unsere Freiheit wird durch ganz andere Umstände bedroht,
wenn mir diese Feststellung hier noch erlaubt sei. Wir sind nämlich aktuell damit beschäftigt, sie abzuschaffen. Und zwar ganz von selbst, für uns selbst, weil hey: fehlt ja nix, wennse wech iss...
Ich kann mich nur wundern, wenn man so rumfragt, vor was die Leute am meisten Angst haben. Während wir Kinder der 1950er und 60er Jahre uns wenigstens noch zu Recht vor dem Ausbruch eines 3. Weltkrieges fürchten durften, ist das Schlimmste, was die heutige Generation Doof fürchten muss, dass sie mal keinen Händi-Empfang hat, oder dass das monatliche Datenvolumen aufgebraucht ist. Und wenn man sich schon davor nicht fürchtet, dann redet man sich eben wenigstens ein, dass uns die Horden von Ausländern, die uns im Rahmen der Flüchtlingswelle seit 2015 besuchen, alle Haare vom Kopf fressen und uns unser schönes Land ruinieren werden. Außerdem unsere Frauen vergewaltigen und die Sozialsysteme leerplündern. Jawollja.
Ich möchte in dem Zusammenhang zu Protokoll geben, dass mich viele der Reden von AfD Abgeordneten, vor allem die heute auszugsweise vom DLF zitierte, inzwischen total annerven. Nicht wegen ihrer provokanten Wortwahl, sondern wegen ihrer bestürzenden Blödheit. Ich will mir einfach nicht vorstellen müssen, dass der Steuerzahler Tausende von Euros pro Nase jeden Monat zum Fenster rausschmeißt, um diese verblödete Brut zu alimentieren. Und dass diese Möchtegerns sich mit ihren leeren Sprechblasen tatsächlich zu ungeahnter Größe aufplustern.
Am meisten leid tun mir jedoch deren Wähler: angetreten zum Protest und beseelt vom Willen, einer anderen Kraft Geltung zu verschaffen, müssen sie früher oder später ernüchtert feststellen, dass die sogenannte Alternative, die sie gewählt haben, keine Alternative, sondern einfach nur der Bodensatz aus maximaler Blödheit und Dreistigkeit ist und tatsächliche Taten von diesem Verein nicht zu erwarten sind.
Sowas ist in meinen Augen Verschwendung von Wählerpotential.
Die reaktionären Bestrebungen, welche beastmaster als aktuelle Bedrohung ausmacht, sind in Deutschland aus meiner Sicht hauptsächlich aus Personalgründen nicht erkennbar: die aktuelle Truppe, welche den rechten Rand Deutschlands ausmacht, ist dafür einfach zu schnarchnasig. Gefährlicher würde es allenfalls, wenn AfD & Co. junge, schicke und attraktive Gesichter zu bieten hätten, dann könnte ich mir in der Tat vorstellen, dass deren Prozentzahlen weiter nach oben schießen werden.
Nachdem dieses gesagt ist, zurück zu Tatis Räuberpistole, die er mir persönlich übel nimmt, und die vielleicht nicht der richtige Begriff ist für das, was ich eigentlich gemeint habe: nämlich eine zutiefst subjektive, persönliche Sicht von Tati auf den 2.6.67: da bin ich nach wie vor der Meinung, dass man die Dinge so nicht zusammenfassen kann. Der deutsche Staat mag für vieles die Verantwortung tragen, die meisten Staaten tragen Verantwortung für alles mögliche, die Absenz dieses Umstandes nennt sich u.a. "laissez faire Politik", aber ich bin schon der Meinung, dass die RAF die von ihr begangen Morde selbst zu verantworten hat und nicht andere Leute oder Institutionen in diese Verantwortung hinein ziehen kann.
Und dass die Frage, ob eine Ermordung von Adolf Hitler Segen oder Verbrechen wäre und ob die Ermordung von Osama bin Laden als Tyrannenmord durchgeht und damit akzeptabel wäre, wurde schon vorhin an den Club der Philosophen verwiesen. Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, dass jede Tötung ein Verbrechen ist, weshalb die Todesstrafe niemals legal sein kann. Aber damit kommen wir wie gesagt weit in die philosophische Ecke hinein und danach war hier glaube ich nicht gefragt.