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Konzerthaus - der zweite Teil

America *megaphon* "A Horse With No Name"


Akkustischer Rock'n'Roll.
Aber nix gecovertes, einer der vielen wunderschönen Original-Songs von Matt Bracken und Titelsong der ersten CD von Yes Ma'am "Stirrin' Da Mudd" (2012)
(Stirrin' Da Mudd = Schlamm aufwühlen, aufmischen)

Tati ist wieder da.
Zur Begrüßung mal ein schöner eingängiger Song von Memphis Minnie (1936). Am Klavier sitzt Black Bob, ein damals sehr gefragter Session-Pianist, über den merkwürdigerweise nichts bekannt ist, noch nicht mal sein Name.
Der zweite Song ist aus einer frühen Session von 1930. Die zweite Gitarre spielt Joe McCoy, ihr damaliger Ehemann.


Fats Domino ist tot.
Er starb vorgestern im Alter von 89 Jahren in seiner Heimatstadt New Orleans.

*******ster Mann
2.003 Beiträge
Rammstein live in Paris
Läuft gerade auf arte *top2* *headbang*

In den nächsten Tagen werde ich auch wieder Zeit finden für neue Geschichten und Rätsel.
Heute möchte ich einfach mal nur einen wunderschönen Song posten.
Was war ich damals in Marc Bolan verknallt ! *zwinker*

Und da habe ich ihn noch mal, den kleinen Mann der größer als Elvis sein wollte und es für mich auch war.
Besonders tragisch war sein Tod 1977 kurz vor seinem 30. Geburtstag. Marc Bolan besaß nie einen Führerschein, weil er Angst vor dem Autofahren hatte. Er starb bei einem Verkehrsunfall als Beifahrer im Auto seiner Freundin.

"Stop Messing Around", ein Song der frühen Fleetwood Mac, mit Peter Green als genannten Autor.
Ich glaube der gute Peter Green hat da mit einem langen Ohr bei Ray Charles abgehört. Auf jeden Fall basiert "Stop Messing Around" auf Ray Charles' "Mess Around" aus den frühen 50ern.
Die Fleetwood Mac Version wurde allerdings auch sehr oft gecovert und natürlich immer Peter Green zugeschrieben. Peter Green war ein begnadeter Bluesrocker, bevor ihn die Drogen zum umnachteten, sabbernden Wrack machten.
Vergleicht jetzt einfach mal den Ray Charles Song mit der Fleetwood Mac Version.
Außerdem habe ich noch eine herrliche Cover-Version von Aerosmith angehängt.



Ein herrlich swingender Rag von 1936.
Oscar "Buddy" Woods (1900/03-55) Slide-Gitarre und Gesang, mit Kitty Gray (Piano) & Her Wampus Cats.
Oscar Woods spielte die Slide-Gitarre im Lap Style, also auf den Knien liegend mit einem abgebrochenen Flaschenhals (Bottleneck).

Ein heute nur Insidern bekannter Blues-Gitarrist und -Sänger war Ishmon Bracey (es gibt auch die Schreibweise "Ishman"). Geboren wurde er 1901 in Byram, Mississippi und starb in Jackson, Mississippi im Jahr 1970.
Bracey war mit Tommy Johnson befreundet und spielte mit Charley Patton und Papa Charley McCoy zusammen. Mit letzterem machte er 1928 Aufnahmen für Victor und 1929 mit den "New Orleans Nehi Boys" für Paramount. 12 Aufnahmen sind heute bekannt, von vier Songs gibt es auch Alternativ-Aufnahmen. Zwei Songs gelten als verschollen.
Er trat dann noch bis in die 40er Jahre auf, wurde dann aber religiös, so dass er, als er Ende der 50er Jahre wiederentdeckt wurde, sich weigerte Blues zu spielen.
Beim folgenden Song "Saturday Blues" von 1928 spielt wahrscheinlich Papa Charley McCoy (1909-50) die zweite Gitarre.

Rameau
Nach all diesen Verlinkungen dessen, was meine Mutter sowie Eckhard Henscheid ohne Zögern als "Negermusik" bezeichnen würden, ist es höchste Zeit für wieder mal ein bischen Allerhöchstkulturmusik:

Das "Rondeau des Indes Galantes" von Rameau, des "französischen Bach", der von Ludwig XV. sogar geadelt worden war, ist eine Szene aus einer Ballettoper - es wird ebensoviel getanzt, wie gesungen und dementsprechend "dancig" ist die Mucke.

Meine liebe Freundin Luccio hat vorgestern mal auf ihrer Pinnwand drauf aufmerksam gemacht. Sie ist begeistert davon und tanzt sogar mit. Eigentlich hab ich mir das Stück nur höflichkeitshalber angehört - aber war total begeistert davon und habe mitgetanzt.

Hier die von Luccio empfohlene szenische Aufführung:



Da kann man sich auch schön abgucken, wie man zu Barockmusik sinnvollerweise tanzt - aber sollte sich mehr an den Sängern, als den Hupfdohls orientieren, finde ich.

Diese Fassung gefällt mir aber wesentlich besser - sie ist schneller, knackiger, fetziger. Ich habe sie in den letzten 2 Tagen bestimmt 50x gehört, einfach nur irre geil ! Gegen den beat von Rameau könnt Ihr Eure "Negermusik" in der Pfeife rauchen:


klassische Musik zum Träumen und in einer wundervollen Variante


ist es höchste Zeit für wieder mal ein bischen Allerhöchstkulturmusik:

Die Hochnäsigkeit der "Klassik"-Liebhaber und der Irrglaube, dieses Geleier wäre eine höhere Kultur als andere Musik, konnte ich noch nie abhaben.
Für diese Hochnäsigkeit glaube ich, eine Erklärung anbieten zu können. Dieser Dünkel beruht vielleicht zu einem Gutteil auf dem "Triebverzicht", den die Besucher klassischer Aufführungen voll ernster Freude auf sich nehmen: eingeschnürt in jene "festliche Abendkleidung", die mich stets an die Korrektionsanzüge erinnert, mit denen man im späten 19. Jahrhundert die Jugend von der Mastrubation abhalten wollte, zwängt man sich in Sitze, gegen die Ryan Air und Leipziger Verkehrsbetriebe der schiere Luxus an Ergonomie und Behaglichkeit sein werden. Bewegungslos hat man zu harren, nicht einmal Beifall zwischen den Sätzen ist erlaubt - erst ganz am Ende. Und das gilt auch und gerade bei solch fetzigen Rhythmen wie denen von Rameau. Der "Kunstgenuß" wird vollends äthiolisiert, aufgelöst in ein kognitives Abstraktum "jenseits des Lustprinzips". Triebverzicht zu Gunsten höherer Werte - das ist das Credo der Moderne, ausformuliert in Norbert Elias' "Der Prozeß der Zivilisation". Die Loslösung vom Trieb, der immer weitergehende Triebverzicht sei die Wurzel von Fortschritt und Zivlisation, an der Askese würde dereinst die Welt genesen. Tiefenpsychologisch steckt dahinter das Schuldgefühl aus dem Ödipus-Konflikt, das uns immer wieder zu Bußübungen, Verzichten, "großen Opfern und gewaltigen Anstrengungen" motiviert.

Der Opern- und Konzertbesucher in seiner festlichen Robe, die ich ohne zu Zögern unter "bondage" subsumiere, hat also allen Grund zum Dünkel zivilisiatorischer Erhabenheit über jene Wilden, die sich bei ihrer Negermusik "wie die Tiere" benehmen: hopsen, zappeln, gröhlen, johlen, saufen, fressen, kiffen, rauchen, sich "anfassen", umarmen und "mehr". Er kann es getrost als Musikbuchanekdote abtun, daß bei einer Konzertveranstaltung Haydns in London niemand zu Schaden kam, als der riesen Kronleuchter von der Decke fiel und im Parkett zerplatzte, weil keiner mehr saß, alle sich vorne drängten, johlten, gröhlten ... Atmosphäre wie bei einem Rockkonzert. In vormodernen Zeiten hielt man eben wenig von Triebverzicht.

Daß Rameaus Rondo so fetzt, so unter die Haut geht, liegt eben auch daran, daß er eben die Musik der Indianer aufnahm und "verarbeitete" - den beat der Trommel, den Gesang und den Tanz am Lagerfeuer (in der szenischen Fassung deutlich zu erkennen: die Trommlerin ganz links, das Lagerfeuer im Hintergrund). Zu Rameaus Zeiten waren halbnackte Indianer hype. Sie wurden an den Fürstenhöfen herumgereicht, wie heute auf Klimaschutzkonferenzen. Die englische und die französische Krone führten einen 100-jährigen Krieg um Nordamerika, Indianerstämme waren Verbündete beider Seiten und der "edle Wilde" findet sich ja schließlich sogar noch bei Rousseau - der gute Rameau war ihm 1/2 Jahrhundert vorausgewesen.

Und deswegen höre ich Rameau lieber bei youtobe, als im Konzertsaal- da kann ich wenigstens nackig "wie die Wilden" mittanzen und sogar wichsen dabei. Dem festlich gekleideten Konzertbesucher verbleibt indessen nur:
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Triebverzicht? 😁

Barrie Kosky in der Komischen und ich führ ganz feucht meine Fetischklamotten aus 😍
Verlinkungsfehler
Im obigen Beitrag habe ich mich verklickt - verlinkt werden sollte:



Leider kann ich es nicht mehr korrigieren. Ich bitte um Entschuldigung !
wer klassische Musik ohne Freude erlebt, der hat bestimmt
*****kua:
Triebverzicht
meinereiner erfreute sich an Musik im Leben, mit Orchestern, die die Musik erlebbar und mitbewegend dar brachten
vielleicht der Vorteil in einer Musik(er)umgebung an die Bereicherung von Musik geführt zu sein
Dann lieber was zum naggisch tanzen "uff de Gass".

Die Hokum High Rollers mit Matt Bracken und seinem Koffer zu Gast.


Und die Hokum High Rollers mit Hannah Waltz am Banjo und Hund am Fuß. Wenn der nun weg rennen würde ...
Die zweite Töle ist aber die Krönung *lol*

*******_DA:
naggisch tanzen "uff de Gass"

aber doch nicht bei diesem hierWetter *frier*


in stilvoller Räumlichkeit *anmach*
Guck doch mal was in New Orleans für ein Wetter ist !
*flenn* abbaaaa hier nich
darum
*whiskey* und *anmach*
Bei diesem trüben Novemberwetter muss man fröhliche Musik hören.
Ich erfreue mich gerade an den "Drunken Catfish Ramblers", eine der vielen guten Straßenbands aus New Orleans.

Hatten heute mal wieder Bock auf die Jungs

*******_DA:
Bei diesem trüben Novemberwetter
;) heut zeigt sich hier sogar etwas *sonne*
Zeit für gute ZWEI Stunden


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