*****har:
Dass es zu 100% mir subjektiv als Realität erscheint, müssen wir nicht diskutieren - das steht fest. Doch wenn ich Dich richtig verstehe, ist es dann auch zu 100% objektive Realität.
Ja, und zwar 100% Realität mit dem Geltungsbereich "nur ich".
Alles was ich in diesem Moment erlebe und wahrnehme passiert völlig im Einklang mit den jeweils gültigen Naturgesetzen (sowohl außerhalb als auch innerhalb meines Gehirns). Aus Sicht der objektiven Realität ist es unumgänglich das wir es in diesem Moment genau so erleben, weil sowohl das Gesehene als auch die Interpretation im völligen Einklang mit den jeweils gültigen Naturgesetzen stehen. In gewisser Weise legen wir die Geltungsbereiche ja in der Kommunikation fest: "nur ich/er", "Drogen", "paranoid" etc..
Wir sagen: Wenn etwas so und so ist (Geltungbereich), dann ist etwas so und so (Beschreibung der Realität).
Der Ansatz des RK ist m.E. Geltungsbereiche einfach zu ignorieren- was ihn dann mit den unterschiedlichen Aspekten der einen Realität in Konflikt gerät. Das Naturgesetze im Quantenbereich nicht mehr funktionieren lässt sich mit unterschiedlichen Geltungsbereichen gut erklären. Bei der RK sehe ich kein Lösungsansatz, der mich befriedigen würde. Ebenfalls: Ich bestrahle das Gehirn meines Gegenüber mit irgendwas. Wenn sich nun seine Wriklichkeit verändert (ich verändere den Geltungsbereich) wie wöllte ich das mit der RK erklären, ist doch jeder unangefochtener Herrscher über seine Wirklichkeit.
Die RK "krankt" etwas daran, das sie unterschiedliche Geltungsbereiche an das Subjekt bindet. Es gibt dann die eine objektive Realität mit dem einen Geltungsbereich (die sich dann logischerweise nicht mehr wahrnehmen lässt) und es wird eine von der Realität losgelöste Wirklichkeit erschaffen, bei der das Subjekt fast göttliche Fähigkeiten hat (ich mach die Welt so wie sie mir gefällt). Dabei schwankt dieses Welt immer zwischen Illusion und Realität her- so das man irgendwann systembedingt keinen Fixpunkt mehr hat. Wir würden uns in dem Wirrwarr zwischen Realität und Illusion verlieren. Wirklichkeit ist (wie in der Bibel) durch Begrifflichkeit quasi erschaffen- und beeinflussbar. Und: Ein Anderer Mensch lebt in seiner eigenen Wirklichkeit- was uns sehr weit voneinander entfernt. Wir können noch so oft miteinander sein, wir werden nie zusammen sein. Das ist sozusagen das "Individualisteweltbild".
Der andere Weg ist zu sagen: Alles ist Realität- aber es gibt unterschiedliche Geltungsbereiche. Was heißt, das was passiert ist an gewisse Bedingungen geknüpft. Auch hier gibt es eine Illusion, jedoch in einer anderen Konnotation. Illusion ist hier der durch "andere Bedingungen" (Drogen, paranoid) erzeugte Geltungsbereich. Die Illusion ist real- auch weil sie als historischer Fakt existiert. Nur ist der Geltungsbereich so klein, das wir ihn als "subjektiv" bezeichnen.
Ich glaube das Spannungsfeld bzüglich RK liegt im Grunde ganz woanders.
Pol 1: RK
Dem Geist des jeweiligen Subjektes stehen im Rahmen seiner Wirklichkeit alle Möglichkeiten offen. Er hat wirklich den Freien Willen und hat schöpferische Kraft. Seine Wirklichkeit ist Ausdruck seiner creation. Nur: nichts von seiner Schöpfung passiert real........ Ohnmacht Teil 1 (Wir können alles denken-aber nichts bewegen)
Pol 2: "ANTI-RK"
Alle Aktionen im Gehirn, jedes Neuron, arbeiten innerhalb der jeweils gültigen Naturgesetze. Was konsequent zu Ende gedacht den Tod des freien Willen mit sich bringt. Denn wenn Naturgesetze entscheiden wie jedes Neuron arbeitet, ist jegliches Denken (und auch späteres Handeln) nur eine newtonsche Reaktion auf entsprechenden Input. Die Realität liegt uns zu Füßen, wenn wir nur etwas eigenständig tun könnten.............. Ohnmacht Teil 2 (Wir können alles bewegen, nur nichts davon aufgrund eigenen Denkens)
Ich finde es ist wie so oft: Unser Heil wartet nicht in einer Radikalisierung, wo wir uns zwischen den Extremen der Pole entscheiden müssen. Wie wäre es mit der Mitte? Das macht die Erlärung unserer aller Realität und Lebenswirklichkeit gewiss nicht einfacher. Aber es wäre besser als Ohnmacht.