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diskussionsstile | streitkultur

Ja, natürlich ist es uns gelungen, miteinander vernünftig diskutieren zu können. Ich schrieb ja bereits, ich gebe mein Bestes. Weil es nichts Unmögliches ist.

Das Unmögliche versuche ich nur, wenn ich es will.
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
ich notiere:

der wille das unmögliche zu wagen,
gehört als voraussetzung für einen gelingenden dialog dazu...
So ist es.

Das wird aber, auf die Allgemeinheit gesehen, nicht immer gelingen. Da damit muss man leben können.
*****har Paar
41.020 Beiträge
der wille das unmögliche zu wagen,
gehört als voraussetzung für einen gelingenden dialog dazu...

So weit würde ich da gar nicht gehen; es genügt schon der Wille dazu, einen Dialog zu führen.

Viele wollen das gar nicht; sie würden lieber einen Monolog führen und erwarten, dass dann alle Beifall klatschen und ihnen zustimmen.

*


Das wird aber, auf die Allgemeinheit gesehen, nicht immer gelingen. Da damit muss man leben können.

Richtig. Es wird sogar - leider! - eher selten gelingen.

Viele wollen im Grunde nur ihre Meinung verbreiten und sich damit "wichtig machen" - haben aber nicht das geringste Interesse, andere Sichtweisen kennen zu lernen oder ihren Horizont zu erweitern. Sie sind offenbar überzeugt davon, als Einzige auf der Welt zu wissen, was gut und richtig ist, oder haben womöglich sogar Angst vor anderen Meinungen bzw. vor Menschen, die anders sind und anders denken.

(Der Antaghar)
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
*****har:
es genügt schon der Wille dazu, einen Dialog zu führen.

Vielleicht ist das der Grund, warum ich lieber eine Geschichte schreibe oder ein Buch lese? Das ist ja auch eine Art Dialog, ein Meinungs- und Informationsaustausch zwischen Schreiber und Leser(n). Aber eben nicht so direkt wie eine Diskussion.

Da besteht weniger die Gefahr, sich streitlustig anzufauchen.

meint

Luccio *nachdenk*
Um eine Diskussion zu beginnen braucht man dafür mehrere Leute, möglichst mehr als zwei, die allesamt bereit sind zu diskutieren. Das heißt, die nicht nur ihre Meinung kund tun wollen, sondern auch die Meinung der anderen hören möchten, um sich mit diesen, möglicherweise abweichenden Meinungen auseinander zu setzen. (Sind die Meinungen nicht abweichend, dann hat die Diskussion ein schnelles Ende gefunden *lol* )
Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten, wie die Diskussion verläuft.

Wenn alle nur Mimimi machen, dann wird wahrscheinlich über Stunden und Tage ein Kompromiss gesucht, der keinem auch nur ansatzweise weh tut. Schwachsinnig und eigentlich unmöglich.

Besteht die Diskussionsrunde nur aus rechthaberischen Schreihälsen, kommt auch nix dabei raus. Man wird auch händeringend einen Kompromiss suchen, bevor man sich gegenseitig die Köppe einschlägt.

Nehmen wir noch eine dritte Variante.
Es ist einer in der Gruppe, der Recht hat, bzw. die Lösung des Problems kennt. Jetzt kommt es darauf an, das derjenige sich durchsetzt. Im besten Fall hat er die nötigen Argumente dazu. Natürlich muss er dabei die Diskussion, bzw. die anderen Teilnehmer beeinflussen. Er muss sie überreden. Ein paar psychologische Tricks sind da manchmal schon notwendig.
Aber es gibt ein Ergebnis und das ist ja die Hauptsache bei einer Diskussion.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Aber es gibt ein Ergebnis und das ist ja die Hauptsache bei einer Diskussion.

Naja, das kann man zwar so sehen, muss man aber nicht ... Oder anders ausgedrückt: Es kann auch ein Ergebnis einer Diskussion sein, dass man einfach mal andere Meinungen und Sichtweisen kennen lernt und merkt, dass andere Menschen die Welt anders sehen und auf ihre Weise auch recht haben.

Diskussion heißt ja, dass es eine These gibt und eine (oder mehrere) Antithesen. Der Sinn muss nicht sein, dass nun eine der Thesen "gewinnt". Und es muss auch nicht sein, dass These und Antithese eine Synthese ergeben, also eine Art Kompromiss. Oft ist es völlig okay, wenn jeder auf seine Weise mehr oder weniger recht hat und zwei oder mehr Meinungen bzw. Sichtweisen gleichwertig nebeneinander stehen.

Diese Mimimi-Weichspülerei führt zu nichts, das ist nur Harmoniesucht und Konflktscheu und bringt selten Lösungen und meist große Haufen von all dem, was unter den Teppich gekehrt wird - und dann stolpert man ständig über diese Haufen. Doch auch ohne Mimimi kann man respektieren, dass andere Menschen eine andere Sichtweise haben.

Ein für mich immer wieder schönes Beispiel ist die bekannte Geschichte von den Katzen und den Hunden, die gefüttert werden. Die Hunde denken: "Boah! Herrchen und Frauchen müssen Götter sein, weil sie mich immer so toll füttern!" Und die Katzen denken: "Wahnsinn! Wir müssen Götter sein, weil wir so toll gefüttert werden!" Und wer hat nun recht?

Es ist genau die gleiche Tatsache: Es werden geliebte Haustiere gefüttert. Und trotzdem sind es zwei total unterschiedliche Sichtweisen bzw. Meinungen dazu. Und jede ist auf ihre Weise durchaus richtig aus der Sicht der Betroffenen.

Ich hab in meinem Leben immer wieder erfahren, dass es zwar in vielen Dingen eine einzige richtige Meinung gibt, aber oft eben auch nicht, dass man also vieles - je nach Blickwinkel - durchaus anders wahrnehmen und auslegen kann. Und auch das kann das Ergebnis einer Diskussion sein, finde ich.

(Der Antaghar)
Gut, ok, ohne Ergebnis geht auch, gefällt mir aber nicht so ganz.
Natürlich soll die Vorraussetzung in einer Diskussion sein, dass man gegenteile Meinungen respektiert.
Es gibt allerdings Ausnahmefälle, die ich niemals respektieren werde.
Normalerweise diskutiere ich mit solchen Leuten erst gar nicht, aber es ist mir schon passiert, dass ich vor einem Gespräch mit einer Person, dessen Meinung gar nicht kannte. Und dann sagt der plötzlich, seiner Meinung nach sind Schwule krank und gehören behandelt (es gibt natürlich noch krassere Beispiele).
Muss ich solch eine Meinung respektieren ? Nein, das muss ich nicht. Und wenn der Typ nicht einsichtig ist und im Verlauf der weiteren Diskussion nicht einsieht, was für einen Schwachsinn er da labert, dann respektiere ich den ganzen Kerl nicht.
Jeder kann mit seiner Meinung zu mir kommen, gar kein Problem. Hauptsache er geht mit meiner Meinung .... basta *haumichwech*
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
das diskutieren wir nochmal chien *lach*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Klar, ich hab ja auch kein Problem mit Diskussionen, solange alle meiner Meinung sind ... *haumichwech*


Muss ich solch eine Meinung respektieren ?

Gute Frage! Und erst an diesem Punkt beginnt das, was ein Streitgespräch im wahrsten Sinne des Wortes sein kann.

Immerhin hat er ja, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, wenigstens gesagt, dass das seiner Meinung nach so ist. Dass er diese bescheuerte Meinung hat, ist zunächst mal sein gutes Recht. Und ich weiß nicht, ob ich ab diesem Punkt überhaupt noch weiter mit ihm diskutieren würde. Eine vernünftige Debatte ist dann zwar noch denkbar (in welcher man ihn vielleicht sogar vom Gegenteil überzeugen könnte), doch ich hätte dazu wohl auch keine Lust.

Da greift dann das Beispiel mit dem Schachspiel und der Taube: Mit dummen Menschen zu streiten, das ist nichts anderes als mit einer Taube Schach zu spielen. Ganz egal, wie gut Du spielst, sie wird auf dem Brett umher stolzieren, aufs Brett kacken, alle Figuren umwerfen und behaupten, sie spiele sowieso viel besser als Du und außerdem hätte sie längst gewonnen. Da ist es dann wohl das Beste, einfach aufzustehen und gehen.

Solche Diskussionen meine ich natürlich auch nicht, die dürften in den allermeisten Fällen völlig sinnlos sein.

(Der Antaghar)
Ich versuche tatsächlich, solche Meinungen zu widerlegen. Was aber zu 99,9 % sinnlos ist. Aber ich versuche es.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Tja, dann habt ihr beide, Cioccolata und Du, irgendwie das gleiche "Problem": Ihr beide wollt das scheinbar oder wahrscheinlich Unmögliche.

Und vielleicht ist das ja gar kein Problem, sondern gut so?

*hi5*

(Der Antaghar)
Ja, das kostet aber manchmal viele Nerven.
“Wenn zwei sich streiten, ist mindestens einer davon ein Dummkopf.“ Kluge Menschen einigen sich. Weil aber auf 1 Klugen 7-10 Dummköpfe kommen, ist die Welt so, wie sie ist - und eine “gesunde Streitkultur“ kann es nicht geben.
“Wenn zwei sich streiten, ist mindestens einer davon ein Dummkopf.“

Quatsch.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Definiere bitte mal Dummkopf @****le

*g*
Nach Paul Julius Möbius ist Dummheit der Grad an Intelligenz, der zwischen demjenigen liegt, welchen wir als normal ansehen und demjenigen, der von Möbius als “klinischer Schwachsinn“ bezeichnet wurde; heute würden wir wohl sagen: Debilität.
Dummheit ist relativ und das kommt nicht von Einstein *my2cents*
******s23 Frau
12.725 Beiträge
"Dumm ist der, der dummes tut."
Forrest Gump *zwinker*
@ Damaris - das ist zwar lustig, aber eine lupenreine Tautologie *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Jedenfalls gibt es tatsächlich Menschen, die zu dumm sind, um zu merken, dass sie dumm sind.

Ich empfehle, mal nach dem sogenannten Dunning-Kruger-Effekt zu googeln - wir alle kennen solche Menschen.

(Der Antaghar)
Jedenfalls gibt es tatsächlich Menschen, die zu dumm sind, um zu merken, dass sie dumm sind.

Das stimmt so nicht ganz, ich hatte ja auch was von Ebenen gefaselt irgendwo da oben *zwinker*

Treffen 2 von der Sorte aufeinander ist von denen zumindest keiner Dumm...

Da ist wohl der Einäugige König unter den Blinden *g*

LG wuff
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
und was haben eure letzten beiträge noch mit meiner themenfrage zu tun?

ich erinnere, wir sind an der uni und nicht in der plauderecke *baeh*

wie kann eine forumdiskussion abseits von eristik und rabulistik als dialog gelingen?

*klugscheisser* *spassbremse*
Für mich gibt es keine dummen Menschen,
jeder ist für mich so wie er ist...

weil ich der Überzeugung bin, das
jeder Mensch zu einem bestimmten
Zeitpunkt in seinem Leben, immer
sein möglichstes tut...

Deshalb versuche ich so gut ich kann
jeden Menschen so zu respektieren
wie er in diesem Augenblick ist...

Manche Menschen stellen für mich
da eine größere Herausforderung dar
als andere, weil ich selber zu diesem
Zeitpunkt wieder nur mein mir
möglichstes tuen kann..

Das war mein "philosophischer"
Beitrag des Tages...
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