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Bücherwurm

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Danke für den Link zur Reportage über Peter Schmidt, Schoko! Da bekommt man natürlich noch einen viel lebendigeren Eindruck von seiner Persönlichkeit, und wie sie auf andere wirkt.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Das aus meiner Sicht beste und informativste Buch zum Thema Autismus / Asperger etc.:

"Geniale Störung" von Steve Silberman

Das Buch scheut sich nicht, u. a. auch den Umgang mit Autisten im Dritten Reich anzusprechen, doch vor allem beeindruckt es mich durch seine Fülle an Informationen, die spannend und verständlich präsentiert werden.

(Der Antaghar)
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Eric Evans: Domain-Driven Design
Da muss ich doch nochmal die *hackfresse* raushängen lassen *zwinker*.

Also ich lese gerade Domain-Driven Design - Tackling Complexity in the Heart of Software von Eric Evans. Das Buch ist schon ziemlich alt - es ist bereits 2004 erschienen. Dennoch hat uns dieses Werk, dass ohne Übertreibung als epochal bezeichnet werden darf, auch heute noch viel zu geben. Es spricht sogar einiges dafür, dass es jetzt erst in seine Blüte kommt.

Ich habe gerade erst angefangen es zu lesen, nachdem ich viel Gutes darüber gehört habe. Ich kann nur sagen, der Mann spricht das aus, was ich schon lange denke und fühle. Er bringt modellbasiertes Software-Design auf den Punkt, ohne dass keine nachhaltig erfolgreiche Software auf dem heute üblichen Komplexitätsniveau mehr geschrieben werden kann.

Ganz besonders dankbar bin ich ihm dafür, dass er betont wie wichtig die Fachlichkeit ist und wie eng die Software mit dieser Fachlichkeit übereinstimmen sollte - ist es doch genau dieser Aspekt, der bei den Technos oft zu kurz kommt.

Schon damals hat er auch die agilen Methoden aufgegriffen, die zu seiner Zeit noch in ihrer Frühphase waren und die nicht nur zu seiner Denkweise passen wie die Faust aufs Auge, sondern die geradezu Voraussetzung für diese Arbeitsweise sind.

Zu allem Überfluss brilliert Evans auch noch mit guten und plakativen Beispielen, die durchaus nicht nur aus dem Software-Bereich stammen. Ich kann das Buch wirklich nur wärmstens empfehlen - brauchbare Englischkenntnisse sind allerdings unabdingbar.


Liebe Grüße
Stefan
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Was gibt es Schöneres ...
... als mit den kanadischen Voyageurs Stromschnellen zu durchsausen, steile Portagen zu überwinden und stille Seen zu durchpaddeln?

Es ist die Geschichte von deutschen Auswanderern, die im 18. Jahrhundert ihre enge Heimat verlassen, um in den Weiten der Neuen Welt ihr Glück zu suchen. Der Autor zeichnet ein farbiges und detailgenaues Bild des Kampfes zwischen England und Frankreich um die Kolonien an der Osrküste des amerikanischen Kontinents.

Ich lese mal wieder die Kanada-Trilogie von A. E. Johann ... ein Muss für alle, die schon immer nach Kanada auswandern wollten!
Eins meiner Lieblingsbücher
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Das sind bestimmt bezaubernde Bücher, aber...

als bayerischer Franke muss ich anmerken:

In Kanada, is koana da!

Delta
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Passend zum Thema
Bad Weisheit: Massentierhaltung möchte ich euch Richard David Prechts "Tiere denken. Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen" von 2016 ans Herz legen.

Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise durch die Geschichte des Mensch-Tier-Verhältnisses, präsentiert die Ergebnisse der jüngsten Forschungen zu den kognitiven Fähigkeiten einiger Tierarten, und stellt schließlich sich selbst und uns die Frage, ob nicht die Zeit reif sei für einen grundlegenden Wandel.

Ich habe das Buch zuerst als Audiobook gehört und später als eBook gelesen. Natürlich gibt es auch die Papierversion.

Eine spannende, unterhaltsame, informative und glänzend geschriebene Lektüre!
Ein Lesevergnügen der besonderen Art
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Hab beim Stöbern im Stadtarchiv ...
... einen Link von Trigon gefunden, den ich euch nicht vorenthalten kann. Es geht um das Aussetzen von Büchern ...

"Die Heiligkeit von Büchern... wie mich das immer noch färbt. Die Verehrung meines Vaters für sie. Glücklicherweise kann man Bücher aussetzen, so dass ich nichts wegwerfen muss."

http://www.bookcrossers.de/pages/was-ist-bookcrossing.php/

Interessante Sache!

findet

Luccio *les*
The Picture of Dorian Gray
***********************Herzen gut

In seinem einzigen Roman "Das Bildnis des Dorian Gray" schildert Oscar Wilde die Selbstzerstörung eines dekadenten Menschen. Es geht um die Beziehung zwischen Schönheit und Sittlichkeit, Kunst und Leben, Seele und Körper, Tod und Vergänglichkeit.

Basil Hallward, ein talentierter Maler, verliebt sich in den jungen Dorian Gray und will seine faszinierende Jugend und Schönheit in einem Portrait festhalten. Durch den Anblick seiner selbst hingerissen, äußert Dorian einen kühnen Wunsch:


"'Wie traurig ist das!' sagte Dorian Gray leise und wandte die Augen nicht von seinem eigenen Bildnis. 'Wie traurig ist das! Ich werde alt und gräßlich und widerwärtig werden, aber dieses Bild wird immer jung bleiben. Es wird nie älter sein als dieser Junitag heute... Wenn es nur umgekehrt wäre! Wenn ich immer jung bleiben könnte und dafür das Bild immer älter würde! Dafür - dafür - dafür gäbe ich alles! Ja, es gibt nichts in der ganzen Welt, was ich nicht dafür gäbe! Ich gäbe meine Seele dafür!'


Verführt durch den charismatischen und zynischen Lord Henry Wotton gibt sich Dorian Gray ganz den lustvollen Ausschweifungen eines zügellosen Lebens hin, ohne sich von moralischen Bedenken und gesellschaftlichen Konventionen einschränken zu lassen und verfällt in einen Strudel der Leidenschaften. Doch weder die Zeit noch die Exzesse zeigen Spuren auf seinem jugendlichen Antlitz. Einzig sein Portrait verändert sich auf eigentümliche Weise...

„Das Bildnis des Dorian Gray" liest man wohl weniger, man kennt es. Und dennoch ist es ein geheimnisvolles Buch in dem Sinne, dass der Autor vieles „hineingeheimnist“ hat. Wer von Erzählungen eher Aufklärung als neue Fragen erwartet, wird mit diesem Roman wenig anfangen können.

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!

… wird der irische Schriftsteller auch oft und vorschnell zitiert. Wenn man bedenkt, wie Wilde selbst gelebt und gestorben ist, sollte jeder selber entscheiden, ob er wirklich recht damit hatte.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Und wie hat Wilde gelebt, und wie ist er gestorben?
*********icher Mann
817 Beiträge
Oscar Wilde
ich möchte dem einen Spruch von Ernst Bloch gegenüberstellen, der einst schrieb:

Heimatlose Zärtlichkeit wird als Lüge zum Ideal.
Zärtlichkeit, die ein Ziel hat, das ist Heimat
Oscar Wilde
Oscar Wilde starb am 30. November 1900 und wurde nur sechsundvierzig Jahre alt. Die letzten beiden Jahre seines Lebens logierte er vereinsamt und verarmt in irgendeinem billigen Hotel in irgendeiner Rue des Dingsbums in Paris. Ist ja auch egal, ich schreibe hier schließlich keinen Reiseführer - Jedenfalls ist er tot und wird auch nicht wieder lebendig.

Obwohl völlig mittellos, bekam er vom Besitzer des Hotels stets das beste Essen und den besten Wein serviert, was Wilde mit den Worten „Ich sterbe über meine Verhältnisse" quittierte. Die Zimmereinrichtung hatte dem Ästheten hingegen weniger gefallen: „Entweder geht diese scheußliche Tapete – oder ich", sollen seine letzten Worte gewesen sein.

Es scheint - zumindest oberflächlich betrachtet - ganz offensichtlich, dass sich Wilde weniger mit dem Leben nach dem Tode-, als vielmehr mit dem davor beschäftigte. Jedenfalls wurde er am 16. Oktober 1854 in Dublin geboren und war einer der bekanntesten als auch umstrittensten Schriftsteller seiner Zeit.

„Das Bildnis des Dorian Gray“ erschien 1890 und galt vielen als Teufelswerk. Tragischerweise hatte Wilde, kurz nach der Vollendung seines einzigen Romans, „seinen" Dorian Gray kennen gelernt, den unverschämt gut aussehenden, 20-jährigen Lord Alfred Bruce Douglas, genannt „Bosie“. Gemeinsam mit seinem jungen Geliebten führt der verheiratete Familienvater fortan ein Doppelleben in Männerbordellen und Opiumhöhlen. Wegen Unzucht wurde er schließlich zu zwei Jahren Zuchthaus mit schwerer Zwangsarbeit verurteilt, die ihm die Gesundheit ruinierten und an dessen Folgen er letztlich starb.

Die im prüden viktorianischen Großbritannien streng verbotene Homosexualität, mit der Wilde recht offen umging, befeuerte ihn auch in seinem Selbstfindungprozess und rückte irgendwann das Für und Wider der Ehe ins Zentrum seines Schreibens (insbesondere letzteres). Da ich gerade keine besondere Lust verspüre, für Oscar Wilde die Rübe hinzuhalten, möchte ich an dieser Stelle jedoch auf Zitate über die Ehe und Frauen verzichten. *tomaten*

Wilde war Zeit seines Lebens als Dandy verschrien und wurde mitunter auch als „Ästhet der Ästheten“ verspottet. Im „Bildnis des Dorian Gray“ spielt er mit der mythologischen Figur des Narziss, der durch sein - von einem herabfallenden Blatt - zerstörtes Spiegelbild annimmt, hässlich zu sein und stirbt. Dorian versucht sein hässliches Ebenbild auf Leinwand zu zerstören und stirbt dabei auch. Das Bild dagegen ist wieder schön und jung wie zu Anfang.

Und wie stirbt Oscar Wilde?

Während des Prozesses wegen Unzucht wurde er auf Kaution aus der U-Haft entlassen. Freunde legten ihm die Flucht aus England nahe, doch Wilde lehnte ab. William Butler Yeats schrieb über Wildes Entscheidung später: „Ich habe nie daran gezweifelt, nicht einen Augenblick, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, und dass er eben dieser Entscheidung die Hälfte seines Ruhms verdankt."

Und wo ist er begraben? Auf irgendeinem Friedhof in irgendeiner Rue des Dingsbums in Paris. Ist ja auch egal, ich schreibe hier schließlich keinen Reiseführer - Jedenfalls ist er tot und wird auch nicht wieder lebendig. Sein Bild dagegen ist wieder schön und jung wie zu Anfang.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Danke Topo, das erhellt es für mich. Was ich noch nicht verstanden habe: Wie ist er denn nach Paris gekommen, um dort "über seine Verhältnisse zu sterben" und in der Rue des Dingsbums begraben zu werden?
nach der Zuchtstrafe ging er (sozusagen als "Verstoßener") nach Frankreich
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Aha, Aber Topo schrieb doch, er hätte sich geweigert, England zu verlassen.
ja, in der Zeit, in der er auf Kaution aus der Untersuchungshaft raus kam
da floh er nicht
darum saß er seine Strafe im Zuchthaus ab, die ihm seine Restgesundheit zerstörte
und ging nach dieser
alleingelassen, nur von ein paar wenigen nach Paris, dorthin wurden dann auch teils Gelder gegeben, es wird auch angenommen von seiner Familie, genauer ist es aber nicht mehr zu rekonstruieren, auch damals gab es schon *schweig*
Ulysses
Wer hat Ulysses gelesen? „NIEMAND"!

Mit „NIEMAND" ist hier nicht der einäugige und dumpfbäckige Zyklop gemeint, der Odysseus auf dem Leim geht, sondern wirklich „NIEMAND“ – keine Sau sozusagen!

Es gibt kaum einen Roman, über den so viel geschrieben wurde, wie über „Ulysses“. Und es gibt kaum einen, der dabei so selten gelesen wurde. Tucholsky hat es offenbar getan und verglich das Werk mit einem Fleischextrakt: „Man kann es nicht essen. Aber es werden noch viele Suppen damit zubereitet werden." Genau das, hat James Joyce wohl auch damit bezweckt. Er habe, schrieb er einmal, so viele Rätsel und Geheimnisse in das Buch hineingesteckt, „dass es die Professoren jahrhundertelang in Streit darüber halten wird, was ich wohl gemeint habe". Und: „Nur so sichert man sich seine Unsterblichkeit."

Schon wieder so ein verrückter Ire also, der ums Verrecken nicht verrecken will. Apropos „Verrecken" – vor ein paar Tagen wollte ich ja ums Verrecken keinen Reiseführer schreiben. Heute mache ich das mal. Genauer gesagt, lade ich euch zu einer geführten Stadtbesichtigung ein. Nichts anderes ist nämlich „Ulysses" - Eine in Anlehnung an Homers Epos, in 18 Episoden erzählte Odyssee des Protagonisten Leopold Bloom durch das Dublin des 16. Juni 1904:

Wir beginnen unsere Tour in der Eccles Street 7. Leopold Bloom wird beim Metzger Dlugacz eine Schweineniere kaufen und uns dann ein Irish Breakfast zubereiten. Bei dieser Gelegenheit lernen wir auch gleich seine Frau Molly kennen, die ihn notorisch betrügt. Anschließend begeben wir uns mit Bloom aufs Kloohäuschen, um uns zu erleichtern. Wir begleiten ihn in Sweny’s Drogerie und kaufen die berühmte Zitronenseife. Dabei können wir uns dann auch die Hände waschen. Im Laufe des Tages, werden wir an einer Beerdigung teilnehmen, in Kneipen und Bars einziehen, uns bei Davy Byrne mit einem Gorgonzola-Sandwich mit Senf stärken und schließlich auch ein Bordell aufsuchen, um uns ein wenig von der Puffmutter quälen zu lassen und unsere „tiefenpsychologische Walpurgisnacht" zu erleben. Zum Vögeln werden wir aber hier ebenso wenig kommen wie am Strand von Sandycove, wo ein hübsches Mädchen ihren Rock für uns heben wird und wir, wie einst Odysseus, den Verführungskünsten der Sirenen widerstehen. Stattdessen werden wir ein wenig masturbieren, während Molly unseren nicht enden wollenden Spaziergang für ein spritziges Schäferstündchen mit ihrem Lover nutzt. Gegen zwei Uhr in der Nacht werden wir dann in die Eccle Sreet 7 zurückkehren und durch das Fenster ins Haus klettern, weil Bloom (der alte Depp) die Schlüssel vergessen hat. Mit einem abschließenden gemeinsamen Urinieren auf dem Hof beenden wir unsere ganztägige Irrfahrt durch Dublin. Bloom wird sich brav zu Mollys Füßen ins Bett legen. Das große Werk eines alltäglichen Lebenstages ist getan, der Held ruht wieder bei seiner Frau „und siehe, es war sehr gut.“

Ein Held wie Odysseus ist Leopold Bloom mitnichten, eher eine langweilige, zu bemitleidende Figur, die ihr Schicksal über sich ergehen lässt. Ebenso zu bemitleiden ist dann auch der Leser, wenn er sich durch den gut tausendseitigen, langweiligen, nicht enden wollenden „Bewusstseinsstrom" quält.

Weniger langweilig hingegen ist der „Bloomsday". Alljährlich zum 16. Juni suchen die wenigen Leser des Romans, zusammen mit einer großen Anzahl an Freunden von Irish Stout und Pot Still Whiskey, die „realen" Orte des fiktiven Geschehens auf und zelebrieren den weltweit einzigen Feiertag, der jemals einem Roman gewidmet wurde. Warum? Das weiß „NIEMAND".
Die Verwandlung
Die 1912 entstandene Erzählung von Franz Kafka handelt von Gregor Samsa, dessen plötzliche Verwandlung in ein Ungeziefer die Kommunikation seines sozialen Umfelds mit ihm immer mehr hemmt, bis er von seiner Familie für untragbar gehalten wird und schließlich zugrunde geht.

„Die Verwandlung" wird als Ausdruck von Kafkas Vater-Komplex gedeutet. Kafka hatte großen Respekt, aber auch Angst vor seinem Vater und sah ihn als Tyrannen. Auch die Tatsache, dass Herrmann Kafka die Freunde des Sohnes nicht mochte, scheint Franz Kafka sehr geprägt zu haben. So bezeichnete Herrmann Kafka einen Freund seines Sohnes als „Ungeziefer“. Diese Beschimpfung traf Franz offenbar so sehr, dass er den Begriff in der „Verwandlung“ aufgriff und ihn literarisch umsetzte.

Jan Böhmermann hingegen, griff die Erzählung Kafkas auf und setzte sie filmisch um:


**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Kennt ihr die Ayla-Romane?
Bestimmt. Falls nicht, stelle ich sie euch hier kurz vor.

Ayla lebt 30 000 Jahre vor unserer Zeit im sog. Jungpaläolithikum. Große Teile der Nordhalbkugel sind mit Eis bedeckt. Das Klima ist etwas kühler als heute, zu kalt für Mischwälder, die sich erst in wärmeren Perioden entwickeln sollten.

Doch auf den unermesslichen Ebenen südlich des Gletschers, der fast 3000 m hoch emporragt, ziehen Millionen von Steppenbewohnern über das fruchtbare Grasland. Wie eine Art nördliche Serengeti, oder die Prärien und Pampas Amerikas.

Durch das üppige Nahrungsangebot wachsen die Tiere zu enormer Größe heran - Höhlenlöwen, Höhlenbären, Riesenhirsche, Säbelzahntiger, Wollhaarnashörner Mammuts (oder heißt es Mammute?) und viele andere.

Doch was uns moderne Menschen wohl am meisten fasziniert - zu Aylas Zeit lebt außer unserer eigenen Spezies Homo sapiens sapiens eine weitere altertümliche, aber durchaus erfolgreiche Menschenart, der Homo neanderthalensis.

Ayla verliert als Fünfjährige ihre Angehörigen bei einem Erdbeben. Sie wird von einer Gruppe Neanderthaler aufgezogen. Mit siebzehn verlässt sie sie, um die "Anderen", also Leute wie sie selbst, zu finden. Ihren Sohn "von gemischten Geistern" muss sie zurücklassen. --> Band 1 "Der Clan des Höhlenbären"

Einsam lebt sie in einem Tal, bis sie schließlich auf Leute ihrer eigenen Art trifft. --> Band 2 "Das Tal der Pferde"

Band 3 "Die Mammutjäger" erzählt, wie Ayla einige Zeit bei den Mamutoi verbringt ...

Ich will jetzt nicht alle Bände nacherzählen. Lest selbst und entdeckt, wie detailgenau und den wissenschaftlichen Forschungsergebnissen folgend die Autorin diese Steinzeitmenschen und ihre Welt lebendig werden lässt.

Der erste Band wurde übrigens sehr beeindruckend verfilmt.
Der dritte Band
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Und hier
ein erster Eindruck.


Bei der Schlussszene muss ich immer heulen. *heul2*

Es gibt übrigens auch tolle Hörbücher zu den Romanen. *smile*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Der Doktor von Titinow
Heute möchte ich euch eine Schriftstellerin vorstellen, die nahezu vergessen ist, mich aber sehr beeindruckt hat. So zählen ihre Romane "Der Blaue Schlitten" und "Der Doktor von Titinow" zu meinen Lieblingsbüchern.

Rose Planner-Petelin (1899-1969) stand als christlich geprägte Autorin dem nationalsozialistischen Regime distanziert gegenüber und soll Kontakte zum Widerstand unterhalten haben. Ihre Publikationen bedienten aber durchaus NS-Schemata, fanden sich auf NS-Empfehlungslisten und standen nach Kriegsende auf dem Index. (Quelle: Wikipedia)

Der Doktor von Titinow

Ein junger österreichischer Arzt, dem wegen einer verstümmelten Hand eine Chirurgenlaufbahn verwehrt ist, übernimmt das Sägewerk seines Onkels in Titinow. Diese Ortschaft liegt in Galizien, aber nicht dem spanischen, das manche vielleicht aus dem Urlaub kennen, sondern in einer Region im riesigen Machtbereich der österreichisch-ungarischen Monarchie, in der heutigen Westukraine.

Bekannt und beliebt wird Benedikt aber nicht als Sägewerkbesitzer, sondern als Arzt. Das weite Land mit der Hauptstadt Lemberg (heute: Lwiw) wird von unterschiedlichen Völkerschaften bewohnt, Polen, Ukrainern, Juden, Österreichern, Huzulen und deutschen Einwanderern aus der Pfalz.

Dass Benedikt humanistischen Idealen verpflichtet ist und alle Menschen wertschätzt und respektiert, hat mir besonders gefallen. Ein Buch über eine Zeit und eine Weltgegend, die für mich persönlich wie ein blinder Fleck war und von der sprachgewaltigen Aurorin zum Leben erweckt und heutigem Verständnis nahegebracht wird.

Der Buchdeckel zeigt den Einspänner, mit dem der "Doktor von Titinow" unterwegs zu seinen Patienten war.
Der Doktor von Titinow
*******ata Frau
27.970 Beiträge
du hast in deinem beitrag
Bad Weisheit: Bücherwurm
bookcrossing vorgestellt,

etwas anders funktioniert das booksharing:
https://utopia.de/booksharin … liche-buecherschraenke-8942/

aber die idee dahinter ist ähnlich.

ich schau mal bei gelegenheit wo in meiner nähe so ein bücherschrank ist,
weil es doch einige bücher in meinem regal gibt,
die ich sicher kein zweitesmal mehr lese

oder soll ich es doch "frei lassen" und schaun, wo es landet? *nachdenk*
eine Liste der *hamburg*Bücherschränke *zwinker*

https://de.wikipedia.org/wik … cherschr%C3%A4nke_in_Hamburg

dort können auch Bücher aus der http://www.bookcrossers.de/pages/was-ist-bookcrossing.php/ eingebracht werden
noch ein kleiner Nachsatz
ich find die Idee mit dem "Freilassen" sehr schön, mag aber den Gedanken nicht, ein Buch könnte nicht gefunden werden, würde nass oder einfach im Müll landen
darum leg ich lieber meine Weitergaben in den Bücherschrank (manchmal gibt es auch "nur" ein Regal im Café) und bediene mich im Gegenzug ebenfalls aus diesem
"Bücherschrank" in Brühl
hier noch die (leider noch immer nicht vollständige) Übersicht für Deutschland

https://de.wikipedia.org/wik … schr%C3%A4nke_in_Deutschland

für die Länder "drumherum" ist auch jeweils dort zu finden
Faust
Faust hat nichts mit Fisten zu tun. D.h. „die Faust" vielleicht schon, aber nicht „der Faust". Das muss man auf so einer bumsfidelen Plattform schon mal vorneweg klarstellen, sonst kommen gleich wieder alle auf dumme Gedanken.

Wie wohl kaum ein Zweiter hat Johann Wolfgang von Goethe das Bild der Deutschen als das „Volk der Dichter und Denker“ geprägt. Sein Faust ist wohl das, worüber Franz Beckenbauer einmal in verhandlungssicherem Englisch sagte: „In Germany we call it a Klassiker".

Gut, auch der „Faust" ist ein Fleischextrakt, aus dem viele Suppen gekocht wurden und wohl auch noch werden. Anders als bei „Ulysses“ allerdings, regt sich bei mir aber ab und an der Appetit, meinen mit Spucke angefeuchteten Finger in dieses aromatisierte Pulver zu dippen, um ihn dann genussvoll abzuschlecken. Und anders als der Roman von James Joyce wird „Faust" auch gelesen - dafür sorgen schon die unzähligen Deutschlehrer im Land der Dichter und Denker.

„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) Zu den Gefilden hoher Ahnen."

In der Schule habe ich ihn freilich nicht verstanden - den Faust. Das mag daran gelegen haben, dass mich in jungen Jahren die Gefilden hoher Ahnen noch einen feuchten Kehricht interessierten und mir beim Anblick einer schönen Frau das Herz regelmäßig in die Hose rutschte, so dass meine zwei Seelen noch relativ synchron schlugen.

Heute halten sie es anders, meine beiden Seelen, so dass ich mittlerweile durchaus verstehe, was mir denn der Autor eigentlich sagen will. So gut erklären, wie Jan Böhmermann in seiner letzten Stunde vor den Ferien kann ich es freilich nicht:


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