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Spiritualität ohne Religion?

*****_54 Frau
11.811 Beiträge
@Bicinum
Wieder Precht:
Der Wert des Geldes ist in einer Absprache verortet. Und alle glauben an die Absprache. Außer die in der Steinzeit- und daher wärst du dort bettelarm.

In diesem Sinne war in der Steinzeit jeder bettelarm. Oder eben auch nicht.
Ein merkwürdiger Vergleich zwischen zwei so unterschiedlichen Zeiten, die der Precht da macht. Ist sehr populistisch, weil es sich so verständlich anhört.

Ganz so einfach kann man es sich mit dem Geld als Tauschmittel nicht machen, finde ich jedenfalls. Ist schon ein wenig komplexer, das Ganze. Die Fangemeinde von Precht stört's offenbar nicht.

Übrigens: Precht ist für mich in dieser Hinsicht keine "Autorität".
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
@Bicinum
Also rein objektiv? Wo ist da ein vergehen einer religiösen Gesellschaft, welches eine Atheistische Gesellschaft nich längst getoppt hätte?

Wie bitte?
Beispiele bitte.
*******_DA:
Geld hat für mich nichts mit Glauben zu tun. Ich brauche es einfach, um täglich in einem warmen Bett schlafen zu können.
Um in einem warmen Bett zu schlafen brauchst du ein warmes Bett. Mehr nicht. Das du dafür Geld brauchst- das ist dein Glauben. Oder es macht dir jemand weiß- aber mit welcher Begründung*?

*******_DA:
Von mir aus könnte mich mein Chef auch mit Meerschweinchen bezahlen, wenn die Kassiererin im Aldi diese gegen Lasagne und Dosensuppen eintauschen würde.
Warum eintauschen? geh doch einfach hin und frag ob du es mitnehmen kannst. Oder nimm es einfach mit. Gegen welches Naturgesetz verstösst du?
Der, der du sonst gegen jede Art von System angehst- warum bist du da so angepasst?


• = Folge dieser Begründung, und akzeptiere nur "Wissen". Irgendwann kommst du an den Punkt, das das Konzept Geld zwar in sich logische Züge hat- aber letztenendes auf Glauben und Vertrauen basiert. Und auf nichts Anderes.
Warum hat Geld nur dann Wert- wenn es von einer bestimmten Institution gedruckt wird?- Ist mit reinem Wissen ohne Axiome nicht begründbar.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Zitat Bicinum
Das diese per se besser ist als eine religiös geprägte Welt halte ich nach den Geschehnissen der letzten 200 Jahre für widerlegt. Anders: ja; besser: nein.

Zitat Bicinum
Also rein objektiv? Wo ist da ein vergehen einer religiösen Gesellschaft, welches eine Atheistische Gesellschaft nich längst getoppt hätte?

Warum führst du dann eigentlich nur die letzten 200 Jahre an?
Klar, weil es deine Behauptung besser stützt.


Ich finde i diesem Zusammenhang nachfolgende Aufzählung schon sehr, sehr bedenkenswert!

Mord an Andersgläubigen im eigenen Land; Inquisition: Jahrhunderte lang; ca. eine Million Tote

Mord an Andersgläubigen im eigenen Land und außerhalb; Judenmord; viele Millionen Tote

Mord an Andersgläubigen in anderen Ländern, v. a. Moslems; Kreuzzüge: viele Millionen Tote

Mord an Ureinwohnern eroberter Länder, z. B. Indianer: ca. 100 Millionen Tote, der größte Völkermord aller Zeiten

Mord an Kriegsgegnern und deren Familien; zahllose von der Kirche inspirierte und gesegnete Kriege; viele Millionen Tote

Mord an Behinderten; gefordert, beteiligt oder geduldet, z. B. im Dritten Reich; Tausende von Toten

Mord an Regimegegnern von Diktaturen unter direkter kirchlicher Beteiligung, z. B. in Argentinien;
(mehr dazu hier; oder unsere Meldung hier)

Mord an Volksgruppen innerhalb eines Staates unter direkter kirchlicher Beteiligung; z. B. Serben in den 40-er Jahren in Kroatien oder Tutsi in den 90-er Jahren Ruanda

Zitat: Der Theologe
**st
@****NUM

Ach was, das ist doch jetzt an den Haaren beigezogen.
In meiner Fantasie kann ich mir so alles mögliche vorstellen. Ich lebe aber in der Realität.
Als ich nach der Schule vor der Wahl stand, Geld zu verdienen und dafür arbeiten zu gehen oder kein Geld zu haben und dafür ein arbeitsfreies Leben zu haben, machte ich mir schon Gedanken, wie ich ersteres umgehen könnte. Aber ich fand keinen, der mich durchfüttert.
Warum glaubst du eigentlich an das, was ein Herr Precht sagt ?
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Ergäzung zu ...
Bad Weisheit: Spiritualität ohne Religion?

Die Aufzählung bezieht sich "nur" auf die Christliche Kirche.
*****_54:
Wie bitte?
Beispiele bitte.

Geht dir bestimmt um Hexenverbrennung. Die gab es im 20.Jh auch- mit der Rassenideologie als Grundlage. Zusätzlich wurden noch Querköppe mit entsorgt. Und was kaum bekannt ist, Stalin hat das danach mit seinen Säuberungen noch getoppt.

Oder um die Kreuzzüge. Also das Anrecht auf Jerusalem.
Die Kreuzzüge waren aus handelspolitischer Sicht notwendig (es war der kürzeste Weg zwischen China/Indien und Europa).
Die Kreuzzüge waren aus geoploitischer Sicht notwendig. Weil das muslimischer Reich sowohl in Spanien stand (und somit Gebierte des weströmischen Reiches eroberte) als auch große Teile des oströmischen Reiches eroberte.
Der

Heute patroulieren unsere Schiffe im Golf von Aden(nachdem unsere Fangflotten die Fischer dort arbeitslos machten) und unsere Freiheit wird am Hindukush verteidigt. (wo zufällig noch ein paar Ressourcen vergraben sind). geopolitisch ist Syrien höchst bedeutungsvoll- weswegen es da nie zur Ruhe kommen wird- IS hin oder her.

So wie damals ein religiöser Aufruf dazu diente Menschen zu gewinnen um handels- geoplolitische Interssen durchzusetzen. Heute ist Öl ein willkommener Anlass in fremde Länder einzumarschieren um die Menschenrechte wiederherzustellen. Und das mit Opferzahlen (auf deren Seite....)
Die Anzahl der Toten durch Kriege im 20. Jh wird auf 185 Millionen geschätzt. Dagegen ist die "Barbarei" des Mittelalters ein Kindergeburtstag.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
@Bicinum
Zitat Bicinum
Das diese per se besser ist als eine religiös geprägte Welt halte ich nach den Geschehnissen der letzten 200 Jahre für widerlegt. Anders: ja; besser: nein.
-----
Zitat Bicinum
Also rein objektiv? Wo ist da ein vergehen einer religiösen Gesellschaft, welches eine Atheistische Gesellschaft nich längst getoppt hätte?

Merkst du nicht deinen eigenen Widerspruch?

Wenn eine Atheistische Gesellschaft die Vergehen der religiösen Gesellschaft gestoppt hat, wäre das doch etwas Positives, oder?
Wer ist denn überhaupt diese "Atheistische Gesellschaft", die dem Greuel ein Ende gesetzt hat?
Irgendwie wirfst du da "Gesellschaften", ohne sie näher zu bezeichnen, mal in einen Topf, mal holst du sie aus dem gemeinsamen Topf wieder heraus, je nach Belieben.
Verwirrend irgendwie ...
Warum hat Geld nur dann Wert- wenn es von einer bestimmten Institution gedruckt wird?- Ist mit reinem Wissen ohne Axiome nicht begründbar.

Das fragst Du doch nicht ernsthaft oder, wie soll deiner Meinung nach der Wert des Geldes bestehe wenn man es unkontrolliert herstellen kann?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Und ich denke, wir sollten klar und eindeutig zwischen Glauben bzw. Religion etc. und der Organisation bzw. Institution Kirche unterscheiden.

Was die Kirchen getan haben und tun, hat absolut nichts mit Spiritualität und/oder Religion zu tun.

(Der Antaghar)
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Ja, das ist richtig Antaghar, wir sind abgeschweift, mal wieder.

Es fällt aber bisweilen sehr schwer, das zu trennen, denn die meisten von uns sind erst durch kirchliche Institutionen mit dem Glauben in Berührung gekommen.
*****_54:
Wenn eine Atheistische Gesellschaft die Vergehen der religiösen Gesellschaft gestoppt hat, wäre das doch etwas Positives, oder?

Ich habe Geschrieben: Wo ist da ein vergehen einer religiösen Gesellschaft, welches eine Atheistische Gesellschaft nich(t) längst getop(p)t hätte?

getopt- im Sinne von "übertroffen"

Das mit den Gesellschafte ist in der Tat verwirrend. Ich hatte damit eine Bevölkerungsgruppe gemeint, die theistisch oder atheistisch motiviert handelt. Vielleicht fällt mir da noch eine bessere Umschreibung ein.


******e_n:
Das fragst Du doch nicht ernsthaft oder, wie soll deiner Meinung nach der Wert des Geldes bestehe wenn man es unkontrolliert herstellen kann?
Wenn der Wert nicht aus der Herstellung kommt (Materialkosten + Arbeitskosten), woher kommt er dann?



*****har:
Und ich denke, wir sollten klar und eindeutig zwischen Glauben bzw. Religion etc. und der Organisation bzw. Institution Kirche unterscheiden.

Danke, das denke ich auch. Es sind zuoft die menschlichen Unzulänglichkeiten, die man der Spiritualität und Religion vorwirft. Und ein großteil der Vorwürfe Richtung Kirche ist eher in einem anderen Thread zu Hause: der friedliche Mensch. Denn die Agression kommt nicht aus der Religion- sondern aus dem Menschen selbst. Er macht aus dem Pflugschar ein Schwert.
Aber fürs eigene Selbstbild klettert der Soldat aus dem Panzer, zeigt auf ihn und sagt: "Der Panzer war es." Und so wird die Verantwortung zur Tat auf die Existenz einer Waffe geschoben. Und wir sind fein raus. Panzer weg- Problem weg. Oder doch nicht?


So ist es auch beim Umgang mit der Religion. Jedoch: Religion/Spiritualität soll uns nicht das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs miteinander abnehmen.
In der Bibel ist schon die ganze Bandbreite an menschlicher Dramatik bezüglich des Glaubens und des Miteinanders zu lesen. Von großer Liebe bis zu unfassbarer Grausamkeit. Erwarten wir ernsthaft von der Religion, das sie uns die Entscheidung zur eigenen Positionierung abnimmt (und der daraus folgenden Verantwortung)? Entscheide selbst über dich- sei liebevoll oder grausam oder irgendwas dazwischen- Du alleine hast die Wahl. Den freien Willen- auf den wir doch so pochen. Und nun beschweren wir uns weil uns Religion die Entscheidung nicht grausam zu sein nicht abnimmt?
Ich habe nicht die ganzen Beiträge der letzten 3 seiten gelesen...
möchte aber etwas von mir zu dem thema sagen...

ich bin in einer familie groß geworden, die nicht gläubig ist und war...
trotzdem wurde mit mir, als ich ein kleinkind war gebetet und
es wurde von mir erwartet, das ich dies mitspreche...
lieber gott mach mich from das ich in den himmel komm.
als ich etwas älter war, wurde da nicht mehr drauf geachtet,
und auch sonst spielte weder gott, noch religion oder kirche
im alltag meiner herkunftsfamilie überhaupt eine rolle...

ich war sehr aufgeweckt als kind und ich habe widersprüche in
denken, handeln, meinen, sollen usw sehr genau bemerkt,
und gelernt, das dies nicht gut ist anzusprechen
also habe ich es für mich gehalten, aber es gab viele solcher
widersprüche in meiner herkunftsfamilie.

einer davon war, das ich mich nicht konfirmieren lassen wollte,
obwohl meine eltern evangelisch waren und mich evangelisch
getauft haben, wollte ich nicht in die kirche aufgenommen
werden, weil ich nicht an den gott der kirche glaubte und auch
heute nicht glaube, glauben kann... letzten endes habe ich mich
konfirmieren lassen um meine familie in der öffentlichkeit nicht
bloss zu stellen, und weil man es deshalb so macht...

ich hatte in der zeit eine freundin, die aus einem elternhaus
aus dem babtistischen sprektrum kam, und mit der habe ich
die ganzen fragen diskuziert, wobei das sicher für sie eine
große herausforderung war, selbst war sie sehr religiös und
auch freikirchlich orientiert... aber ich verstand sie und ihren
glauben nicht und hinterfragte ihn in jeder weise, um zu
verstehn, wer dieser gott nun war und wie das alles zu
zusammenhing... ohne wirklich damit etwas anfangen zu
können..., mit dem glauben, gott usw...

so bald ich konnte, mit 17 war das und von meiner familie
weg gegangen war, bin ich aus der Kirche und was sie damals
für mich bedeutete ausgetreten...

Ich habe aber angefangen mich mit glauben und religion
auseinander zusetzen, weil ich immer noch verstehen wollte
was das ist und was es für andere Menschen bedeutet, und
welche anderen religionen es gibt... dabei habe ich festgestellt,
das es sowohl viel glaubensrichtungen, religionen als
gesamtrichtung und auch viele verschiedene götter wohl gibt...
um es mal einfach auszudrücken...
mein fazit daraus war damals und da war ich erst 20 oder so,
wenn es EINEN gott gibt, was ich nicht weiß, dann muss er in all
diesen richtungen sein, und die vielfalt ein ausdruc dieses
göttlichen in allem oder wenn es keinen gott gibt ist es
egal, welcher religion oder glaubensrichtung ich angehöre...

da ich mir nicht vorstellen konnte, das es nicht EINEN Sinn
hinter allem geben sollte, habe ich mich auf die suche gemacht
spuren dieses gottes oder auch höheren Wesens oder des
sinns in allem zu suchen... dabei habe ich viele verschiedene
texte gelesen aus den verschiedenen religionen und
glaubensrichtungen, dabei oft auch die mehr spirituellen
richtungen wie z.b. den suffistmus im islam...

dadurch habe ich gemerkt, das nicht ich alleine nach dem sinn
hinter den religionen suche sondern andere auch und sich aus
den verschiedenen religionen auch institutionen gebildet haben,
die aber nicht wirklich mehr nach sinn in einer offenheit suchen,
sondern den sinn im dogma oft schon gefunden haben und
deshalb nicht mehr offen sind und ihren glauben verteidigen...
wie die christen im mittelalter die kreuzzüge gibt es heute diese
tendenzen der verteidigung von glaubens- und kulturellen
werten im islam.. das hat aber auch in anderen religionen
stattgefunden wie im hinduismus in indien durch das kasten
system oder auch heute und jetzt wage ich etwas unverzeihliches
der juden die verteidigung des staates israel... und auch im
buddhismus oder in china gab es diese glaubens- und kulturellen
verteidigungen dessen was religiös ist...

auch habe ich mich mit wissenschaft beschäftigt und der
quantenphisik die ja beschreibt, was das innerste zusammen
hält oder eben auch nicht... dabei bin ich auch an grenzen
des erklärbaren gestoßen, also fragen, wo es keine antworten
darauf gibt...

für mich ist heute die für mich passenste ERKLÄRUNG der
welt die annahmen des buddhismus in verbindung mit dem
wissenschaftlichen erklärungsmodell der das selbe wie der
buddhismus sagt, der radikale konstruktivismus...

prakmatisch hatte das zur folge, das ich aufgehört habe nach
dem allumfassenden sinn zu suchen und mich der welt zu
gewandt habe, also mir und meinen mitmenschen...
ich strebe danach im heute zu leben, das was ist so anzunehmen
wie es ist, mit wechseldem erfolg, und interesse an meinen
mitmenschen zu haben, wie sie die welt sehen und erleben
und an ihrer sicht teilzuhaben um mich zu bereichern
an ihrem reichtum des seins, was jetzt sehr geschwollen
daherkommt aber doch das wesentliche sagt, ich bin
dadurch gelassener geworen aber nicht perfekt...
ich gestehe mir zu, das ich fehler machen darf und
auch unvollkommen bin und handlungen begehe
die ich besser unterlassen hätte...

mit einer ganz einfachen zusammenfassung meiner
momentanen lebensauffassung will ich jetzt auch
schließen:

ich lebe und lasse mich so leben wie ich bin,
oder meistens jedenfalls und das gestehe ich
auch anderen zu, auch wenn es mir nicht immer
gelingt...
**st
Entscheide selbst über dich- sei liebevoll oder grausam oder irgendwas dazwischen

Absolute Zustimmung.
Aber dafür brauche ich weder Religion, noch irgendeinen anderen Firlefanz.
Nachdem ich hier so lese, bestätigt es meine eingehende Meinung mehr und mehr. Ohne auch nur annähernd der TS auf die Füße treten zu wollen, sehe ich dieses Thema als nicht diskussionswürdig an. Jeder kann seine Position oder Einstellung schildern und das auch wirklich ohne diese begründen zu müssen. Ein persönlicher Standpunkt ist keine Diskussionsgrundlage in meinen Augen. .

Wuff Chien
**st
Da haste wohl recht, mein lieber Hund, aber man kann ja mal drüber reden, oder ?
Natürlich, die Frage ist aber über was ?

Spiritualität ohne Religion?

Okay ...
Da müsste man wirklich Spiritualität ersteinmal definieren und natürlich auch Religion...

So sehe ich das halt .... Der Große Wuff wird mich trotz aller meiner Sünder in Hundehimmel aufnehmen *lol*
PS

ich bin mittlerweile wieder mitglied der evangelischen kirche
und in einer gemeinde aktiv, in der ich sein kann wie ich bin...
ungläubig, aber diese gemende ist auch etwas ganz besonders
finde ich... dort gibt es seniorenfrühstück im kirchenraum,
im den gemeinderäumen im keller war mal ein halbes jahr
eine islamische gesellschaft einquartiert mit einem gebets-
raum, als die wegen kündigung dringed einen raum brauchten...
um am freitag gemeinsam zu beten... im islamischen sinne
versteht sich...

und da kann ich sein, als mensch unter menschen, die
glauben, hoffen und miteinander da sind...

es wurde noch nie versucht mich zu bekehen und
das finde ich das aller angenehmste an der gemeinde..

das kenne ich so nicht, weil immer wieder sonst der
versuch gemacht wurde.... oder für mich in diesem
sinne auch gebetet wurde... das ich zum rechten
glauben finde...
********er62 Mann
2.463 Beiträge
zum Thema
kann ich nicht wirklich viel beitragen und die Diskussion möchte ich auch nicht weiter anheizen.
Ich gehöre auch zu den "Gottlosen" aus dem Osten und kann dem Glauben nichts abgewinnen. Vielen Dank auch für den Link zu der Sendung in der ARD, von der mir einer meiner Söhne erzählt hatte.... kann vielem dort nur zustimmen.

Ich halte es da mit Karl Marx, der da mal schrieb: "Religion ist Opium fürs Volk".

https://de.wikipedia.org/wiki/Opium_des_Volkes

Wissen ist Macht, nichts wissen macht nichts. *grins*
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
@Bicinum
Ich habe Geschrieben: Wo ist da ein vergehen einer religiösen Gesellschaft, welches eine Atheistische Gesellschaft nich(t) längst getop(p)t hätte?

*kopfklatsch*
Da war ich wohl betriebsblind!
MAch dir nix draus. Das passiert mir auch *ggg*
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Dennoch stimme ich mit C. G. Jung überein, dass das religiöse Empfinden eine Grundfunktion der menschlichen Psyche ist.

Diese Annahme von Jung ist aber nicht unumstritten.

Jedenfalls auf mich bezogen kann ich das mit einem beinahe leidenschaftslosen "Nein" beantworten.
Weder die christliche, noch irgend eine andere Religion oder Glaubensrichtung welcher Art auch immer weckt in mir das Bedürfnis, meine Psyche damit in Balance zu bringen.

Jung betrachtete Religion als eine ursprüngliche, archetypische Manifestation des kollektiven Unbewussten. Er war der Meinung, dass die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, die Individuation, durch Religion erleichtert wird.
Zitat Wikipedia

Die aktuelle Evolutionspsychologie schließt nicht aus, dass sich "der Mensch" und somit auch das kollektive Unbewusste weiterentwickelt hat.
Vielleicht ...
... möchte doch einiges in Punkto Spiritualität, Religion, Glaube ... doch gerne auch historisch relativieren - weil auch hier gängige Muster zu erkennen sind.

1. Glaube/ Religion ist privat.
Richtig: die individuelle Entscheidung in religiösen Dingen ist privat. In einer Religion gibt es diesen privaten Bereich und einen öffentlichen Bereich (meist im Zusammenhang mit einer religiösen Organisation, z.B. einer Kirche). In unserem Staat haben sich die Väter und Mütter des GG damals für eine Partnerschaft entschieden, wonach die Kirchen als Körperschaft des öffentlichen Rechts gelten. Dafür wurden und werden Staatskirchenverträge geschlossen. U.a. wurden damit die Kirchen zum zweitgrößten Arbeitsgeber im Land. Diese Konstellation macht es nicht mehr möglich, dass Religion öffentlich nur privat sein kann. Man sieht, wenn irgendwo eine Katastrophe einbricht, wird als erstes neben der Hilfe, ein öffentlicher Gottesdienst für die Trauernden organisiert.

2. Glaube heißt nicht Wissen.
Das meint in der Regel: nichts genaues über Gott (und über Religion) weiß man nicht.
Natürlich gibt es über die Religionen und deren Glauben eine ganze Menge auch zu wissen - und das Wissen füllt inzwischen ganze Bibliotheken.
Wer bspw. Theologie studiert oder Religionswissenschaften (Regelstudienzeit 12 Semester bis zum Master) der wird in 2 Examina nicht etwa geprüft, ob er auch richtig glaubt, sondern über das in einem langen Studium erworbenen Wissen, samt den heute gängigen Referenzwissenschaften wie Philosophie, Psychologie, Literatur, Pädagogik u.a. Theologie ist heute ein Teil der Kulturwissenschaften.
Übrigens: kann man mit jemanden schlecht über Religion diskutieren, der nicht über ein Maß an Grundlagenwissen verfügt, was aber heute in jedem Fach so ist.

3. Kriminalisierung und Christentum
Ja, klar ... auch das Christentum war schuld - an den diversen Menschheitsverbrechen, es gibt auch Schuldanteile des Christentums. Ohne Frage. Allerdings gehen auch Massenverbrechen ganz gut ohne Religion, wie das 20. Jahrhundert, das säkulare Zeitalter, gezeigt hat. Selbst atheistische oder humanistische Systeme wären dann kriminell. Warum? Das Problem der Gewalt ist ein allgemein anthropologisches Phänomen, und nicht eines einer Religion oder einer Ideologie (jedenfalls nicht in der Ausschließlichkeit). Die sog. Kriminalgeschichte des Christentum muss dann doch historisch differenzierter betrachtet werden als noch die gängigen Meinungen im letzten Jahrhundert.
********er62 Mann
2.463 Beiträge
und
umgekehrt: (christliche) Religion keineswegs ein Gradmesser für Kultur.... humanistische Werte sind m.E. insofern eben nicht in einer Religion begründet, sondern in unserem ureigenen menschlichen Selbstverständnis.
Sind wir als Menschen demnach spirituell? Darüber denke ich immer noch nach....
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
umgekehrt: (christliche) Religion keineswegs ein Gradmesser für Kultur....

Gradmesser nach heutigem Maßstab ganz sicher nicht.

Zu den ersten kulturellen Handlungen der Menschheit gehören allerdings Bestattungsrituale und Opfergaben für Naturgottheiten. Insofern könnte man schon sagen, dass zumindest das Entstehen von Kultur in Urzeiten eng mit religiöser Handlungen verbunden war.
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