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Radikaler Konstruktivismus - und was hat das mit mir zu tun?

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Radikaler Konstruktivismus - und was hat das mit mir zu tun?
Vorbemerkung

Nachfolgend meine Konstruktion der Theorie des Radikalen Konstruktivismus. Diese ist sicher weder vollständig noch in allen Einzelheiten korrekt. Zudem habe ich noch einiges hinzu konstruiert, von dem ich der Überzeugung bin, es passt hier ganz gut hinein.
Also keine reine Lehre des Radikalen Konstruktivismus (die es im RK eh nicht gibt), sondern nur eine weitere persönliche Konstruktion.
******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Theorie des Radikale Konstruktivismus (RK)
  • Es gibt keine einheitliche Theorie, sondern es ist eher eine Interdisziplinäre Sammel- oder Regenschirmtheorie mit ganz
    unterschiedlichen Aspekten
  • Als Erfinder, Anfang der 1970er Jahre, gilt der Kybernetiker Heinz von Foerster (Beiname Sokrates der Kybernetik) und der Kommunikationswissenschaftler Ernst von Glasersfeld
    Sowie der Psychologe Paul Watzlawick
    Weitere Protagonisten u.a.: Neurobiologen (Maturana, Varela),
    Systemtheoretiker (Luhmann), Gehirnforscher (Roth) und weitere


******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Wieso radikal?
  • Abbildung der Wirklichkeit ist prinzipiell unmöglich, es existieren keine vom Betrachter unabhängige objektive Wirklichkeit.
  • Das "radikal" soll deutlich machen, dass er einen "radikalen Umbau der Begriffe des Wissens, der Wahrheit, der Kommunikation und des Verstehens erfordert", der "mit keiner traditionellen Erkenntnistheorie versöhnt werden kann." (Ernst v. Glasersfeld)
  • Der RK „beansprucht nicht mehr zu sein als eine kohärente Denkweise, die helfen soll, mit der prinzipiell unbegreiflichen Welt unserer Erfahrung fertig zu werden, und die – was vielleicht besonders wichtig ist – die Verantwortung für alles Tun und Denken dorthin verlegt, wo sie hingehört: in das Individuum nämlich" (Ernst v. Glasersfeld)

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Klassisches Wirklichkeitsbild
  • Eine Begriffsdefinition ist außerordentlich schwierig! Daher eine einfache Definition *zwinker*
    Wahrheit ist die Gesamtheit aller tatsächlich und in unbezweifelbarer Form gegebenen Dinge.
    Man nimmt an, es existiere eine von uns unabhängige Wirklichkeit - eine Wirklichkeit an sich.
    Diese Wirklichkeit sei zwar höchst komplex, aber letztlich determiniert. Zumindest theoretisch könnte
    man die Wirklichkeit SO WIE SIE IST wahrnehmen. (Selbst Einstein glaubte daran: „Der Alte würfelt nicht.“)
  • Es wurde ein „Archimedischer Punkt“ postuliert:
    Ein fester Punkt mittels dessen die Welt aus den Angeln gehoben werden könnte.
    Oder es wäre ein „Laplacescher Dämon“ denkbar, der in Kenntnis aller Naturgesetze sowie den Initialbedingungen zu einem gegebenen Zeitpunkt, jeden beliebigen Punkt in der Vergangenheit oder der Zukunft berechnen könnte.
    Seit Einsteins Relativitätstheorie ist klar, es ist unsinnig von einem Zeitpunkt für das gesamte Universum zu sprechen. Ein fester Punkt ist mit der Quantenphysik ebenfalls „verschwunden“.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Konstruktivistisches Wirklichkeitsbild
  • Die Wirklichkeit, ist lediglich in Teilen für uns erfahrbar – nie in Gänze.
    Was nicht bedeutet, dass es keine Wirklichkeit gibt - es bedeutet "lediglich", wir vermögen nicht sie in Gänze zu erkennen.
  • Unsere Wahrnehmung erzeugt kein Abbild der Wirklichkeit, es ist vielmehr ein gesellschaftlicher sowie individueller, subjektiver Schaffensprozess der aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistungen resultiert.
  • Einzelne Konstruktionen sind daher untereinander nie 100% deckungsgleich es existieren lediglich mehr oder weniger große Schnittmengen.
  • Objektivität ist unmöglich oder mit Heinz von Foersters Worten gesprochen: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Wirklichkeit erster Ordnung
  • Bezieht sich auf die physische Welt. Eigenschaften von Dingen die unter gegebenen Bedingungen für jeden „objektiv“ messbar und nachprüfbar sind.
  • Z. B. die Eigenschaften von Gold: spezifisches Gewicht, Leitfähigkeit, Schmelzpunkt, Härte, Korrosionsbeständigkeit usw.
    Fragen die sich auf die Wirklichkeit erster Ordnungbeziehen sind prinzipiell entscheidbar.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Wirklichkeit zweiter Ordnung
  • Bezieht sich auf die subjektive Zuschreibung von Sinn und Bedeutung oder Wert eines Objekts oder Prozesses – also auf Kommunikation. Diese Zuschreibung sind subjektiv, oft zufällig und niemals allgemeingültige.
  • Beispiel: die Zuschreibung, das Gold wertvoll ist (z.B. Börsenwert), oder als Zahlungsmittel dienen kann, oder als Sicherheit für Bargeld dient, oder das es Liebe und Wertschätzung zu einer Person ausdrücken soll oder ...
  • Alle schwerwiegenden Konflikte auf dieser Welt, drehen sich um „Wirklichkeiten“ zweiter Ordnung.
  • Fragen die sich auf die Wirklichkeit zweiter Ordnung beziehen sind prinzipiell unentscheidbar.
  • Zitate:
    "Die Umwelt, so wie wir sie wahrnehmen, ist unsere Erfindung" oder
    „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners.“ oder
    „Wahrheit bedeutet Krieg.“ (Heinz von Foerster)

    „Der eigentliche Wahn liegt in der Annahme, dass es eine „wirkliche“ Wirklichkeit zweiter Ordnung gibt und dass „Normale“ sich in ihr besser auskennen als „Geistesgestörte“. (Paul Watzlawick)

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Worauf gründet sich der RK?
  • Wahrnehmung / Gehirn als operational geschlossenes System
  • Der Beobachter ist immer Teil des Ganzen
  • Die Erkenntnisse der modernen Physik
  • Theorie als Erkenntnisproblem
  • Kybernetik
  • Sprache
  • Logische Probleme

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Wahrnehmung unterliegt Kulturellen/Gesellschaftlichen Einflü
Wahrnehmung unterliegt Kulturellen/Gesellschaftlichen Einflüssen
  • Die erste ganz wesentliche Prägung erhalten wir durch unsere Erziehung – hier lernen wir unsere ersten Konstruktionen.
    Beispiel: Ein Kind sieht einen Hund. Die Eltern erklären: dies ist ein Hund. Die visuellen Wahrnehmung des Hundes wird mit der akustischen Wahrnehmung des Wortes Hund verknüpft.
    Weitere Erklärungen hängen vom Kulturkreis ab. Wenn man sich hierzulande über Hunde unterhält, spricht man vom „besten Freund des Menschen“ in China von einen Nahrungsmittel *zwinker*
  • Die Erziehung ist wiederum stark kulturell geprägt. Konsumorientierte Gesellschaften haben eine andere Weltsicht als religiöse, diktatorisch oder militärische.
  • Die Bedeutung, die wir einer Sinneswahrnehmung beimessen, ist nicht nur durch eigene Erfahrungen, sondern auch durch die Kultur und das Umfeld, in dem wir leben, geprägt.
  • R. Nisbett hat in Studien Hinweise auf fundamentale Ost-West-Unterschiede in der Wahrnehmung und im Denken gefunden.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Undifferenzierte Codierung (UC) der sinnlichen Wahrnehmung
  • Alle Sinne übersetzen Reize in Impulse egal ob Fühlen, Hören, Sehen, Riechen, Schmecken.
  • Nur die Reizintensität wird frequenzmoduliert kodiert weiter geleitet.
  • Welcher Sinn „sendet“, wird nicht übertragen und hängt nur vom "Anschluss" ins Gehirn ab.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Probleme durch die UC
  • Im Gehirn kommt eine „Interpretation“ und keine Abtastung des „Abbilds“ der „Wirklichkeit“ an.
  • Anhand des einzelnen Signals ist keine Erkennung/Unterscheidung des Sinns möglich.
  • Wenn etwas falsch „verkabelt“ ist, schmecken wir Farben oder riechen Musik.
  • Eine Unterscheidung ob es sich um einen internen oder externen Reiz handelt, ist gänzlich unmöglich.
    Beispiel: Phantomschmerzen

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Offene Frage durch die UC
  • Wie kommt es dennoch zu unserem unendlich reichhaltigen sinnlichen Erleben?
  • Wie wird aus sinnlichen Empfindungen Wissen?
  • Der qualitativ undifferenzierte Signalfluss allein kann dieses Phänomen nicht erklären. Wahrnehmung ist ein offensichtlich kreativer Prozess.
  • Durch Verknüpfung von Sinnesreizen entstehen neue Informationen.
  • "Alles lebt, es spielt Musik, es gibt Farben, Gerüche, Klänge und eine Vielzahl von Empfindungen. Aber all dies sind konstruierte Relationen; sie kommen nicht von außen, sie entstehen im Innern." (Heinz von Foerster)

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Lückenhafte Wahrnehmung
  • Differenzwahrnehmung, erst was sich verändert gerät es in den Fokus der Wahrnehmung
  • Wir erfassen nur einen Bruchteil dessen was ist. Dazwischen klaffen riesige nicht wahrnehmbare Lücken - bei allen Sinnen.
  • Wahrnehmungs-Filter reduzieren die Informationsmenge auf ein „erträgliches“ Niveau. Lediglich ein Millionstel der wahrgenommenen Informationen dringen ins aktive Bewusstsein.
  • Beispiel lückenhafter Wahrnehmung: Beobachtungsaufgabe Basketball

    Aber auch Zaubertricks wie dieser


******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Besondere Wahrnehmungszustände
  • Unter Hypnose/Trance ist die „Wahrnehmung“ vollständig anders. Zitronen werden zu Pfirsichen, das Getränkeglas ist so schwer, das es nicht angehoben werden kann, Menschen werden hart wie ein Brett u.a.m. Es können sogar mittelschwere Operationen durchgeführt werden.
  • Durch Meditation vermögen Shaolin Mönche unglaubliche Dinge zu vollbringen.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Fehlerhaftigkeit der Wahrnehmung
  • Optische sowie akustische Täuschungen
    Allein schon durch Augenreiben sehen wir Sternchen und Farben.
    Oder nach lauten Geräuschen hört man Rauschen oder pfeifen.
  • Ähnliches wird als Gleiches wahrgenommen Lücken der Wahrnehmung werden „aufgefüllt“. Wahrnehmung ist immer
    geschlossen.
  • Blinder Fleck im Auge. Wir sehen nicht, das wir nicht sehen. Das Interessante daran, wir können ihn nicht erkennen, obwohl wir es wissen.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Fehlende Fehlererkennung
  • Wir können nur wahr- aber nicht falschnehmen.
  • Wir sehen nicht, was wir nicht sehen.
  • Es kann prinzipiell nicht unterschieden werden, ob ein äußerer oder ein innerer Reiz unsere Wahrnehmung angesprochen
    hat.
  • Fehler können erst im Nachhinein vom Gehirn errechnet werden.
    Z. B.: gleiche innere Empfindung beim Verwechseln einer Person mit einer bekannten Person.
    Irrtum wird erst im Nachhinein erkannt, obwohl die sinnliche Empfindung exakt die identische mit der richtigen Person war!

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Komplexitätsreduktion
  • Um Komplexes überhaupt erkennen zu können, wird Komplexität reduziert. Durch Reduktion von Systemen kommt es zu
    Ungenauigkeiten, Fehlern bis hin zu Fehlschlüssen.
  • Metapher: Betrachte ich beim Fußball ausschließlich den Schiedsrichter, werde ich zu dem Schluss kommen (müssen), wer so konfus auf und ab läuft, mit einer Pfeife trillert, bunte Karten aus der Hosentasche zieht und sie in die Luft hält, der ist gestört.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Vom Ausgangszustand abhängig
  • Wer die Hände vom warmen ins kaltes Wasser hält empfindet Kälte. Wer hingegen seine eisigen Hände ins kalte Wasser hält empfindet Wärme. Wer aus dem Hellen ins Dunkle kommt, sieht erst mal nichts (umgekehrt genauso).
    Wer aus einer lauten Umgebung kommt, hört die leisen Töne nicht.
    Mit der Dauer eines Sinneseindrucks lässt die Empfindlichkeit nach.

  • Gefühle prägen sehr viel stärker unsere Wahrnehmung als uns bewusst ist und in der Folge auch unsere Entscheidungen.
    Verliebte sehen durch eine "rosa" Brille und Depressive sehen schwarz. Wer hungrig ist, wird den Duft frischer Brötchen eher wahrnehmen und kaufen wollen als jemand der satt ist.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Gehirn als Schaltzentrale
  • Das Gehirn ist auf „Erkennung“ und „Sinnfindung“ programmiert. Es konstruiert fortwährend „Bekanntes“ und „Sinnvolles“ in das Wahrgenommene hinein.
    Beispiel: Aus einer Karikatur wird die betroffene Person und sogar die Botschaft erkannt.
  • Das Gehirn konstruiert Ordnung in den Ablauf von Geschehnisse. Wenn Dann Beziehung bzw. Kausalität.
  • Wenn eine Struktur einmal „erkannt“ wurde, wird dieses „Konzept“ immer wieder erkannt.
    Oft kann man es nicht wieder „abschalten“. Z. B. Lesen, wer jemals lesen konnte wird nie wieder nur die Schriftzeichen erkennen – nur noch Buchstaben, Wörter und Sätze.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Noch mehr Gehirn
  • Das Gehirn ist selbst referentiell, ein operational geschlossenes System. Es arbeitet selbsttätig und stabilisiert sich selbst (autopoietisch).
  • Das Gehirn verändert sich selbst durch die Verarbeitung der Wahrnehmungen, wodurch sich wiederum die Wahrnehmung verändert.
  • Das Gehirn kann nicht zwischen Innen und Außen unterscheiden.
  • Spiegelneuronen lassen uns Empfindungen anderer Personen „mitfühlen“, obwohl durch die eigenen Sinne kein Reiz erfolgt.
  • Intensive Vorstellung eines Objekts lässt die korrespondierenden Gehirnteile aktiv werden, genauso wie bei realer Ansicht des gleichen Objekts.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Beobachter ist Teil des Ganzen
  • Beobachter ist immer Teil des Ganzen. Ein unabhängiger Beobachter ist eine Illusion. Als Teil des Ganzen ist er nicht mehr unabhängig und verändert das Beobachtete – manchmal mehr manchmal weniger.
  • Heinz von Foerster hat es so auf den Punkt gebracht:
    "wenn die Eigenschaften des Beobachters, nämlich die Eigenschaften des Beobachtens und Beschreibens, ausgeschlossen werden, bleibt nichts mehr übrig, weder die Beobachtung noch die Beschreibung"

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Triviale Maschinen (TM)
  • Sind: Synthetisch determiniert (konstruiert und gebaut), analytisch, bestimmbar, vergangenheitsunabhängig und vorhersagbar. Sie geben bei einem Eingangswert immer einen reproduzierbaren Ausgangswert.
  • Hinweis: Genau genommen gibt es gar keine trivialen Maschinen. Denn selbst die beste Maschine wird sich irgendwann aufgrund innerer oder äußerer Bedingungen nicht mehr trivial verhalten.
    (Stromausfall, oder Verschleiß, oder Materialfehler). Dann muss erst der „Trivialisateur“ kommen um sie wieder zu trivialisieren.
    So gesehen weist die TM alle Eigenschaften der NTM auf. Die TM ist eine Fiktion.

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Nicht triviale Maschinen (NTM)
  • Sind: Synthetisch determiniert (konstruiert und gebaut), analytisch nicht bestimmbar, vergangenheitsabhängig und nicht
    vorhersagbar
  • Bei nur 8 Ein-/Ausgangszuständen ergeben sich schon 10^969685486 Kombinationen (komplexe System kennen deutlich mehr Zustände). Neben diesem astronomisch hohen Wert, der selbst mit modernster EDV nicht zu berechnen ist, gesellen sich weitere nicht lösbare Probleme, wie das Gödelsche Unvollständigkeits Theorem »Jedes hinreichend mächtige formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig!«
  • Lebende System sind NTM vergleichbar

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Kybernetik erster Ordnung
  • Kybernetik beschäftigt sich mit der selbstständigen Steuerung und Reglung von belebten und unbelebten dynamischen Systemen.
  • Steuerung: Mit einer vorgegebenen Eingangsgröße kann eine Ausgangsgröße variiert werden (lineares Regelverhalten).
    Beispiel einer Steuerung (Heizungsventil): Abhängig vom Öffnungsgrad des Heizungsventil strömt eine gegebene Menge warmen Wassers durch den Heizkörper und heizt den Raum.
  • Regelung: Durch hinzufügen einer Rückkopplung zur Steuerung entsteht eine Regelung. Ein Regelkreis vergleicht den IST- mit dem SOLL-Wert. Die Differenz wird zurück gekoppelt auf die Steuerung. Diese selbst referenzielle Rekursion findet solange statt, bis der verbleibende Unterschied keinen Unterschied mehr macht IST=SOLL. Es ist ein zirkulär kausaler Zusammenhang.
    Beispiel eine Reglung (Thermostatventil): Eine Reglung ist eine Steuerung mit einer Rückkopplung. Ein Fühler misst die Raumtemperatur. Ist der Sollwert erreicht, wird die Zufuhr abgeschaltet. Sinkt die Raumtemperatur unter den vorgegeben Wert, wird die Zufuhr wieder geöffnet.Kybernetik erster Ordnung

******nci Mann
445 Beiträge
Themenersteller 
Kybernetik erster Ordnung (Fortsetzung)
  • Eigene Handlungen werden zur Ursache eigener Handlungen.
  • Die Rückkopplung stabilisiert die eigenen Handlungen (jedenfalls meistens).
  • Durch die Rückkopplung entsteht ein nichtlineares Regelverhalten, denn sie reguliert sich selbst gleich mit. Der Differenzwert beinhaltet auch Steuerungsfehler des vorangegangenen Regelungszyklus.
  • "Die Kybernetik erster Ordnung trennt das Subjekt vom Objekt, sie verweist auf eine vermeintlich unabhängige Welt 'da draußen'" (H.v. Foerster)
  • Rückkopplung, Feedback, Rekursivität oder Zirkularität ist das kybernetisches Grundprinzip.

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