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Gedanken über Emanzipation und BDSM

**st
Gedanken über Emanzipation und BDSM
Ein wenig werden sich meine folgenden Gedanken mit dem "nässenden Vermittlungsthread" überschneiden, aber ich wollte meine Gedanken zum folgenden Thema aus diesem Thread heraus gelöst sehen.

Wir müssen jetzt nicht darüber diskutieren, dass die Emanzipation der Frau , was gleiche Rechte und Pflichten oder im Beruf, ja längst überfällig war. Das habe ich auch immer befürwortet.
Mir geht es eher um die gesellschaftliche Schiene und hier um das Thema Sex und zwischenmenschliche Beziehungen.
Dass die Frau als Liebes- oder Sex-Partnerin gleichberechtigt sein soll, steht auch außer Frage. Ich möchte auch, dass die Frauen sich genauso ihre Sex-Partner wählen dürfen, wie es die Männer für sich in Anspruch nehmen.
Aber genau in der Ebene der zwischenmenschlichen Beziehungen ist meiner Ansicht nach sehr oft über das Ziel hinaus geschossen worden.
Ich mag zwar die traditionelle Rollenverteilung der Frauen und Männer nicht, aber eine Frau ist trotzdem eine Frau und ein Mann ein Mann. (Ich lasse jetzt mal solche Mischformen wie mich außer Acht)
Die Emanzipation der Frau hat aber bewirkt, dass nun viele Männer in der Situation sind, dass SIE nun eine Emanzipation bräuchten, um wieder mit den Frauen auf Augenhöhe zu sein.
Die Emanzipation hat Weicheier und Frauenversteher produziert. Männer, deren höchste Erfüllung es ist, den Kinderwagen durch die Gegend zu schieben, während die Mutter des Kindes auf dem Tennisplatz herum hüpft. Männer, die hohe Energie verschwenden, endlich den weiblichen G-Punkt zu finden, anstatt einfach wie ein richtiger Mann zu ficken.

Ich profitiere natürlich von dieser Entwicklung, denn die Straße (und der JC) ist voller devoter Männlein, die der gnädigen Frau dienen möchten. Sie sind mein Spielzeug.

Und schon bin ich beim Thema BDSM.
Eins vorweg, ich zähle mich zu keiner Szene, auch nicht zur BDSM-Szene. Ich bin auch keine Domina, nur weil ich Diener als Spielzeug halte. Ich könnte auch nie rund um die Uhr Dom oder Sub spielen, weil ich das für ein unnatürliches Verhalten halte.

Nun ist ja BDSM in den letzten Jahren inflationär zu einer Mode-Erscheinung geworden.
Frauen lesen Frauenromane und wollen das, was sie in dem Roman gelesen haben, nachmachen.
Wir haben also jetzt auf der einen Seite die Frauen, vor denen die männlichen Jammerlappen herum kriechen, auf der anderen Seite ganz viele angeblich emanzipierte Frauen, die sich plötzlich freiwillig verdreschen lassen.
Wenn ich jetzt mal boshaft sein darf: Das haben sie doch früher kostenlos gekriegt. Und wollten es nicht.
Natürlich ist es ein Unterschied, sich freiwillig verdreschen zu lassen oder unfreiwillig verdroschen zu werden. Aber was bitte ist so schön daran, erniedrigt und verkloppt zu werden ?
Was treibt eine emanzipierte Frau an, ein devotes Mäuschen zu sein und sich Miststück o.Ä. nennen zu lassen ? Warum wollen sie plötzlich das sein, was sie früher nicht sein wollten und dagegen gekämpft haben ?
Oder sehnen sie sich nach der "guten alten Zeit" zurück ?
Liegen da psychische Defekte vor ? Denn es ist kein natürliches Verhalten des Menschen, sich verprügeln zu lassen.

Was meint ihr zu der Sache ?
Nun, das ist aber sehr einseitig beleuchtet *zwinker*

ich bin seit über 20 Jahren BDSM'ler. Also nichts mit inflationärer Mitläufer *zwinker* Zuerst auf der dominanten Seite, FLR und auch als kommerzielle Domina, später und bis heute auf der devoten Seite.

Und nein, ich lasse mich weder verdreschen, noch Miststück nennen (okay, manchmal beim Sex, da kickt es schon *lach*) und ich krieche auch nicht dauer-devot den ganzen Tag auf oder sogar unter dem Teppich. Nein, es ist das "sich fallen lassen können".. mal die Verantwortung abgeben, mal nicht stark sein müssen, mal nicht die Powerfrau sein.

Klar, wenn man hier so die Gesuche der "dominanten Herren" so liest, dann entsteht DEIN beschriebenes Bild von weiblichen Subs. Nur... die Jungs suchen seit Jahren und finden keine, die sich dauerhaft darauf einlässt. Warum? Weil ihr Kopfkino so rein gar nichts mit realer Dominanz zu tun hat. Dominanz bedeutet in erster Linie Fürsorge, Verantwortung und Wertschätzung für das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden zu übernehmen. Und nicht Fordern, Ficken, knien lassen und verdreschen!

Und wenn man mal im Forum so liest.. wer schreibt denn da von den Doms? Doch hauptsächlich die ewigen Sucher. Die, die eine Sub haben und das meist schon seit Jahren, haben es doch gar nicht nötig, sich dort zu produzieren *g*

Natürlich ist das jetzt meine ganz persönliche Zusammenfassung! Aber vielleicht hilft Dir dieses Bild weiter in Deiner Betrachtung *g*
*******ster Mann
2.012 Beiträge
Köstlich
1. Frauen sind anders, Männer aber auch. Keine Ahnung warum immer jede/r den/die andere/n verstehen will wie ein Elektrogerät. Es gibt keine Bedienungsanleitung für Menschen und für mich erst recht nicht.
2. Sex ist Phantasie. An dieser schraube wird immer weiter gedreht. Uns gehen langsam die Phantasien aus. Bdsm ist auch nur die Steigerung von dem Klapps auf den *arsch*
Und gerade die Frauen haben mit ihrer emanzipierten Stellung in der Gesellschaft ihre ganz eigene Büchse der Pandora geöffnet. Immer dieser Kampf um die Spitze im Job.... Da will Frau eben mal wieder das Wesen sein das sich ganz ihrem "Beschützer" unterordnet. Im Grunde wollen sie immer noch Prinzessin sein.
Die Schläge sind nur dazu da um unsere Reizübersättigung zu durchdringen.
Verdammt mein Akku ist leer. Fortsetzung folgt.
**st
@*******teel

Zuerst einmal vielen Dank für deine Ausführungen.
Natürlich ist mein Beitrag eine einseitige Beleuchtung, denn sonst hätte ich ja die Antwort schon gewusst.

Es ist eine Erklärung, was überzeugten Subs an ihrer Rolle Freude bereitet.
Ich weiß, dass da nicht nur rumgeprügelt wird, das war gewollt provokant.
Aber es ist doch Fakt, dass es um Erniedrigung und Unterwürfigkeit geht.
Und deshalb meine Frage:
Was sooll daran schön sein, erniedrigt zu werden. Normalerweise möchte das kein Mensch.
Nun, bei mir geht Unterwerfen und Demütigen gar nicht! ich lebe meine Devotion (Hingabe) aus.
Da kommen auch nur wenige Männer mit klar, weil sie ja meinen, das Kommando führen zu müssen.

Doch man muss schon klar unterscheiden zwischen submittere (lat =unterwerfen, engl. submissiv) und Devotion und Masochismus. Und den Mischformen dieser Neigungen.

Übrigens es ist auch kein psychischer Defekt oder eine Erkrankung, diese Neigung zu haben oder auszuleben. Zum Glück hat unsere heutige Psychologie das erkannt. Die ICD F65.0-9 werden so gut wie gar nicht mehr beachtet. Allerdings seit BDSM inflationär betrieben wird, häufen sich die Menschen, die psychischen Probleme mit BDSM kompensieren.
**st
Allerdings seit BDSM inflationär betrieben wird, häufen sich die Menschen, die psychischen Probleme mit BDSM kompensieren.

Da habe ich ein Beispiel dazu. Hier im Joyclub erlebt.
Es ging um die Frage, was ist harter Sex.
Eine junge Dame (unter 30) schrieb über ihre Freude, wenn sie blaue Augen geschlagen bekommt oder Platzwunden zurück bleiben. Ich schrieb dazu, dass ich da einen psychischen Defekt vermute.
Die Dame beschwerte sich beim Support, ich bekam Ärger, ich hätte die Dame beleidigt.
Nun leide ich selbst fast mein ganzes Leben lang an einem psychischen Defekt, verwahre mich also dagegen, dass ein psychischer Defekt eine Beleidigung darstellt.
Ich schrieb die Dame an um mich zu entschuldigen und ihr zu versichern, dass ich sie nicht beleidigen wollte. Da antwortete sie frech, dass ich ja irgendwie Recht hätte.


Du erwähnst hauptsächlich die Herren, die hier verzweifelt eine Sub suchen. Das sind auch so Emanzipationsgeschädigte. Die haben es satt, ständig vor ihren emanzipierten Partnerinnen kuschen zu müssen und versuchen halt, eine zu kriegen die alles schön mitmacht, was der Herr so möchte. Wie früher halt.

Und was ist mit den vielen Damen, die hier in den Foren ständig und zu jedem Thema ihren "BDSM-Kontext" anführen und zu jedem Thema, das noch so fern von jeglichem BDSM-Kontext liegt, ihre Antworten mit: "Wenn mein Herr mir befiehlt ... Wwenn mein Meister mir erlaubt ..." usw.
Das ist doch kindisch !
Das sind nämlich die Frauen, die den Roman gelesen haben und jetzt ganz stolz sind dazu zu gehören.
***ie Frau
7.369 Beiträge
Nun, ich fürchte, auch hier wird Emanzipation etwas zu klischeehaft betrachtet.

Für mich - als 100%"Emanze" - ist Emanzipation ein wichtiger Pfeiler unserer Gesellschaft. Es geht hier mitnichten um Mann gegen Frau, sondern darum, dass jede(r) - egal ob Mann oder Frau - die gleichen Chancen, Rechte, Ausgangslage hat. WAS dann genau jeder mit seinen Chancen anfängt, das ist nun mal tatsächlich jedem selbst überlassen.

Das bedeutet für das Arbeitsleben z.B. ein Job xy wird mit xy bezahlt, egal wer ihn ausübt. Mann, Frau, schwarz, weiß, dick, dünn. Es zählt allein, ob jemand für die Anforderungen dieser Stelle geeignet ist. Und dann könnte es durchaus sein, dass eine große, kräftige Frau für den Job auf dem Bau besser geeignet ist, als ein etwas kleiner geratener, schmächtiger Mann. Oder ein einfühlsamer junger Mann besser als Erzieher oder Krankenpfleger als unempathische Frau. Und so weiter und so fort.
Das denke ich, ist soweit ganz gut geglückt in D, falls dem nicht so sein sollte kann man vor Gericht, weil es so sein muss.
Die Gesellschaft hat meiner Meinung nach allerdings noch eine Aufgabe on top. Sie muss auch dafür sorgen, dass jeder die gleiche Chance bekommt. Man muss also zB überlegen, was man tun kann um auch Kindern aus bildungsfernen Familien Zugang zu Universitäten z.B. zu verschaffen - immer vorausgesetzt dass die Leistungen ausreichend sind, natürlich.

Ich könnte noch seitenweise Beispiele aufzählen, aber ich denke, es wird klar, worum es mir geht.

Ich halte nichts von Quoten, weder rum wie num (wie der Schwabe so schön sagt). Wohl aber - und das wiederhole ich gern - von Chancengleichheit. Und diese nicht nur auf dem Papier, sondern real Tag für Tag an jedem Ort.

In einer emanzipierten Gesellschaft nun hat jeder Mensch das Recht, seine Sexualität so auszuleben, wie er gerne möchte (selbstverständlich sprechen wir von Dingen im Rahmen des Gesetzes).

Der Unterschied zwischen einem prügelnden Ehemann und einem verantwortungsvollen Dom dürfte auf der Hand liegen ... ich denke das meiste wichtige hat https://www.joyclub.de/my/3878869.velvetsteel.html schon dazu geschrieben.

Klischees wie z.B. dieses hier
*******ster:
Im Grunde wollen sie immer noch Prinzessin sein.
helfen uns beim Verständnis füreinander und für diese Thematik im Speziellen nicht weiter. Daher lasse ich sie besser unkommentiert, auch wenn ich jedes Mal aufpassen muss, weil mir beim Lesen das Messer in der Tasche aufgeht ...

*******_DA:
Oder sehnen sie sich nach der "guten alten Zeit" zurück ?
Liegen da psychische Defekte vor ?
Ich glaube in den meisten Fällen werden beide Fragen mit "nein" beantwortet werden können. Wobei ich die einzelnen Beweggründe von Menschen, die sich im sexuellen Kontext gerne demütigen lassen, natürlich nicht kenne.

Ich weiß nur so viel: die meisten devoten, masochistischen Frauen, die mir begegnet sind waren starke, selbstbewusste, intelligente Menschen.

Adie
**st
Aber warum tun sie es ?
Warum lässt man sich freiwillig demütigen, wenn man gleichzeitig im realen Leben dagegen kämpft und sich, zu Recht, nichts gefallen lässt ?
Ich würde es bevorzugen, wenn wir von psychischer Erkrankung reden. *g*
Psychisch krank sein ist kein Defekt! Das sucht sich niemand aus, damit ist man nicht geboren. Es ist eine Verletzung der Seele, warum auch immer. Zumindest bei 99% der Fälle.

Und ja, bei der Bezeichnung Defekt bekomme ich auch Gänsehaut *zwinker* Nur, ich kann differenzieren *zwinker*

Und ja, viele Borderliner, die zum Ritzen neigen kompensieren mit Masochismus. Und auch andere psychische Erkrankungen kompensieren... ich kann da auch nur immer mit dem Kopf schütteln. Denn eine Therapie wäre einfach angebrachter. Doch, dass muss jede(r) für sich selbst entscheiden, man kann niemanden zu seiner psychischen Gesundheit zwingen.

Ja, diese Damen machen mir auch Grausen! Die scheinen tatsächlich mit ihrer Neigung den Verstand auch mit anzugeben! Nur, die wissen es nicht besser. Und um auch mal gehässig zu sein...guck sie Dir doch an... was sind das überwiegend für Frauen... doch sehr übergewichtige! Boshaft ausgedrückt: Die fetten Weiber tun alles um einen Kerl ab zu bekommen... außer mal abnehmen *lach*

Die Subs, die ich kenne, sind sehr selbstbewusste, stolze Frauen! Denn nur wer Macht über sich selbst hat, kann auch Macht abgeben. Die würden sich auch nie von einem dumm-dominanten Frettchen mir wirren Machtphantasien dominieren lassen. Die suchen sich jemanden, der tiefenentspannt ganz natürlich die Führung übernimmt ohne bevormundend zu sein. Der verantwortungsvoll mit der "Macht" umgeht und fürsorglich wacht.

Aber wie gesagt, das spiegelt jetzt alles nur meine und die Meinung meiner engeren Freundinnen wieder! Das hat keine Allgemeingültigkeit.
*******sima Frau
2.540 Beiträge
@A_die
Mag sein. Aber wichtig finde ich den folgenden Satz im Eingangspost, dem ich zustimme:

Denn es ist kein natürliches Verhalten des Menschen, sich verprügeln zu lassen.

Darum wird sich in der Diskussion, die ja immer wieder aufflammt, doch meist herumgemogelt. Für mich ist das allerdings d e r ganz zentrale Punkt, der meiner persönlichen Haltung dazu maßgeblich zu Grunde liegt.
**st
Natürlich ist ein psychischer Defekt eine Erkrankung. Ich nenne meinen Defekt halt Defekt, weil es meine Therapeuten und Dottores so nannten.

Aber jetzt kann ich die, die sich ernsthaft mit der Sache beschäftigen schon etwas besser verstehen.

Was ist aber mit den vielen Mitläuferinnen ? Fühlen die sich nun als etwas Besonderes ?
Sie fühlen sich sogar als etwas Besseres !
Wie passt das aber mit der Emanzipation zusammen ? Wenn sie den Kerlen nun freiwillig die Macht über sich in die Hand geben.
**st
Darum wird sich in der Diskussion, die ja immer wieder aufflammt, doch meist herumgemogelt. Für mich ist das allerdings d e r ganz zentrale Punkt, der meiner persönlichen Haltung dazu maßgeblich zu Grunde liegt.
Danke1x

Ja, eben.
Es geht ja nicht nur um die spielerische Erniedrigung, sondern es wird handfest zugelangt.
Nun, es lässt sich im SM Kontext auch niemand wirklich verprügeln.
Man lässt sich gezielt Schmerz zufügen um die Endorphinausschüttung anzukurbeln. Mit steigender Schmerzintensität, schüttet der Körper mehr Endorphin aus um den Schmerz zu kompensieren. Dies wir genutzt um einen Rauschzustand zu erlangen, dem sogenannten "Fliegen".
Und je nach Schmerzgrenze und Belastbarkeit des Empfangenden wird eben die Dauer der Aufwärmphase und der Schlagphase bestimmt.
*******sima Frau
2.540 Beiträge
@VelvetSteel
Ja, diese Damen machen mir auch Grausen! Die scheinen tatsächlich mit ihrer Neigung den Verstand auch mit anzugeben! Nur, die wissen es nicht besser. Und um auch mal gehässig zu sein...guck sie Dir doch an... was sind das überwiegend für Frauen... doch sehr übergewichtige! Boshaft ausgedrückt: Die fetten Weiber tun alles um einen Kerl ab zu bekommen... außer mal abnehmen *lach*

Sorry, VelvetSteel, aber diese Behauptung / Unterstellung ist in meinen Augen überhaupt nicht hilfreich für die seriöse Diskussion der vom TE aufgeworfenen Fragen.
**st
Und je nach Schmerzgrenze und Belastbarkeit des Empfangenden wird eben die Dauer der Aufwärmphase und der Schlagphase bestimmt.

Mir wurde hier in Bad Weisheit vor einiger Zeit mal Gewaltbereitschaft und Gewaltverherrlichung vorgeworfen, weil ich von "Popo-Kletsch" gesprochen habe.
Und wenn sich jemand grün und blau schlagen lässt (Platzwunden !), dann ist das kein normales menschliches Verhalten mehr.
***ie Frau
7.369 Beiträge
Oh man ... jetzt hab ich einen langen Text geschrieben und dann hat der Joy gehustet und nun isser weg ... *seufz
Und den nochmals zu schreiben fehlt mir gerade die Energie.

Nur so viel: ich weigere mich alle über einen Kamm zu scheren und hier jetzt nach einer allgemeingültigen Erklärung zu suchen. Frauen wie Männer sind so unterschiedlich wie noch was, daher werden auch ihre Beweggründe für BDSM unterschiedlich sein.

Und ich weigere mich, das jedes Mal mit Emanzipation in Verbindung zu setzen. Es ist kein Widerspruch, weil eine gesellschaftlich emanzipatorische Grundhaltung und das individuelle Ausleben einzelner sexuellen Bedürfnisse zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind.

*******sima:

Denn es ist kein natürliches Verhalten des Menschen, sich verprügeln zu lassen.
Sorry, es ist auch kein natürliches Verhalten, sich anpissen zu lassen und das kickt manche Menschen scheinbar auch.
Über persönliche Beweggründe hat https://www.joyclub.de/my/3878869.velvetsteel.html schon einiges verständlich Gutes geschrieben.
Nun, es ist Masochismus.... eben sehr starker. Ich persönlich kann dem auch nichts abgewinnen. Ebenso wie blau und schwarz geschlagenen Hintern oder Brüsten...
Aber einige stehen drauf... und posten noch fröhlich ihre Fotos davon.
Da wird mir als ehemalige, hartgesottene Domina auch immer anders.
Doch wer will da die Grenze setzen? "Pervers ist es erst, wenn Du keine mehr findest, der mit macht"
**st
Ich habe in der Klapse eine junge Frau kennen gelernt, die war dort, weil sie ständig von ihrem Freund verprügelt wurde. Eines Abends im Raucherraum (gab's damals noch) erzählte sie, dass sie vorhat zu ihrem Freund zurück zu kehren, was sie schon mehrfach getan hatte, immer mit dem gleichen Resultat: Klapse.
Ich sagte zu ihr, dass es mich aufregt, dass es immer wieder Frauen gibt, die zu solchen kranken Schlägern zurück gehen, während Männer, die ihren Frauen niemals Gewalt angetan haben, ständig verlassen werden.
Da sagte sie zu mir: Das kannst du nicht verstehen.
Ich antwortete: Ich WILL das nicht verstehen.
Nun, ich lese und schreibe auch mit genügen Subs, die von ihren Doms wie der letzte Dreck behandelt werden. Ich erkläre, wenn es hilft ist gut, wenn nicht, lasse ich alles weitere sein.
Muss man dann auch nicht verstehen... und sich das gejammer aber auch nicht antun!
*******sima Frau
2.540 Beiträge
@A-die
Sorry, es ist auch kein natürliches Verhalten, sich anpissen zu lassen und das kickt manche Menschen scheinbar auch.

Diese Aussage würde ich unterstützen. Sie ist jedoch keine Entkräftung der von mir zitierten Passage des Eingangsposts - es geht in diesem Thread nicht um "sich anpissen lassen". Allenfalls als Analogie-Beispiel für die willentliche, d.h. selbst gewählte Duldung entwürdigender Praktiken im Streben nach sexuellem Gipfelerleben mag es tauglich sein.

Die Frage hier ist, was Menschen veranlasst, sich dem auszusetzen. Und mich würde mal interessieren, ob es dazu seriöse wissenschaftlich belegbare und publizierte Forschungen gibt.
**st
Und sich verprügeln zu lassen, obwohl es einem ja gar nicht gut tut, nur weil man der Meinung ist, das müsste so sein, ist kein normales menschliches Verhalten.
*******sima Frau
2.540 Beiträge
VelvetSteel:
Mit steigender Schmerzintensität, schüttet der Körper mehr Endorphin aus um den Schmerz zu kompensieren. Dies wir genutzt um einen Rauschzustand zu erlangen, dem sogenannten "Fliegen".

Das, in Zusammensicht mit der von Dir ebenfalls ins Spiel gebrachten "verletzte Seele", interpretiere ich als Lösungsversuch, d.h. den Versuch, diese irgendwann beigebrachte seelische Verletzung zu kompensieren bzw. sie zu überlagern. Allerdings für einen letztlich untauglichen, weil er für mein Dafürhalten nichts anderes darstellt, als "mehr von dem selben", anstatt eine Musterunterbrechung zu suchen.

Die Endorphinausschüttung des Körpers bei Schmerzzufügung ist ein Schutzmechanismus, um Schmerzen aushalten zu können, die ansonsten schier nicht aushaltbar wären. So erlebte es z.B. konkret eine Freundin, die ihren rechten Arm bei einem Busunglück in Indien verlor (er wurde buchstäblich abgerissen und blieb am Unfallort irgendwo liegen) und dies tatsächlich erst wahrnahm, als sie drei Stunden nach dem Unfall schließlich in einem Krankenhaus eingeliefert war und ärztlich versorgt wurde. In einem solch drastischen Fall und Ausnahmezustand ist diese Körperreaktion in meinen Augen tatsächlich ein Segen.

Eine solche Situation allerdings künstlich zu provozieren, ist meines Erachtens gekennzeichnet von Hybris und Mutwillen und entbehrt nicht wahnhafter Züge von überzogenen Allmachtsphantasien.
Nun, das ist Deine Meinung. Die sei Dir unbelassen.

Nur, die BDSM hat nichts mi psychischer Erkrankung zu tun! Auch wenn es einige wenige guibt, die damit kompensieren. Der Großteil der BDSM'ler ist psychisch sehr gesund und weiß was er tut. Es sind sehr reflektierte Menschen.

Und der Endorphinrausch durch gezieltes Schmerzzufügen, ist nichts anderes als eine Sucht nach einem Rauschzustand mit Körpereigenen Drogen. Daher nicht so schädlich wie andere Drogen. Und mirnichten krankhaft.

Und ich finde es schon fast beleidigend, BDSM 'ler alle als psychisch Kranke dazustellen. Das sind nämlich freudsche Vorurteile, die schon lange überholt sind.
Und die verletzte Seele hast Du völlig missverstanden.. die erwähnte ich in der Erklärung warum ich lieber von psychischer Erkrankung statt Defekt reden möchte!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Denn es ist kein natürliches Verhalten des Menschen, sich verprügeln zu lassen.

Wobei natürlich angemerkt werden muss, dass es hier um "freiwilliges" und "erwünschtes" Verprügeln geht. Was das Ganze letztlich aber noch rätselhafter macht.

Ich würde nämlich noch weiter gehen und behaupten, dass jedes Lebewesen - vom Säugetier bis zur Mikrobe, vom Insekt bis hin zum Menschen - normalerweise Schläge und Schmerzen vermeidet und davor zu flüchten versucht. Auch kein Haustier wird jemals freiwillig angekrochen kommen und darum betteln, verhauen zu werden.

Dieser angebliche oder tatsächliche Rauschzustand, vermeintlich durch Ausschüttung von Endorphinen ausgelöst, ist zwar eine unbestreitbare Tatsache, doch es wäre Unsinn zu behaupten, dieser Zustand der Ekstase und des "Fliegens" könne nur durch Schmerzen erreicht werden; da gibt es noch ganz andere und sogar effektivere Methoden.

Mich würde interessieren, warum es denn unbedingt Schmerzen etc. sein müssen.

Was all dieses Demütigen, Erniedrigen, Degradieren und so weiter betrifft, stehe ich persönlich vollends vor einem Rätsel. Mit Liebe hat das nach meiner Vorstellung wenig zu tun. Was ist für diejenigen, die das mögen, daran denn so reizvoll und geil?

(Der Antaghar)
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