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Gedanken über Emanzipation und BDSM

*******sima Frau
2.540 Beiträge
VelvetSteel:
Und der Endorphinrausch durch gezieltes Schmerzzufügen, ist nichts anderes als eine Sucht nach einem Rauschzustand mit Körpereigenen Drogen. Daher nicht so schädlich wie andere Drogen. Und mirnichten krankhaft.

Wenn man mal die Kurzedefinition von "Sucht" in Wiki hernimmt, kann man das auch anders beurteilen:
Abhängigkeit (umgangssprachlich Sucht) bezeichnet in der Medizin das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet(Hervorhebung von mir). Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und beeinträchtigt die sozialen Chancen eines Individuums.[1]...

Es bedeutet eine Verhaltensweise, die auch bei gewöhnlich "reflektierten Persönlichkeiten" vorkommt, wenn ein entsprechender Auslöser getriggert wird.
Nun, persönlich kann ich das ganze Demütigen auch nicht nachvollziehen.

Nur habe ich heraus gefunden, dass es sich da bei einigen um eine Art Ventil handelt. Das gängigste Klischee ist der japanische Manager, der den ganzen Tag nach unten tritt und sich dann abends von der Domina demütigen lässt. Quasi als seelischen Ausgleich.

Und bei viele Frauen vermute ich nach langen Gesprächen, dass sie es mögen vorgeführt und zur Benutzung frei gegeben zu werden, um selbst der Verantwortung entzogen zu sein. Sie würden gern hemmungslos ihre eigen Sexualität mit mehreren Männern ausleben, trauen sich aber nicht! Sei es mangelndes Selbstbewusstsein, sei es anerzogenen Hemmungen.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
*roll*
Kann es sein, dass hier Borderline mit Bdsm in einen Topf geworfen wird ? Liest sich jedenfalls so! Jeder verantwortungsvolle Mensch, der Bdsm als Erweiterung der Sexualitaet sieht oder praktiziert wird sich von Menschen mit Borderline distanzieren oder der Person raten sich in Behandlung zu begeben.
Dieses Thema hat nun rein gar nix mit Bdsm zu tun sondern ist in der Tat eine psychische Erkrankung die behandelt werden sollte.

Zum Thema Emanzipation hat A_Die ja schon trefflich ausgeführt. Da kann ich mich anschließen. Auch die Beiträge von Velvet finde ich sehr treffend.

Ergänzen möchte ich noch, dass mir bei diesem Thema viel zu sehr verallgemeinert wird.
Nicht jeder steht auf "Prügel" oder Schmerz bis zum Exzess aber es gibt extrem masochistiche und sadistische Menschen die unter Umständen auch devot / dominant sind.
Es gibt durchaus bdsmler die mit S/M gar nichts am Hut haben sondern nur die Neigung Doninanz /Devot ausleben -
Dann gibts welche die nur S\M Leben aber nicht devot oder Dominant sind - oder alles zusammen - in den verschiedensten Ausprägungen. Von allen möglichen Fetischen mal ganz zu schweigen.

ZB. Jemand der etwas maso/devot ist, wird einen "Schmerz" zur Luststeigerung sehen - wohlgemerkt immer im Zusammenhang mit dem Sex und dem gefühlt richtigen Gegenstück. Nicht mit Jedermann und nicht wenn er verprügelt würde!
Das würde wohl eher bewirken das man dem Anderen eine zurückscheuert!
Es gibt eben hierbei alle möglichen Konstellationen und keine Verallgemeinerungen. Das ist in meinen Augen dann Schubladendenken.

Wie Velvet schon bemerkt hatte gibt es leider auch viele Spinner, die sich unter dem Mäntelchen Bdsm verstecken um ein reines Gewaltpotenzial auszuleben...und es gibt genug die auf so etwas hereinfallen - weil es gerade Mode ist und sie einfach keine Ahnung haben und hier naiv alles glauben, was jemand vorgibt zu sein.


Da ich mit dem Handy tippe bitte ich Fehler zu entschuldigen ...
Danke für die Unterstützung bei der Aufklärung, liebe Damaris.
**st
Und bei viele Frauen vermute ich nach langen Gesprächen, dass sie es mögen vorgeführt und zur Benutzung frei gegeben zu werden, um selbst der Verantwortung entzogen zu sein. Sie würden gern hemmungslos ihre eigen Sexualität mit mehreren Männern ausleben, trauen sich aber nicht! Sei es mangelndes Selbstbewusstsein, sei es anerzogenen Hemmungen.

Und schon bin ich wieder beim Thema Emanzipation. Meine Frage ist nun, warum diese Damen denn nicht die Emanzipation weiter voran treiben, um endlich hemmungslos ihre Sexualität auszuleben, sondern sich hinter BDSM verstecken ?
Weil sie dann immer noch als "Schlampe" gelten würden! So weit ist unsere Emanzipation dann eben doch noch nicht *zwinker*
**st
Ja, das ist klar. Aber die wird auch nix, wenn sich alle vor lauter Angst verstecken. Dann wird sich nichts ändern.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Ich für meinen Teil sehe überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Bdsm und Emanzipation.
***ie Frau
7.369 Beiträge
Ich persönlich kann ja auch nicht verstehen, warum man sich an einem Gummiseil in die Tiefe stürzt, oder Häuserwände runter läuft. Oder sich die Seele aus dem Leib joggt. Oder sich mit Drogen intus in der Technodisco in einen Rausch tanzt. Alles nicht ganz ungefährlich.

Irgendwie hat doch alles mit Grenzerfahrungen zu tun.

Und dann hab ich noch eine Verständnisfrage? Reden wir hier über Menschen, die sich schlagen lassen (wollen) oder über die Extremfälle, die z.B. Platzwunden geil finden?
Ich persönlich auch nicht. Denn BDSM wird schon sehr viel länger ausgelebt....
Irgendwer hat in der BDSM Gruppe mal Quellen aus dem 5 Jahrhundert v.C. oder so angegeben....
und man denke da nur an die Selbstgeißelung im MA, die Folter der Hexen, (real ausgelebter Masochismus oder eben Sadimus von Mönchen und Priestern!).... das war auch lange vor de Sade oder Sacher-Masoch.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Hier mal ein Beispiel eines Menschen, der sich selber als Dom bezeichnete und sein Verständnis des Ganzen, als ich um Aufklärung bat *engel* *3tagewach*

Der Chat ist echt und an dem Tag hatte ich eine blonde Perücke auf - ist ein paar Jahre her, in einem anderen Portal und natürlich anonym...



•••




Mann -"DOM" schreibt fremde Frau*Sub* an :


DOM :
bist du devot ?

SUB :
Was ist das denn ?

DOM :
bin auf der suche nach devoten frauen kontakten

SUB :
Das beantwortet aber nicht meine Frage ... Was ist devot ?

DOM :
wenn eine frau sich sexuell untwerft
ich mag frauen beim sex feseln

SUB :
Achsoooo ... du bindest fest und machst dann was du lust hast ?
Und das nennt man dann devot ?

DOM :
nein das ist was ich mag

SUB :
Und die Frau lässt sich freiwillig festbinden damit du tut was du magst ... ?
Warum denn dann festbinden ...
Verstehe ich nicht ...

DOM :
ja das ist die volle unterwerfung
wurdest du schon gefesellt

SUB :
Volle Unterwerfung = Fesseln .. ?
Nein warum sollte ich mich fesseln lassen ... den Sinn versteh ich nicht

DOM :
ja das ist eine besonder atmosfähre

SUB :
Warum das denn ... ?
Sex kann man doch auch ohne Fesseln haben ...

DOM :
ja aber ich stehe auf bondage und unterwerfige frauen

SUB :
Was ist denn Bondage jetzt wieder ... ?
Oder meinst du Bandage ? Das kenne ich *g*

DOM :
komm mach dich nicht lustig über mich

SUB :
Sorry aber ich hab keine Ahnung was du willst ...

DOM :
magst du sexdates *pimper*

SUB :
Sicher hab ich Sex mit meinem Freund !
Du stellst aber wirklich komische Fragen *gruebel*

DOM :
mit fremden

SUB :
Wenn mein Freund das erlaubt .. ja

DOM:
und dann würdest du dich mit mir treffen

SUB :
Dann musst du meinen Freund fragen ..

DOM :
warum ich

SUB :
Du willst doch sex haben ?

DOM :
du nicht

SUB :
Ich hab doch Sex mit meinem Freund *g*

DOM :
ok ist deine entscheidung

SUB :
Ich kann ihn ja fragen

DOM :
Ist er da

SUB :
Ja , er ist grad online ..ich frag ihn *g*

DOM :
hast du skype

SUB :
Nein ein Handy

DOM :
mit cam

SUB :
Das ist ein Smartphone .... *g*

DOM :
lade dir skype runter

SUB :
Warum denn, das brauche ich nicht.

DOM :
doch das ich dich sehn kann

SUB :
Mein Freund hat NEIN gesagt , also habe ich zu gehorchen *g*

DOM :
*snief*



@
damaris
**st
Ich muss mal Danke sagen an alle, die mich etwas über BDSM aufgeklärt haben.
Ihr müsst euch aber nicht alle mir gegenüber rechtfertigen *zwinker*

In meinem Eingangspost meinte ich auch nicht unbedingt die voll überzeugten BDSM'ler, sondern eher die, für die es gerade "in" ist, BDSM zu spielen.
Ich habe eine gute Freundin, die BDSM aus Überzeugung betreibt, im alltäglichen Leben eine sehr starke Frau. Ich kenne aber auch welche, die sich ganz toll und als etwas Besseres vorkommen, weil sie glauben, zu dem erlauchten Kreis der BDSM'ler dazu zu gehören, dabei einfach nur den Frauenroman gelesen haben und sich dachten: Cool, das mach ich jetzt auch.
Und ihr kennt bestimmt alle die vielen angeblichen Dom's und Sub's hier im Joy, die einem in jedem Thread, ob es passt oder nicht, den "BDSM-Kontext" (wie ich dieses Wort inzwischen hasse) aufdrücken oder jeden Satz mit: Wenn mein Herr (Master, Meister, Dom) es erlaubt ... beginnen.
Oder Frauen, die sich verprügeln lassen.
Das passt alles nicht zu den Emanzipationsbestrebungen der Frauen. Das heißt für mich, es gibt noch sehr viele Frauen, die sich gar nicht emanzipieren wollen.

Ich "gehorche" niemandem und führe auch keinerlei Befehle aus. Nicht privat und nicht beruflich.
Man darf mir einen Wunsch äußern oder (mein Chef) einen Auftrag erteilen. Mehr nicht.
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Spiegelung des Sexus
...eine wirklich bemerkenswerter thread. Dafür, Tati nochmals *hutab*
Bemerkenswert, wie sich dann im Verlauf des threads viele von euch Holden da eingebracht und sehr lesenwerte posts eingebracht haben. Dem ist aufgrund des ausführlichen und sehr instruktiven Austauschs eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen...
Aber Moment...nur so mal ein Gedanke:
Wo sind denn die comments der ansonsten nicht sehr schreibfaulen Herren der Schöpfung? Gibt es überhaupt keine BDSM-"Begeisterten", die sich -unabhängig von überkommenen Moralvorstellungen und Vorstellungen sexueller Über--/Unterordnung zu den härteren sexuellen Spielarten erklären und definieren? Wohl kaum...
Meines Erachtens könnte diesem wirklich sehr essentiellen thread etwas verloren gehen, wenn man die von Tatjana aufgeworfene Thematik allein als reinen Frauenthread definieren müsste. Was spricht da gegen eine kleine Ableitung...?
Vorüberlegung: Was kommt dabei heraus, wenn man den von Tati aufgeworfenen Aspekt der Emanzipation herauslöst aus der reinen (und überhaupt nicht in Frage zu stellenden) genderperspektive? S. de Beauvoir hat mal sinngemäß für sich reklamiert, dass die wahre Emanzipation der Frau auch darin liegt, selbst zu entscheiden, ob und wem sie sich unterwirft. Wieso sollte das nur "Frau" für sich reklamieren müssen?
Legen wir mal zugrunde, dass es auch Männer gibt (bzw. geben könnte-man/n muss ja vorsichtig sein), die Ihr Verständnis von sexueller Hingabe so weitgehend definieren, um sich einer Frau (oder auch einem Mann) vollends auszuliefern und gerade die Bestimmung darin sehen, Lusterfüllung durch Schmerz und Erniedrigung zu erfahren.
Ist das dann (zwangsläufig) pathologisch zu betrachten? Sicherlich wird es auch in dem Bereich Trittbrettfahrer geben, werden Modelabels verteilt und Trophäensammler gastieren, indes schließt der Umstand an sich nicht aus, dass sich -ob nun bei Männlein oder Weiblein- sexuelle Emanzipation auch darin definieren kann, eine losgelöst von überkommenden Rollenverständnissen eigene Ebene sexueller Wesensfindung und Intensität zu durchleben. Was selbstredend auch inkludiert, dass allein der Anreiz einer derart tiefen und- zunächst individuellen- Wesensfindung für so manche/n Verlockung genug ist, in dieser grassierenden Vermarktungswelle von Sexualität mal ´reinzuschnuppern...
Indes: Da wird seit Jahrzehnten emanzipatorisch allein am geschlechtsspezifischen Sexus auskultiert, lamentiert und fleißig penetriert. Anstelle das Individuelle zu definieren, wird -nach wie vor- auf die Verpackung geschaut. Zugegeben- auch gerade Männer schauen gerne auf Verpackung...
„Man kann die Welt nicht in Schafe und Ziegen einteilen. Nicht alle Dinge sind schwarz oder weiß. Es ist ein Grundsatz der Taxonomie, dass die Natur selten getrennte Kategorien aufweist. Nur der menschliche Geist führt Kategorien ein und versucht, die Tatsachen in getrennte Fächer einzuordnen. Die lebendige Welt ist ein Kontinuum in all ihren Aspekten. Je eher wir uns dessen in Bezug auf menschliches Sexualverhalten bewusst werden, um so eher werden wir zu einem wirklichen Verständnis der Realitäten gelangen.“ (Alfred C. Kinsey: 1948/ Sexual Behavior in the Human Male, Philadelphia 1948, S. 639)

P.S.(um Missverständnissen vorzubeugen). Ich bin nicht so fürs Hauen zu haben und trage auch keinen Ring,um sie zu knechten ... *zwinker*
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Frei zu sein heißt wählen zu können, wessen Sklave man sein will.
(Jeanne Moreau)


oder ob überhaupt....
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wenn ich richtig informiert bin, liebe Damaris, hat Jeanne Moreau (ist ja leider Ende Juli verstorben) das gesellschaftspolitisch und philosophisch gemeint - und kein bisschen auf BDSM bezogen.

Jedenfalls ist es trotzdem ein guter Spruch. Und mich würde es mal interessieren, warum jemand überhaupt gerne Sklave oder Sklavin wäre, wo doch ansonsten heutzutage fast jeder immer und überall auf totale Freiheit pocht ... *gruebel*

(Der Antaghar)
Ich muß gestehen, daß ich erst ganz am Anfang meiner eigenen Beschäftigung mit "BDSM als Thema" stehe. Bis ich in diesem Sommer zufällig "hardcore-BDSMler" kennen und hoch schätzen lernte, habe ich aufgrund einer ebenso zufälligen Häufung von Begegnungen mit einigen Arschlöchern aus dieser Szene vor ca. 15 Jahren einen großen Bogen um alle gemacht, die BDSM in irgendeiner Weise praktizieren. Ich selbst praktiziere soetwas überhaupt nicht, fühle mich auch nicht dazu hingezogen - deswegen hatte das auch bei meinen psychoanalytischen Studien und Tauchgängen bislang keine Rolle gespielt.

BDSM gehört zudem zu denjenigen Paraphilien, die psychoanalytisch nicht monokausal zu erklären sind wie etwa die exklusive Homosexualität. Es kann sehr viele, sehr stark unterschiedliche Gründe und Kausalverläufe geben, die dann schließlich auf der BDSM-Strecke münden.

Einige dieser Gründe hat mein Guru Sigmund Freud in dem Aufsatz "Über das ökonomische Problem des Masochismus" skizziert, auf dem ich hier mal aufsetzen will, um mich endlich mal an Tatjanas Frage anzuwanzen: BDSM und Emanzipation.

Es gibt - nach Freud "a.a.O." - einen Frauentypus, den er "feminin-masochistisch" nennt und der sehr häufig ist. Dieser "feminine Masochismus" hat nichts mit der Lust am Schmerz zu tun, sondern mit einer umfassend devot-submissiven Haltung gegenüber "dem Mann", vor allem: dem "richtigen Mann", dem sich diese Frauen unterwerfen, als "Frau an seiner Seite" von ihrem Patriarchen durch's Leben geführt, geleitet und geschützt werden und als "Hausfrau und Mutter" leben, mehrere Kinder haben und intensiv "bemuttern" wollen. Auch sexuell sind sie passiv-devot, wollen erobert und dann "genommen werden". Hauptursächlich für diesen Charaktertyp ist meiner eigenen Meinung nach eine bestimmte Verarbeitung des Penisneid-Traumas des jungen Mädchens.

Dieses hier nur grob umrissene "Rollenbild" ist mit dem politischen Dogma von Gleichheit und Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht vereinbar. Frauen sollen "emanzipiert" sein - und gerade diese "E-manzipation" wollen diese vielen femininen Masochistinnen ja gerade nicht. Bewußt bejahen sie Emanzipation, "engagieren" sich sogar für "Frauenthemen", lesen Texte von de Beauvoir, Schwarzer und Butler, demonstrieren, klagen, führen Prozesse ... aber das Unbewußte lehnt all dies ab, wünscht sich genau das, was das Bewußtsein bekämpft: eine feminine Masochistin, "dem Manne untertan" sein zu wollen.

Und die Sexualität eröffnet nun einen Raum, in dem solche innerpsychischen Konflikte zu einem Ausgleich gebracht werden können, und die "heimliche feminine Masochistin" darf sich in der vom Sexualtabu geschützten, auch vom Rest des Lebens abgeschirmten Sphäre im "Liebesspiel" im Sinne einer räumlich, sozial und zeitlich begrenzten Inszenierung im orginär sexuellen Masochismus - also unter Zufügung von Schmerzen - und vor allem der Unterwerfung unter den "Herrn" endlich einmal "ausleben". Ich glaube, daß in vielen Fällen die Schmerzzufügung von untergeordneter Bedeutung ist, es vielmehr auf die Unterordnung und Auslieferung ankommt. Dabei soll nicht verkannt werden, daß der "Lustschmerz" eine ebenso große Rolle spielen kann - aber das ist wohl ein gänzlich anderer Kausalzusammenhang.

Auch erschöpft sich die Sexualität keineswegs in dieser Funktion, die auch nicht in jeder paraphilen Sexualität verwirklicht sein muß. Und ich betone nochmals, daß dies nur eine Fallgruppe darstellt, die jedoch meiner Vermutung nach quantitativ eine sehr große Bedeutung hat.

Diesen femininen Masochismus, der letztendlich auf einem Gefühl der Minderwertigkeit dieser Frauen gegenüber dem "Phallokraten" beruht, wird es solange geben, wie den jungen Mädchen nicht geholfen wird, ihren Penisneidkomplex konstruktiv zu verarbeiten. Dazu müsste dieser Penisneidkomplex überhaupt erst mal als das wesentlichste Problem für die Entwicklung biologischer Frauen anerkannt werden - doch das Gegenteil ist heute der Fall: er wird gerade von "Frauenseite", insbesondere den Feministen verleugnet, eben weil er dem politischen Dogma widerspricht. Diese Leute wissen nicht, was sie tun: sie zementieren geradezu das, was sie bekämpfen wollen.
Wie schön, das Freud schon lange überholt ist! Nur einige scheinen das noch nicht begriffen zu haben....
*nene*
***ie Frau
7.369 Beiträge
Ich bin mal wieder echt fassungslos und halte es am besten hiermit: gerade die Emanzipation eröffnet den Menschen die Möglichkeit, sich ihre Sexualität zu wählen, ohne ständig rechtfertigen zu müssen, warum sie dies genau so getan haben und tun.

Und ohne weitere Beweggründe einzelner sich der BDMS Sexualität zugehörig fühlender Menschen bleibt diese Betrachtung was sie momentan ist: eine Aneinanderreihung von Mutmaßungen, Klischees und Vorurteilen. Und ohne eine wohlwollende, verstehenwollende Haltung bliebe es das selbst dann noch, wenn mehr Menschen ihre eigenen Erfahrungen mit dem Thema niederschrieben. Das ist zumindest der Grund, warum ich hier nichts persönliches dazu schreibe. Wer Interesse hat, mit dem tausche ich mich gerne via CM aus *knicks*

Wünsche allen in Bad Weisheit ein großartiges Wochenende *wink* und genieße die *sonne*
*******enig Mann
10.108 Beiträge
grandiose Diskussion!
leider erlaubt es mir mein Herr, äh... die Zeit nicht, gleich einen Beitrag zu schreiben, denn ich muss jetzt Einkaufen fahren, aber ich komme bestimmt wieder! Was für eine tolle Debatte, wirklich, bin ganz begeistert!
**st
Es gibt - nach Freud "a.a.O." - einen Frauentypus, den er "feminin-masochistisch" nennt und der sehr häufig ist. Dieser "feminine Masochismus" hat nichts mit der Lust am Schmerz zu tun, sondern mit einer umfassend devot-submissiven Haltung gegenüber "dem Mann", vor allem: dem "richtigen Mann", dem sich diese Frauen unterwerfen, als "Frau an seiner Seite" von ihrem Patriarchen durch's Leben geführt, geleitet und geschützt werden und als "Hausfrau und Mutter" leben, mehrere Kinder haben und intensiv "bemuttern" wollen. Auch sexuell sind sie passiv-devot, wollen erobert und dann "genommen werden".

Auch wenn der olle Freud natürlich schon lange nicht mehr up to date ist, weil schon lange six feet under, gibt es diesen Typus Frauen heute noch. Es sind genau die Emanzipationsverweigerinnen, von denen ich sprach.
Ich kenne sie, die Heimchen am Herd, die sich von ihren Männern führen lassen und ihnen auch mal das Recht zur Bestrafung zugestehen.
Wenn man sich dann zur Sub hochstilisiert, kann man sehr gut damit leben, denn Sub sein ist ja gerade Mode.
Nun, wenn das hier die Meinung über BDSM'ler ist.... dann bin ich raus!
Mit so viel Vorurteilen und Pauschalisierungen kann und will ich mich nicht abgeben!
Wer meint, die ICD 10 F 65.0-9 seien immer noch in Ordnung obwohl schon längst überholt und nicht mehr angewandt, das ICD 11 in Arbeit ist... der ordne sich gern dort ein.... nur lasse MICH dabei aus den Spiel.
Denn meine Neigung ist nicht pathologisch!
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Es gibt - nach Freud "a.a.O." - einen Frauentypus, den er "feminin-masochistisch" nennt und der sehr häufig ist.

Betonung liegt hier auf Einen Frauentyp - mag ja sein, dass es den gibt, aber mich stört hier wieder diese Verallgemeinerung im Zusammenhang! Es ist eine von X Möglichkeiten und nicht nur schwarz oder weiß!

Ich bezeichne mich selber weder als Emanze, noch als Bdsmler, oder als Sub, oder sonst etwas. Es ist meine Entscheidung, ob überhaupt und mit wem und wie lange ich eine Neigung ausleben möchte oder auch gar nicht.
Bdsm ist ein Sahnehäubchen auf der Sexualität und nur wenn sich beide Seiten einer Medallie ergänzen und spüren können auf dieser Ebene, dann käme das zum tragen.

Wer mich als Hausmüttrchen hinterm Herd, oder nicht selbstbestimmt, bezeichnen würde hat wohl ein paar Bretter zuviel vor der Nase ^^
*aua*

Ich bestimme und lebe so wie ich es möchte - egal was andere meinen oder denken!
**st
Ich habe hier gar nichts verallgemeinert !
Da muss man sich nicht gleich beleidigt zurück ziehen.
Ich habe nur von einem bestimmten Frauentyp gesprochen, den es auch tatsächlich gibt. Und genau um diesen Typ geht es mir im Grunde.
Jetzt seid mal nicht so empfindlich. Ich kann hier nicht diskutieren, wenn ich jedes einzelne Wort in die Waagschale legen muss.
Wenn es durch meine Meinung zu Missverständnissen kommen sollte, dann kann man ja nachfragen und die Sache wird geklärt.
Ich kann diese Drohung "ich bin raus", die man hier im gesamten Joyclub ständig lesen muss, nicht abhaben.
Das ist in meinen Augen eine versuchte Manipulation des Diskussionsverlaufs.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wir sollten bitte, bitte Meinungen und Sichtweisen nicht mit Verurteilungen o. dgl. gleichsetzen, ebenso wenig gilt das für kritisches Hinterfragen.

Was der gute, alte Freud seinerzeit für richtig hielt, gilt schon lange nicht mehr. Doch wer nun mal für ihn schwärmt und seine weitgehend überholte Denkweise in die Debatte wirft, teilt uns nur seine Meinung mit. Das ist noch lange kein Angriff auf alle, die sich dem BDSM zugeneigt fühlen - auch wenn das eine oder andere Argument und die bedauerlichen Verallgemeinerungen natürlich ärgerlich sein mögen.

Darf man denn BDSM und andere Neigungen nicht hinterfragen? Ich fände es besser, die z. B. von NikiLE geäußerte Sichtweise klar und eindeutig zu widerlegen und Fragen zum Thema zu beantworten, anstatt sich angegriffen zu fühlen. Ich bin wahnsinnig gespannt auf Antworten. Und, Ihr Lieben, die uralte und längst überholte Sichtweise von Freud dürfte sich doch wohl sachlich widerlegen lassen. Oder nicht?

(Der Antaghar)
***ie Frau
7.369 Beiträge
*****har:
Darf man denn BDSM und andere Neigungen nicht hinterfragen?

Natürlich darf und sollte man sogar! Den Start des Threads fand ich furchtbar spannend.

*****har:
die uralte und längst überholte Sichtweise von Freud dürfte sich doch wohl sachlich widerlegen lassen.

Sicher. Nur bin ich kein Wissenschaftler ... und rhetorisch nicht geschult in solcher Gesprächsführung. Hinzu kommt, dass ich mich feststehenden Mutmaßungen gegenüber sehr erschöpft fühle.

*******_DA:
Ich habe nur von einem bestimmten Frauentyp gesprochen, den es auch tatsächlich gibt. Und genau um diesen Typ geht es mir im Grunde.

Wenn es nur um diesen einen bestimmten Typ Frau geht, dann kann ich nichts vernünftiges beitragen. Ich kenne nämlich keine persönlich. Woher soll ich also wissen, was genau diesen Frauentyp antreibt? Dennoch werde ich mich auch dafür stark machen: Jede soll so leben dürfen, wie sie es für sich gewählt hat. Und da wir alle groß und stark sind und die wenigsten psychisch so krank, dass sie keine eigenen Entscheidungen treffen dürfen, gestehe ich jeder Frau zu für sich selbst und selbstbestimmt Entscheidungen treffen zu dürfen.

*******_DA:
Emanzipationsverweigerinnen

Ich würde gern nochmals nachfragen, was genau eine Emanzipationsverweigerin ist. Eine, die sich weigert, stark und selbstbewusst aufzutreten?
Ich meine man hat Emanzipation falsch verstanden, wenn man frau daraufhin zu etwas machen will, was sie nicht ist. Wenn man von einer Frau, deren Glück Mann, Haus und Kinder ist, verlangt anders z sein als sie ist, um - ja was genau? - gefälligst "emanzipiert" zu sein, was haben wir dann? Emanzipation? Sicher nicht. Aber vielleicht verstehe ich hier ja tatsächlich etwas falsch.

Ich meine, man kann den Menschen doch nur vor den Kopp gucken.

Ich darf nochmals zum Ausgangsposting zurück kehren:
Was treibt eine emanzipierte Frau an, ein devotes Mäuschen zu sein und sich Miststück o.Ä. nennen zu lassen ? Warum wollen sie plötzlich das sein, was sie früher nicht sein wollten und dagegen gekämpft haben ?
Ich hatte darunter nicht wirklich verstanden, dass es nur um einen bestimmten Frauentyp geht. In meinen Augen fallen da viele Frauen darunter, die ganz unterschiedliche Facetten des BDSM leben und lieben. Es sind mitnichten nur pathologische Fälle, das erkennen wir an einigen Erzählungen hier im Thread.
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