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Massentierhaltung

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Massentierhaltung
Ich denke, wir sollten mal etwas konkreter werden in unserem Bemühen um eine bessere Welt! Das Erschütterndste, was mir in den letzen Jahrzehnten begegnete, ist unsere indifferente Einstellung zur Haltung von Nutztieren.

War eine(r) von euch schon mal in einer Eierfabrik mit Käfighaltung? In einer Intensivhaltung von Mastschweinen? Hat eine(r) von euch schon einen Schlachthof von innen gesehen?

Wir in Bad Weisheit ereifern uns über die kleinste (scheinbare) verbale Kränkung eines Mitbürgers, im realen Leben aber genießen wir unser Schnitzel, Kotlett und Frühstücksei, ohne den Einzelheiten der Entstehung dieser Köstlichkeiten einen Gedanken zu widmen.

Ist unsere Einstellung zu Nutztieren grausam, zwiespältig, gleichgültig? Gibt es Anzeichen für eine Veränderung?
*********icher Mann
817 Beiträge
Gutes Thema
ich esse nur Biofleisch vom guten Metzger meines Vertauens *zwinker*

ich kann jedem nur das Buch Wer hat das Schwein zur Sau gemacht empfehlen.

Und in der Sauna oder im Schwimmbad oder beim nächsten Sexdate mal zu scheuen und sich zu fragen, warum Männer jetzt auch Brüste haben *zwinker*

Östrogen ick hör dir trapsen
Ich esse gern auch Discounterfleisch von der Massentierhaltung. Ich finde das nur konsequent. Also konsequent aufgrund des gesellschaftlichen Selbstbildes.

Ich würde mich auch gern einer anderen Ernährungsrichtung anschließen, wenn sie fundiert ist, wirklich für sich steht (und nicht aus einer Antihaltung heraus geboren ist), wenn sie stimmig ist (z.bsp. nahrhaft) und nicht aus einer unsinnigen These heraus geboren ist sondern aus einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Leid, was wir durch unsere Ernährung erzeugen. Entkommen werden wir dem Leid nicht. Solange wir uns nicht auf Aas oder Kadaver spezialisieren, töten oder verstümmeln wir Lebewesen für unsere Nahrung- egal ob tierisch oder pflanzlich.
Aber das müssen wir erstmal für uns annehmen.
Danke, Luccio, ein sehr wichtiges Thema !

Zuhause esse ich fast kein Fleisch, denn um an Fleisch von frei laufenden Viechern zu kommen, müsste ich viele Kilometer mit dem Fahrrad fahren. Also übe ich Verzicht. Würden die Leute nicht so viel Fleisch essen, dann bräuchte man auch keine Massentierhaltung. Die Hauptsache für die meisten Leute ist doch, dass das Fleisch und die Wurst so billig wie möglich ist. Den verzichten will keiner.
Ok, ich werfe in meine Dosensuppe immer ein paar Wiener Würstchen aus dem Glas, da kann ich nur spekulieren, wo das Fleisch herkommt, aber woher soll ich sie nehmen ?
Mein Currywurst-Dealer hat übrigens ein Zertifikat, dass die Bratwurst vom Biobauern kommt.

Wenn ich aber in Birkenfeld bin, im ländlichen Raum, dann habe ich eher die Möglichkeit an Fleisch von glücklichen Rindern zu kommen. Und die Schnitzel, die ich dort in meiner Lieblingskneipe esse, kommen auch von einem einheimischen Bauern.

Ich achte also drauf, kann es aber nicht immer vermeiden. Deshalb verzichte ich lieber auf regelmäßigen Fleischgenuss.

Als ich noch mit meiner Frau im Urlaub jedes Jahr an den Neusiedler See im Burgenland gefahren bin, sind wir täglich in das gleiche Restaurant zum Essen gegangen und dort gab es ausschließlich Fleisch von den frei laufenden Graurindern gegeben, die in riesigen Gebieten am Rand des Schilfgürtels fast wild lebten und von den Mangalitza-Schweinen, die auch das ganze Jahr über draußen leben und sich herrlich in Schlammkuhlen suhlen können. Wir haben unsere Schweinchen regelmäßig besucht.

Das Problem ist einfach, dass das Fleisch viel zu billig ist. Ich kenne genug Leute, die täglich Fleisch und Wurst essen, egal wo es herkommt. Nur kosten darf es nicht viel.

Wir werden es leider nicht mehr ändern können. Denn auch der Staat wird sich nicht zu schärferen Gesetzen zur Tierhaltung durchringen. Die Fleischindustrie ist mächtig.

Hört einfach auf, den billigen Dreck zu fressen.
*******enig Mann
9.841 Beiträge
also da bin ich auf der ganz sicheren Seite:
unsere Hühner zuhause werden mustergültig gehalten, was sag ich: verwöhnt. Große Voliere für die großen, kleines Häuschen für die kleinen Chickas, regelmäßiger Auslauf im Garten, Verwöhn-Massagen durch meine Frau und keinerlei Vorgaben für Wilhelm, wann er krähen darf...;)

Wie man ein Schwein oder Rind schlachtet, weiß ich seit ich ein Kind bin, da durfte ich nämlich schon mit 8 oder 9 Jahren dabei sein, denn der Vater meines besten Schulkameraden war unser Dorfmetzger. Und dass man einen Fisch töten muss, bevor er in die Pfanne kann, und wie man das macht, weiß ich auch schon mindestens seit meiner ersten Fischerkarte, die es mit 11 oder 12 gab. Ich mein, ich komm vom Land und ich komm vom Bodensee. Nur bei der Jagd habe ich nicht so die große Erfahrung. Aber eine befreundete Nachbarsfamilie in Brandenburg, wo die Zuchteier unserer total schönen Hühner bebrütet werden, die sind alles Jäger und die haben ihre Nahrung auch auf dem Hof stehen: Kaninchen, Schweine und jede Menge Federvieh, von Wachteln bis Gänse.

Will sagen: ich weiß ganz genau, dass Tiere ein total entspanntes und vermutlich sogar glückliches Leben vor ihrem Schlachttermin führen können und zumindest teilweise setzen wir das auch soweit möglich ins Werk. ABER: natürlich muss ich jedes Mal, wenn ich im Supermarkt irgend ein billiges Grillfleisch aus der Theke hole daran denken, dass diese Ware bestimmt aus Fabrik mäßiger Tierhaltung stammt und diese Viecher bestimmt nicht so glücklich waren wie unsere. Und ein polnisches Grillhähnchen zu 1.99 bei Aldi hat vermutlich nie das helle Licht des Tages gesehen, was mir das Bio-Hähnchen zu 6,50 aber auch nicht mehr sagen kann, es ist ja schon tot.

TROTZDEM: es wäre einfach unrealistisch, wenn ich ab sofort nur noch Biofleisch von glücklichen Tieren essen wollte. Erstens gibt es das gar nicht überall und zweitens hab ich auch gar nicht immer das Geld dafür. Sooo ehrlich sollte man dann schon sein. Prinzipiell essen wir zu viel Fleisch und überhaupt zu viel von allem. Verzichten möchte ich trotzdem nicht darauf und zu meinem Übergewicht stehe ich.

Ach ja, und was Tati schreibt, stimmt natürlich: Fleisch ist VIIIIIIEEEEL zu billig. Wozu denn nur? Damit wir die dreifache Menge wie früher davon fressen können? Schräge Welt...
*********icher Mann
817 Beiträge
Man sagt, die deutschen haben das billigste essen und die teuersten Küchen. Es ist auch eine Frage der persönlichen Wertigkeiten.
****y_1 Frau
1.605 Beiträge
@*********icher - das stimmt, das mit den Küchen!

Es ist doch ganz einfach: Wir machen Fleisch wieder zu dem, was es früher war - ein relativ seltener Genuss. Dann kann man sich auch das teurere Fleisch leisten. Montags dann "Meatless Monday" etc etc ...
Als ich Kind war, gab es meistens nur sonntags Fleisch.
Von solchen erzwungenen Tagen, wie Veggie-Day (wieder so ein bescheuertes Wort) halte ich allerdings gar nichts.
Die Leute sollten schon freiwillig auf das tägliche Fleisch verzichten.
Ich esse gerne Fleisch, brauche es aber nicht täglich. Und ich möchte die Tage selbst auswählen, an denen ich Lust auf Fleisch (oder 'ne Currywurst) habe.
*********icher Mann
817 Beiträge
Wisst ihr, warum man freitags nur Fisch essen darf?
Das ist doch so'ne Kirchen-Sache.
*********icher Mann
817 Beiträge
Genau, sie hatten die alleinigen Fischrechte im Mittelalter. War gigantische absatzmassnahne. Mit dem Fleisch war es ähnlich. Die Amerikaner wussten nicht wohin mit ihrem Weizen. Also haben sie ihn veredelt, indem sie ihn an Rinder verfütterten und gigantische Werbung zum Fleischkonsum starteten
*********icher Mann
817 Beiträge
Ich empfehle auch noch das alte Buch Septemberweizen der Mensch stirbt nicht an Brot allein
*******eben Mann
534 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Mittwoch und der Freitag sind schon im alten Christentum - teilweise stattdessen der Dienstag und Donerstag - immer Fasttage gewesen. Später hat man sich darauf verständigt, dass an diesen Tagen kein vollständiges Fasten, sondern nur eine gewisse Beschränkung geboten ist, z.B. von Fleisch.
Zum Thema Massentierhaltung möchte ich folgendes beisteuern *zwinker*

Die Massentierhaltung ist mit der Entwicklung der Menschheit entstanden und basiert neben den wirtschaftlichen Aspekt einfach nur dem Schema "Bedarf und Nachfrage"
Da ist es einfach nur "mumpitz" zu glauben, dass man durch den Kauf von BIO Fleisch da was dran ändert.

Liebe Leute, das ist schon ganz einfach mathematisch erklärbar *g*

Ich versuche mal meine Sicht kurz darzustellen ...

Wir haben Nachfrage für 100000 Kühe von 100000 Menschen, diese werden irgendwo in Massentierhaltung gehalten und dem Markt zur Verfügung gestellt. Nun meinen 20000 Menschen das ist ungerecht und kaufen 20000 Kühe vom Biobauern.
Bis der Markt sich reguliert, produziert die Massentierhaltung denn noch 80000 Kühe und der BioBauer 20000 Kühe *lol* merkt ihr was ????

ES BLEIBEN 100000 KÜHE


LG chien
Der Unterschied ist halt, dass 20000 Kühe bis zur Schlachtung nicht gequält wurden.
Der Unterschied ist halt, dass 20000 Kühe bis zur Schlachtung nicht gequält wurden.
Das löst das Problem der Massentierhaltung aber nicht, das kann man auch mit Gesetzen regulieren *zwinker*
Natürlich müssen erst mal vernünftige Gesetze zur Tierhaltung her. Aber die wird es nicht geben. Die Fleischindustrie ist mächtig.
Machen wir uns doch mal nichts vor, wenn der Bedarf an BIOFLEISCH in die Höhe geht wird da wohl auch schmu betriegen, wir Menschen sind halt raffgierig und scheren uns ein Dreck um sowas.
Die Nutzfläche für die BioTierhaltung wird dem Bedarf nicht gerecht, da kann man kein Gleichgewicht hinein bringen. Es sei den der Mensch verzichtet auf einen Teil seines Fleischkonsums.
Durch Urbanisierung und Beanspruchung von Flächen, ist es doch schon gar nicht möglich Nutztiere so zu halten wie vor 100 Jahren. Das ist der Preis unseres Wohlstandes und auch der menschlichen Entwicklung. Da kann man nicht eben mal das Rad zurückdrehen.
Schaut euch doch mal die Bevölkerungsentwicklung der vergangenen 200 Jahre an, ich meine wir haben über 10 Milliarden mehr Menschen, die müssen auch ernährt werden und wie soll das gehen?

LG chien
Es sei den der Mensch verzichtet auf einen Teil seines Fleischkonsums.

Das ist ja das, was ich gefordert habe.

Aber ich gebe dir recht, ein großes Problem ist die Überbevölkerung der Erde.
Wenn kein Mensch mehr Fleisch essen würde, müssten die Menschen trotzdem ernährt werden. Wie sollen die vielen Menschen umwelt- und tierfreundlich ernährt werden ? Durch Chemie ?
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
*******_DA:
Wie sollen die vielen Menschen umwelt- und tierfreundlich ernährt werden ? Durch Chemie ?

Das ist die Frage! Und Antworten sind unterwegs. Richard David Precht z.B. sagt der Massentierhaltung ein baldiges natürliches Ende voraus.

Das Video wurde zwar schon mal gezeigt, aber die meisten, denke ich, kennen es noch nicht.



Es war offenbar nicht nur ein heißes Thema, sondern auch ein heißer Tag ... *ventilator*
Ich schauete mir das Video nicht an, aber das wir in Richtung Astronautenfutter gehen, ist kein Sciencefiction mehr *g*
****y_1 Frau
1.605 Beiträge
Nicht Chemie, nicht Astronautenfutter - INSEKTEN oder Maden!!! Alles was da so kreucht und fleucht ... hochwertiges Eiweiß, und man kann sie mit Küchenabfällen füttern MJAM MJAM *schleck* und erntet dann ab und zu die eigene Madenzucht. ODER man wird Fast-Vegetarier (ganz ehrlich, um unseren Eiweißbedarf zu decken, brauchen wir kein Fleisch - Hülsenfrüchte, Nüsse und Sojaprodukte tun's auch). Und an Feiertagen gibt es halt ein bisschen Fleisch.

Warum muss ich die Sojabohnen, den Mais und den Weizen an das Tier verfüttern? Das ist doch total unwirtschaftlich.
****y_1:
INSEKTEN oder Maden!!! Alles was da so kreucht und fleucht ... hochwertiges Eiweiß, und man kann sie mit Küchenabfällen füttern

Warum muss ich die Sojabohnen, den Mais und den Weizen an das Tier verfüttern? Das ist doch total unwirtschaftlich.

Da hast du vollkommen recht !
Ich sehe darin die einzige Möglichkeit für die Zukunft, die vielen Menschen auf der Erde zu ernähren.
Warum muss ich die Sojabohnen, den Mais und den Weizen an das Tier verfüttern? Das ist doch total unwirtschaftlich.
Das muss man auch nur weil die Fütterung in Massenhaltung dies erfordert. Ich glaube kaum, dass das unwirtschaftlich ist, es ist auf jeden Fall wirtschaftlicher als die Freilandhaltung.

Kennt einer den Film Snowpiercer?

LG chienwuff
Hund, es geht ja darum, die Massentierhaltung abzuschaffen und das Futter selber isst.
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