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Bücherwurm

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
"Dreißigstrophige Nerd-Gedichte über Glockenbau" *witz*
da lob ich mir die QuickieZeilen
die zum Glockenbau herüber eilen

Loch in Erde
Eisen rinn
Glocke fertig
bim, bim, bim
Siddhartha
Hermann Hesses Roman „Siddhartha“ ist ein tief bewegender Klassiker der Weltliteratur, der zahlreiche Menschen auf ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens inspiriert hat.

Siddhartha und sein Freund Govinda treffen auf der Suche nach Erleuchtung den Buddha Gotama. Gotama erklärt in seinem Gespräch mit ihm, dass seine Lehre nicht dazu da ist, weise Menschen zu erschaffen. Er lehrt die Erlösung vom Leiden und nichts anderes.

„Klug weisst du zu reden, mein Freund. Hüte dich vor allzu grosser Klugheit!“

Während Govinda beschließt, bei Gotama zu bleiben, erkennt Siddhartha durch das Gespräch mit dem Buddha, dass die Erleuchtung nur durch eigene Erfahrung erreichbar ist und zieht weiter. Bei Kamala und Kamaswami erlernt er durch seine Erfahrungen die Kunst der Liebe, die Sinnlichkeit, Sexualität und die Erfüllung der materiellen Wünsche. Er stürzt sich in ein Leben voll Sinnesfreuden und Luxus, bis ihm bewusst wird, dass er den falschen Weg geht. Siddhartha lässt sein genussreiches Leben hinter sich und trifft Govinda wieder. Schließlich führt seine Wanderung ihn mit seinem Sohn zusammen, den er nun glaubt, erziehen zu müssen. Dass "Erziehung" das falsche Mittel ist, erkennt er zu spät.

Am Ende seines Lebens, als Vollendeter, erkennt Siddharta endlich, was Weisheit ist.

„Weisheit ist nicht mitteilbar. Weisheit, welche ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit.“

Erkenntnis ist nicht durch Lehren zu vermitteln, sondern kann nur durch eigene Erfahrung erworben werden.

„Ich bedurfte der Wollust, des Strebens nach Gütern, der Eitelkeit, und bedurfte der schmählichsten Verzweiflung, um das Widerstreben aufgeben zu lernen, um die Welt lieben zu lernen, um sie nicht mehr mit irgendeiner von mir gewünschten, von mir eingebildeten Welt zu vergleichen, einer von mir ausgedachten Art der Vollkommenheit, sondern sie zu lassen, wie sie ist, und sie zu lieben, und ihr gerne anzugehören.“

Das ganze Leben lang war Siddhartha auf der Suche nach dem Ziel, nach der Erlösung, ohne zu wissen, was Finden heisst. Es bedeutet kein Ziel zu haben.

Om
*******ata Frau
27.970 Beiträge
und weil ich dieses buch auch so liebe
hier als hörbuch:

Der Steppenwolf
****************************r Verrückte!


Der 1927 erschienene Roman „Der Steppenwolf“ begründet den Weltruhm des Literaturnobelpreisträgers Hermann Hesse. Er schildert die Erlebnisse der Hauptfigur Harry Haller, eines Alter Egos des Verfassers. Parallelen zu Goethes „Faust“ sind unverkennbar.

Der achtundvierzigjährige Harry Haller leidet an innerer Zerrissenheit. Er empfindet halb als Mensch, halb als Wolf. Doch er weiß, dass das Bild vereinfacht ist:

“Wenn Faust den (…) Spruch sagt: ‘Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust!‘ dann vergißt er (…) eine ganze Menge andrer Seelen, die er ebenfalls in seiner Brust hat. (…) Die Brust, der Leib, ist eben immer eines, der darin wohnenden Seelen aber sind nicht zwei, oder fünf, sondern unzählige; der Mensch ist eine aus hundert Schalen bestehende Zwiebel, ein aus vielen Fäden bestehendes Gewebe."

In einem Wirtshaus lernt Haller ein hübsches Freudenmädchen kennen, die seinem Jugendfreund Hermann ähnelt. Hermine hält ihm vor, zwar akademisch gebildet zu sein, jedoch einfache Dinge wie Tanzen nicht zu beherrschen. Sie werde ihm beibringen, das Leben zu genießen. Dafür müsse er aber ihren Befehlen folgen. Der letzte Befehl werde lauten, sie zu töten.

In den nächsten Tagen lehrt Hermine Harry das Tanzen, bringt ihn mit der Prostituierten Maria zusammen und macht ihn mit dem attraktiven und geheimnisvollen Saxofonisten Pablo bekannt. Harry verliebt sich in Maria und beginnt, sich zu verändern.

Auf einem Maskenball fühlt er sich so lange fremd und nicht dazugehörig, bis er Hermine begegnet. Diese hat sich als Harrys Jugendfreund Hermann verkleidet und versteht es, Harry zu bezaubern. Aus Freundschaft wird Begehren und Harry erlebt das Fest wie im Rausch. Pablo lädt Harry und Hermine zum Konsum von Opium ein und verschafft ihnen so den ersehnten Zutritt ins »Magische Theater«. Dort soll Harry das Lachen lernen und so den Steppenwolf töten. Beim Blick in einen Spiegel erkennt Harry zunächst unzählige verschiedene Figuren, die sämtliche Facetten seiner selbst darstellen. Er begreift, wie reich an Liebe sein Leben gewesen ist.

Als Harry in seine alte Zerrissenheit zurückfällt, findet er Hermine nackt neben Pablo liegen und tötet sie mit einem Messer. Mozart betritt den Raum und macht Harry begreiflich, es stünde ihm nicht zu, das Leben zu kritisieren. Stattdessen müsse er lernen, es mit Humor zu nehmen und zu lachen. Schließlich wird Mozart zu Pablo und verwandelt Hermine in eine kleine Figur zurück. Harry hingegen ist entschlossen, das Lachen zu lernen.


Als junger Erwachsener habe ich den „Steppenwolf“ schon einmal gelesen und konnte ehrlich gesagt nicht verstehen, warum dieses Buch unter den Hippies, Verweigerern des Kriegsdienstes in Vietnam und den LSD-Konsumenten zum Kultbuch avancierte. Gut, dass Menschen immer irgendeinen Grund finden, bewusstseinserweiternde Subtanzen zu sich zu nehmen, ist mir nicht gänzlich unbekannt. Ob das jedoch wirklich zum besseren Verständnis des Steppenwolfs beiträgt, wage ich zu bezweifeln. Eine bessere Methode als psychedelische Trips zu schmeißen, ist es jedenfalls zu heiraten, Karriere zu machen, Kinder zu zeugen, ein Häuschen zu bauen und die Midlife Crisis abzuwarten. Dann bleiben sicher keine Fragen mehr offen.
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Den "Steppenwolf" kenne ich nicht. In der Schule haben wir "Unterm Rad" gelesen, und das hat mich sehr beeindruckt.

Später las ich den "Demian", "Narziss und Goldmund" und das "Glasperlenspiel". Eine Zeitlang war ich wie berauscht von der dichten Sprache, nach einiger Zeit aber war ich übersättigt und fand sie nur nervig.

Ich glaube, dass man in der eigenen "Sturm-und-Drang-Zeit" sehr empfänglich ist für den Hesse'schen Überschwang. In späteren Jahren zieht man wohl - ich jedenfalls - ruhigere Texte vor.

meint

Luccio *les*

P.S. Aber das Hörbuch, das du empfohlen hast, werde ich mir auf jeden Fall anhören. Danke für den Tipp!
********er62 Mann
2.460 Beiträge
hmm..
*gruebel* .... das alles habe ich nie während meiner Schulzeit gelesen... wo bist du denn zur Schule gegangen?
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Lach ... In der Schule, wie gesagt, gab's nur "Unterm Rad", das passt ja auch sehr gut für Schüler.

Meine Eltern waren beide Hesse-Fans, und in ihren Bücherregalen stand alles, was Hesse je geschrieben hat.

Zur Schule gegangen bin ich in Ravensburg, Überlingen und München. *ja*
Das Einzige, was ich während meiner Schulzeit gelesen habe, waren der "kicker" und der "Playboy". Lag aber nicht an der Schule!

*zig*
********er62 Mann
2.460 Beiträge
@luccio
... und jetzt lebst du in Thüringen.... will nicht weiter danach fragen, weil: *offtopic*
ich bin übrigens in Hoyerswerda zur Schule gegangen...
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Ich musste Steppenwolf auch in der Schule lesen und fand es damals furchtbar deprimierend. So bin ich nie zum Hesse-Fan geworden.
Steppenwolf in der Schule? *schock*
********1970:
Steppenwolf in der Schule

*ja*, ich auch
Nathan, der Weise ebenso
"Die Glocke" (nicht die Kurzversion *lol*)
Romeo und Julia
und noch viele Klassiker mehr *smile*
Na ja, ich bin ja der Meinung, dass es ziemlich mühselig ist, aus Büchern etwas über das Leben zu erfahren.

Wenn man hingegen das Leben lebt und Erfahrungen sammelt, versteht man die meisten Bücher recht leicht.
Mit anderen Worten: Ich habe mich in jungen Jahren bemüht, Dinge wie das Tanzen zu lernen, anstatt mich mit Hesse zu beschäftigen. Hermine und Pablo wären zufrieden mit mir gewesen. *zwinker*
*******enig Mann
9.873 Beiträge
oh weh, die Bücher unserer frühen Jahre...
ich musste zur Matura (ausländisch für "Reifeprüfung") eine Literaturliste vorlegen, aus der ich bei einer eventuellen Deutschprüfung befragt worden wäre. Eventuell deshalb, weil ich mich für Englisch angemeldet hatte und Deutsch mündlich nur dann zur Notwendigkeit geworden wäre, wenn ich meine Englischprüfung total versaut hätte. Von den 25 Büchern auf der Liste hatte ich genau kein einziges gelesen. Zufälligerweise unterrichtete damals derselbe Lehrer Deutsch und Englisch. Was ihn aber wirklich und ernsthaft zu einer veritablen Schnappatmung vor versammelter Klasse gebracht hat, war der Umstand, dass ich nicht nur sämtliche Bücher nicht gelesen hatte, sondern dass eines der Bücher unter folgendem Titel gelistet war:

"Gullivers Reisen von Mark Twain",

was der gute Mann nicht wirklich witzig fand. Obwohl ich Sohn eines begnadeten Musikers und Schriftstellers bin, fand ich erst sehr viel später zur Literatur und habe vieles auch heute noch nicht gelesen, was man gelesen haben sollte. Da bin ich halt ganz bekennende Literatursau. Ich lese außer Tittenmagazinen und Autozeitungen auch heute noch herzlich wenig andere Lektüre. Was vielleicht daran liegt, dass heute so viel lieblos geschriebenes Zeug als Literatur vermarktet wird.
Ich hatte in Deutsch nie Probleme, mein Deutschlehrer war aber auch echt ein "geiler" Typ.

Während meine Schulkollegen und -kolleginnen aus der ersten Reihe "Iphigenie auf Tauris" interpretierten, lag ich mit meiner Freundin im Schwimmbad. Da habe ich auch oft meinen Lehrer getroffen - ebenfalls mit seiner Freundin.

So wusste er, dass ich nicht für die Goethe-Klausur lernte und seine Frau nicht, dass er gerade keine Aufsätze korrigierte. *mrgreen*

Mein Deutschlehrer - davon bin ich überzeugt - kann jederzeit "Siddhartha" und den "Steppenwolf" interpretieren, auch ohne vorheriges nachschlagen. *zwinker*
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Wir hatten im Gymnasium eine Deutschlehrerin, die über Goethe promoviert hatte und uns deshalb in der Oberstufe ein ganzes Jahr lang (EIN GANZES JAHR LANG!!!) ohne Ausnahme nur mit Werken vom Johann Wolfgang traktierte. Und das Lustigste war, sie sah von ihren Gesichtszügen ihrem Lieblingsdichter unheimlich ähnlich.

In den Jahren davor lasen wir unter anderem Werke von so ziemlich jedem mittelalterlichen Minnesänger und sogar die Merseburger Zaubersprüche mussten wir auswendig lernen. Ich kann die eindrucksvollste Zeilen heute noch:

Ben zi Bena, Bluot zi Bluoda, Lid zi Geliden, so se gelimida sin.

Daneben bot sie am Freitagnachmittag (!!!) das Frei-Fach "Literaturpflege" an. Da lasen wir dann zeitgenössische Literatur.
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Wir sollten vielleicht das Thema "Schulerinnerungen" eröffnen. *haumichwech*

Je mehr ich von euch darüber lese, desto mehr fällt mir selbst wieder ein. Ich glaube, jeder von uns könnte stundenlang erzählen.

meint

Luccio *smile*
Der Meister und Margarita
Michail Bulgakows Roman "Der Meister und Margarita” erschien 1968 erstmals in zensierter Fassung, knapp 30 Jahre nach dem Tod des bereits fast vergessenen Autors und entfaltete unvergleichliche Wirkung. In Osteuropa wurde der "Meister" zum Kultbuch und ist es bis heute geblieben. Und auch im Westen war die Wirkung beträchtlich. So schrieb Mick Jagger nach der Lektüre den Song "Sympathy for the Devil".

"Der Meister und Margarita", ist eine fantastische Liebesgeschichte, eine philosophische Parabel über das Wesen von Gut und Böse und eine Groteske über die russische Bürokratie. Zudem korrespondiert die großangelegte Satire auf den Stalinismus mit zwei klassischen Werken der europäischen Literaturgeschichte, mit Dantes Göttliche Komödie und Goethes Faust .

Wie Dantes Werk ist auch „Der Meister und Margarita“ eine Abrechnung mit einer Welt, in der das gesamte gesellschaftliche Leben, die gesamte menschliche Wirklichkeit, auf bloße Politik reduziert ist. In der "Wirklichkeit" des Stalinistischen Moskaus gibt es keine einzige individualisierte, komplexere, auch nur andeutungsweise "wirkliche" Figur, vielmehr sind alle Figuren bloße Funktionen, vor allem der Meister und seine Geliebte.

Der geheimnisvolle Magier Voland kommt mit seinen Gehilfen, darunter der sprechende Riesenkater Behemoth, nach Moskau und stellt das Leben in der Stadt völlig auf den Kopf. Die fantastisch-satanischen Ereignisse verstören eine Gesellschaft, in der der Materialismus zur Staatsdoktrin erklärt und die metaphysische Dimension abgeschafft wurde. Eingefügt sind mehrere Kapitel aus einem unveröffentlichten Roman des "Meisters". Sie spielen im antiken Jerusalem und inszenieren hochbedeutsame Dialoge zwischen dem schwärmerisch-menschenfreundlich-pazifistischen Jeshua Ha-Nozri und dem schwer melancholischen Statthalter Pontius Pilatus, der schließlich zerknirscht die Kreuzigung befiehlt, die in erhabenem Ton geschildert wird: die große allegorische Hinrichtung des Menschlichen.

Ein Meisterwerke des Magischen Realismus! Bulgakow wartet mit grandiosen phantasmagorischen Exzessen auf, wie dem Satansball, bei dem Margarita (die Geliebte des Meisters, als Ballkönigen engagiert und mittels einer Flugsalbe zur Hexe gemodelt wird, eine Frau außer Rand und Band, die mit ihrem Teufelspakt eine Kindsmörderin erlöst) die Rückkehr des "Meisters" bewirkt - und der satanische Voland zu jenen Teufeln gehört, die stets das Böse wollen, um das Gute zu schaffen.
Die Physiker
Freitag Morgen, das Wochenende naht. Einige befinden sich schon im Ferienmodus. Andere bereiten sich gerade gewissenhaft darauf vor. Da wird es Zeit, für die letzte Stunde vor den Ferien. *mrgreen*

Friedrich Dürrenmatts groteske Komödie spielt in einem Irrenhaus, in das sich der Physiker Möbius zurückgezogen hat, um die Welt vor den Konsequenzen seiner Entdeckungen zu schützen, indem er diese als Werk eines Irren ausgibt und sie geheimhält. Zwei seiner Mitinsassen entpuppen sich jedoch als Geheimagenten verfeindeter Mächte und als ebenso wenig irre wie Möbius.

Obwohl die Namen der beiden Großmächte in dem Stück an keiner Stelle ausgesprochen werden, ist doch deutlich zu erkennen, dass die beiden Physiker Eisler (alias Einstein) und Kilton (alias Newton) vom amerikanisch-kapitalistischen bzw. russisch-kommunistischen Geheimdienst eingesetzt worden sind. Möbius gelingt es jedoch, die beiden Agenten davon zu überzeugen, mit ihm im Irrenhaus zu bleiben, um die Welt zu retten.

Möbius‘ Verhalten ist zwar von zweifelhafter Moral; er mordet gar, um sich weiter in der Anstalt verstecken zu können. Damit verfolgt er jedoch einen höheren Plan: die Weltformel zu vernichten und die Menschheit zu retten. Womit er nicht hat rechnen können, ist, dass ausgerechnet die Ärztin die einzig wirklich Verrückte ist. All seine Rationalität hat dem Wissenschaftler nichts genutzt. Sein Schicksal liegt längst in den Händen einer Wahnsinnigen – so wie für Dürrenmatt eben die Welt im 20. Jahrhundert von Wahnsinnigen regiert wird.


**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Genialer Tipp! Danke, Topo!

ruft

Luccio *knutsch4*
Ilias
Letze Stunde vor den Ferien! *freu2*

Nein, ich kann Euch beruhigen - nicht schon wieder Böhmermann. Aber ich bin dann mal weg. Ist ja auch ganz schön anstrengend, den ganzen Tag weise zu sein. Ich gönne mir mal 'ne Auszeit und mache Urlaub im klassischen Griechenland. Wird ne' lange Reise:

Homers Epos aus dem 8. Jahrhundert vor Christus, die Ilias, schildert den Feldzug der Griechen, der die Entführung der schönen Helena durch den trojanischen Prinzen Paris rächen soll. Die Geschichte der Trojanischen Kriege beginnt jedoch nicht mit der „Entführung“ Helenas, sondern bereits etwas früher mit der Hochzeit von Peleus und Thetis:

Thetis erweckt die Leidenschaft von Zeus und Poseidon. Themis, die Göttin der Gerechtigkeit, warnt die beiden Götter indessen, dass der Sohn den Thetis gebären werde, seinen Vater an Macht übertreffen werde. Zeus und Poseidon beschließen daraufhin, ihre Leidenschaft zu zügeln und Thetis mit Peleus zu verheiraten. Zur Hochzeit werden alle Götter geladen, bis auf Eris, die Göttin der Zwietracht, die, um sich für diese Beleidigung zu rächen, auf dem Fest erscheint und einen goldenen Apfel für die schönste Göttin mitbringt. Da sowohl Hera, Athene als auch Aphrodite den Apfel beanspruchen (Zickenkrieg), bestimmt Zeus Paris, den Sohn des trojanischen Königs Priamos, zum Schiedsrichter und trägt Hermes auf, sie zu ihm zu bringen. Sobald die Göttinnen in seine Nähe kommen, beginnen sie, ihm Versprechungen zu machen. Athene verspricht ihm Kraft, Hera Macht und Aphrodite die schönste Frau der Welt. Und für wen entscheidet sich der geile Paris? Na klar, für sie scharfe Aphrodite! *ja*

Mit Aphrodites Hilfe erreicht Paris Sparta, wo er von König Menelaos und seiner Frau Helena beherbergt wird. Aphrodite sorgt dafür, dass sich Helena in den Fremden verliebt. Und als Melenaos kurz darauf nach Kreta muss, zögert sie nicht, mit ihrem Geliebten nach Troja zu gehen.

Nachdem der gehörnte Melenaos die Nachricht erfährt, fordert er die Griechischen Könige auf, einen Rachefeldzug gegen Troja zu führen. Sein Bruder, König Agamemnon von Mykene, führt das mächtige Heer an, zudem auch Achilles und Odysseus gehören. Als alles vorbereitet war versammelte sich das griechische Heer in Aulis. Agamemnon hat jedoch im heiligen Wald der Artemis eines ihrer Rehe erlegt, und aus Zorn darüber schickt sie eine Windstille, damit die Schiffe nicht auslaufen können. Erst als Agamemnon seine Tochter Iphigenie opfert (Artemis schickt im Augenblick der Opferung ein Reh an Iphigenies Stelle und trägt sie auf einer Wolke nach Tauris) lässt die besänftigte Artemis die Griechenflotte ansegeln.

Die Ilias beginnt im zehnten Jahr der Belagerung Trojas durch die Griechen. Zu der Erschöpfung des ewigen Ringens um die Stadt kommt eine Spaltung im griechischen Lager: Achilles weigert sich, weiter am Kampf teilzunehmen, weil Agamemnon ihm seine Lieblingssklavin weggenommen hat. Ohne ihren besten Krieger werden die Griechen von den Trojanern zurückgedrängt. In letzter Verzweiflung bittet Patroklos seinen Freund Achilles, ihm seine Rüstung zu leihen. Achilles stimmt zu, und Patroklos führt Achilles Truppen ins Gefecht. Das Kriegsglück wendet sich, doch Patroklos fällt von der Hand des trojanischen Königssohnes Hektor, der ihn für Achilles hält. Voller Reue über den Tot des Freundes kehrt Achilles ins Gefecht zurück, um Patroklos Tod zu rächen.

Der sterbende Hektor fleht Achilles um ein ehrenvolles Begräbnis an, doch dieser bindet den Leichnam an seinen Streitwagen, schleift ihn um die Mauern der Stadt und nimmt ihn mit zurück ins griechische Lager. Auf Geheiß des Zeus schleicht sich der trojanische König Priamos zum Zelt des Achilles und bietet ihm ein Lösegeld für den geschändeten Leichnam seines Sohnes an. Verzweifelt fleht er Achilles an, doch an seinen eigenen Vater zu denken und Gnade walten zu lassen. Daraufhin gibt Achilles den Leichnam frei, und die Trojaner können Hektor mit gebührenden Ehren bestatten.

Wie vom Orakel vorhergesagt, wird Achilles durch einen Pfeil aus Paris Bogen in die Ferse getroffen und getötet.

Die Griechen bedienen sich einer List und bauen ein großes hölzernes Pferd, in dem sich die tapfersten Krieger verbergen. Dann segeln sie zum Schein ab, bringen aber vorher noch das Gerücht auf, das Pferd sei ein Opfer n die Göttin Athene. Warnungen zum Trotz ziehen die Trojaner das Holzpferd in die Stadt. In der folgenden Nacht kriechen die Kämpfer aus dem Bauch des Tieres und stecken Troja in Brand. Nun ist auch die Flotte zurückgekehrt, und ein grausames Gemetzel beginnt.

So, jetzt muss ich noch schnell meine Eulen zusammenpacken, die ich mit nach Athen trage und dann geht's los. *freu*

Hasta la Vista!

El Topo
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Gute Reise, lieber Topo, und danke für den Lesetipp! Werde mir mal wieder die Geschichten von Göttern und Helden anschauen! *koenig* *barbar* *les*

verspricht

Luccio

*huhu*
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Ich lese gerade ...
die Hillbilly Elegie von J. D. Vance. "Die Geschichte meiner Familie und einer Gesellschaft in der Krise", wie der Autor schreibt.

Seine Großeltern versuchten, mit Fleiß und Mobilität der Armut zu entkommen und sich in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren. Doch letztlich war alles vergeblich. J. D. Vance erzählt die Geschichte seiner Familie - eine Geschichte vom gescheiterten Aufstieg und von der Resignation einer ganzen Bevölkerungssschicht. Sein Buch bewegte Millionen von Lesern in den USA und erklärt nicht zuletzt den Wahltriumph eines Donald Trump. (Quelle: Amazon)

Ein sehr hilfreiches Buch, wenn man, gerade als Europäer, die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in den USA besser verstehen will. Ein schöner Nebeneffekt: Man entwickelt, jedenfalls geht es mir so, ein ganz neues überraschendes Gefühl von Empathie und Verständnis für die weißen Arbeiterfamilien nach dem Niedergang der amerikanischen Industriegebiete.

"Ich war eines dieser Kinder mit einer trostlosen Zukunft. Ich hätte mich beinahe der tiefsitzenden Wut und Verbitteung ergeben, die alle in meinem Umfeld erfasst hatte." So beginnt Jay Dot, wie er in der Familie genannt wird, den Bericht seines schwierigen und langwierigen Weges aus Armut und Hoffnungslosigkeit.

Die eindringlichen Schilderungen meines amerikanischen Professors über amerikanische Zeitgeschichte an der Uni Leipzig hatten mich für dieses Buch und seine Problematik empfänglich gemacht.

Als äußerst lesenswert nachdrücklich empfohlen!

Luccio
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