Ruth Weiss, Miss Moores Geburtstag.
Wer englische Krimis im Stil von Agatha Christie und Miss Marple mag, wird mit Sicherheit auch diesen Krimi mit Vergnügen lesen, der schon 2008 erschien, jetzt aber aus Anlass des 100sten Geburtstages der Autorin (vgl.
https://www.fritz-bauer-forum.de/datenbank/ruth-weiss-geb-loewenthal/) vor wenigen Tagen neu aufgelegt wurde und jetzt zusammen mit zwei weiteren "Miss Moore"-Krimis im Buchhandel ist - (Miss Moore und die Stolpersteine bzw. Miss Moore und die Saboteure von Jütland).
Miss Emily Moore, ehemalige Agentin des britischen Geheimdienstes, hat ein bewegtes Leben hinter sich: Aufgewachsen in Südafrika, ist sie in Frankreich mit dem Fallschirm hinter den deutschen Linien abgesprungen, um die Résistance gegen die deutsche Besatzung zu unterstützen. Viele Jahre hat sie als Geheimagentin Ihrer Majestät gedient, und nun lebt sie ihm wohlverdienten Ruhestand in ihrem hübschen Häuschen in Little Benton on Sea an der englischen Südküste, wo sie jeden Tag ausführlich die Zeitung liest, lange Spaziergänge am Meer macht, Rosen züchtet – und hin und wieder einen oder am besten gleich mehrere Mordfälle löst. Oft haben diese Fälle mit der Geschichte der Nazi-Herrschaft und ihrer Verbrechen zu tun. Miss Moore, unverwüstlich und mit berufsmäßig scharfem Verstand ausgestattet, spürt deren Wurzeln in der Vergangenheit auf und versetzt dabei ihre Mitmenschen immer wieder in Erstaunen.
Ausgerechnet an ihrem Geburtstag wird Emily Moore, einstige Mitarbeiterin des britischen Geheimdienstes, von ihrem früheren Chef gebeten, bei der Fahndung nach einem Kriminellen mitzuwirken.
Ein Heiratsschwindler treibt in East Sussex sein Unwesen, eine Frau ist ermordet worden, ob von dem Heiratsschwindler, ist ungeklärt. Seine Opfer haben jedenfalls einiges gemeinsam: Mit Ausnahme der Toten sind sie wohlhabend, jüdischer Herkunft und spielen Bridge. Miss Moore gelangt nach und nach zu der Vermutung, dass Raubkunst aus der Nazizeit eine Rolle in dem Fall spielt. Und sie täuscht sich nicht …
Amüsant zu lesen, trotz des historisch belegten ernsten Hintergrunds aber nie belehrend.