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diskussionsstile | streitkultur

*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
diskussionsstile | streitkultur
ich wünsche mir eine ideensammlung und gedankenaustausch zum thema:

diskussionsstile und streitkultur damals - heute - morgen

verbunden mit der frage:
wie kann eine forumdiskussion
abseits von eristik und rabulistik
als dialog gelingen?




dies ist meine anfrage als bürger von bad weisheit
für diese frage bin ich heute einmal zu gast in der universität
*bitteschoen*

lesefutter:
http://www.soft-skills.com/s … konstruktiv-streiten-lernen/
http://www.konfliktkultur.at/downloads/Streiten.pdf
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
Erst einmal vielen Dank, liebe Cioccolata, für das Thema und die beiden interessanten Links. Vieles davon kannte ich, aber in dieser Konzentration könnte es ein gute Impuls für uns in Bad Weisheit sein.

Spontan fiel mir dazu ein Gespräch ein, das ich seinerzeit mit meinem Sohn in der ersten Grundschulklasse führte.

Mein Sohn hat von mir nie irgendwelche körperliche Aggression erfahren, nicht mal einen Klaps, auch kein verbales Runtermachen. Er ist in selbst organisierten Kinderläden "groß" geworden und war ein Kind, das durchaus seine Interessen durchsetzen konnte, aber nicht mit "Haue", sondern verbal und auch schon mit Argumenten. Darin war er sehr gut. Eigentlich gab es in der Kindergruppe eine wirklich gute "Streitkultur" - wir Eltern hatten uns über den Umgang damit vorher geeinigt, die Erzieher waren voll auf unserer Seite.

In der Grundschule wurde dann alles auf den Kopf gestellt. Mein Sohn hatte mit "seiner" Art zu streiten ganz eindeutig das Nachsehen und war ziemlich unglücklich. Es gab genügend andere Jungs, die nicht lange fackelten und sich mit Fäusten und Tritten durchsetzen. Ich war ratlos.

Bis zu dem Tag, als er kam und sagte, dass "seine" Art, sich durchzusetzen, nur möglich ist, wenn ALLE so denken. Denn diejenigen, die nicht so denken, wären einfach schneller mit hauen als er mit reden.
Was soll er dann auch noch groß sagen, wenn er am Boden liegt?

Ich fragte ihn, was er meint, was richtig ist.
Er sagte, er hätte schon einen Weg gefunden. Die beiden Jungs, die ihn am meisten traktierten, hat er dermassen hart verkloppt, dass er von da an respektiert und NIE mehr wieder körperlich angegriffen wurde.

Was ich damit sagen möchte: Eine gute Streitkultur ist offenbar nur möglich, wenn sich alle daran Beteiligten auf die Vorgaben, die dazu führen, einigen und konstruktives Streiten auch lernen wollen.

Ich jedenfalls wäre sofort dafür. *g*
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Wie viele Threads zum selben Thema brauchen wir denn noch? Und was ist Eristik?
*******ata:
wie kann eine forumdiskussion abseits von eristik und rabulistik als dialog gelingen?

Nie, zumindest nicht wenn es um Diskussion geht und nicht um Überzeugung!

Eristik und Rabulistik sind ja irgendwie miteinander verbunden und wenn es am Ende darum geht als "SIEGER" aus einem Gespräch zu gehen ist es in meinen Augen auch keine Diskussion!

Die Diskussion ist in meinen Augen eine Kommunikation die mittels Gedankenaustausch, unzureichendes Wissen oder Überzeugung vervollständigt. Ich brauche ja nicht über etwas zu diskutieren von dem ich überzeugt bin, zumindest nicht so lange ich niemanden davon überzeugen muss.
Will ich aber jemanden von meinem Standpunkt überzeugen, dann ist es in meinen Augen keine Diskussion mehr sondern eher eine Form der Rhetorik in Verbindung mit einer gekonnten Überredungskunst.
Da sind wir aber dann schon auf einem anderen Level und nicht im Bereich der Diskussion in meinen Augen.

Zum Thema Kommunikation empfehle ich auch die Transaktionsanalyse!

LG chien
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
doro2011

eristik ist eine rhetorik-technik, in der es darum geht,
möglichst schlagfertig zu sein,
das ist einesteils eine tolle sache
die negative seite ist;
man steht selbst als der im recht habende da,
egal ob man es ist oder nicht


wenn es dich interessiert,
emfehle ich diesen link:
http://www.rhetorik-netz.de/eristische_dialektik_gesamt/


in dem von antaghar eröffneten thema geht es um gruppeninternes,
hier in der universität geht es mir um philosophie
und psychologie von diskussionsstilen
um ursprung, entwicklung, und möglichkeiten...
im leben und in internetforen
und deshalb sehe ich darin eine berechtigung, dies genauer zu hinterleuchten
*****_54 Frau
11.695 Beiträge
******e_n:
Will ich aber jemanden von meinem Standpunkt überzeugen, dann ist es in meinen Augen keine Diskussion mehr sondern eher eine Form der Rhetorik in Verbindung mit einer gekonnten Überredungskunst.

Ist das wirklich immer so?
Diskussionen enstehen oft, wenn verschiedenen Standpunkte aufeinander prallen, weil um eine bestimmte Sache scheinbar unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten auftreten.

Um im Universitäts-Bereich zu bleiben: Schreibt einer z.B. eine Doktorarbeit, MUSS er überzeugt von "seinem" Thema, seiner Heransgehensweise, seinen Argumenten sein und wird Beweise dafür anführen müssen, nach wissenschaftlichem Codex. Sonst könnte er sich das Ganze gleich ersparen.
Diese Arbeit wird dann in Fachkreisen zur Diskussion gestellt und der Urheber muss sie erfolgreich verteidigen können, muss die Kommission von seinem "Standpunkt" restlos überzeugen, damit die Arbeit wissenschaftlich anerkannt wird.
*******enig Mann
9.864 Beiträge
also ich weiß auch nicht,
was Eristik sein soll, aber Rabulistik ist mir bestens vertraut. Sie hat allerdings genauso wie ersteres, was oben ja erklärt wird, mit einer Diskussion nichts zu tun. Während die erste Technik dazu dient, den Vortragenden als einen möglichst lässigen Hund erscheinen zu lassen, wird mit der zweiten Technik jeder Gesprächsfaden zuverlässig zerstört. Damit hat sich dann - zumindest für mich - die Diskussion auch schon erledigt.
[wird mit der zweiten Technik jeder Gesprächsfaden zuverlässig zerstört. Damit hat sich dann - zumindest für mich - die Diskussion auch schon erledigt./quote]

Im realen Leben würde ich jetzt meiner Ausführung zuerst einmal ein "Das ist doch Schwachsinn" voransetzen.
Darf man aber hier nicht. Am Ende zerstöre ich noch die Diskussion. Das wurde mir ja schon des öfteren vorgehalten. Tati, die alte Rabulistin.
Warum, in Herrgottsnamen, lässt sich jemand eine Diskussion zerstören ? Sind wir denn schon so verweichlicht, dass man sich die Diskussion zerstören lässt, nur weil es einer der Diskutanten versucht und die übrigen Teilnehmer dann zum Häschen vor der Schlange werden ?
Soll es so einfach sein, eine ganze Diskussionsrunde auszulöschen ? Mit ein paar wenigen Worten ?

Hier wird gefragt nach Diskussionsstilen / Streitkultur. Ich schrieb es ja in dem anderen Streitkultur-Thread schon, Mimimimi-Streitkultur ist nicht weise und führt auch nie zum Ziel. Das ist ein unendliches Um-den-heißen-Brei-Herumgerede. Ohne Ergebnis. Denn keiner traut sich die Wahrheit zu sagen.
Der Strickpulliträger-Diskussionsstil ist vergeudete Zeit und Energie. Und er ist leblos, tot. Und hintenrum.

Ich halte eher einen lebhaften, offenen, direkten Diskussionsstil für zielführend.
"Eristrik" ist die Kunst, Recht zu behalten auch wenn man im Unrecht ist. Es gibt ein entzückendes kleines Büchlein von Schopenhauer dazu, die "Eristrische Dialektik".

Aber das ist alles veraltet, aus vordemokratischen Zeitaltern. In einer demokratischen Gesellschaft kann es doch nur eine Frage geben, nämlich: wer hat immer Recht ? Und die Antwort auf diese Frage kann nur lauten: ICH ! (wer denn sonst?)

Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, meine Meinung darzulegen, wenn ich der Meinung bin, sie könnte ein Thema irgendwie "voranbringen". Andere Beiträge zu kritisieren, vermeide ich weitgehenst, ebenso wie ich "konstruktive Kritik" an meinen eigenen Beiträgen tunlichst ignoriere. Es gibt aber keine Regel ohne Ausnahme. Wenn ich permanent angefurzt werde, dann schlage ich irgendwann zurück. Dann aber nach der Regel: kurz - knackig - unfair ! Voll mit dem Vorschlaghammer zwischen die Eier(-stöcke) ! Es muß richtig wehtun und alle Umstehenden müssen sich biegen vor Lachen. Dann: "hit and run" ! Wenn der solchermaßen Gezüchtigte sich erholt hat, und langatmig wie heiser zurückkläfft: einfach wieder ignorieren.

"Diskussionen" - halte ich für völlig zwecklos. Ich gehe eigentlich nur auf Beiträge ein, die ich für konstruktiv halte.
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
die frage war:


wie kann eine forumdiskussion
abseits von eristik und rabulistik als dialog gelingen?

Das wird nie zu 100% gelingen, es sei denn man unterzieht alle Teilnehmer einer Gehirnwäsche um sie weich zu spülen. Menschen sind halt, wie sie sind. Wenn sich alle Teilnehmer einer Diskussion verpflichten würden, in dem oben gewünschten Sinne zu verfahren, müsste sich der größte Teil verbiegen und verstellen. Dann käme bei der Diskussion nur Lug und Trug raus.
Diese politisch korrekten Diskussionen sind Schein-Diskussionen.
So in der Art: Wir haben uns alle lieb, würden aber gerne dem einen oder anderen mal auf die Backen schlagen.
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
das sehe ich anders tati


ich denke, dass ein dialog gelingen kann
auch mit unterschiedlichen meinungen-
ohne dass sich jemand dabei unwohl fühlt

und mir liegt daran, miteinander herauszuarbeiten,
was es dazu braucht, dass es gelingt...

eigentlich suche ich eine art "dialog-esperanto"
*lach*
Für mich ist es das erst mal zuhören, was der andere zu sagen hat...

dann ob er meine Meinung überhaupt wissen will und zu was...

dann das zu sagen, was ich zu dazu zu sagen habe....

wichtig finde ich dann das so zu sagen,
das der andere mich auch verstehen kann....

ich habe fertig!
und mir liegt daran, miteinander herauszuarbeiten,
was es dazu braucht, dass es gelingt...

Das wird nur gelingen, wenn man sich die Diskussionsteilnehmer vorher aussucht. Sie müssen alle die gleichen Charaktereigenschaften mitbringen.
Die Menschen sind zu unterschiedlich. Man wird niemals alle unter einen Hut bringen. Wenn man nicht bestimmte Personen von der Diskussion ausschließen möchte, dann wird es keine zu 100% harmonische Diskussion geben.
Die ja auch irgendwie überflüssig wäre, weil sich wahrscheinlich von vornherein eh alle einig wären.
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
die diskussion soll doch kein einheitsbrei sein *schock*


ein dialog ist es doch,
wenn sich unterschiedliche menschen und meinungen auf augenhöhe begegnen

harmonie ist es doch nur, wenn verschiedenes zum einklang kommt
mit betonung auf verschiedenes!
Ja, natürlich. Aber es geht doch darum, dass die Menschen unterschiedliche Auffassungen von Streitkultur haben und natürlich unterschiedliches Temperament.
Die Kuscheler dürfen nicht gleich in Weinkrämpfe ausbrechen und die Schreihälse sollten sich ein wenig im Zaum halten. Aber ganz glatt bügeln kann man die Truppe nie.
Ich habe die TE auch nicht so verstanden,
sondern, was jeder dazu beitragen könnte...
mich würde das interessieren, was du dazu
beitragen würdest Tati...
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
mir geht es hier im thema

ganz allgemein um das thema streitkultur
also(auch) für die welt außerhalb bad weisheits
deshalb ist das thema an der uni,
weil ich auf forschungsarbeit hoffe *g*

für mich ist bad weisheit ein ort, wo ich überlegen kann,
wie sich gesellschaft und miteinander so gestalten lassen,
dass ich gerne darin lebe... und die anderen um mich herum auch

deshalb sind
meine spielwiesen das grüne herz
und alles rund um das verpönte wort liebe...........ich *zwinker*

ein: das ist so
ist deshalb für mich keine option
sondern eher der reiz, mir darüber gedanken zu machen,
wie sich das verändern läßt...
mich würde das interessieren, was du dazu
beitragen würdest Tati...

Ich tue doch schon, was ich kann.
Aber ganz so brav, wie es sich vielleicht so mancher wünscht, werde ich nie werden.
Klare Frage - Klare Antwort
wie kann eine forumdiskussion
abseits von eristik und rabulistik als dialog gelingen?

Garnicht.
wie kann eine forumdiskussion
abseits von eristik und rabulistik als dialog gelingen?
Ich will mal behaupten, dass es virtuell nicht möglich sein wird.
Um eine solche Diskussion führen zu können, müssen sich alle Diskussionspartner auf einer gleichen Ebene befinden. Das ohne Mimik und Gesten bzw der Körpersprache als Hilfe zur gegenseitigen Anpassen der Ebenen ist in meinen Augen unmöglich....

Lg wuff
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
wie sagte herman hesse:

"Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen"


und eine hummel kann auch fliegen *lach*
Ja, wenn man das Unmögliche WILL.

Ich habe meine eigene Vorstellung zur Streit- und Diskussionskultur und die halte ich für richtig. Warum sollte ich dann das Unmögliche wollen ?
und eine hummel kann auch fliegen *lach*
Klar kann sie das und es ist auch erklärbar, nur weil man 50+ Jahre gebraucht hst es zu erklären, bedeutet dss nicht, das es ein Wunder ist *g*

Im übrigen hat man wesentlich länger geglaubt, das die Erde eine Scheibe ist *lol*
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Themenersteller 
das unmögliche zu versuchen ist mir lebensmotto und -elixier *gg*

tati: vielleicht weil ich dich in eine diskussion einlade *anmach*

und es uns beiden doch auch schon gelungen ist, einander zu verstehen,
obwohl wir unterschiedliche diskussionsstile mögen


chien, es waren aber immerhin 50 jahre, wo es hieß, es sei unmöglich,
wer weiß, bei streitkultur in foren braucht es vielleicht gar nicht so lange ? *zwinker*
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