Massentierhaltung
ist einfach nur die Konsequenz aus den heutigen Kampfpreisen im Lebensmittelsektor. Fleisch kostet heute etwa die Hälfte dessen, was man noch vor 40 Jahren dafür bezahlen musste. Man stelle sich vor: einen Golf, der 1978 für 12.000,-DM, also 6000 Euronen zu haben war, kostet heute nur noch 2.999,- €, die S-Klasse gibbet für 20.000,- in Vollausstattung.
Möglich ist das nur mit industrieller Massentierhaltung. Das kann man ablehnen, das kann man befürworten, ich vermute aber, dass es den meisten Leuten egal ist, solange sie die Tiere nicht sehen müssen. Ich lebe auf dem Land und bei uns hatte das Fleisch einen Namen, bevor es in die Wurst kam (konkret: Erna) und unsere Hühner haben auch alle Namen, weshalb ich sie nicht nach Sibirien begleiten darf, sondern sie im Garten verbuddeln muss, wenn ihre Zeit gekommen ist. Trotzdem kaufe ich immer wieder mal Fleisch aus der Theke beim Discounter. Dabei ist mir bewusst, dass die Tiere, bevor sie in die Kühltheke gekommen sind, mitnichten ein Leben wie in den Disneyfilmen dargestellt (Schweinchen Babe usw.) führen durften, sondern in kürzester Zeit zur Schlachtreife gemästet wurden. Erna hingegen hatte Familienanschluss und konnte sich den Platz in Nachbars Garten mit diversem Federvieh, 2 Rehen und sogar einem Hirsch teilen. Wenn es dann nächstens mal Wildpret geben wird, weiß ich dann sehr genau, wie das Tier vorher gelebt hat und es wird definitiv kein schlechtes Leben gewesen sein.
Soll jeder kaufen, was er will, ich decke mich bevorzugt in der Nachbarschaft ein und weiß dann wenigstens, wie die Tiere gelebt haben. Nicht, dass sie mir deshalb besser schmecken würden, aber das Gefühl dabei ist besser. Und trotzdem gibt es zwischendurch mal das eine oder andere vom Restaurant zum goldenen M.