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Konzerthaus - der zweite Teil

Chuck Berry 1969 in Toronto. Er war ja einer der Rock'n'Roller, die noch ganz tief im Blues verwurzelt waren.

Und 1972 in England

Heute auch mal wieder die neue CD der Onkelz gehört *spitze*


*******_DA:
ganz tief im Blues verwurzelt

jaaa, so gehört R`n´R

*zugabe*
"Mannish Boy" oder "I'm A Man" war ein ganz großer, oft gecoverter Hit von Muddy Waters (McKinley Morganfield 1913-83). Muddy Waters nahm den Song erstmals 1955 in den berühmten Chess-Stusios in Chicago auf. Es gibt verschiedene Versionen von ihm, meine Lieblingsversion ist die von 1967 von der "Super Blues"-Session mit Bo Diddley (Ellas McDaniel 1928-2008) und Little Walter (Marion Walter Jacobs 1930-68).
Die Rolling Stones waren ganz große Fans von Muddy Waters (sie waren von Anfang an so große Fans von ihm, dass sie den Band Namen Rolling Stones nach dem gleichnamigen Muddy Waters Song wählten) und sie standen mit ihm mehrmals auf der Bühne. Natürlich spielten sie auch "Mannish Boy" mit Muddy Waters zusammen, ich habe hier eine Live-Version ohne Muddy ausgesucht, gespielt im "El Mocambo" in Toronto 1977.





Mal was anderes. Musik für den Kunstliebhaber. Musik für den Neugierigen.
Ich habe mich natürlich gefragt, ob ich das Stück hier posten soll, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass avantgardistische, moderne Musikrichtungen, wie ich sie schon mehrfach gepostet habe, hier in Bad Weisheit keinen Anklang finden. Warum ist das so ?
Es liegt am Altersdurchschnitt. Allerdings bin ich auch fast 60. Warum aber hören meine Altersgenossen keine zeitgenössische Musik ? Warum bin ich auf Konzerten, die ich besuche, oft der älteste oder einer der ältesten Besucher ? Warum muss ich mich ausschließlich mit jungen Leuten über moderne Musik unterhalten, die mir genauso wichtig ist wie der Blues oder der 70er Jahre Kram. Warum entwickeln sich die meisten Menschen musikalisch nicht weiter ? Warum wird hunderte Jahre alter Kram als das A und O angesehen ?
Warum rennen die Leute nach Bayreuth, um sich Adolfs Lieblingsmusik anzuhören ?
Wir werfen den Antisemiten Wagner jetzt mal in die Tonne und wenden und den "Swans" zu.
Die Sound-Orgien der Swans haben durchaus wagnerisches Format. Die musikalischen Stücke ziehen sich bis zu 40 Minuten in die Länge. Die Stücke werden langsam wabernd aufgebaut, geleitet vom charismatischen Band-Leader Michael Gira, der die Band Anfang der 80er Jahre gründete.
Der Sound schwillt an, steigert sich bis zu einer wütenden Orgie, einem donnernden Gewitter.
Die Lautstärke ist extrem, auf Konzerten werden Ohrstöpsel verteilt.
ABER: Im Gegensatz zu Metal-Bands, die NUR laut können und dabei einen Sound-Brei abliefern, sind die Instrumente der 6 Swans-Musiker alle deutlich heraus zu hören. Der Soundcheck der Band dauert Stunden, bis jedes Instrument, jeder Verstärker, jedes Mikro perfekt ausgesteuert ist.
Das ist die klassische Musik der Zukunft ! Aber es wird die etablierten Beethoven-Hörer nicht interessieren.
Die Swans gehen jetzt, nach einer letzten ausgedehnten Tour, deren Konzerte 3 Stunden dauern, in denen höchstens 5-6 Stücke gespielt werden, aus Altersgründen in den Ruhestand.
Die Musiker sind:
Michael Gira - Gitarre und Gesang
Norman Westberg - Lead-Gitarre (der Einzige außer Gira, der von den Bandgründern noch dabei ist)
Christopher Pravdica - Bass-Gitarre
Phil Puleo - Schlagzeug
Christoph Hahn - Lap Steel Guitar
Thor Harris - Elektrisch verstärkte Violine, Percussion

Das Stück "Just A Little Boy" hat Michael Gira Chester Arthur Burnett (Howlin' Wolf) gewidmet.

*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
Mit ungewöhnlicher Musik kann auch ich dienen - vielleicht nicht avantgardistisch, aber ungewohnt und dennoch, wie ich finde, hörenswert (und in diesem Fall auch noch sehenswert):



(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
Und gleich noch eins hinterher, das vermutlich nicht jedem gefallen dürfte, aber zumindest interessant ist:



(Der Antaghar)
Blind Blake, auch Blind Arthur oder Blind Arthur Blake war einer der erfolgreichsten Blues-Gitarristen und -Sänger der späten 20er Jahre. Zwischen 1926 und 1932 machte er ca. 80 Schallplattenaufnahmen.
Er war aber kein reiner Blues-Musiker, er war eher bekannt für seine Ragtime-Stücke. Ragtime war ein Jazz-Vorläufer, mit der Blütezeit vor 1914. In den 20er Jahren und später übernahmen aber einige Blues-Gitarristen und -Pianisten den Rhythmus und die Melodien des Ragtime. Diese Ragtime-Nachfolger werden auch zum Piedmont Blues gezählt, der, im Gegensatz zum Delta-Blues, viel fröhlicher und lebenslustiger war.
Neben Blind Blake gehörten u.a. Blind Willie McTell (1898 oder 1901-1959) und Blind Boy Fuller (1907-41) zu den typischen Ragtime- bzw. Piedmont-Blues Gitarristen.
Blind Arthur Blake wurde 1896 geboren und starb am 1. November 1934. Bis zum Jahr 2011, als man seine Sterbeurkunde fand, kannte man sein Sterbedatum nicht und es gab etliche Vermutungen wann, wo und warum er starb.
Blind Blake - Southern Rag (1927) und Skeedle Loo Doo Blues (1926)


Ich glaube, ich muss bald mal nach New Orleans !
Es gibt dort so viele hervorragende Straßenmusiker, alles junge Leute, die Oldtime-Jazz, Blues, Bluegrass, Ragtime und Charleston spielen. Mehrmals im Jahr finden im French Quarter Festivals statt, wo die Straßen mit sämtlichen Straßen-Bands bevölkert sind.
Meine Neuentdeckung ist die String-Band "Yes Ma'am". Sie besteht auch schon seit ein paar Jahren, immer in wechselnder Besetzung. Immer dabei: Matt Bracken, Gitarrist und Sänger, eigentlich eine One-Man-Band, denn er bedient mit den Füßen eine Koffer-Trommel, ein Tamburin und eine Glocke und am Waschbrett Defne "Dizzy" Incirlioglu. Sie kommt aus der Türkei und lebt in New Orleans als Straßenmusikerin.
Zeitweise war sogar ein echter Besenstiel-Bass dabei, gespielt von Rachel Severence, die teilweise auch sang und eine schöne Stimme hat.
Das zweite Video ist von Halloween 2012. Achtet da mal auf Minute 3:05, da baut Matt Bracken das Wort "Police" in seinen Gesang ein und schnell werden die Bierdosen etwas zur Seite geräumt. *lol*




Ich vergaß das Mädel mit der Geige zu erwähnen, die auch von Anfang an dabei ist, sie heißt Elena Dorn.
Dizzy spielt auch bei den "Pistol Packin' Mamas".


Ein Song, der mir regelmäßig Gänsehaut beschert, "Devil Got My Woman" von Skip James.
Skip James (Nehemiah Curtis James 1902-69) wurde bekannt durch seinen Falsett-Gesang. Er spielte Gitarre und Piano.
Seit 1918 war er als Musiker unterwegs, machte aber erst 1931 Schallplatten-Aufnahmen. Von 26 aufgenommenen Songs in diesem Jahr wurden aber nur 18 veröffentlicht. Durch die Weltwirtschaftskrise kam es zu keinen weiteren Aufnahmen mehr, 1932 wurde Skip James baptistischer Laienprediger.
1964 wurde er dann wiederentdeckt und er konnte in seinen verbleibenden Lebensjahren noch 4 Alben heraus bringen und war auf vielen Festivals Gast. Natürlich auch auf dem Newport Folk Festival, wo diese Version seines bekanntesten Songs von 1931 "Devil Got My Woman" im Backstage-Bereich aufgenommen wurde.

Eine Melodie, die mich sehr tief bewegt hat und immer noch tief bewegt beim anhören!


*******ster Mann
2.003 Beiträge
Lokalpatriotisch komisch

Für mich DAS musikalische Meisterwerk von Velvet Underground. Und ein Meilenstein der Musikgeschichte.
Die Geschichte der Transe "Sister Ray" (1968).

You Gotta Move - diesen wunderschönen Blues hörte ich zum ersten mal auf der Rolling Stones LP "Sticky Fingers" (1971). Ich war sofort begeistert von diesem Song, was mich aber wunderte war, dass es kein Song-Autor angegeben war. Später, auf den CD's konnte man "Davis/McDowell" lesen.
Es dauerte sehr lange, bis ich den Song mal im Original hören konnte, nämlich von Mississippi Fred McDowell (1904-72), der den Song gemeinsam mit Reverend Gary Davis (1896-1972) geschrieben hatte.
Ich muss aber gestehen, dass mir die Version der Stones viel besser gefällt. Sie ist grandios.
(Und das Cover der Sticky Fingers ist sehr sexy, als junger Bursche machte ich natürlich sofort den Reißverschluss auf. *zwinker* )


Die allerersten Country-Blues-Aufnahmen, die allersten Blues-Aufnahmen eines männlichen Interpreten und die allerersten Aufnahmen einer Slide-Gitarre nahm Sylvester Weaver im Jahr 1923 auf. "Guitar Blues" und "Guitar Rag" heißen die beiden Seiten der Schallplatte.
Sylvester Weaver wurde 1897 in Louisville, Kentucky geboren. Bis 1927 nahm er rund 50 Stücke auf, teilweise als Gitarrist der Blues-Sängerin Sara Martin (1884-1955), teilweise solo. 1927 nahm er auch ein paar Songs zusammen mit dem Gitarristen Walter Beasley (keine Lebensdaten bekannt) und mit der damals jugendlichen Helen Humes (1913-81) auf. Nach 1927 lebte er zurück gezogen in seiner Heimatstadt Louisville und starb dort 1960 völlig vergessen. Glücklicherweise blieb sein musikalisches Gesamtwerk erhalten, das 1992 veröffentlicht wurde. In diesem Jahr erhielt sein Grab auch einen Grabstein.
Wir hören zuerst seine allererste Plattenaufnahme an, den "Guitar Rag" und dann eine seiner allerletzten, ein Gitarren-Duett mit Walter Beasley im November 1927, "Bottleneck Blues".


Ich hab sie ja schon vorgestellt und hatte auch mal ein Rätsel mit "Yes Ma'am".
Da ging es u.a. darum, wieviele Instrumente Matt Bracken gleichzeitig spielt.
Dass Matt multitasking-fähig ist, zeigt er bei diesem Song besonders, da hat er sogar noch Zeit, eine Zigarette zu rauchen ! *lol*

Weil wir's in der Rätselecke gerade von Dave edmunds und dem Säbeltanz hatten, hier kann man die drei Musiker auch mal sehen. Im Fernsehen haben sie natürlich die kürze Single-Version gespielt.
Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Kameramann öfter Dave Edmunds Finger zeigt und nicht dauernd die des Bassisten.

Und im August 2016, mit 72 Jahren, kann er es immer noch.
Nur der Drummer galoppiert nicht mehr so schön. *zwinker*

"Southern Hardcore Blues".

Noch nie gehört ?

Ein eifriger Musik-Journalist hat die Bezeichnung "Sludge Metal" dafür erfunden. Dazu sagte Mike Williams, der Sänger und Bandleader der Band "Eyehategod", deren Musik des Journalisten Fantasie anregte:
" Es ehrt mich, dass sich da Leute einen Namen für unsere Musik einfallen lassen. Aber es wäre nicht nötig gewesen. Ich sage dazu "Southern Hardcore Blues", denn es ist was es ist - Blues!"

Gegründet wurde Eyehategod 1988 in New Orleans, alle Mitglieder der Band stammten auch von dort. Und alle sind mit dem Blues aufgewachsen und tief darin verwurzelt.
Diese klagende, schmerzhafte Musik ist Blues im reinsten Sinne des Wortes. Als ich vor vielen Jahren ihr erstes Album von 1990 in den Händen hielt und mir anhörte, fühlte ich mich tief in die Sümpfe von Louisiana versetzt, ich sah die Voodoo-Hexe Marie Laveau, sah die illegalen Moonshine-Whiskey-Brenner in den Sümpfen und wähnte mich in einem feuchten Keller.

Eyehategod hat in den inzwischen 29 Jahren ihres Bestehens nur 5 Studioalben herausgebracht, das letzte 2015 und waren bisher nur drei mal zu Konzerten in Deutschland. Am 14.April 2015, genau an Mike Williams' 47.Geburtstag, sah ich sie zum ersten mal live.
Es war ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde.

Ich wünsche mir, dass sich der eine oder andere Einwohner von Bad Weisheit sich den folgenden Song mal anhört und mit mir zusammen im Hexenhäuschen von Marie Laveau verschwindet. (Ob es das Häuschen auf dem Plattencover ist ?)
"Depress" - vom ersten Album "In The Name Of Suffering"

*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
Bemerkenswert! Das könnte man meiner Meinung nach durchaus als frühen Grunge bezeichnen. Und ja, es hat tatsächlich was von "Voodoo-Musik".
Jetzt habe ich in der Rätselecke über Dr. Hook geschrieben und sofort fiel mir die verrückte Show aus dem Musikladen von Radio Bremen ein, die mich damals so begeistert hatte.
Und ich habe gemerkt, wie alt ich geworden bin, Ray Sawyer, der schräge Vogel mit der Augenklappe, ist in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden !
Die Augenklappe ist zwar Show, aber er hat darunter ein Glasauge. In jungen Jahren hatte er das Auge bei einem Autounfall verloren, er saß damals ein halbes Jahr im Rollstuhl und seine Gliedmaßen sind bis heute voller Metallplatten und Schrauben.
Der Song "Cover Of The Rolling Stone" war eine Bitte an die Redaktion des "Rolling Stone", sie, Dr. Hook & The Medicine Show, doch auch mal auf der Titelseite abzubilden. Und der Song wirkte, die Band kam daraufhin tatsächlich auf's Cover des berühmtesten aller Musikmagazine, Rolling Stone.

Jetzt muss ich doch auch was von Dr. John posten.
Dr. John, der sich zeitweise auch "Dr. John the Night Tripper" oder "Dr. John Creaux" nannte und mit bürgerlichem Namen Malcolm (Mac) John Rebennack Jr. heißt, wurde am 21. November 1940 in New Orleans geboren.
Er brachte 1965 sein erstes Album heraus (Zu Zu Man) und gilt als der Erfinder des "Voodoo Rock", der aus Elementen des Blues, Jazz und Rock besteht. Bekannt wurde er aber auch durch seine fantasievollen Verkleidungen und der Beschäftigung mit den traditionellen Voodoo-Praktiken. Seine Texte singt er oft im Cajun-Dialekt seiner Heimat.
Der erste Song "Zu Zu Mamou" ist von seinem Album "Sun, Moon & Herbs" 1971, das zweite Video zeigt ihn 2013 mit dem Song "Walk On Guilded Splinters" aus dem Album "Gris Gris" von 1968. (Je suis un grande Zombie).
Übrigens soll seine Großmutter Telekinese beherrscht haben und er hat sie als Kind auch durch das Zimmer schweben sehen.


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