Worin liegen eurer Meinung nach die Vorteile in einem Erotikforum und hier konkret in der Nische BW, über tiefer gehende Fragen des Lebens nachzudenken, zu philosophieren?
Worin liegt eurer Meinung nach die Verbindung zwischen Erotik und Philosophie?
Ist BW gar das „Land“ der Denker?
Wo liegt für euch der Vorteil, sich mit vielleicht „schweren“ Gedanken zu belasten?
Und warum sollte man sich nicht so sehr dem „Leichten“, den „Zerstreuungsthemen“ hingeben?
Zum philosophieren bedarf Personen mit einer ausgeprägten Bereitschaft sich gedanklich einem Thema hinzugeben, kann man diese Menschen hier treffen?
Hach, was für anregende Fragen - vielen Dank dafür! Ich habe den Thread eben erst entdeckt.
OK, dann mal der Reihe nach:
Worin liegen eurer Meinung nach die Vorteile in einem Erotikforum und hier konkret in der Nische BW, über tiefer gehende Fragen des Lebens nachzudenken, zu philosophieren?
Einen Vorteil sehe ich in der Vielfalt und Unterschiedlichkeit derer, die sich an einem solchen Thread beteiligen mögen, insofern diese breiter ist als in einer Teilnehmerrunde im nicht-virtuellen Kreis. Das erhöht m.E. die Wahrscheinlichkeit, sich nicht aussschließlich und immer wieder mehr oder wenig spiralförmig im "Sumpf" eines eingeschworenen kleinen und einander auch im Denkstil bereits sehr vertrauten Kreises der immer gleichen Personen festzufahren. Vorausgesetzt, man hat grundsätzlich Freude daran, sich auf unterschiedliche Gedankenexperimente einzulassen. Und alle Teilnehmenden sind in der Lage, sich differenziert, wohlwollend und angemessen auszudrücken, und nicht in erster Linie daran interessiert, ihre eigene Auffassung als allgemeinverbindlich "durchzusetzen".
Worin liegt eurer Meinung nach die Verbindung zwischen Erotik und Philosophie?
"Erotik" ist in meinen Augen ein Begriff, der individuell sehr unterschiedlich verstanden und inhaltlich ausgefüllt wird. Wie das im einzelnen aussieht, ist jeweils vom individuellen Weltbild und der eigenen Haltung abhängig. Diese lassen sich vielfach ganz oder teilweise unterschiedlichen philosophischen Denkschulen zuordnen.
Ist BW gar das „Land“ der Denker?
Das habe ich bisher subjektiv nicht explizit so wahrgenommen. Es könnte sich unter Umständen jedoch vielleicht zu
einem unter mehreren anderen ebenfalls bestehenden Gruppenforen innerhalb des JC dementsprechend hin entwickeln, falls genügend UserInnen Lust haben, dieses Experiment auch längerfristig mit Leben zu erfüllen. Und das in einer grundsätzlich konstruktiven Art und Weise, ohne permanente abwertende Seitenhiebe und Stänkereien gegenüber Personen und Positionen, die einem selbst nicht so liegen mögen. Dazu gehört für mich auch die Toleranz, Entgegnungen auf einzelne Beiträge auch mal erst einige Zeit reifen lassen zu dürfen, anstatt ausschließlich spontan Erwiderungen raushauen müssen zu meinen, die dann dafür wenig Inhalt aber um so mehr emotionale Intoleranz dokumentieren und dadurch eventuell "Nebenkriegsschauplätze" eröffnen, die nach meiner Erfahrung der Weiterentwicklung des gemeinsamen Themas nicht unbedingt förderlich sind.
Wo liegt für euch der Vorteil, sich mit vielleicht „schweren“ Gedanken zu belasten?
Die Frage stellt sich mir so nicht, weil ich das einfach gerne tue, und zwar nicht unter dem Vorteils-/Nachteils-Aspekt. Als Belastung empfinde ich das nicht, solange alle Teilnehmenden einen Beitragsstil wahren, der nicht
ad personam sondern
ad argumentum diskutiert. Das schließt humorvolle Formulierungen, Aphorismen und Bonmots übrigens keineswegs aus! Finde ich.
Und warum sollte man sich nicht so sehr dem „Leichten“, den „Zerstreuungsthemen“ hingeben?
Ich finde nicht, dass beides, d.h. diese Frage und die ihr vorangestellte, einander ausschließt oder zueinander im Widerspruch steht. Ganz im Gegenteil - ist es nicht gerade die Kunst, "schwere", i.S. von "tiefer schürfende", Gedanken so zu formulieren, dass sie mit Leichtigkeit aufgenommen werden können und somit "anschlußfähig" auch für diejenigen werden, die eine gewisse veröffentlichte Auffassung oder vertretene Position nicht teilen? Das würde ich persönlich nämlich dann als hoch willkommene Zerstreuung der ziemlich anspruchsvollen Art bezeichnen und bestimmt sehr genießen.
Zum philosophieren bedarf (es) Personen mit einer ausgeprägten Bereitschaft sich gedanklich einem Thema hinzugeben, kann man diese Menschen hier treffen?
Aber ja, grundsätzlich durchaus jedenfalls! Das ist ja für mich immer wieder das Spannende am JoyClub: Die breite Vielfalt und Unterschiedlichkeit für mich interessanter GesprächspartnerInnen, die ich persönlich so bisher in keiner anderen Internet-Plattform vorgefunden habe.