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Beziehungsunfähigkeit

Beziehungsunfähigkeit
Hallo liebe Mitbewohner.

Irgendwo hier in den Weiten des Joyclubs gibt es einen Thread über Beziehungsunfähigkeit: Wann ist man beziehungs(un)fähig?

Da wird von einigen Usern behauptet, JEDER mensch wäre beziehungsfähig, wenn er denn nur will ... oder so ähnlich.
Ich behaupte, ich bin beziehungsUNfähig. Das haben schon einige Psychologen verneint, aber ich bleibe dabei.
Denn ich wollte in früheren Jahren schon Beziehungen, hab mir das immer ganz schön vorgestellt und in der Anfangszeit war es auch immer schön. Nur mit der Zeit konnte und wollte und konnte ich mich nicht mehr auf den Partner konzentrieren. Ich wollte einfach nur noch das machen, was mir gefällt und wollte keine Kompromisse mehr eingehen und schon mal gar nicht aus Rücksicht auf den Partner irgendetwas machen, was ich eigentlich gar nicht wollte.
Ich habe inzwischen festgestellt, dass ich am glücklichsten bin, wenn ich alleine lebe und NIEMANDEN mehr fragen muss.

Ich möchte von euch jetzt KEINE Tipps, wie man beziehungsfähig wird, ich möchte auch nicht von euch hören, warum ich so bin.

Ich möchte hier, im kleinen intimen Kreis, eure Meinungen hören und diskutieren, Meinungen von den Einwohnern Bad Weisheits, die dafür bekannt sind, auch mal quer zu denken und über den Tellerrand schauen können.

Glaubt ihr, dass jeder Mensch beziehungsfähig ist ?
Beziehungsmenschen gibt es, genau wie beziehungsunfähige
ich denke es gibt Menschen die erkennen dieses erst später, manche schneller, welche Form richtig und wichtig für das eigene Wohlbefinden ist
nur weil ich eine bestimmte Form bevorzuge, muß diese mein Gegenpart nicht auch haben
es sollte aber wichtig sein
dieses abzuklären und evtl Gemeinsamkeiten zu erörtern, wie und was geht und was nicht geht
Tatjana, auch du bist beziehungsfähig. Keine Frage.

Beziehungsfähigkeit ist eng mit sozialen Gefügen verbunden. Es geht nicht nur um den Partner.

Wärst du beziehungsunfähig, wärst du auch asozial. Unfähig zm sozialen Miteinander. die Partnerschaftliche Beziehung ist nur die "komprimierte Form" dessen.
Dieser andere Thread und ich beziehen sich ausschließlich auf dauerhafte Liebesbeziehungen oder lebenslange Ehen. Nur diese "Beziehungen" meine ich.
Natürlich komme ich mit anderen Leuten klar. Es gibt sogar sehr viele Menschen, die meine Nähe oder das Zusammensein mit mir sehr schätzen. Aber eben nur aus dem Grund, weil sie keine Dauer-Beziehung mit mir führen und nicht mit mir zusammen leben müssen.
******584 Frau
749 Beiträge
Ich will einfach nur noch das machen, was mir gefällt und will keine Kompromisse eingehen und schon mal gar nicht aus Rücksicht auf den Partner irgendetwas machen, was ich eigentlich gar nicht will.

Ich habe inzwischen festgestellt, dass ich am glücklichsten bin, wenn ich alleine lebe und NIEMANDEN mehr fragen muss.

Leicht abgewandeltes Zitat, aber genau so kann ich es eigentlich nur unterschreiben.
*******enig Mann
9.864 Beiträge
interessante Frage...
beziehungsFÄHIG mögen wohl die meisten Menschen sein - beziehungsWILLIG hingegen deutlich weniger.
Moin.. ..

Ich würde vorweg eigentlich "Beziehung" genau definieren wollen...

Was ist eine Beziehung?

Das Zusammenleben zweier Individuen, die aufeinander abgestimmt ihr Leben miteinander verbringen?

Hört sich für mich nach einer Kompromiss Gemeinschaft an?

Da stellt sich zur Befähigung halt nur die Frage, wie hoch ist die jeweilige Kompromissbereitschaft und wieviel beiderseitiges Interesse besteht in der Anpassung? Und natürlich wieviel ist von Nöten, um diese Beziehung funktionieren zu lassen?

In meinen Augen ist diese Frage nicht pauschal zu beantworten. Es hängt einfach von den Individuen ab.

LG Chien
Ich meine genau diese Beziehungen, die man halt landläufig unter Beziehung versteht: Liebesbeziehung, Ehe.

Ich möchte gar nicht wissen, wie so etwas funktionieren kann. Mich interessieren eure Meinungen, ob es BeziehungsUNfähigkeit gibt oder nicht, da immer wieder behauptet wird, JEDER Mensch wäre beziehungsfähig, er müsse nur wollen. Und das verneine ich halt.
Das beantwortet sich doch von selbst *g*

Mich interessieren eure Meinungen, ob es BeziehungsUNfähigkeit gibt oder nicht, da immer wieder behauptet wird, JEDER Mensch wäre beziehungsfähig, er müsse nur wollen. Und das verneine ich halt.

WOLLEN ist das Zauberwort ....
Das ist ja genau das, was ich verneine. Wenn jemand beziehungsunfähig ist, dann kann er wollen wie er will, das wird nix.
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Ich behaupte, ich bin beziehungsUNfähig. Das haben schon einige Psychologen verneint, aber ich bleibe dabei.
Nun- mein Eindruck ist, dass die TE durch ihr liebevolles Wirken und Engagement gerade in BW eben nicht zu den beziehungsunfähigen Humanoiden gehört (kann mich ja auch täuschen).
Ich denke, smartkönig hat das (m.E.) schon sehr schön auf den Punkt gebracht.
Unbenommen bliebt, dass es in der Bandbreite zwischen Soziopathie, Misanthropie und Selbstbezogenheit durchaus Erscheinungsformen von Beziehungsunfähigkeit (theoretisch) möglich sind. Grundsätzlich dürfte das eher die Ausnahme sein.
Beziehungsfähigkeit dürfte bei uns Menschen evolutionäre Notwendigkeit sein -> Gesellschaft.
Beziehungswilligkeit…steht in Wechselbeziehung zur jeweiligen gesellschaftlichen Wirklichkeit.
Die „Fähigkeit“, eine Beziehung im von der TE angedachten Sinne anzustreben, ist im Hinblick auf die Erosion familiärer Strukturen in der Modernen und Postmodernen immer weniger von gesellschaftlicher Konvention abhängig als denn in der Bestimmung des Individuums zu sich selbst und den Potentialen von Gemeinschaft. Dies auch unter dem Aspekt, dass angesichts voller Warenkörbe und der damit verbundenen Sicherung grundlegendster existentieller Bedürfnisse die Notwendigkeit, in Gruppen gemeinschaftlich zu jagen, unbedeutender geworden ist. Die Erübrigung notwendiger Konditionierung.
Zugegeben im Anspruch des Einzelnen zur Gesamtheit zunächst nur ein normativer Anspruch, sich zu einer oder mehreren Personen zu bekennen oder seine Individualität auch daraus zu schöpfen, sich (ggf. aufgezwungener) Gesellschaft oder auch Gemeinschaft zu verweigern. Je me refuse…c´est pourquoi je existe…
Die Gefangenheit in Gesellschaft relativiert sich angesichts des Wegfalls der Leibeigenschaft, der Heiratsmärkte oder reaktionären Diktaten überkommener Moral. Ein Rahmen, welcher nichts über die Potentiale aussagt, ob und in welchem Umfange der Einzelne sich für oder gegen Gemeinschaft entscheiden kann. In der derzeitigen Konstellation steht das Individuum der (zumindest westlichen) Welt im Spagat zwischen einer globalisierten „Weltgesellschaft“ und einer zunehmenden Singularisierung.
WOLLEN ist das Zauberwort ....
*ja*
Der Wille zum Wollen…oder Nichtwollen…
Die Wahlfreiheit von Gemeinschaft ist ein Privileg, jenes erkauft sich indes mit der Last der freien Entscheidung, sich oder sich selbst ggf. zu verweigern oder festzulegen.
Und kann sich auch gelegentlich als Fluch ausprägen…
*******sima Frau
2.530 Beiträge
Ich unterscheide beziehungsfähig und bindungsfähig. Beziehungsfähig ist m. E. jeder Mensch (wir sind von anderen Menschen umgeben und steht zu ihnen in Beziehung, setzt sich, quasi automatisch, in unterschiedlich ausgeprägte Beziehungen zu ihnen, von Gleichgültigkeit bis Ablehnung oder Liebe), der Grad der Bindungsfähigkeit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.

In der Psychologie versteht man unter Bindungsfähigkeit die Fähigkeit zum Eingehen von stabilen Partnerschaftsbindungen, sie wird betrachtet als Teil des sexuellen Skripts.

Das sexuelle Skript wird gesehen als ein individuelles “Drehbuch” für sexuelle Handlungspläne und für die Verarbeitung sexueller Stimuli, die mit Schemata des Geschlechtsrollenverhaltens und der Geschlechtsidentität verknüpft sind; bestimmtes Rollenverhalten oder spezifische Schemata als kognitive Repräsentation sexueller Erfahrungen, Modelle und Einstellungen im Sexualbereich (Sexualität).

Ich verlinke hier mal einen Artikel, der das Thema Bindungsfähigkeit in meinen Augen halbwegs sauber zusammenfasst und verständlich darstellt:

http://symptomat.de/Bindungsf%C3%A4higkeit

Dort wird allerdings (unter Ausschluss bestimmter psychopathologischer Störungen, sowie neurobiologischer Entwicklungsstörungen aus dem Autismus-Spektrum) durchaus die Möglichkeit gesehen, die je individuellen vorhandenen Beeinträchtigungen aktiv zu verändern: "Doch natürlich ist niemand gezwungen, in den beschriebenen Mustern zu verharren. Therapie und Coachings können dabei helfen, die eigene Bindungsfähigkeit zu entdecken, neu zu definieren und die alten Muster hinter sich zu lassen."
Das ist ja genau das, was ich verneine. Wenn jemand beziehungsunfähig ist, dann kann er wollen wie er will, das wird nix.

zum "Wollen" gehört aber mehr als nur zu wollen *zwinker*
klingt salopp, isses aber nicht *zwinker*


Auch hier ist die Frage, ich will aber es kommt keine Beziehung zustande weil ??
Vllt. hat man einfach nicht den richtigen Gegenpol gefunden?

Ich glaube, das jeder Top einen Deckel hat irgendwo. Aber auch hier kann es so sein, dass der Topf ein Leben lang den Deckel nicht findet oder auch andersrum *zwinker*

LG
*******ster Mann
1.980 Beiträge
Können oder wollen - Konsequenz
Bei den Philosophen gibt es gerade nen Fred der sich mit dem freien Willen beschäftigt.
Haben wir den oder sind wir nicht alle von Geburt an durch psychische und physische Einflüsse in unserem Willen geprägt?
Jede Beziehung ist ein Geben und Nehmen.
Ich denke für meine Person daß mein Verhältnis zwischen Beidem sehr ausgeglichen ist. Somit bin ich Beziehungsfähig.
Liegt einerseits in meinem Elternhaus in dem ich normale Freiheiten zur Persönlichkeitsentwicklung genossen habe. Genauso gebe ich es an meine Kinder weiter. Zu wenig oder zu viel Freiheit in der Entwicklung für gebens- oder nehmensorientierten Menschen.
Eine Disbalance kann zur entsprechenden Unfähigkeit führen.
*******_DA:
Wenn jemand beziehungsunfähig ist, dann kann er wollen wie er will, das wird nix.

Wenn es bei dir am Wollen liegt, bist du also beziehungsfähig- obwohl du das im Eingangspost verneinst?

Das versuch mal aufzudröseln.

Willst du nicht und bist im Grunde beziehungsfähig.
ODER (nicht und....)
Willst du schon, aber kannst nicht beziehungsfähig sein.


Ich bin kann nicht, weil ich nicht - das wäre keine gelungende Argumentation. Höchstens der Hauch eines Versuche eine Ausrede für deine fehlende Motivation zu finden.
Nun- mein Eindruck ist, dass die TE durch ihr liebevolles Wirken und Engagement gerade in BW eben nicht zu den beziehungsunfähigen Humanoiden gehört

Danke schön. Aber das schrieb ich ja bereits, ich komme mit Menschen, mit denen ich keine Liebesbeziehung, Ehe oder Lebensgemeinschaft führen muss, sehr gut zurecht.

Ich unterscheide beziehungsfähig und bindungsfähig

Ok, akzeptiere ich. Dann bin ich bindungsunfähig.

Wenn es bei dir am Wollen liegt, bist du also beziehungsfähig- obwohl du das im Eingangspost verneinst?

Da hast du was falsch verstanden.
Es hieß an anderer Stelle, dass man durch Wollen beziehungsfähig werden kann. Die Beziehungsfähigkeit also eine Sache des Willens ist.
Und genau das verneine ich. Nur weil ich vielleicht eine Beziehung WILL, werde ich noch lange nicht beziehungsfähig.
Ich habe ja früher immer gewollt und konnte auch Beziehungen eingehen. Sehr viele sogar, 2 Ehen resultieren daraus. Aber diese Beziehungen waren nur am Anfang schön und befriedigend. Je länger die Beziehung oder Ehe dauerte, umso schwieriger wurde es für mich, sie aufrecht zu erhalten.
In jungen Jahren waren da natürlich immer die anderen Schuld, bis ich merkte, dass ich derjenige bin, der sich langsam auf der Verbindung löst.
Meine jetzige Ehefrau und ich leben seit drei Jahren getrennt, blieben aber gute Freunde. Wir treffen uns regelmäßig, unternehmen auch Dinge zusammen. Aber nur als gute Freunde, bzw. Freundinnen. Keine Liebe mehr, keine Zärtlichkeiten, kein Sex. Und so läuft unsere Ehe perfekt. Wir haben nicht vor, uns scheiden zu lassen. Das hat auch nichts mit einer offenen Ehe oder Beziehung zu tun, wir haben nämlich keine Liebesbeziehung mehr, sondern uns verbindet nur eine ganz normale Kumpel-Freundschaft.
Mit Liebe kann ich einfach nicht umgehen und es hat auch keinen Sinn, es immer wieder probieren zu wollen.
Und es belastet mich noch nicht einmal, denn ich spüre ja, dass ich alleine am glücklichsten bin.
Freiheit !
*******_DA:
Mit Liebe kann ich einfach nicht umgehen und es hat auch keinen Sinn, es immer wieder probieren zu wollen.

Warum beschäftigt dich dann deine Beziehungsunfähigkeit?
Es ist mit dem wollen ja so eine Sache. Ich glaube, das der Willen entscheidend ist. Aber damit meine ich den Willen an ganz bestimmten Punkten eine Veränderung zu vollziehen. Da wo man seine Komfortzone verlassen muss.......
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
"Die Liebe ist eine Reise in ein gänzlich neues Leben" (Ernst Bloch)
Tantum ergo: Die Summe des Willens und Wollens des alten Lebens mag zuweilen ersparen, sein Gepäck für neue Reisen zu schnüren...(?)
Freiheit in diesem Sinne gestaltet auch die Empfindung des Angekommen seins
*******ster Mann
1.980 Beiträge
****NUM:
Warum beschäftigt dich dann deine Beziehungsunfähigkeit?
Tut sie ja nicht.
Es ist ja nur die Frage "Ist jeder Beziehungsfähig - wie sieht es Bad Weisheit"
*offtopic*
Danke, beasty!

Meine Beziehungsunfähigkeit beschäftigt mich nicht mehr sehr, ich finde es gut wie es ist.
Mich beschäftigt tatsächlich die Frage, warum viele Menschen glauben, dass jeder Mensch im Prinzip beziehungsfähig ist.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Mich beschäftigt tatsächlich die Frage, warum viele Menschen glauben, dass jeder Mensch im Prinzip beziehungsfähig ist.

Vielleicht liegt das ja nur daran, dass die allermeisten Menschen sich ein Leben ohne eine feste Beziehung kaum vorstellen können und sich von Herzen wünschen, eine Beziehung zu finden und führen zu können. Da kann man sich vermutlich nicht vorstellen, dass jemand das vielleicht gar nicht will und ein Leben ohne Beziehung bevorzugt.

Würde man dann auch noch annehmen, dass gar nicht alle Menschen beziehungs- bzw. bindungsfähig sind, würden ja die eigenen Sehnsüchte zurechtgestutzt - und das will man nicht. Also nimmt man lieber als gegeben an, dass im Grunde jeder beziehungs- und bindungsfähig ist.

Ist aber nur eine Vermutung von mir ...

(Der Antaghar)
Mit der Vermutung liegst du meiner Meinung nach goldrichtig!
Beziehungsfähigkeit beweise ich durch meine Bereitschaft meine Komfortzone zu verlassen, wenn es die Beziehung erfordert. Beziehungsfähig ist es die Beziehung achtsam zu gestalten - und nicht die "friss oder stirb"/"So oder gar nicht"-Methode.
Siehst du, ich möchte meine Komfortzone halt nicht verlassen. Und ich möchte keine Beziehung gestalten, sondern mein Leben.
Siehst du: Willst nicht- nicht: kannst nicht.
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