aber sie sollten nicht bloße Hülle sein, wichtig wäre doch, was drinsteckt und nicht, ob es auch schön aussieht.
******nci Mann
445 Beiträge
*****_54:
Hättest du dich denn aufgehört, mich zu lieben und dich gar von mir getrennt, wenn ich zwar "JA" gesagt, aber den Trauschein verweigert hätte?
*fiesgrins*

Nein, ganz sicher nicht! Gerade wenn der Rest stimmt. Aber die mögliche Tiefe wäre dann begrenzt. An das innerste meine Seele würdest du dann vermutlich nicht mehr vordringen können. Mit den Gefühlen ist das halt so eine Sache, dass kann man gelegentlich schwer in Worte fassen ...
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
@L_davinci
Damit muss ich nun wohl leben ... *zwinker*

Ich finde es aber interessant, dass die Tiefe deiner Gefühle davon abhängen.
Ich weiß natürlich, dass oft Frauen so reagieren, wenn sie keinen Heiratsantrag bekommen oder gar ihr eigener abgelehnt wird.

Wie wäre es dann wohl weiter gegangen mit uns? Wenn ich den Zugang zum Innersten deiner Seele verschlossen vorgefunden hätte, und du hättest mich mir genüber nicht mehr öffnen können, wäre ich erst einmal ziemlich traurig geworden. Ich hätte eine Zeit lang abgewartet und dann hätte ich mich vermutlich zurückgezogen.

Eigentlich gut, dass es nur eine theoretische Überlegung ist und wir uns die gegenseitige Enttäuschung im realen Leben somit erspart haben.
*g*
******nci Mann
445 Beiträge
Ja, so wäre das dann wohl gekommen. Als intelligente einfühlsame Frau wäre Dir dies aber klar gewesen, es wird mittelfristig darauf hinauslaufen, dass die Beziehung zu Ende geht. Das hättest Du zwar mit dem Nein nicht gewünscht, es aber implizit billigend in Kauf genommen. Dir wäre bewusst gewesen, das ich starke Emotionen bezüglich diese Frage empfinde, aber Du hast Dein eigenes gedankliches Programm darüber gestellt, es als wichtiger erachtet. In sofern ist es eine nicht gewünschte aber unter Abwägung aller für und wieder akzeptierter Nebenwirkung.

Tatsächlich aber hast Du um die Macht der Gefühle gewusst und es war Dir klar, das Gefühle die Grundlage der leidenschaftlichen Beziehung sind und das Gefühl nicht mittels Ratio in eine beliebige Richtung verbogen werden können. Das hast du anerkannt. Letztlich war es Dir wichtiger die Beziehung zu erhalten und bis für Dich den Kompromiss eingegangen und hast Ja gesagt. Menschen sind nicht nur rational, das hast Du akzeptiert.
****low Frau
8.322 Beiträge
Diese Sichtweise haut mich jetzt ein wenig um. Ist Mann wirklich bereit - wenn alles Zwischenmenschliche passt - eine liebevolle, langfristige, glückliche Beziehung zu beenden, nur weil sie nicht das Stück Papier braucht?

Und wenn sie ja, zu Deinem Heiratsantrag gesagt hätte, wer hätte ihr garantieren können, dass Du Dich komplett öffnen wirst und die Beziehung ein lebenlang hält? Wenn ich alleine hier im Joy bedenke, wie viele Beziehungen in den 8 Jahren die ich hier bin gezeugt wurden, man sich hier abgemeldet hat, zusammen gezogen ist, sich liebte und heiraten wollte und zum Teil es auch getan hat und jetzt wieder als Single sucht. Ein Scheint ist keine Garantie für ein glückliches happy after.

Für mich liest sich das so, dass diese Hochzeit eine Pflicht ist, um in Dein tiefstes Innere eindringen zu können und behaupte mal, entweder vertraut mein Partner mir nach einer gewissen Zeit ganz oder gar nicht.

Doch wie die Katze das schon schön beschrieben hat, es ist eigentlich unter den Frauen bekannt, dass diese oft ihrem Partner, die Pistole auf die Brust legen. Oft geschied dies, weil man noch Kinder will und auch eine gewisse finanzielle Absicherung, sofern der männliche Part, das Geld hat. Reden wir aber jetzt über Menschen in unserem Alter, kann ich als Frau nicht verstehen, was so wichtig an einer Hochzeit wäre außer, man will sich finanziell absichern.
******nci Mann
445 Beiträge
@****low
Du hast alle Beiträge gelesen und verstanden? Wenn ja, dann kann ich jetzt nicht mehr weiter helfen, außer wenn dir daran gelegen ist es verstehen zu wollen, es noch einmal in aller Ruhe zu studieren.
****low Frau
8.322 Beiträge
Nun, ich habe nur meiner Meinung geschrieben. Ich denke, das wird der Herr noch genehmigen.
******nci Mann
445 Beiträge
Wieso so patzig?
Natürlich kannst du deine Meinung schreiben, ist dir hiermit genehmigt *lach*
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
@L_davinci
Ich denke, wir haben da einen grundlegenden Unterschied herausgearbeitet und keiner von beiden wäre "schuld" gewesen.

Es gibt Menschen, für deren emotionales Gleichgewicht eine eher symbiotische Beziehung zwingend notwendig ist und andere, für die es das nicht ist. Mit der Tiefe der jeweiligen Gefühle hat das aber überhaupt nichts zu tun.

Meine Eltern - um noch einmal darauf zurück zu kommen - hatten bei aller Innigkeit und großen Liebe eher KEINE symbiotische Beziehung, sondern neben der erotischen Anziehung eher eine partnerschaftliche mit gegenseitigem Verständnis. Und sie waren kompromissbereit.

Ich bin ebenso gepolt, vermutlich mit einer größeren Portion Unabhängigkeit als viele andere. Für meine Arbeit ist das zwingend notwendig. Deshalb würde ich mich nie mit einem Mann auf Dauer zusammen tun können, der das nicht akzeptieren kann.
Wohlgemerkt, auf Dauer! Für eine kurze Affaire würde das keine Rolle spielen.

Wobei ich allerdings sagen kann, dass ich eher symbiotisch-veranlagte Männer erotisch nicht so anziehend finde und mich instinktiv nicht auf sie einlasse. Das ist bitte völlig wertfrei zu verstehen und hat nichts mit äußerer Attraktivität zu tun. Mit jedem Mann wird eine Frau nun mal nicht glücklich. *zwinker*

Bei dir sehe ich, dass du eher der symbiotischer Beziehungstyp bist. Und du stellt unumstößliche Forderungen auf. Gar nicht mal bewusst, vermute ich, aber du brauchst ein bestimmtes Korsett, um dich wohl und in Balance zu fühlen. Das ist völlig ok, jeder hat irgendwie ein Korsett in emotionalen Dingen, bloß sind es unterschiedliche Korsetts.
Du weißt es eh schon, ist ja eigentlich klar: Einer Partnerin, die nicht ähnlich gepolt ist wie du und eher ausgeprägte autonome Züge hat, solltest du am besten aus dem Weg gehen.

Vielleicht war diese Frau, die dich so sehr enttäuscht hat, einfach zu freiheitsliebend für dich?
Zu viel Symbiose kann nämlich auch ganz schön einengen und Druck auf den anderen ausüben.
Wenn sie dann die Flucht ergreift, heißt das nicht automatisch, dass sie beziehungsunfähig ist.
Aber sie passt eben nicht zu dir.
******nci Mann
445 Beiträge
An dieser Stelle muss ich wohl konstatieren, mir ist es nicht gelungen, das zu verdeutlichen, was mir und vor warum es mir wichtig ist, welche Bedeutung es hat. Jedenfalls ist es nicht so gelungen, dass ich das Gefühl habe, dass mein Empfinden, zumindest im Kern richtig wiedergegeben wurde.

So ist das manchmal, schade. Vielleicht gelingt es mir bei einem anderen Thema besser.
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
Davinci, ich glaube, ich habe deine Sichtweise sehr gut verstanden. Zumindest hast du dich in deinen letzten Postings sehr klar ausgedrückt.

Vielleicht haben andere aber noch das Bedürfnis nach weiterer Klärung.

Ansonsten können wir ja jetzt wieder zum Ausgangsthema zurück kehren.
*g*
******nci Mann
445 Beiträge
*****_54:
Vielleicht haben andere aber noch das Bedürfnis nach weiterer Klärung.

Wer sollte das sein?

Außer Manilow und natürlich Dir hat man sich nicht dazu geäußert, oder?
Und Manilow wollte nur ihre Meinung sagen - und die ist auch deutlich geworden.

ich habe deine Sichtweise sehr gut verstanden
Mir ist sehr wohl aufgefallen, dass Du dich sehr bemüht hast, es zu verstehen und das erkenne ich dir wirklich an! Aber bei mir ist nicht rübergekommen, dass es bei dir wirklich angekommen ist, denn dann hättest du etwas anderes geschrieben. Ansonsten belassen wir es dabei wie es ist, für mich wäre es in Ordnung. Für Dich auch?
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
Davinci, ich werde jetzt ein wenig deutlicher:
Kann es sein, dass du "Verständnis" deiner Sichtweise mit Akzeptanz verwechselt?

Oder andersrum: Wenn man deine Sichtweise nicht teilt, versteht man dich eben nicht, obwohl man sich doch so sehr "bemüht" hat.
Erwartest du etwa in einer Diskussion, dass man genau das sagt, was du hören möchtest?
Ein klein wenig mehr Selbstreflxion und etwas weniger Arroganz stünden dir - glaube ich - ganz gut.

So ganz nebenbei: Ich habe sehr stark den Eindruck, dass du mit mir hier stellvertretend eine Diskussion führst, für die ich mit Sicherkeit nicht die richtige Adressatin bin, sondern deine verflossene Partnerin.

Mein Thema hier war über eine andere Form von Beziehung zu sprechen und ob sie eine Zukunft in unserer Gesellschaft hat. Für dich hat sie das nicht, das hat sich nun deutlich gezeigt.

Und damit steige ich aus diesem offenbar etwas verworrenen Zweier-Disput aus.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
******nci:
*****_54:
Vielleicht haben andere aber noch das Bedürfnis nach weiterer Klärung.
Wer sollte das sein?

L_davinci du reagierst wie eine beleidigte Leberwurst. Ich verstehe es als Ausdruck deiner tief sitzenden Verletzung. Die tut mir sehr leid.

Ich habe euren Dialog verfolgt und fand ihn ein echtes Highlight in meiner JOY-Geschichte. Ich habe mich bewusst enthalten, weil ich euch nicht stören wollte. Schade, dass das jetzt so endet *traurig*.

Was mich noch mehr bedrückt. Deine Geschichte klingt so, dass sie 20-30 Jahre her ist. Bist du da immer noch nicht drüber? Noch immer keine neue Einsichten?

*****_54:
Ansonsten können wir ja jetzt wieder zum Ausgangsthema zurück kehren.
*g*

*ja* Und dazu bietet euer Dialog durchaus Anlass. Um es mal mit meinen Begriffen aus Bad Weisheit: Beziehungsanarchie ein Zukunftsmodell? zu sagen: L_davinci hat die Partnerschaft als Aufhänger genommen. Kinderkriegen und so ist ja nun ein starkes Partnerschaftsthema.

******XXL:
Da der Sinn einer Partnerschaft ein langfristiger ist, ist eine Partnerschaft dementsprechend auf lange Dauer angelegt.

Für diesen Zweck kann ich sogar verstehen, warum man sich vertraglich binden will. Ehe halt.


Katze_54 hat sich dagegen nach meinem Verständnis vielmehr auf die Liebesbeziehung bezogen. Die kann sich mit Partnerschaft verbinden, aber die Liebesbeziehung an sich kann natürlich auch schon eine große Bindungskraft haben. Dieser Bindungskraft hat Katze_54 und ihre Partner vertraut. Das macht mich glücklich.


Und es schmerzt mich, dass L_davinci womöglich sein ganzes Leben lang sich Liebesbeziehungen verschlossen hat, weil er nie die Unterschrift unter einen Partnerschaftsvertrag bekommen hat *traurig* *traurig*.


Ich finde das ist ein schönes Beispiel dafür, wie nützlich es ist, die verschienden Dinnge auch gedanklich auseinander zu halten. Für mich werden Dinge dann jedenfalls klarer *ja*.


Liebe Grüße
Stefan
******nci Mann
445 Beiträge
Danke für deine Rückmeldung Stefan. Das man nicht stören will, so hatte ich das nicht gesehen. Hatte gedacht man ist vielmehr davon genervt.

******XXL:
L_davinci du reagierst wie eine beleidigte Leberwurst. Ich verstehe es als Ausdruck deiner tief sitzenden Verletzung. Die tut mir sehr leid.

Beleidigt trifft es nicht, bin eher enttäuscht. Enttäuscht darüber, wie es gelaufen ist und es mir nicht gelungen ist, das zu vermitteln, worum es mir geht.
Habe versucht, exemplarisch den ins Spiel gebrachten Begriff loyal bzw. illoyal, mit einem Beispiel aus meinem Leben zu illustrieren. Das war nicht wirklich hilfreich für den Verlauf. Aus dem Sachthema ist ein persönliches geworden.

Und nein es nicht eine tief sitzende Verletzung, die mein Leben überschattet, ich lebe durchaus zufrieden unter ganz anderen Umständen, als die man meinem Avatar offensichtlich zuschreibt. Die Geschichte ist übrigens, wie ich auch geschrieben habe, bereits fast 28 Jahre her.

Ich fand und finde nach wie vor die von mir geschilderte Geschichte wirklich außerordentlich, für mich ist da kaum mehr Illoyalität denkbar. Dann aber zu lesen
*****_54:
Vielleicht war diese Frau, die dich so sehr enttäuscht hat, einfach zu freiheitsliebend für dich?
war ein wenig viel für mich, da musste ich schon mal ganz tief durchatmen.
Dann noch weiter
*****_54:
Ein klein wenig mehr Selbstreflxion und etwas weniger Arroganz stünden dir - glaube ich - ganz gut.

Das ist schon heftig. Der Begriff "Arroganz" ist ein Wort mit einer großen Wirkkraft. Wenn man diesen Begriff verwendet, sollte man sich über die Bedeutung im Klaren sein. Das Adjektiv "arrogant" benutzt man, wenn man sagen will, die so bezeichnete Person sei überheblich, anmaßend oder herablassend. Das Adjektiv "arrogant" ist immer abwertend gemeint, es ist in keinem Fall eine erwünschte menschliche Eigenschaft.

Offensichtlich ist dies auch keine Einzelmeinung, der Beitrag fand deutlich Zustimmung.

Eine rein schriftliche Kommunikation und noch dazu mit unbekannten Menschen über das Internet hat so seine Tücken. Der Text und vielleicht ein paar Emoticons sind die einzige Informationsquelle. Nonverbale Kommunikation, Mimik, Gestik, die Tonart, der Tonfall, Blickkontakt usw. können nicht als zusätzliche Informationsquelle herangezogen werden. Ein ganz erheblicher Teil an Information wird über diese "Kanäle" vermittelt. Da kann es sehr leicht zu Fehlkonstruktionen kommen. Schon einzelne Wörter können da sehr unangenehme Assoziationen triggern. Man sollte dabei daran denken, nicht der Sprecher, sondern der Hörer bestimmt die Bedeutung einer Botschaft!
Erschwerend kommt hinzu, die Themen über die wir hier sprechen, sind nicht die Leichtesten. Da ist es schon im Alltag schwierig darüber zu sprechen und hier unter den nicht so optimalen Voraussetzungen, noch ein ganzes Stück schwieriger.

Katze wenn Du jetzt meinest ich sei deshalb stinkesauer, nein das bin ich nicht und wenn du nichts dagegen hast, werde ich auch weiterhin mit dir reden.
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Themenersteller 
Davinci, ich habe eigentlich nicht angenommen, dass du deshalb sauer bist - ich bin es auch nicht.
Und natürlich werden wir uns hier weiter unterhalten.
Nur dieses spezielle, sehr persönliche Thema werden wir aussparen, es ist sowieso ausgereizt.

*g*
"Liebe" ist ein Deutsches Wort, aber es gibt 7 (!) Wörter mit unterschiedlicher (!) Bedeutung im griechischen. Sie alle werden ins deutsche mit "liebe" übersetzt.

Beziehungsanarchie ist nix weiter als diesen verschiedenen Bedeutungen ihren Raum zu geben. von daher erstmal nix spektakuläres. Was dann aber ins Auge springt ist die Unverbindlichkeit. Und die finde ich schon teilweise heftig. Zumindestens in der Theorie, weil die Definition im Wesentlichen um die eigene Person dreht. Die Verbindung zwischen Personen wird auf ein bloßes Zusammentreffen degradiert und läuft ständig Gefahr nicht an Tiefe zu gewinnen.

Schaue ich in meine Ehe, ist die Tiefe der Verbindung erst dadurch zustande gekommen, das ich geblieben bin, auch wenn es sich mal nach "gehen" anfühlte.

Insofern wäre dieses Konzept von Anarchie ein Zugewinn an Weite (mehr Personen werden umfasst) aber ein Verlust an Tiefe.
****low Frau
8.322 Beiträge
****NUM:
Beziehungsanarchie ist nix weiter als diesen verschiedenen Bedeutungen ihren Raum zu geben. von daher erstmal nix spektakuläres. Was dann aber ins Auge springt ist die Unverbindlichkeit. Und die finde ich schon teilweise heftig. Zumindestens in der Theorie, weil die Definition im Wesentlichen um die eigene Person dreht. Die Verbindung zwischen Personen wird auf ein bloßes Zusammentreffen degradiert und läuft ständig Gefahr nicht an Tiefe zu gewinnen.

Schaue ich in meine Ehe, ist die Tiefe der Verbindung erst dadurch zustande gekommen, das ich geblieben bin, auch wenn es sich mal nach "gehen" anfühlte.

Insofern wäre dieses Konzept von Anarchie ein Zugewinn an Weite (mehr Personen werden umfasst) aber ein Verlust an Tiefe.

Danke für die endlich für mich verständliche Definition. Ich sehe das genauso wie Du. Auch ich gewinne von einer Zweisamkeit erst, wenn man diese gewisse Tiefe erreicht hat. Das ganze Oberflächliche ist nicht wirklich meins.
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