Ich denke, wer bewusst auf ein Big Brave Konzert (das nie länger als 45 Minuten dauert) geht, weiß was ihn erwartet.
Bands dieses Genres füllen auch keine Stadien oder Stadthallen, sie spielen in kleinen Clubs. Die Gruppe der Fans ist überschaubar, aber sehr treu. Die Stimmung auf solchen Konzerten ist immer sehr angenehm und es geht familiär zu.
Ich weiß, dass nur wenige Leute Zugang zu dieser Musik finden, aber das ist ja auch nicht schlimm. Geschmäcker sind verschieden.
Ich muss noch etwas zu dem Equipment sagen.
Die Musik von Big Brave basiert auf elektronischen Spielereien, Computer sucht man allerdings vergebens. Die Musik ist handgemacht. Das Equipment ist sehr traditionell.
Die Marshall-Boxen standen schon in den 60ern auf jeder Bühne rum und die Orange Amps sind Röhrenverstärker (!), die seit 1968 unverändert gebaut werden, immer in orange.
Als der Gründer der Orange Music Electronic Company (Borehamwood/England), Clifford Cooper, der heute noch die Firma leitet, vor 51 Jahren seinen ersten Gitarrenverstärker baute, kam er sehr günstig an einen großen Posten orangen Vinyl-Bezug. Daraufhin nannte er seine Firma dann "Orange".
Der Sound, den man durch diese altertümlichen Röhrenverstärker erhält, kann nicht durch moderne Elektronik erreicht werden.
Die Fender Jaguar, die Robin spielt, wurde von 1962-75 und dann wieder von 1999 bis heute unverändert gebaut. Als Luxus-Modell der Firma Fender hatte sie in den 60er Jahren keinen Erfolg, der stellte sich erst nach dem Revival 1999 ein.
Und so ein Moog Basspedal, wie es in diesem Song Tasy Hudson bedient, hatte schon Ray Manzarek, der Organist der Doors, in den 60er Jahren.
1968 war das meistverkaufte Klassik-Album "Switched-On Bach" von Wendy Carlos, die Musik von Johann Sebastian Bach, gespielt auf einem Moog Synthesizer.