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Spiritualität ohne Religion?

********er62:
umgekehrt: (christliche) Religion keineswegs ein Gradmesser für Kultur.... humanistische Werte sind m.E. insofern eben nicht in einer Religion begründet, sondern in unserem ureigenen menschlichen Selbstverständnis.

Das ist eine sehr schwierige Frage: auch die sog. Aufklärung lebte nicht ausschließlich aus antiken oder humanistischen Traditionen, zumal die Humanisten des 16. Jahrhunderts zumeist geschulte Theologen waren (Erasmus von Rotterdam u.a.). J.G. Leibniz bediente sich aus beiden Traditionen. Das "ureigene menschliche Selbstverständnis" ist eben auch nicht "naturgegeben", sondern eine kulturelle Prägung, und die ist stets von einer "Zivilreligion" mit und maßgeblich geprägt, seit der Homo Sapiens auf die Idee kam, dass seine Verstorbenen bestattet werden sollten.
Übrigens: kann man mit jemanden schlecht über Religion diskutieren, der nicht über ein Maß an Grundlagenwissen verfügt,

Ich brauche kein Grundlagenwissen über Religion, ich brauche nur einen gesunden Menschenverstand, um über Religion und Glaube zu diskutieren.
Religion besteht zu 100% aus Theorien. Und Theorien muss man nicht glauben.
*******enig Mann
9.864 Beiträge
um die Frage von Bicinum zu beantworten:
wenn ich die Wahl zwischen einer säkularen und einer glaubensbasierten Welt habe, fällt mir die Entscheidung leicht. Wie bereits vorhin erwähnt. Und zwar für die säkulare Welt. Solange es keine säkulare Welt ist, die mir ihre Ideologie aufdrängen möchte mit exakt denselben grausamen Mechanismen, welche von allen Theokraten dieser Welt angewandt werden.

Und JA, Glaube ist und bleibt Privatsache. Jeder, der mir etwas anderes einreden möchte, landet sofort auf meiner persönlichen Liste der Zielkoordinaten für den Football.
*******enig:
Und JA, Glaube ist und bleibt Privatsache. Jeder, der mir etwas anderes einreden möchte, landet sofort auf meiner persönlichen Liste der Zielkoordinaten für den Football.

Der Football darf ruhig im Spiel bleiben, wo er hingehört.

Glaube ist immer persönlich, aber nie nur privat. War schon immer so, und wird es in unserer uns bekannten Welt auch so bleiben. Selbst in Ländern, wo es scheinbar die vollkommene Trennung von Staat und Religion gibt. Da muss man nur genauer mal hinsehen.
Wichtiger, als an ein unsichtbares Ding zu glauben, wäre an sich selbst zu glauben.
*******enig:
Solange es keine säkulare Welt ist, die mir ihre Ideologie aufdrängen möchte mit exakt denselben grausamen Mechanismen, welche von allen Theokraten dieser Welt angewandt werden.

Diese säkulare Welt gab es aber noch nicht. Ideologien lassen sich "von Außen" immer sehr gut identifizieren. Wenn man in ihnen lebt fällt ist es dann um so schwerer sie zu erkennen. Ich vermute, das man uns in 50-100 Jahren genau sagen kann welchen Ideologien wir anheim gefallen sind. Und was sie auf dem Planeten angerichten haben.


*******_DA:
Wichtiger, als an ein unsichtbares Ding zu glauben,

Freiheit habe ich selbst noch nie gesehen. Ist ja nur ein Ideal an das ich glaube.......
Freiheit habe ich selbst noch nie gesehen. Ist ja nur ein Ideal an das ich glaube.......

Ich glaube nicht an Freiheit, ich erkenne und spüre sie Tag für Tag.
Ich glaube nicht an Gott, ich erkenne und spüre ihn Tag für Tag.

Gegenargumente?

Was unterscheidet unsere Verbindung zu unseren Idealen von unserer Verbindung zu den Idealen und Gottheit(en) unserer Spiritualität. Ist das nicht letztenendes der gleiche Mechanismus, mit jeweils unterschiedlichen Adressaten?
Ergänzend noch:

Wenn ich sage: Ich glaube an dich! (Person X)

An wen glauben wir da wirklich? An die Person, oder an unsere Vorstellung von dieser Person? Und auch da werden wir ent-täuscht wenn sich herausstellt das unsere Vorstellung von dieser Person mit der wirklichen Person nicht übereinstimmt.


Ist Spiritualität (Wirksamkeit eines Geistes- unseres Geistes) nicht tiefer und breiter aufgestellt als nur der Glaube an eine höhere Macht? Schaut man in Richtung Esotherik - an was kann man nicht alles glauben- und braucht dennoch keinen Gott für diesen Glauben. Und umfasst unsere Spiritualität nicht auch unser ganzes Wesen, also auch unser Glauben (incl. Hoffnung....), auch in Bezug auf Ideale, Idole, Gefühle und so weiter?

Es gibt durchaus die Position, die sagt: Glauben ist ein Vorschuss an Vertrauen. Vertrauen wir nicht unseren Idealen- auch wenn sie noch nie den absoluten Beweis vollbracht haben (z.Bsp. eine säkularisierte Welt)? Glauben wir nicht alle? an was auch immer....


Rührt unsere Enttäuschung bezüglich der Religionen im Grunde nicht daher, das wir uns vorstellen das Religionen uns vom Menschsein erlösen mögen (Unfehlbarkeit, umfassenden Frieden und Gerechtigkeit). Sowohl von "Innen" als auch von "außen" werden Vorstellungen einer idealisierten Religion befeuert. Ideale, die die Religionen nie erfüllen könnten. Die Religionen kennen für sich den "Sündenfall" nur zu gut. Doch in unserer Vorstellung - darf Religion sich da versündigen?
Ist es nicht unsere Utopie der Unfehlbarkeit von Religion, an der Religion scheitert? Weil Religion eben nicht nur Gott ist- sondern auch Mensch- mit all seinen Fehlern. Religionen werden scheitern- immer wieder-, weil der Mensch auch zuweilen scheitert.
*****har Paar
41.020 Beiträge
An jemanden zu "glauben", hat übrigens bekanntlich drei Bedeutungen.

Die eine kennt wohl jeder: "Glauben heißt nicht wissen!"

Die zweite wird leider oft übersehen: "Ich glaub an dich!", sagt der Vater zum Sohn, wenn er ihm vertraut und glaubt, dass der Junge z. B. bei einem Turnier gut abschneiden wird. Glauben = Vertrauen.

Und die dritte Variante ist zwar witzig, aber durchaus eine weitere Bedeutung: Mein Nachbar sitzt wegen seines Glaubens im Knast - er glaubte doch tatsächlich, er müsse keine Miete bezahlen.
*zwinker*


Die Bedeutung, dass man einfach mal darauf vertraut, dass es etwas Göttliches gibt, und sei es in Form einer bestimmten Energie o. dgl., ist durchaus auch auf Religion und Spiritualität anzuwenden.

(Der Antaghar)
Das Wort "glauben" kommt bei mir höchstens mal vor, wenn mich jemand fragt, wieviel Uhr es ist und ich antworte, ich glaube, es ist kurz nach 10.
Oder ich sage auch mal, ich glaube, heute regnet es noch.
Ansonsten glaube ich nicht.
Auch wenn ich sage, man sollte zuallererst an sich selbst glauben, dann ist das für mich kein Glaube, sondern das Wissen was ich bin und was ich kann.
Und wenn jemand sagt, ich spüre Gott Tag für Tag, dann ist das für ihn eine schöne Einbildung, mehr aber auch nicht.
Viele Menschen verlassen sich auf einen Gott der ihnen hilft, anstatt sich selbst zu helfen. Ich kann doch mein Leben, meine Verantwortung dafür, nicht in die Hände eines fiktiven Irgendwas legen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Ja, das ist übrigens eine vierte Bedeutung: Ich vermute ... (dass es heute noch regnet)

(Der Antaghar)
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Ich kann auch ein "höheres Wesen" egal in welcher Form, oder wie auch immer man es nennen möchte, anerkennen (für mich) ohne das ich mein selbstbestimmtes Handeln aufgebe.
Wenn ich etwas möchte, muss ich dafür etwas tun / handeln. Trotzdem kann dieses Wesen existieren, heißt nicht zwingend, dass es jedes "Tun" bestimmt.

Für mich ist Fakt, dass Seelen wiedergeboren werden, es viele Leben gibt um zu lernen aus Fehlern, oder generell.

Religionen oder von Menschen gemachte Institutionen sind mir egal.

Mag jeder für sich seine Überzeugung haben, wichtig ist, dass nicht angefangen wird andere missionieren zu wollen.
*********icher Mann
817 Beiträge
Gott

Ich begann im Alter von 4 Jahren regelmäßig mit meinem älteren Bruder in den Kindergottesdienst zu gehen. Bis zur Konfirmation. In der Konfirmandenzeit besuchte ich dann fast jeden Sonntag den normalen Gottesdienst. Ich glaubte 10 Jahre lang an Gott. Und Glaube und Kirche gehörte für mich immer zusammen.
In der Konfirmandenfreizeit mit unserem Pfarrer in Österreich, ich war 14, trug ich zum ersten mal ein Kleid und war zum ersten mal geschminkt. Und wünschte mir, ein Mädchen zu sein. Und fühlte mich schwul.
Ich war völlig verwirrt und suchte Hilfe. Ich konnte beten, so oft ich wollte, es half mir niemand. Auch Gott nicht.
Die evangelische Kirche wäre damals eventuell bereit gewesen, mir zu helfen, aber wenn ich katholisch gewesen wäre, hätte man wahrscheinlich den Exorzisten geholt.
Irgendwann gab ich es auf, auf Hilfe von Gott zu hoffen und kam immer mehr zu der Erkenntnis, dass es ja gar keinen Gott gibt.
Heute weiß ich es, dass Gott nur eine Erfindung der Menschen ist.
Wem der Glaube daran hilft, ok. Mir hilft er nicht.
*******_DA:
Die evangelische Kirche wäre damals eventuell bereit gewesen, mir zu helfen, aber wenn ich katholisch gewesen wäre, hätte man wahrscheinlich den Exorzisten geholt.

Das klingt irgendwie nach Sondergemeinschaft....... (Neuapostolische Kirche war eine Sondergemeinschaft, genauso wie Zeugen Jehovas etc.)

PS.: Ich war auch mal in einer Sondergemeinschaft. Hab Gott da gefunden, allerdings war die Kirche "unpassend". also bin ich konvertiert *ggg*

*******_DA:
Ich konnte beten, so oft ich wollte, es half mir niemand. Auch Gott nicht.
Woher weißt du das? Erwarten wir das es an der Tür klingelt, der Mann sich mit "Gott" vorstellt und uns die gewünschte Hilfe vorbeibringt? (Wird ja gern in Sondergemeinschaften so propagiert) Gott wird zum Pizzaboten degradiert, den wir mit Gebeten bezahlen. Der ist auch nicht taub oder vergesslich, daher habe ich aufgehört ständig zu beten- eigentlich habe ich ganz aufgehört im klassischen Sinne zu beten. Weil Gott sieht was ich brauche, warum soll ich ihn da auch permanent vollnölen- als wenn ich ihm nicht über den Weg traue?

Ich hab da folgenden Satz für mich entdeckt: Gott gibt uns am Ende was wir uns wünschen aber auf eine Weise die uns oft nicht behagt.

Ich habe alles bekommen was ich mir gewünscht habe. Manches mit Jahrelanger "Verspätung" und etliches auf eine Weise, die ich nicht prickelnd fand. Aber so ist es mit uns Menschen, wir halten Gott oft für die Ganzjahresvariante des Weihnachtsmannes.
Berechenbar, bestechbar, unseren Wünschen zuvorkommend, unsere Verheißung des Schlaraffenlandes, und vor allem: vollumfassende Erlösung von Verantwortung.
Das klingt irgendwie nach Sondergemeinschaft

Wieso sollte das nach Sondergemeinschaft klingen ?
In der evangelischen Kirche ist Homosexualität schon seit längerer Zeit voll anerkannt, während schwul zu sein in der katholischen Kirche heute noch als krankhaft gilt und abgelehnt wird.

Und kannst du dich nicht mehr an die Exorzisten-Geschichte in den 70er Jahren erinnern, ich glaube es war in der Gegend von Aschaffenburg, als dieses psychisch kranke Mädchen von einem Exorzisten mit kirchlichem Segen und dem Einverständnis der verblendeten Eltern ermordet wurde ?

Tatjana_DA:
Ich konnte beten, so oft ich wollte, es half mir niemand. Auch Gott nicht.
Woher weißt du das? Erwarten wir das es an der Tür klingelt, der Mann sich mit "Gott" vorstellt und uns die gewünschte Hilfe vorbeibringt?

Ja, als 14-jähriger erwartete ich Hilfe ! Ja, praktische Hilfe ! Was denn sonst ? Für was hätte ich denn beten sollen ?
Wie sieht denn die Hilfe Gottes aus ? Erkläre es mir bitte mal.

So ? Gott sieht, was ich brauche ? Das hat er nicht. Ich habe als 14-jähriges Kind alleine mit mir klar kommen müssen. Gott hat nämlich nix gesehen, obwohl ich ihn um Hilfe gebeten habe.


eigentlich habe ich ganz aufgehört im klassischen Sinne zu beten.

Ich habe 10 Jahre lang in der Kirche gelernt, klassisch zu beten, deshalb habe ich gebetet.


Gott gibt uns am Ende was wir uns wünschen aber auf eine Weise die uns oft nicht behagt.

Darauf kann ich verzichten. Was soll mir das bringen ? Da gestalte ich mein Leben lieber so, dass es mir behagt.

Deshalb brauche ich keinerlei Gott. Das bringt mir nichts. Ich bin für mein Leben selbst verantwortlich und gestalte es nach meinen Wünschen. So wie es mir behagt.
*******_DA:
Ich habe als 14-jähriges Kind alleine mit mir klar kommen müssen. Gott hat nämlich nix gesehen, obwohl ich ihn um Hilfe gebeten habe.

Ich habe als 14jähriges Kind auch alleine klarkommen müssen. Gott hat es gesehen und mir die Situation nicht erspart (das ist der Unterschied in unserer Wahrnehmung). Nur dadurch das er mir diese Situation nicht erspart hat bin ich zu dem Mann geworden, der ich jetzt bin. Wär Gott jemand, der mir alles in den Arsch schiebt (wie bei verwöhnten Kindern)- was für ein Mann wär ich geworden? Indem er etliche Sitautionen nicht erspart erfüllen sich manche Wünsche auf eine Weise die einem nicht behagen.

Was du willst, ist das was du nicht wölltest. Hätte Gott so eingegriffen wie du es damals gern gehabt hättest, würdest du jemand sein der du nicht sein wölltest. Denn zu deinem Markenzeichen gehört die Fähigkeit sich durchzubeißen- eine Fähigkeit die du sonst nie gelernt hättest.

Gottes Hilfe ist das man an diesen Situationen nicht zu Grunde geht.

Aber ich denke nicht, das ich dir irgendetwas sagen könnte wo du deine Meinung änderst. Und bevor mir hier Missionieren vorgeworfen wird weil ich dich vermeintlich überzeugen will.....
... oder dir Missionieren vorgeworfen wird, weil du mich von der Nichtexistenz überzeugen willst, sollten wir den Diskussionsstrang wieder anderen Aspekten dieses Themas überlassen.
Tja, wir sehen - besonders wenn es um Gott oder Religion geht, sind wir die Autoren und die Interpreten unserer eigenen Biographie mit Deutungshoheit, also allesamt der eigene Papst - und darin auch unfehlbar.
Subjektive Erfahrungen können auch nicht hinterfragt werden.
Letztlich entscheidet die Ausstrahlung dieser Erfahrung, ob sich religiöse Erfahrungen in den Alltag übersetzen lassen.
Gott greift nirgend wo ein, wäre auch töricht zu tun.

Die Welt ist eh schon aus der Balance geraten und jeder Eingriff (sofern überhaupt) würde für eine weitere Misbalance sorgen. Auch wäre das Gerede von, Gott ist für ALLE da auch nicht zutreffend.

Täglich sterben 30.000 Kinder! Über 50% der Todesfälle sind durch vermeidbare oder behandelbare Krankheiten wie Masern, Durchfall, Malaria, Lungenentzündungen und AIDS verursacht. Zusätzlich sind allein Mangelernährung und Hunger für den Tod von über 3,5 Millionen Kindern jährlich verantwortlich.
Quelle: http://www.30000-kinder-sterben-taeglich.de/

Warum soll Gott für dich da sein, wenn er für 30000 Kinder nicht da ist?
Vllt. beten die Kinder ja nicht genug und sind ihm auch demzufolge nicht nahe genug *zwinker*

*my2cents*

chien
*****har Paar
41.020 Beiträge
Man kann das durchaus auch mal andersrum sehen. Es gibt da nämlich diese Geschichte, in welcher Gott als alter Mann mit langem weißen Bart neben einem Menschen auf einer Bank sitzt und mit ihm redet.

Der Mensch klagt dabei u. a. sein Leid: "Es gibt so viel Unrecht auf dieser Welt, lieber Gott! Warum tust du bloß nichts dagegen?"

Und Gott antwortet: "Genau das wollte ich dich auch gerade fragen ..." *zwinker*



*


Mein persönliches Motto zu all dem wird demnächst demnächst in einer großen Plakataktion auf ca. 7.000 Plakatwänden in ganz Deutschland zu sehen sein, und ich denke, das passt hier gut:

"Ich könnte auch an nichts glauben und damit glücklich sein. Muss ich aber nicht!"

(Es geht dabei um Religionsfreiheit laut Grundgesetz, Artikel 4, Absatz 1 und 2.)

(Der Antaghar)
*****011 Frau
2.467 Beiträge
@ Antaghar: Von wem geht diese Plakataktion denn aus?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Das war bzw. ist, wenn ich richtig informiert bin, eine Aktion der "Initiative Artikel 1", die einen entsprechenden Kreativ-Wettbewerb ausgeschrieben hatte. Daraus sind drei Sprüche sozusagen als Sieger hervorgegangen, und einer davon ist die genannte Aussage (die übrigens von einer jungen Dame aus der Nachbarschaft stammt - wenn ich mich nicht irre, hat sie damit sogar den Wettbewerb gewonnen).

(Der Antaghar)
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
Julia Sweeney, Letting Go of God
Wenn ihr euch mal was richtig Schönes antun wollt, seht euch Julia Sweeney an ... vielleicht nicht alles auf einmal, denn es geht über 2 Stunden, aber es ist wirklich herzerfrischend klug und genial witzig ...

Es ist sehr schade, dass es dieses Video nicht mit deutschen Untertiteln gibt ... vielleicht packt mich mal der Übermut und ich übersetze den Vortrag. Das wäre allerdings eine größere Unternehmung ... aber nicht ohne Reiz.

Julia Sweeney erzählt von ihrer wechselvollen Beziehung zu Gott, angefangen von ihrer Kindheit in einem katholischen Elternhaus, über viele Stationen voller Fragestellungen, Zweifel, und intensiven Bemühungen, den einstigen Kinderglauben wiederzufinden. Die gründlichen Bibelstudien als Jugendliche haben ihr vor allem einen tiefen Abscheu vor den Gruselgeschichten des Alten Testaments beschert. Ihre Hoffnung, das Neue Testament wäre eher im Sinne einer "Frohen Botschaft", hat sich aber dann für sie nicht erfüllt.

Dann hat sie sich als Erwachsene in den Buddhismus gestürzt, hat auch Reisen nach Tibet und seine Nachbarländer unternommen, um schließlich festzustellen, "the Buddhism of California was a cleaned up version of the original religion in its homelands".

Schließlich hat ihr die Beschäftigung mit den Naturwissenschaften zu einem Durchbruch verholfen. Sie ist zu der Erkenntnis gelangt, dass es keine Beweise für die Existenz Gottes gibt, und dass das Loslassen des Glaubens einen tiefgreifenden inneren Reifeprozess in Gang gesetzt hat. Letting Go of God ...


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