Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Miramar Weinheim
2547 Mitglieder
zur Gruppe
FKK in BaWü
2071 Mitglieder
zum Thema
Der Konstruktivismus und die narrative Identität...279
Nachdem sich hier: gewünscht wurde, einen eigenen Thread zum…
zum Thema
Wird die reine Damensauna genutzt?143
Aus sehr aktuellem Anlass würde mich mal interessieren - primär…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Radikaler Konstruktivismus - und was hat das mit mir zu tun?

******nci:
Wenn keiner mehr da ist, kann auch nichts mehr wahrgenommen werden.

Genau, Wenn die Mauer nicht wahrgenommen wird, ist sie in Wirklichkeit gar nicht vorhanden. In der Realität ist ist sie das schon, wie die Kopfschmerzen nach dem Zusammenstoß beweisen.


******nci:
"wenn die Eigenschaften des Beobachters, nämlich die Eigenschaften des Beobachtens und Beschreibens, ausgeschlossen werden, bleibt nichts mehr übrig, weder die Beobachtung noch die Beschreibung"
Damit hat er unrecht, und recht zugleich. Klar verschwindet die Beobachtung und die Beschreibung. Aber die Existenz eines Objektes ist nicht an desen Wahrnehmung gekoppelt. (Siehe Mauer)

Und noch etwas. Wenn wir von der Mauer reden, ist es eigentlich keine Mauer - und doch ist es eine, gleichermaßen. Mauer ist ein Begriff für eine Entsprechung in der Realität. Also steht dort ein Objekt, welches wir als Mauer bezeichnen. Und sogar egal wie wir es bezeichnen, es bleibt seinen Eigenschaften treu.

Heinz von Förster ignoriert die Beschaffenheit und Funktion von Sprache und lässt sich da ein wenig in die Irre leiten. Wir schaffen keine Objekte in dem wir sie mit Bezeichnungen versehen. Daher verschwinden sie auch nicht oder verändern sich auch nicht wenn wir den Begriff verändern/vergessen. Die Mauer wird nicht anfangen zu fliegen, nur weil wir sie hinfort nur noch "Vogel" nennen.
Und genau an dem Punkt kommt das wissenschaftliche Begreifen hinzu. Wenn es zwei unterschiedliche Eigenschaften für ein und die selbe Begrifflichkeit gibt muss es sich um zwei unterschiedliche Objekte handeln, ergo werden zur unterscheidung zwei Begriffe benötigt (Mauer,Vogel). Nicht Die Realität ändert sich mit dem Begreifen, sondern unsere Sprache passte sich den Erkenntnissen unserer Wirklichkeit an. (Was unsere Sprache wohl ändert ist unsere Wirklichkeit.)
Und daher entsteht auch beim Messen keine Realität sondern Wirklichkeit. Denn die Realität ist vorher schon da. Und durchs Messen findet die Realität (in homeophatischer Dosis) Eingang in unsere Wirklichkeit.

Einfache Gegenfrage an den Radikalen Konstruktivismus:
Wie hat überhaupt etwas entstehen können (z.Bsp. Leben)? Ist doch dazu eine Existenz von Dingen vor der Möglichkeit einer Beobachtung notwendig.
******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
BICINUM, der Ausgangspunkt war
Realität ist das was ist, und zwar unabhängig von jeglicher Wahrnehmung

Die Antwort, „Ein unabhängig von jeglicher Wahrnehmung geht ja eben nicht. Wenn keiner mehr da ist, kann auch nichts mehr wahrgenommen werden.“ Was nicht gleichbedeutend ist mit, es ist nichts vorhanden, nur entzieht sich dies unserer Kenntnis wie es unabhängig von uns ist. Und wenn wir da sind, um es wahrzunehmen, sind wir Teil der "Realität" und diese ist damit verändert.

Die Aussage bezieht sich auf die unabhängige Wahrnehmung. Dies kommt nicht damit gleich, dass es dann nichts gibt, sondern das es für uns keine unabhängige Realität gibt.

Das verhält sich ähnlich zum hier beschrieben Baumgeräusch Bad Weisheit: Wie können wir wissen?
Dann unterscheide doch einfach zwischen Realität und Wirklichkeit und der Drops ist gelutscht.
Dann unterscheide doch einfach zwischen Realität und Wirklichkeit

Darf ich?
Anhand eines abstrakten Bühnenbildes: da steht ein Quader, das ist der Tisch, ein Gerüst, das ist das Haus, ein Reifen an der Wand - das ist ein Gemälde mit Sehnsuchtssymbolen.
Wer das Stück kennt, weiß, dass es das Wohnzimmer von X ist; kennt einer das Stück nicht, kann er es sich denken. Man hantiert mit Metaphern, wie mit Symbolen, und greift auf Übereinkünfte zurück. Auf Kultur- und Strandgut.
Ein Quader, sagst du, BICINUM, bleibt einer, egal wofür er im Stück steht. Das ist (nicht "das sei") Realität. Dass er morgen, in einem anderen Stück, nicht Tisch, sondern gestaltgewordene meinetwegen Schuldmasse des Protagonisten ist, ändert nur an seiner Wirklichkeit, nicht an seiner Realität etwas.

Das klingt für mich jetzt, wo ich das für dich nachbaue, sogar plausibel. Dennoch überzeugt mich nichts, dass da tatsächlich ein Quader ist. Mag ich mir den Zeh daran brechen, beim Anstoßen, sicher, ganz sicher, dass da einer ist, wäre ich nie.
Ich bin nicht sicher, dass ich hier schreibe, dass es euch gibt, das Forum, das Netz, den PC und die Welt überhaupt. Gut, das wird jeden Morgen neu bestätigt, aber mir reicht das nicht. Ich glaube nämlich, dass alles nur ein großer kollektiver Traum ist, den wir gemeinsam träumen. Und mit dieser Idee stehe ich nicht allein, es fragen sich seit Tausenden von Jahren Leute, ob es das alles real gibt, oder nur wirkend.

Quantenphysikalisch kommen wir seit einiger Zeit diesem Unbehagen nach; es beginnt Namen zu bekommen, wenn auch nur fragmentarisch. Warten wir ab, was da noch gezeigt werden kann.

Da gibt es einen Klassiker, den Schmetterlingstraum:
http://www.zum.de/Faecher/D/SH/dschuang.htm

Für diesen generellen Verdachtsmoment, dass alles nur Illusion sei, muss man sicherlich eine bestimmte Affinität mitbringen. Dann wird man Zen-Mönch, Physiker oder klinisch auffällig. Oder aber man lässt sich nicht anmerken, dass man die Wirksamkeit nicht für den Beweis des Seins hält, und bricht sich vor lauter Übereinkunft richtig schön den Zeh.
Begrifflichkeit ist Teil der Wirklichkeit, nicht der Realität.

Somit ist vom Quader nur ein Haufen Materie übriggeblieben. Das ist der Weg Wirklichkeit->Realität.

jetzt der andere Weg (Realität->Wirklichkeit).

Da ist ein Haufen Materie. Je nachdem welche Funktion wir dieser Materie zuordnen (Tisch etc) wird die Begrifflichkeit ausfallen. Auch die erkannte Form ist nur ein Resultat eines Vergleiches mit erdachten abstrakten Formen. Sprachlich genau müsste man formulieren: Diese Materie hat die Form eines Quaders. (und nicht das ist ein Quader). Den Quader selbst gibt es nur in unserer Vorstellung.


******ond:
Für diesen generellen Verdachtsmoment, dass alles nur Illusion sei, muss man sicherlich eine bestimmte Affinität mitbringen.
Es kann nicht alles Illusion sein. Selbst wenn wir dies alles nur träumen, als wie du sagtes kollektiven Traum, muss es zwei Dinge zwingend in der Realität geben:
A) Uns (als Entitäten, in welcher Form auch immer)
B) Die Verbindung zwischen uns, die ein kollektives träumen ermöglicht.
BICINUM,
beide deine Einwände sind begründete Korrekturen. Mein Beitrag bewegte sich in einem sprachlich Konfusen, der mir selbst nicht sympathisch ist.
Richtig wäre gewesen von Materie zu schreiben, nicht vom Quader, dann aber müsste man die Bühne, das Theater und das Publikum, erst recht das Stück ebenfalls aus dem Bereich der Begriffe (Ideen) in den des materiellen Bereich herunter ...-lassen. An welchem Seil genau, vermag ich leider nicht zu sagen, denn die Lingusitik wird da nur einer Seite helfen. Das Bezeichnete, das Bezeichnende - es geht um Zeichen, nicht um Klumpen Kohlenstoff etc.

Das nicht ALLES Illusion sei, im Sinne, dass de facto gar kein Universum, keine Erde, kein Datenkabel, kein Notebook und keine User da sind - darüber lässt sich kaum wissenschaftlich sprechen. Ich habe "alles" ebenfalls konfus besetzt, zumal es keine Teil-Alles gibt.
Nun, schmunzelnd merke ich, dass mir die Produktion von Statements, die das Bouquet von esoterischem Bullshit tragen, nicht erspart bleibt.

[Besonders schmunzelig war mir gestern abend noch zumute. Ich hatte den Beitrag abgespeichert und das Gerät heruntergefahren. Und wollte nochmal in die Garage, sauste also die Treppe hinunter - und fiel hin. Sogar ziemlich schmerzhaft auf ausgerechnet meine lädierte rechte Hand.
Mein Mann hatte, ohne mich zu informieren, einen Stoß alter technischer Geräte (einen veritablen Quader) aufgestellt, ziemlich im Weg, und, da der Bewegungsmelder nicht funktionierte, konnte ich das Hindernis nicht wahrnehmen.
Nun saß ich also zur Nacht da, salbte mir das Handgelenk und dachte: alles nur Illusion *gg*, haste eben selbst gesagt.]

Ich lass mir jetzt ein wenig Zeit, eh ich etwas präziser formuliere.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Ich habe ja meine philosophisch-soziologische Bildung nur aus zweiter Hand. Manchmal frage ich mich, ob ich mich darüber freuen oder darüber weinen soll *zwinker*. Jedenfalls fügen sich für mich gerade mal wieder in paar Dinge zusammen *juhu*.

Luhmann ist mir in den vergangenen Jahren als Name wieder und wieder begegnet. Muss ich mir mal notieren für die Rente *opa*.

******nci:
Mein Anliegen ist erst einmal, überhaupt darauf aufmerksam zu machen, dass die Sachverhalte der Wirklichkeit zweiter Ordnung nicht sind, sondern gemacht werden.

Ich habe mal irgendwann den fundamentalen Unterschied zwischen Natur und Kultur nahe gebracht bekommen. Wahrscheinlich entspricht das genau dem Unterschied zwischen erster und zweiter Ordnung. Und das Allermeiste, worüber wir uns die Köpfe heiß reden, gehört eben zur zweiten Ordnung - und ist damit Menschenwerk.

Deswegen kriege ich immer Pickel, wenn es z.B. um Männer und Frauen und deren Rollen verwiesen wird und dann mit der Natur argumentiert wird *headcrash*.


Liebe Grüße
Stefan
*********icher Mann
817 Beiträge
Liebe Leute, hab mir den Thread jetzt einmal komplett durch gelesen. Ich hab etliche Jahre Wissenschaftstheorie betrieben, um dann festzustellen, ich bin Pragmatiker und von daher am Anfang die polemische Frage: wofür ist das eigentlich gut?

Erkenntnisgewinn um der Erkenntnis willen?
Macht es einen Menschen glücklicher?
Schafft es Wohnraum?
Macht es Kinder satt?
Bringt es mehr Liebe in die Welt?

Jedes Denkmodell ist letztendlich auch nur ein Modell, um zu versuchen, die Wirklichkeit abzubilden und Grundlagen für Handlungen zu legen.
******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
*********icher:
Liebe Leute, hab mir den Thread jetzt einmal komplett durch gelesen. Ich hab etliche Jahre Wissenschaftstheorie betrieben, um dann festzustellen, ich bin Pragmatiker und von daher am Anfang die polemische Frage: wofür ist das eigentlich gut?

Für einen Mann vom Fach der auf etliche Jahre Erfahrung zurückblickt, ist dies schon eine erstaunliche (polemische) Frage. Wobei ich vermute, der Wissenschaftstheoretiker ist zur Verstärkung der Autorität angeführt worden.

Wofür das gut ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Wenn es für Dich keine Relevanz hat, ist das völlig in Ordnung.

Könnte Dir lediglich sagen, welche Relevanz es für mich hat - wenn dies für Dich irgendeine Relevanz besitzt.

Jedes Denkmodell ist letztendlich auch nur ein Modell, um zu versuchen, die Wirklichkeit abzubilden und Grundlagen für Handlungen zu legen.

Diese Aussage aus der Feder eines Fachmanns ist für mich verstörend. Denn genau darum geht es eben nicht!

Würde vorschlagen, wir starten die Kommunikation vor vorn - in einem anderen Tenor - sofern ehrliches Interesse besteht, gehe ich gern auf Fragen ein.
Möglicherweise ist er Fachmann weil er etwas verstanden hat, was dir verborgen blieb?

Du hangelst dich hier an deiner These lang, die nur durch Antihaltung am Leben bleibt. Eigentlich ist sie schon zusammengefallen. Nicht wegen des Grundgedanken des Konstruktivismus, sondern wegen der Ausformung.
******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
****NUM:
Möglicherweise ist er Fachmann weil er etwas verstanden hat, was dir verborgen blieb?
Das wäre deines Erachtens, was?

****NUM:
Du hangelst dich hier an deiner These lang, die nur durch Antihaltung am Leben bleibt. Eigentlich ist sie schon zusammengefallen.
Wenn Du auch hier noch ein paar mehr Worte spendierst, dann kann man vielleicht erahnen was Du mitteilen willst.

Und es wäre schön, wenn dabei eine konstruktive und belastbare Kritik heraus käme.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Paul_12051:
Mitdiskutant*innen sind natürlich sehr gerne gesehen

Akademiker: objektive Realität vs. radikaler Konstruktivismus
******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Danke Shiva für deinen Hinweis. Ich werde mal die Seiten überliegen. Das was ich bisher gesehen habe, da scheint mir einiges interessante dabei zu sein, was für mich von Interesse wäre. Nur ist es so, meine Zeit ist begrenzt. Um genau zu sein habe ich sie mir, mit leidlichem Erfolg, meine Zeit hier in der "Virtualität" begrenzt. Ich würde daher gern in Bad Weisheit verbleiben um mich nicht noch weiter zu defokussieren, als ich es eh schon tue.

Das Thema wirkliche Wirklichkeit hat auch hier, wie du ja sehen kannst, für viel Verwirrung bis Widerspruch gesorgt ... es ist halt nicht so leicht von alten Gewohnheiten zu lassen *lach*

Aber in meiner mentalen Planungsphase habe ich schon, noch einmal einen Thread zu Thema Wirklichkeiten der diversen Ordnungen in Ergänzung zum RK zu machen. Nur wann ....?
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Ein kleiner Einwurf ...
... am Rande, von einer unbedarften Person. Zur Auflockerung des Themas und zur Ergötzung der Debattanten!

*****011 Frau
2.467 Beiträge
Noch eine unbedarfte, aber durchaus ernst gemeinte Nachfrage: Ist der Konstruktivismus nicht die Philosophie des Postfaktischen?
*****har Paar
41.020 Beiträge


(Der Antaghar)
Ist das nicht das gleiche Video wie auf Seite 5?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Stimmt. Sorry! *tuete*

Immerhin gilt auch dann: Doppelt hält besser ... *zwinker*

(Der Antaghar)
Kein Problem, ich habe mich nur gewundert...
Und der RK ist ja auch nicht so ganz ohne...
da brauch es so seine Anläufe dazu...

und der Blickwinkel:
Philosophie des Postfaktischen
ist sehr interessant...

danke dafür...
******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
*****011:
Ist der Konstruktivismus nicht die Philosophie des Postfaktischen?

Im Wesentlichen sagt der RK ja nicht anderes als, wenn es eine „objektive“ „Wirklichkeit“ gäbe (was im RK nicht grundsätzlich verneint wird), wären wir nicht in der Lage diese zu erkennen, sondern könnten uns dieser lediglich asymptotisch anzunähern. Diese Theorie beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Philosophie, die „Liebe zur Weisheit“, kann als ein Versuch verstanden werden, mithilfe des Denkens die (wahrgenommene) Welt und seine eigene Existenz in der Welt zu ergründen. Ein Streben nach „Erkenntnis“ und „Wahrheit“.

Postfaktisch ist ein zusammen gesetztes Wort (des Jahre 2016). Post, lateinisch „nach“ oder „hinter“; faktisch im Hinblick auf die Fakten, in der Art und Weise der Fakten, in Wirklichkeit, tatsächlich, wahrheitsgemäß, wirklich. Meint also wenn etwas nicht auf Tatsachen oder Fakten beruht.

Der RK ist wissenschaftlich fundiert.
Philosophie steht diametral zum Postfaktischen.
Meine Antwort auf die Frage ist, nein.
Ich möchte behaupten, alles was ich sehe und höre ist zu 100% die objektive Realität. Man möge mich im Rahmen der RK widerlegen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Das kann man so sehen, sofern Du es als Deine subjektive Realität bezeichnest.
Ansonsten kann und darf es meines Wissens durchaus bezweifelt werden.

Das fängt damit an, dass es erst Dein Gehirn ist, dass die gesehen Bilder und die gehörten Töne (die beides letztlich aus Schwingungen bestehen) zu dem zusammensetzt, was Du dann letztlich als Deine Wahrnehmung erlebst. Und es geht weiter bis zu dem Punkt, dass Du - wie wir alle - nicht mal all die existierenden Frequenzen wahrnehmen kannst, die z. B. Tiere wie Fledermäuse "sehen" und "hören" (wie z. B. ultraviolettes oder infrarotes Licht, Radio- und Mikrowellen und vieles mehr ...), und das gilt noch für zahllose andere Tierarten. Viele nehmen vom vorhandenen Spektrum, das wir nur zu etwa 15-20% wahrnehmen, einiges mehr wahr als wir Menschen.

Und letztendlich sehen wir Menschen ja nicht mal die Moleküle, aus welchen die uns als die Welt erscheinende Materie besteht, geschweige denn die Atome und all die Elementarteilchen, aus welchen wiederum die Atome bestehen. An die Quantenebene will ich da noch gar nicht mal denken ...

Also nehmen wir alle nicht die zu 100% objektive Realität wahr, sondern nur das, was unser Gehirn uns in jeder Sekunde davon als scheinbare Realität zeigt.

(Der Antaghar)
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Farben
Gibt es nicht eine "relative" Objektivität? (Sorry, der Ausdruck ist vielleicht unpassend, weil widersprüchlich, unterstützt aber meine Frage)

Ich weiß, dass Farben ein Produkt unserer Sinneswahrnehmung sind, die unser Gehirn aus der wahrgenommenen Schwingung des Lichts erzeugt.
Die Schwingungen meiner Lieblingsfarbe z.B., ein spezielles Gelb-Rot, kann man mit einem Messgerät grafisch oder auch in Zahlen darstellen.
Über die genaue Bezeichnung der Farbe, also das Wort "Orange" oder "GelbRot", hat man sich gesellschaftlich uns der Einfachheit halber geeinigt.

Wenn nun z.B. Millionen Menschen diese spezielle Lichtschwingung so wie ich als "Orange" bezeichnen, ist das doch keine subjektive Wahrnehmung mehr, sonder eine objektive Tatsache.
Subjektiv ist nur, welche Gefühle dieses GelbRot beim Einzelnen hervor ruft.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wenn nun z.B. Millionen Menschen diese spezielle Lichtschwingung so wie ich als "Orange" bezeichnen, ist das doch keine subjektive Wahrnehmung mehr, sonder eine objektive Tatsache.

Ich würde eher behaupten wollen, liebe Katze, dass es eine Art gesellschaftlicher Vereinbarung ist. *g*

Es ist ja auch für jeden die Farbe "Orange", die er wahrnimmt, ein etwas anderes Orange (wie man bereits mehrfach festgestellt hat), so wie wir alle vieles zwar oberflächlich gleich bzw. ähnlich wahrnehmen, aber eben doch mit individuellen Unterschieden (auch wenn diese manchmal minimal sind).

Wir alle kennen doch dieses Experiment, dass man sich eine Brille aufsetzt, mit welcher man alles nur noch auf dem Kopf stehend sieht (um mal dieses Beispiel zu nehmen). Es dauert bei manchen nur ein paar Stunden, bei anderen ein oder zwei Tage, bis sich das Gehirn daran gewähnt hat und alles wieder so darstellt, dass es nicht mehr auf dem Kopf steht. Und nimmt man dann die Brille ab, steht erstmal alles wieder auf dem Kopf (wird wieder so gesehen, wie es vermeintlich "objektiv" wahrnehmbar ist, also ohne Brille).

Was wir als objektiv wahrzunehmen glauben, ist schon aus Gründen der Alltagstauglichkeit für uns alle scheinbar objektiv, doch es ist veränderbar und hat wenig mit dem zu tun, was Wirklichkeit ist. Es ist allenfalls unsere uns selbst als objektiv erscheinende Wahrnehmung.

Man beachte die eigentliche Bedeutung dieses Wortes "Wahrnehmung": Wir nehmen etwas für wahr. Ob es wahr ist und tatsächlich der Wirklichkeit entspricht, das ist eine ganz andere Frage. Doch man kann sich darüber einigen, dass wir es als objektive Wirklichkeit und Wahrheit betrachten, unabhängig davon, ob es wirklich so ist. Und das ist ja auch gut so, denn wir sollten wir sonst unser Leben bewältigen?

(Der Antaghar)
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Es ist ja auch für jeden die Farbe "Orange", die er wahrnimmt, ein etwas anderes Orange (wie man bereits mehrfach festgestellt hat), so wie wir alle vieles zwar oberflächlich gleich bzw. ähnlich wahrnehmen, aber eben doch mit individuellen Unterschieden (auch wenn diese manchmal minimal sind).

Woher weiß man das eigentlich, dass es für jeden ein "anderes" Orange ist, wenn es doch - wie in meinem Beispiel angegeben - exakt die gleiche (messbare) Schwingung aufweist?
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.