Nicola Förg, Rabenschwarze Beute
Als ich neulich mit der Grippe darniederlag und den Wunsch nach etwas Leichtem zum Lesen äußerte, brachte mein hilfsbereiter Nachwuchs mir dieses Buch aus der Stadt mit. Es trägt den Untertitel "Ein Alpenkrimi" und spielt in Murnau und Umgebung. Ein Architekt wird während des Silvesterfeuerwerks vom Balkon geschossen, die Polizeidirektion Murnau mit den Kommissarinnen Mangold und Reindl ermittelt. Schnell stellt sich heraus, dass der Ermordete ein militanter Vogelschützer war und sich jede Menge Feinde gemacht hatte.Dann verschwindet, als die Ermittler sich zu einem gruppendynamischen Wochenende auf einer Skihütte aufhält, die Tochter der Modebloggerin La Jolina, die dort ein Shooting hat. Wenig später wird sie erfroren gefunden. Die Kommissarinnen stochern in beiden Fällen im Nebel, bis schließlich doch eine Verbindung durch ein Unglück auftaucht, das zehn Jahre zurückliegt ...
Ich tat mich anfangs ein bisschen schwer, das Personal zu sortieren, da es sich um eine Serie handelt, und ich keines der Vorgängerbücher kenne. Ansonsten erfüllte es seinen Zweck, es war leicht zu lesen, spannend und lenkte mich von meinem Elend ab. Aber ich war nicht mehr krank genug, um mich nicht aufzuregen, als ich zu folgendem Satz kam: "Die NS-Architektur marodierte vor sich hin, die Steine waren verwittert und abgeblättert" ... Muss ich mich wirklich daran gewöhnen, dass Autorinnen und Autoren die Bedeutung von Wörtern nicht kennen. dass sie laut Klappentext Germanistik studiert hat, macht es noch schlimmer. Denn Architektur kann wohl marode sein, aber nicht marodieren. Und "marodieren" und "vor sich hin" ist ein weiterer Widerspruch in sich.