Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Miramar Weinheim
2589 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM frech&frei
661 Mitglieder
zum Thema
Mein Freund ist Switcher und hat eine weitere "Beziehungen"194
Wie fange ich an...? Ich habe einen wunderbaren Mann kennen gelernt...
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Gedanken über Emanzipation und BDSM

Es gibt da noch einen weiteren Typ von Masochismus, den Freud "a.a.O." den "sexuellen Masochismus" nennt und geschlechtsunspezifisch ist, nämlich den Lustschmerz. Diese Form entspricht sehr weitgehend dem, was wir umgangssprachlich - und auch hier im JC - unter Masochismus verstehen. Freud schreibt etwas vage, daß Schmerz und Lust hier eine "merkwürdige" Verbindung eingehen - die neuere Literatur dagegen weist darauf hin, daß diese Verbindung eine im Wortsinne "natürliche" sein kann insofern, als daß das Neugeboren Berührung und Schmerz nicht voneinander unterscheiden könne, diese Reize sich erst nach einigen Wochen trennen würden.

Ich selbst habe vor ein paar Tagen bei cam4 einem Paar bei einem solchen "lupenreinen" Lustschmerz-Spiel zugeschaut: eine junge Frau lies sich von ihrem Freund mit unterschiedlichen Instrumenten 'spanken'. Sie erhielt wohldosierte, leichte Schläge auf die Pobacken und für beide war dies offensichtlich lustvoll - sie lachten dabei, insgesamt war es eine fröhliche Atmosphäre. Beide waren nackt, es fehlte alles, was man regelmässig mit "BDSM-style" verbindet: schwarze Klamotten, Folterkeller, Ketten, Fesseln, Fetisch-Klamotten usw. Auch eine Demütigung der jungen Frau konnte ich nicht erkennen.

Ich glaube, daß in solchen Fällen Demütigung, Unterwerfung, Fetisch-Ausstattung usw völlig entbehrlich sind und vielleicht in vielen Fällen nur Beiwerk sind, weil "das halt dazugehört", oder um ein entsprechendes Bedürfnis des sadistischen Teils zu befriedigen.

Sadomasochismus - eine Lust am Schmerz oder am Zufügen von Schmerz - gehört zu den klassischen infantilen Paraphilien, Sexualitäten, die zur infantilen Sexualität regelmässig hinzukommen. Kinder sind regelmässig auch Exhibitionisten, Saliromaniker und promiskuitiv. Diese infantilen Paraphilien können sich auch nach der Umgestaltung der Sexualität in der Pubertät halten und es gibt wohl kaum eine adulte (erwachsene) Sexualität, in der sich nicht das eine oder andere Rezent (Überbleibsel) dieser Sexualitäten (Paraphilien oder infantiler "Partialtriebe") findet, wie Freud in den "Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie" schreibt.

Bei diesem reinen Lustschmerz also fehlt auch jeder Zusammenhang zur sozialen Rolle, zu Identität und Orientierung und hat infolgedessen auch nicht den geringsten Zusammenhang zum Verhältnis der Geschlechter zueinander, zumal dieser Lustschmerz ja auch bei Männern vorkommt.

Ich glaube sogar, daß die Einbettung dieses Lustschmerzes, des "sexuellen Masochismus" im Sinne Freuds in die "BDSM-Szene" häufig zu dem Mißverständnis führt, daß ein "sexueller Masochist" auch Lust an Demütigung, Fesselung, Unterwerfung usw empfinden müsse, um ein "richtiger Maso" zu sein, wie es sich nach den idiosynkratischen und modeabhängigen Vorstellungen dieser Szene "gehört".

Dieser zweite Typus von Masochismus, dem im Gegensatz zum in meinem ersten post beschriebenen "femininen Masochismus", der sich in den sexuellen Bereich zurückgezogen hat, zeigt also, daß dieser Gegensatz von Emanzipation und Masochismus durchaus nicht in jedem Fall bestehen muß, es vielmehr auch eine Vielzahl von Fällen gibt, in denen dieser Gegensatz nur ein vordergründiger, "scheinbarer" ist. Auch eine "waschechte Emanze" kann sich lustvoll von einem männlichen Partner den Po versohlen lassen, ohne daß ihr ein Zacken aus ihrer Matriarchatskrone zu brechen braucht.

Aber auch hier will ich abschließend nochmals betonen, daß mit diesen zwei Fallgruppen das masochistische Spektrum noch lange nicht erschöpft ist. Es wäre auch vermessen von mir und auch eine Respektlosigkeit vor Tatjana als TE, hier auch nur den Versuch unternehmen zu wollen, eine tour d'horizon über dieses Spektrum zu machen.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Sadomasochismus - eine Lust am Schmerz oder am Zufügen von Schmerz - gehört zu den klassischen infantilen Paraphilien, Sexualitäten, die zur infantilen Sexualität regelmässig hinzukommen. Kinder sind regelmässig auch Exhibitionisten, Saliromaniker und promiskuitiv. Diese infantilen Paraphilien können sich auch nach der Umgestaltung der Sexualität in der Pubertät halten und es gibt wohl kaum eine adulte (erwachsene) Sexualität, in der sich nicht das eine oder andere Rezent (Überbleibsel) dieser Sexualitäten (Paraphilien oder infantiler "Partialtriebe") findet, wie Freud in den "Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie" schreibt.


Lieber Nikele, du bist doch hier nicht in einem wissenschaftlichen Forum, daher fände ich persönlich es wirklich klasse, wenn du einfach mal in ganz einfach verständlichen Worten erklären könntest was du sagen möchtest. Ich schätze deine Beiträge und das auseinandersetzen mit dem Thema - auch wenn mir das zu "Freudlastig" erscheint, aber ich mag nicht jedes dritte Wort googeln. *liebguck*
Es gibt eine weitere Erscheinungsform des Masochismus, die ich hier einmal "entlastenden Masochismus" nennen möchte, und der meiner bisherigen Beobachtung nach ebenfalls nicht geschlechtsspezifisch ist und den ich an einem Beispiel erläutern möchte:

Der oder die "Sub" wird von ihrem "Herrn" nackt und mit hinter dem Rücken gefesselten Händen, möglicherweise auch einem Knebel im Mund, an einer Hundeleine etwa durch ein Pornokino geführt, wo der oder die "Sub" von jedwedem "begrabscht" werden kann, wobei der fürsorglicher "Herr" darauf achtet, daß dieses "benutzen" nicht zu weit geht und auch allzu schmuddelige Gestalten fern hält.

In solchen und ähnlichen Fällen verhält es sich nicht selten so, daß der oder die "Sub" zwar einen sehr starken Trieb in sich verspürt, sich nackt im Pornokino zu "zeigen" und "begrabschen" zu lassen - aber andererseits auch eine übermächtige Hemmung vor einem solchen Verhalten. Die Übernahme der Position "Sub" stellt nun einen Kompromiss her, der dieses Verhalten trotz der übermächtigen Hemmung ermöglicht: der "Sub" ist ja gefesselt, seinem "Herrn" hilflos "ausgeliefert" - man "kann ja nichts dafür".

In einem solchen Fall kann es sich also möglicherweise garnicht um einen "echten" Masochismus handeln, sondern das sadomasochistische Ritual wird "mißbraucht", um dem "Sub" eben dieses Verhalten zu ermöglichen, daß er oder sie allein bzw ohne dieses Gefühl, gezwungen zu sein, nicht gegen die "moralische Instanz" durchzusetzen vermöchte.

Ich habe dieses Beispiel bewußt gewählt, weil ebendieses Verhalten eines ist, das ich selbst recht häufig praktiziere, ohne auf die Vermittlung eines solchen sadomasochistischen Rituals angewiesen zu sein. Meinem Exhibitionismus steht keine solche "moralische Instanz" in mir entgegen, und ich vermag mich "schmuddeliger Gestalten" auch ganz gut selbst zu erwehren - das ist zumindest für "Schwanzträger" weitaus einfacher und leichter, als sich die meisten das vorstellen.

In diesen Fällen gibt es also wieder einen Zusammenhang zwischen Masochismus und Emanzipation in einem weiteren Wortsinne: der "Sub", der die Vermittlung eines sadomasochistischen Rituals benötigt, um ein Sexualverhalten, das mit BDSM eigentlich garnichts zu tun hat, gegen eine übermächtige "moralische Instanz" in sich zu ermöglichen, vermochte sich nicht von einer Sexualhemmung zu emanzipieren und damit ist dann möglicherweise schon der Grenzbereich zum pathologischen Masochismus erreicht.

Klar pathologisch ist jedoch ein Masochismus, der dazu dient, ein Gewalttrauma zu re-inszenieren. Traumata sind Erlebnisse, die für unser Bewußtsein unerträglich sind und deswegen durch die sogen. "Abwehrmechanismen" von dem Bewußtsein ferngehalten werden. Der bekannteste Abwehrmechanismus ist die Verdrängung: das traumatisierende Erlebnis wird vollständig aus dem Gedächtnis entfernt, es entsteht ein "Filmriss". Damit ist diese Erinnerung jedoch nicht "weg" - sie ist lediglich ins Unbewußte verschoben worden. Von dort drängt diese Erinnerung jedoch gegen die Abwehrmechanismen wieder in Richtung Bewußtsein, um endlich "verarbeitet" oder "integriert" zu werden. Und ein Weg, den Traumata regelmässig nehmen, um wieder zum Bewußtsein zu drängen ist die "Re-Inszenierung": die traumatisierende Situation wird "nachgestellt" - regelmässig nicht "originalgetreu" sondern in der einen oder anderen Weise verändert.

Und in bestimmten Varianten des sadomasochistischen Spektrums liegt die Vermutung nahe, daß es sich um solche "Re-Inszenierungen" handeln könnte. Am deutlichsten ist das wohl beim "rape", einer simulierten Vergewaltigung, bei der sich das "Opfer" gegen seine "Täter" tatsächlich wehrt. Dabei wird, so habe ich im Netz gelesen, häufig ein Codewort verarbredet, mit dem das "Opfer" jederzeit eine ihn überfordernde Qual unterbrechen kann - das aber natürlich nicht "Nein! Hört auf !" o.ä. ist, sondern zB "Gänseblümchen" oder "Vanilleeis" ...

In solchen Fällen kann man annehmen, daß der oder die Sub oder Maso ein verdrängtes Trauma höchstwahrscheinlich sexueller Gewalt "re-inszeniert". Diese Re-Inszenierung führt aber nicht zur Verarbeitung des Traumas, weil es ja überhaupt nicht bekannt ist. Es wird nicht bewußt. Bewußt ist dem Sub oder Maso lediglich, daß es "auf 'rape' nunmal steht". Warum ? Das weiß man nicht, will es auch nicht wissen. "Es ist halt so." Man tut ja nichts verbotenes, alles ist einvernehmlich und ein jeder soll doch seine Sexualität frei leben können ... hier wird die sexuelle Emanzipation wortwörtlich pervertiert, weil sie als Rechtfertigung mißbraucht wird, um Traumata beliebig zu re-inszenieren und der gebotenen psychotherapeutischen Bearbeitung zu entziehen - womit auch hier wieder der Bezug zur Emanzipation hergestellt ist.

Das Pathologische liegt hier darin, daß zwar der Leidensdruck des "Wiederholungszwangs", der zu immer neuen Re-Inszenierungen des Traumas 'zwingt', für den Augenblick gemildert wird - aber das Trauma durch jede dieser Re-Inszenierungen noch viel tiefer ins Unbewußte hineingedrückt wird, die Verarbeitung immer schwieriger wird. "Rape" gehört nicht umsonst zu den Paraphilien, die im JC "tabuisiert" sind.

Dabei ist "Rape" als Rollenspiel noch verhältnismässig harmlos - denn das "Serienopfer" - leider regelmässig Frauen - das mehrfach hintereinander real vergewaltigt wird, weil es unter dem Einfluß des Wiederholungszwangs immer wieder "vergewaltigungsgeneigte" Situationen aufsucht, um immer aufs neue "re-traumatisiert" wird, wird schließlich seelisch völlig zerrüttet.

An dieser gruseligen Stelle möchte ich meine Beispiele aus dem masochistischen Spektrum beenden - ich betone nochmals: ich habe damit dieses Spektrum keineswegs ausgeschöpft, nur einige Beispiele herausgezogen, die mir bislang bekannt geworden sind und die ich psychoanalytisch deuten zu können glaube.

Es gibt also sehr wohl Erscheinungsformen des Masochismus, die klar pathologisch sind, und sich gleichwohl gerne hinter der grundsätzlich richtigen Forderung nach sexueller Toleranz verschanzen - was aber durchaus nicht nur für den Bereich BDSM gilt. Jede Sexualität, jede Vorliebe kann den Bereich des Gesunden verlassen, "exzessiv" und pathologisch werden.

Und das ist leider auch einer meiner Antworten auf Tatjanas Eingangsfrage, was Frauen im Zeitalter der Emanzipation zu masochistischem Verhalten motiviert: es ist leider auch oftmals: Psychopathologie.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
@Nikele
Das von dir beschriebene im ersten Teil, hat aber nicht mit Masochismus zu tun sondern da geht es um Demütigung und Erniedrigung, hat also mit dem "erleiden" von Schmerz nichts zu tun.
Es gibt im Bdsm zig verschiedene Neigungen, die man nicht einfach durcheinander werfen sollte, da dieses zu Verwirrungen führt.
Ein Sadist kann sich sowohl an dem Schmerz körperlich als auch seelischer Art "erfreuen" wobei es im Bdsm Bereich immer und in jedem Fall um gewollte und einvernehmliche Dinge handelt.
Bei den von dir angesprochenen " Rapespielen"
handelt es sich um gewolltes und inszeniertes... alles wird geplant und abgesprochen...
Phantasien nachspielen ...

Das sind alles Dinge die mir persönlich nicht gefallen könnten - aber solange Menschen sich einig sind in ihrem Handeln akzeptiere ich das ohne zu fragen warum.
Wenn ich damit anfange, dann müsste ich auch fragen, warum jemand sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt oder lieber Frau als Mann und umgekehrt sein möchte.
Tu ich aber nicht - das ist jedem sein eigenes Ding und akzeptiert.
@ Damaris23
Wenn ich damit anfange, dann müsste ich auch fragen, warum jemand sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt oder lieber Frau als Mann und umgekehrt sein möchte.
Tu ich aber nicht - das ist jedem sein eigenes Ding und akzeptiert.

Sowohl die Pathogenese der exklusiven Homosexualität (noch von Freud selbst), als auch die der Transsexualität ist psychoanalytisch schon lange geklärt. Aber das ist hier OT.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Nikile
Ich fragte nicht nach einer Erklärung dazu *zwinker*
@ Damaris23
Ich erlaube mir mal eine Polemik: Du - und da bist Du beileibe nicht die Einzigste und kannst Dich bester Gesellschaft erfreuen - willst es nicht wissen. Ich will es wissen und ich weiss es.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Vielleicht liegt ja hier der Unterschied.... Menschen die mit Bdsm zu tun haben hinterfragen die Neigungen anderer eher nicht - warum auch ? Muss es denn für alles eine wissenschaftlich fundierte Erklärung geben? Und muss jedes Kind einen Namen haben?
Du hast Recht, da bin ich sicher nicht die Einzige die so denkt.
*ggg*
@ Damaris23
Mein Schlußwort zu diesem Binnendialog soll sein: "sapere aude!" (Die Quelle verrate ich aus purer Bosheit nicht. Sie ist noch viel veralteter und überholter als Freud. Viel Spaß beim googlen!)

*zig*
Bad Weisheit: Gedanken über Emanzipation und BDSM

meine Gedanken dazu
ich genieße ein Gegenüber, welches mich wertschätzt, dessen natürliche Dominanz mir Wohlgefallen bereitet
welche Spielarten es bei den unterschiedlichen BDSMlern gibt
interessiert mich, im Austausch
wie in allen Bereichen gibt es da so´ne und so´ne

ich zieh aus der Dominanz meines Gegenüber eine Kraft, für mich und weiß seine Nähe ist mein Genuß
es beruht auf Gegenseitigkeit und dieses ist weder DomSub noch in anderen Bereichen einzuschachteln

wie es mir geht, wenn ich mir nicht selbst wichtig bin, dieses vom Gegenüber auch noch dazu unterstützend nieder gemacht wird, weiß ich, habe ich erlebt
und der Weg aus diesem "Loch" ist beschwerlich und kräftezehrend
*******enig Mann
10.113 Beiträge
fangen wir mit der Emanzipation an:
die war und ist natürlich dringend notwendig. Das heißt, eigentlich sollte sie ja nicht notwendig sein, denn bekanntermaßen sind ja alle gleich und überhaupt, aber ein Blick auf die Wirklichkeit belehrt uns schnell eines besseren: Auch im Jahr 2017 gibt es immer noch Gruppen von Menschen, die sich erhaben gegenüber anderen Gruppen von Menschen fühlen, sich als die besseren fühlen gegenüber ihnen oder anderen. In der Geschichte waren es halt oft genug die Männer, welche sich in einer einfach nur peinlich zu nennenden Hybris über die Frau erhoben. Ich entsinne mich einer Passage in einem Concorde-Buch: was darin über die einzige Concorde Pilotin geschrieben steht, trieft vor männlicher Überheblichkeit und bedarf dringend einer gehörigen Tracht Prügel für den Autor (damit er es merkt). Also ich würde diese Tracht Prügel total gerne austeilen. Einfach, weil ich als bekennender Sadist ja auf der gewaltbereiten Seite stehe, nöööch?

BDSM als Lebenseinstellung mag man ja gerne pflegen, sieht auch bestimmt gut aus (ich persönlich habe definitiv eine Schwäche für die in SM Kreisen gern genommenen L/L/L-Klamotten), aber wenn es zum Alleinstellungsmerkmal und Religionsersatz wird, fängt für mich der Bereich der Lächerlichkeit an. Und die Unterwerfung unter das politisch korrekte SSC Motto beginnt für mich seltsame Züge anzunehmen. Wie Eltern, die sich nicht mehr trauen, Nacktbilder von ihren Kindern zu zeigen, weil sie von einer hysterischen Öffentlichkeit dafür der Pädophilie geziehen werden könnten.

Sklavenverträge dienen in allererster Linie dem Amüsemong des Verfassers (der in ungefähr 119% aller Fälle männlich ist) und haben darüber hinaus keinen erkennbaren Sinn, zumal sie juristisch ohnehin nicht bindend und meistens auch noch sittenwidrig sind.

Gerne werde ich auch weiterhin für die umfassende Emanzipation der Frau einstehen, soweit mir das als Mann erlaubt ist, nichtsdestotrotz alle Frauen dazu ermuntern, ihre Sexualität gerne in einem BDSM Setting zu genießen, wenn sie darauf stehen - Emanzipation hin oder her. Sich schlagen zu lassen, hat wahrlich nichts mit Emanzipation zu tun, wie auch nicht mit dem Jeanne Moreau Wort von der Freiheit, wessen Sklave man bzw. frau sein möchte. Es sind einfach zwei Dinge, die übrigens bestens nebeneinander existieren können und sich nicht widersprechen müssen, aber das würde jetzt ein wenig mühsam das zu erklären.

BDSM ist für mich ein schönes Spiel, aber halt ein Spiel. Man sollte es nicht mit dem wahren Leben verwechseln. Wobei SM dem wahren Leben eine schöne Würze verleihen mag. Aber es ist auch nicht so wichtig, dass man sich deshalb jahrelang den Kopf zerbrechen müsste.
*******ster Mann
2.012 Beiträge
Jetzt krieg ich haue
Aber es ist nun mal meine Meinung.
Für was brauchen wir Emanzipation?
Wir haben per Gesetz die Gleichberechtigung. Ich habe ein echtes Problem damit für einzelne Gruppen ne extra Wurst zu braten nur weil sie für sich das speziell Schützenswerte beanspruchen.
Gleiches Geld für gleiche Leistung - klar geht zu eurem Chef und verlangt es. Sich hinter den Regularien zu verstecken und zu fordern "macht ihr mal" ist der Wiederspruch in sich da es doch zeigt, daß diese Gruppe nicht im Stande ist seine Forderung so durchzusetzen wie die vermeintlich Bevorzugte. Also warum wird das gleiche gefordert wenn man nicht das gleiche Durchsetzungsvermögen hat?
Mittlerweile sind ja die vermutlich bevorzugten in vielen Bereichen benachteiligt.
Fängt beim sorgerecht an über die Vater-Kind Kur, die es zwar gibt nur kriegt man keinen Platz, bis zur häuslichen Gewalt durch Frauen.
Nur als Beispiel.
Paar streitet sich, Frau schlägt Mann, was kann man tun?
Polizei rufen - haha die unausgesprochene Verhöhnung kann sich sicher jeder vorstellen.
Den Ort der Gewalt verlassen?
Wohin? Ins Männerhaus? *haumichwech*
Ich denke es reicht mit diskriminierenden Gesetzen gegen Männer. Noch mehr davon wird die Kluft zwischen den Geschlechtern nur vergrößern.
Das Frauen nach wie vor ihre Gleichberechtigung nicht nutzen ist schon ihr Problem.
Meine vorgenannte Meinung verfestigt sich mit der Betrachtung der steigenden Zahl der devoten Frauenprofile.
Jedoch bin ich auch smartkönigs Meinung das die alle ja nur spielen wollen.
BDSM ist für mich ein schönes Spiel, aber halt ein Spiel. Man sollte es nicht mit dem wahren Leben verwechseln. Wobei SM dem wahren Leben eine schöne Würze verleihen mag. Aber es ist auch nicht so wichtig, dass man sich deshalb jahrelang den Kopf zerbrechen müsste.

**st
Ich konnte jetzt leider nicht alle Beiträge seit gestern Abend ausführlich lesen, da mir dazu heute die Zeit fehlt (innerhalb 24 Stunden 12 Stunden arbeiten, dazu noch schlafen, da bleibt nicht mehr viel).
Lieber Niki, gerade bei deinen Beiträgen hatte ich Verständnisprobleme, da mir die Zeit fehlt, die vielen Fachbegriffe nachzuschlagen.

Ich wiederhole noch mal. Ich verallgemeinere hier nichts und niemanden, wenn ich von einem bestimmten Frauen-Typ spreche und von persönlichen Erfahrungen mit diesem Frauen-Typ.
Ich habe das Gefühl (mein persönliches Gefühl !!), dass es zwar erlaubt sein soll, das Praktizieren von BDSM zu hinterfragen, es aber nicht erwünscht ist.

Ich habe des Weiteren das Gefühl, dass hier im JC die Hälfte der Frauen devot veranlagt ist und dementsprechend die Männer die Doms sind. Das entspricht der herkömmlichen Rollenverteilung von Frau und Mann. Die Frau ist unterwürfig, hat zu spuren, der Mann sagt, wo es lang geht.
Somit habe ich das Gefühl, ein großer Teil der Frauen möchten das alte, eigentlich überkommene, Frauenbild beibehalten.
Die Männer freuen sich natürlich darüber, denn sie können weiterhin über die Frauen herrschen.

Ist es vielleicht doch so, dass diese Rollenverteilung doch dem ursprünglichen Wesen von Mann und Frau eher entspricht und viele Frauen deshalb mit ihrer neumodischen Rolle als gleichberechtigte Frau nicht zurechtkommen ?
Hat da in gewissen Fällen das BDSM-Spielchen vielleicht eine Ausgleichfunktion ?
Wie geschrieben, handelt es sich dabei nur um meine persönlichen Gefühle und Mutmaßungen.
Also bitte nicht gleich wieder als persönlichen Angriff sehen.

Smarty schreibt:
BDSM ist für mich ein schönes Spiel, aber halt ein Spiel. Man sollte es nicht mit dem wahren Leben verwechseln.
Das sehe ich ganz genau so !
Aber was treibt diese Damen an, die hier im Joy bei jeder sich bietenden Gelegenheit, auch wenn sich das Thema gar nicht um BDSM dreht, vom "BDSM-Kontext" faseln und jede Antwort auf eine Frage mit "Wenn mein Herr (Dom, Meister, Master, Gebieter) es befiehlt bla bla bla... beginnen ?

Dazu Smarty:
BDSM als Lebenseinstellung mag man ja gerne pflegen, sieht auch bestimmt gut aus (ich persönlich habe definitiv eine Schwäche für die in SM Kreisen gern genommenen L/L/L-Klamotten), aber wenn es zum Alleinstellungsmerkmal und Religionsersatz wird, fängt für mich der Bereich der Lächerlichkeit an.

Ich bin froh, dass ich nicht die Einzige bin, die dabei oft das Gefühl hat, da macht sich gerade jemand lächerlich.

Und darunter sind die Frauen zu finden, die ich anfangs meinte, diejenigen, die zwar auf die Emanzipation der Frau bestehen, die sich über die Männer beschweren, die einfach nur "Mann" sein wollen, sich aber dann genauso einen Mann suchen um sich diesem zu unterwerfen. Und dieses auch noch ständig jedem auf die Nase binden.

Also frage ich: Wollen viele Frauen gar nicht emanzipiert sein ? Wollen sie sich vielleicht lieber den Männern unterwerfen, weil es ihrem weiblichen Traditionsbewusstsein entspricht ?

Noch mal zur Erinnerung, ich habe nichts gegen BDSM als sexuelle Spielart, ich spiele es selbst, wenn ich mir männliche Jammerlappen als Diener ins Haus hole.
Verstehen kann ich es deshalb trotzdem nicht, wie man sich freiwillig einem anderen Menschen unterwerfen kann.
@ Tatjana
Also frage ich: Wollen viele Frauen gar nicht emanzipiert sein ? Wollen sie sich vielleicht lieber den Männern unterwerfen, weil es ihrem weiblichen Traditionsbewusstsein entspricht ?

Noch mal zur Erinnerung, ich habe nichts gegen BDSM als sexuelle Spielart, ich spiele es selbst, wenn ich mir männliche Jammerlappen als Diener ins Haus hole.
Verstehen kann ich es deshalb trotzdem nicht, wie man sich freiwillig einem anderen Menschen unterwerfen kann.

Auf die Gefahr der Wiederholung hin: Viele Frauen lehnen bewußt oder unbewußt die Emanzipation ab. Bewußt lehnen sie die Emanzipation wohl wirklich größtenteils aufgrund der Verbundenheit mit Emanzipationsfeindlichen Traditionen zB der größten monotheistischen Religionen ab - aber der hier eigentlich wichtige Teil der Frauen ist derjenige, welcher bewußt die Emanzipation der Frau bejaht und auch im Alltag in der einen oder anderen Weise lebt, aber unbewußt gleichwohl ablehnt, sich nach der Unterwerfung unter den "Phallokraten" sehnt.

Ich und Freud sehen den die wichtigeste Ursache dieses "femininen Masochismus" im Penisneid-Komplex, der von diesen Frauen in bestimmter Weise verarbeitet worden ist. Eine andere Verarbeitung führt zu gänzlichen Aufgabe der Sexualität - zur "Frigidität", weiblicher Assexualität. Eine dritte Verarbeitungsweise schließlich führt zur Abweisung des Penisneides, dem Festhalten an der infantilen Clitorismasturbation. Freud sah hier weiblichen Homosexualität am Ende des Weges. Nachzulesen ist dies in dem Aufsatz "Über einige psychische Folgen des anatomischen Unterschiedes zwischen Mann und Frau".

Ich selbst halte diese dritte Verarbeitungsform für diejenige, die zu einem weiblichen Charakter führt, der sexuell wie sozial mit dem Mann auf Augenhöhe bleibt und die gleiche sexuelle und soziale Position auch selbstverständlich in Anspruch nimmt.

Warum die Psyche eines Mädchens diesen oder jenen Weg zur Verarbeitung des Penisneid-Traumas nimmt, lässt sich allgemein wohl nicht sagen, hängt ganz von den Umständen des Einzelfalls ab, insbesondere, wie der Kindheitsverlauf im übrigen gewesen ist.

Ich kann auch nicht sagen, wie die quantitativen Verhältnisse aussehen. Mir fällt nur, seit ich in der Ostzone der BRD lebe, auf, daß die Zahl der Frauen, die mit den Männern auf Augenhöhe geblieben sind, hier weitaus größer ist, als im Westen.

Und wie schon einmal gesagt: ich sehe im sexuellen Masochismus im weiteren Wortsinne, dem Sexualcharakter als devote Gespielin, Sub, Sklavin, Maso oder wie auch immer einen möglichen Weg, den innerpsychischen Widerspruch zwischen jenem ins Unbewußte abgedrängten, vielleicht sogar wirklich im pathologischen Sinne verdrängtem "femininen Masochismus" und dem sozialen Zwang zu einem bewußt-emanzipierten Rollenverhalten in einen Ausgleich zu bringen. Daß dieser mögliche Zusammenhang von den betroffenen Frauen vehement bestritten wird, wundert mich nicht. In ihrem Bewußtsein sind sie ja "voll emanzipiert" und sowas wie Penisneid ist nichts als chauvinistisches Wunschdenken, Freud überholt, veraltet usw. Ihre sexuelle Neigung zur Devotion oder Masochismus habe damit überhaupt nichts zu tun, schon die Möglichkeit eines Zusammenhangs zwischen der konkreten Ausgestaltung der individuellen Sexualität und der übrigen Psyche wird vehement bestritten. Es gibt deswegen für den Analytiker auch keinen Zugang zu diesen Frauen in der öffentlichen Debatte - dieser Zugang wird erst im Einzelfall dadurch hergestellt, daß diese Frauen, weil der Ausgleich jenes Widerspruchs zwischen bewußter Emanzipation und unbewußtem femininen Masochismus auf sexuellem Wege nicht funktioniert, pathologische Symptome produziert werden und diese Frauen dann irgendwann doch "auf der Couch" ihrer Analytikerin landen.

Es liegt aber auf der Hand, daß der Penisneid-Komplex nicht die einzige Ursache für ein Unterwerfungsbedürfnis ist: Masochismus und Devotion, Subs, Sklaven usw. sind unter Homosexuellen ebenfalls weit verbreitet. Aber das führt über das ohnehin sehr komplexe Thema von "BDSM und Emanzipation" weit hinaus.
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Ich tendiere bezüglich der Ursprungsfragestellung dazu, die in der Rezeption vollends zutreffenden Ausführungen Nikiles zur Freud´schen Masochismustheorie auch unter dem Blickwinkel der Ausführungen Eriksons zur sexuellen Entäußerungen im Wechsel zwischen Stagnation und Generativität in wechselnden Lebensphasen des Sexus einerseits und der Verknüpfung zum Zwiespalt zwischen Autonomie und Hingabe andererseits zu reflektieren.
Gerade in Hinblick auf die Entwicklung der Emanzipation der gesellschaftlichen Strukturen seit der Zeit nach den großen Gemetzeln des 20.Jahrhunderts- und namentlich der Emanzipation der Frauen ab den 1960´ern- kann ich nicht außer Acht lassen, dass der Kern der wissenschaftlichen Ausarbeitungen Freud´s im Wesentlichen auf einer stagnierenden gesellschaftlichen Realität der im Zerfall befindlichen k.u.k. Monarchie mit den damit einhergehenden autokratischen Strukturen aufbaute. Dem Mann aus der Wiener Berggasse war es insofern verwehrt (rsp.-wenn man so will- war´s ihm erspart), die Ergebnisse seiner Wissenschaft anhand der Realbedingungen der Modernen und- zudem der Postmodernen- zu verifizieren (dem würde sicher eine ganze Menge dazu einfallen).
Die von Niklile herausgearbeiteten Aspekte der zum Teil krankhaften Ausprägung von Dominanz und Submission *hutab* (das gibt es ja nun mal auch) rekurrieren zunächst auf die von Freuds (hier auch viele Ansätze von Breuer) Psychoanalyse herausgeschälte krankhafte Unfähigkeit, einen Gleichklang von Wollen und (auch gesellschaftlicher) Wirklichkeit herzustellen. Eine Thematik, die sich ja auch in den hieran anknüpfenden Ausarbeitungen von Ferenczi und Jung widerspiegelt (das ist jetzt –als Einzelaspekt- sehr verkürzt dargestellt!).
Dies scheint mir aber nur ein Aggregatzustand submissiver Entäußerung zu sein. Meine Erfahrungen mit Frauen submissiver Neigung dokumentieren mir in erster Linie ein genussvolles Erleben einer Ambivalenz. So gut wie keine Frau (und das dürfte vielleicht auch gleichfalls bei Männern zu verzeichnen sein) mit submissiver Neigung zeigte sich meiner Erfahrung nach als unfähig, sich (soz. in Echtzeit) autonom und emanzipiert auszuleben und zu definieren, gleichwohl ein sehr intensives Bedürfnis nach Hingabe sich eben in einer Sehnsucht nach kompromissloser Unterwerfung als affirmative Erfahrung Bahn bricht. Vielleicht auch eine Ausprägung von Emanzipation unter den zivilisatorischen Bedingungen der Jetztzeit?
Vielleicht etwas anmaßend, sich als „Mann der Schöpfung“ anzumaßen, über das weibliche Empfinden allzu tiefgehend zu sinnieren… so what…
**st
Das, was der Freud da erkannte, leuchtet mir vollkommen ein.
Aber kann man das auch auf die heutige Frau übertragen, die ja eine gänzlich andere Stellung in der Gesellschaft hat als unter Kaiser Franz Josef? Auch die Erziehung der weiblichen Kinder verläuft heute größtenteils anders.
Ich bin grundsätzlich immer vorsichtig mit 100 Jahre alten Forschungsergebnissen.
@ Tatjana

Was die Aktualität Freuds anbelangt, die von Vielen gerne in Abrede gestellt wird, verweise ich gerne auf ein schlichtes googlen: wenn man "klassische Psychoanalyse nach Freud" (wie der Terminus lautet) googelt, wird man darüber belehrt, daß es in fast jeder deutschen Kleinstadt mindesten einen Psychotherapeuten gibt, der sie auch im Internet anbietet. Ich vermute, sie ist eine der am weitesten verbreiteten Schulen der Psychotherapie - auch heute noch. Sie funzt auch nach 100 Jahren ganz hervorragend, und das ist für mich als beinharten Pragmatiker das einzige, was zählt. Insbesondere habe ich sie mir selbst beibringen und mich zu sehr wichtigen Teilen selbst damit analysieren können. Dieses "Evidenzergebnis" ist für mich natürlich von eminenter Bedeutung - aber nicht "intersubjektivierbar". Man kann mir glauben oder auch nicht. Mein heutiger Therapeut - Privatdozent an der Uniklinik Leipzig - hat die Ergebnisse meiner Selbstanalyse jedenfalls verifiziert. Aber auch das kann man mir nur glauben, oder auch nicht.
*******ster Mann
2.012 Beiträge
Auch und obwohl
Es schon 100 Jahre alt ist, stellt sich mir wie Freud und euch allen hier
"Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: "Was will eine Frau eigentlich?"
Ich will das jetzt nicht als negativ hinstellen.
Es ist eben eine Eigenschaft die ich dem anderen Geschlecht zuspreche.
**st
Selbst die sogenannten Frauenversteher, die ja nichts anderes als Anschleimer sind, verstehen die Frauen nicht. Andersrum werden aber die Frauen niemals die Männer verstehen können.
Das ist halt mal so. Ich verstehe mich deshalb oft selbst nicht *lol*

Aber trotzdem könnten wir doch versuchen, dahinter zu kommen, warum manche Frauen so oder so reagieren. Jetzt mal auf das Thema bezogen.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Bad Weisheit: Der nässende Sexvermittlungsthread (Endlich wird gefickt)

Ist ja etwas Themenübergreifend darum passt es hier auch
Das Problem scheint mir weniger die Emanzipationsverweigerung, als vielmehr die Aufklärungsverweigerung zu sein, die heutzutage im Gewande der Emanzipation und der Demokratie aufzutreten pflegt. Die Gegenaufklärung kommt nicht mehr wie früher von rechts, sondern heutzutage von links.
Danke Tati! Dieser Thread war überfällig und ich freue mich, dass Du ihn eröffnet hast. *top*

Ich hätte niemals geglaubt, dass sich so Viele am Thema beteiligen. Und die Beiträge sind m.M. nach unglaublich anspruchsvoll. Ganz schön anstrengend! *puh*

Ich habe mir selbst schon oft "Gedanken über Emanzipation und BDSM" gemacht und denke, die Frage, ob dass zusammenpasst, liegt auf der Hand. Den Beiträgen konnte ich unterschiedliche Antworten hierzu entnehmen. Aber die unterschiedlichen Sichtweisen sind für mich nicht zwingend ein Widerspruch.

Wenn "Kampffeministinnen" einerseits beklagen, von Männern immer noch unterdrückt zu werden (allgemein, nicht personenbezogen) und andererseits aus genau dieser Unterdrückung (gleich ob es sich dabei um physische Gewalt oder psychische Demütigung handelt) sexuelle Erregung ziehen, dann empfinde ich das als ambivalent im pathologischen Sinne. Die Ursachen für diese Ambivalenz sind dann m.E. nicht (oder zumindest nicht vordergründig) in der Gesellschaft zu suchen.

Emanzipation und BDSM kann aber m.E. durchaus einhergehen. Warum sollte eine emanzipierte Frau, die sich als gleichgestellt und gleichberechtigt sieht, nicht auch solche Neigungen ausleben können? Ich denke ohnehin, dass die überwiegende Mehrheit der Frauen, gerne Frau ist und keine Probleme mit ihrer Stellung in der Gesellschaft hat. Und falls Ungerechtigkeiten dahingehend auftreten, weiß sie sich zu wehren und für ihre Rechte einzutreten. Genau das nämlich macht Emanzipation für mich aus. VERANTWORTUNG - insbesondere für sich SELBST - zu übernehmen. (Und dennoch verbirgt sich hier vielleicht ein Widerspruch, wenn auch nicht unbedingt im pathologischen Sinne).

Als stinknormaler Otto-Normal-Vanilla bin ich zugegebenermaßen ein wenig "irritiert" ob der Anzahl von Menschen mit devoter/dominanter bzw. sado-/masochistischer Neigung hier im JC. Und den bisherigen Beiträgen entnehme ich, nicht der Einzige zu sein, der eine permanent steigende Anzahl von Menschen mit dieser Neigung vermutet (der Eindruck kann freilich täuschen).

Deshalb beschäftigt mich seit geraumer Zeit gar nicht mal mehr so sehr die Frage, ob Emanzipation und BDSM mit sich einhergehen kann, sondern vielmehr, ob evtl. sogar eine Kausalität zwischen fortgeschrittener Emanzipation und BDSM - insbesondere devoter/masochistischer Neigungen - besteht?

*nachdenk*
**st
Deshalb beschäftigt mich seit geraumer Zeit gar nicht mal mehr so sehr die Frage, ob Emanzipation und BDSM mit sich einhergehen kann, sondern vielmehr, ob evtl. sogar eine Kausalität zwischen fortgeschrittener Emanzipation und BDSM - insbesondere devoter/masochistischer Neigungen - besteht?

Ein interessanter Aspekt, den ich ja auch schon angesprochen hatte.
Ich vermute hier, dass es Frauen gibt, die sich von der Emanzipation überfordert fühlen.
Dass sie sich, wie ich etwas provokant schrieb, in die guten alten Zeiten zurück sehnen, wo ein Mann noch ein Mann war und eine Frau eine Frau, wird wohl kaum vorkommen, aber der Wunsch nach einem "starken" Mann an ihrer Seite, kann da schon eine Rolle spielen.
***ie Frau
7.369 Beiträge
Es könnte eventuell hilfreich sein - bei der Beantwortung eurer wichtigen Frage - sich mal die Männer anzuschauen. Die Domina-Studios sind voll von Männern, die sich demütigen und schlagen lassen (wollen). Und die müssen sogar richtig viel Geld dafür bezahlen.
Nun kann man da ja nicht sagen, sie wünschen sich die guten alten Zeiten zurück.

Vielleicht könnten es ähnlich Gründe sein, die Frau und Mann dazu treiben sich demütigen und schlagen zu lassen.

*my2cents*
**st
Bei denen heißt es ja immer, sie suchen einen Ausgleich dafür, dass sie als Mann den ganzen Tag lang dominant sein müssen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.