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Halloween

Halloween
Angeblich ein Import aus den USA, in seinen Wurzeln aber eine altkeltische Tradition, die zumindest in Irland bis in die Neuzeit überlebt hat und mit Hungerflüchtlingen über den Atlantik ausgewandert ist - also eher ein Re-Import?

Eine lautsprachliche Verstümmelung von "All hallows Eve" - sinngemäß "vor dem Abend der Heiligen", also dem katholischen "Allerheiligenfest", das aus dem keltischen Samhain übernommen wurde, dem Ahnenfest, dem Übergang in die dunkle Zeit und im Jahreskreis Beltaine (hierzulande Freinacht, 31. April auf 1. Mai) gegenüberliegend - ein uraltes Fest also, das seine Wurzeln in frühen Vorkulturen haben muss.

Und in diesen (üblichweise) trüben, nebeligen und kühlen Tagen, wenn die Restsonne nur noch spärliche Wärme auf die Erde schickt, haben die Völker der Vorzeit ihrer Vorfahren und der Toten gedacht, die Grenze zur Anderwelt war so dünn, wie sie nur noch einmal auf der anderen Seite des Jahreskreises ist, und so können in dieser Nacht, der Nacht vor Allerheilgen, die Geister der Ahnen leicht auf diese Seite, in die Hierwelt der Lebenden, wechseln.

Man muss verstehen: Die eigenen Ahnen sollten geehrt werden, daher wollte man sie begrüßen, aber im Haus konnte man sie auch nicht gebrauchen. So haben die Menschen früher ihre Häuser verschlossen und ein Ahnenmahl im Hof, aber außerhalb des Hauses errichtet, voller Angst, dass dort draußen zu bestimmter Stunde die Geister ihrer Vorfahren Hof hielten und sich an den bereitgestellten Gaben labten.

Schnell hatte fahrendes Volk, Bettler und heimatlose Wanderer herausgefunden, dass man in jener Nacht wahre Festmahle vorfinden konnte und die Ansässigen waren leicht an ihre Mauern zu binden, indem man ihre Furcht vor Geistern durch entsprechende Verkleidung und Geräusche bestärkte - so soll es zu dem heutigen Brauchtum "Süßes oder Saures" gekommen sein: Essen, Gelage, Süßigkeiten gegen die Verschonung von der Heimsuchung.

Im 19. Jahrhundert wanderten viele Iren in die USA aus und nahmen die Traditionen, die sich um das Halloween-Fest etabliert hatten, mit. Dort entwickelte sich eine Art Festtags-Industrie (wie auch um den nordgermanischen Julgeist, der etwa von Coca-Cola zum "Santa Claus" hochzelebriert wurde), die Anfang der 1980er begann, nach Europa reimportiert zu werden.

Heute ist der Kontinent und die britannische Insel nahezu "zurück-keltisiert", dank der konservierenden Auswanderer in die neue Welt.

Wie feiert und verbringt ihr Halloween? Welche Bezüge zum Ursprung sind euch noch bewusst? Ist euch das heidnische Erbe in diesem Zeitenwechsel bewusst oder begeht ihr das Ahnenfest in einer eher christlichen Tradition?

Ich freue mich auf möglichst viele Beiträge *g*
*******enig Mann
9.864 Beiträge
ich werde das Fest
wohl auf der Autobahn begehen, da ich am 31.10. Heimfahrt habe und nicht rechtzeitig zuhause sein werde. Frühere 31.10. habe ich zuhause vor dem Fernseher sitzend verbracht und für die Kinder des Dorfes Süßigkeiten bereit gehalten. Die Bedeutung ist mir völlig wumpe, ob heidnisch-keltisch, ob christlich oder was auch immer. Ich persönlich finde es lustig, dass viele Frauen an diesem Abend sich etwas gewagter schminken und mal ein wenig aus sich raus gehen, aber das war es dann auch schon, was mir zu Halloween einfällt. Für mich ist wichtiger, dass der folgende 1.11. ein Feiertag ist und ich ein langes WE habe...;)
Da in meiner Kindheit Halloween bei uns nicht bekannt war, habe ich mich später auch nicht dran gewöhnen können.
Wenn ich dran denke, dass Halloween ist, dann habe ich genügend Süßigkeiten zuhause, im Fall, dass die Nachbarskinder klingeln.
Ansonsten ist das für mich ein Tag wie jeder andere auch.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Ich gehe in die Kirche und feiere Reformation *g* .
Reformation
An Allerheiligen?
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Allerheiligen ist erst am 01.11. Am Vorabend gedenkt die Evangelische Kirche des Thesenanschlags in Wittenberg vom 31.10.1517, und da mach ich mit
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Ich habe vor 25 Jahren mal Saures gekriegt. Es war unser erstes Jahr hier im Ort, und ich kannte diese Tradition damals nicht und ich machte ahnungslos die Tür auf und stand einer Horde verkleideter fremder Kinder gegenüber, hatte keine Ahnung, was die von mir wollten und wollte gerade wieder zumachen, als auch schon ein Ei an mir vorbei segelte und im Hausflur zerschellte. Mein Mann kam gerade die Treppe runter, schon im Talar für den Reformationsgottesdienst, das Töchterlein, damals knapp zwei, fing an zu heulen, und ich kapierte immer noch nicht, was da passierte. Später war ich immer gut vorbereitet und als meine Kinder etwas größer waren, war Halloween eines der wichtigsten Feste.
*******ata Frau
27.970 Beiträge
Wie feiert und verbringt ihr Halloween?
Welche Bezüge zum Ursprung sind euch noch bewusst?
Ist euch das heidnische Erbe in diesem Zeitenwechsel bewusst
oder begeht ihr das Ahnenfest in einer eher christlichen Tradition?

auch wenn bald 2 Jahre Pause war,
ich versuch es einfach mal mit einem Entsperren des Themas *liebguck*
*******irl Frau
488 Beiträge
Früher (so in den 90ern) habe ich Samhain gefeiert als Beginnn der Dunkelzeit.
Ehrlich gesagt: ich mochte die düstere Jahreszeit nie und deswegen hab ich sie dann ganz besonders begrüszt und willkommen geheiszen. Um quasie mein Verhältnis zu ihr zu ändern.
Das hat auch ganz gut geklappt - es war dann lange Jahre auch meine kreativste Zeit des Jahres, wo ich die über Sommer in der Seele konservierten Eindrücke und Farben wieder herausgelassen und künstlerisch verarbeitet habe.

Den Tag hab ich begangen mit einem Spaziergang auf einen Berg und einem winzigen Feuerchen in einer Schale, wo ich alles, was mich belastete, an kleine Hölzchen gebunden in Rauch habe aufgehen lassen - auch das hat damals gut funktioniert.
Daheim hatte ich dann immer 13 Kerzen (für die Mondmonate) und hab mir ein Tarot gelegt, so eher als Meditiation (mache ich sonst nie). Das war eine kleine Tradition bei mir, als ich noch höher rauf, den Bergen näher wohnte...
Dann zog ich hier runter in das alte Haus und hatte plötzlich Lehmchaos und ganz andre Sorgen. Ich erinnere mich, es hier noch einmal gefeiert zu haben und die Karten ergaben dann solch horribles Bild...dasz ich sie nie wieder angerührt habe! - - -
Überhaupt ist dann ganz vieles im Alltag untergegegangen erstmal und einen Bruch im Schaffen gab es auch (heut quasie garnix mehr in der Richtung) und mit zunehmendem Alter und immer mehr Einschränkungen (Seh-und Gehbehinderung, fehlende Mobilität) wird der Alltag zum einzigen Lebensinhalt. Denn seine Bewältigung friszt alle Reserven.
Da ist vieles verloren gegangen die letzten 2 Jahrzehnte über.
Man selbst ändert sich und die Natur, das direkte Umfeld, tut es auch und so gehn Traditionen mehr und mehr verloren (erst letzten Winter unsre schöne Julfest-Tradition, weil es den "Wichtelwald" nun nicht mehr gibt ) und irgendwann hat man diese Anbindung dann ganz und gar verloren...

Heut stelle ich paar Grablichte auf die Treppe und einen Teller mit Süszigkeiten für jene, die es anders feiern als ich.
Und das wars dann auch schon.

Paar persönliche Gedanken, was mir grad so in den Kopf kam dazu... und ein uraltes Bildchen von mir mit den Kerzen fand ich auch noch (eingescanntes Analogfoto)
Just my 5cent *zwinker*
*******sima Frau
2.530 Beiträge
Ich halte es da mit @*****011 und feiere das Reformationsfest.

Als ich in USA lebte, kam ich mit den dortigen Halloween-Bräuchen in Berührung. Warm geworden bin ich damit nicht, wohl auch ganz wesentlich aus ästhetischen Gründen - die kommerzialisierte Grusel- und Gothic-Ästhetik ist so ganz und gar nicht meines, ich kann ihr einfach nichts abgewinnen, genauso wenig wie den im Eingangsbeitrag beschriebenen altkeltischen Bezügen. Ich nehme beides zur Kenntnis, habe aber nicht das Bedürfnis, das Datum zum Anlass für spezielle Feiern oder Kostümparties zu nehmen. Das Feld überlasse ich gerne Anderen.
*******eben Mann
534 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe mit Halloween kein Problem, da ich die Gothic-Ästhetik sehr mag. Mein hauptsächlicher Bezugspunkt ist allerdings Allerheiligen und Allerseelen. Der Anknüpfungspunkt an Samhain ist, dass damals die Vorstellung bestand, dass um dieses Fest herum die unsichtbare Welt offensteht und damit auch der Zugang zu den Gestorbenen. Der Zusammenhang mit Allerheiligen/Allerseelen ist hier deutlich. Insofern kann ich nicht Allerheiligen/Allerseelen und Halloween gegeneinander ausspielen. Dass Halloween heute so dekadent gefeiert wird, hat es mit Weihnachten gemeinsam.
Das Reformationsfest begehe ich auch ... aber es ist für mich eher ein Gedenktag. Es markiert leider auch eine Spaltung und gedenkt eher eines theologischen und kirchenpolitischen Ereignisses, das für mich nicht an Allerheiligen/Allerseelen/Samhain heranreicht ... und es markiert auch eine gewissen Wende der Religiösität von der Transzendenz zur Weltimmanenz, wie sie das heutige Christentum beider Konfessionen in den letzten Jahrhunderten vollzogen hat.
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