Eine Spende ist eine freiwillige, unentgeltliche Gabe für einen wohltätigen Zweck in Form von Geld, Sach- oder Dienstleistungen.
Fällt nur ein Aspekt weg, handelt es sich nicht mehr um eine Spende: Ohne den Aspekt des Unentgeltlichen handelt es sich um einen Verkauf, ohne die Freiwilligkeit handelt es sich um eine Abgabe oder Steuer, ohne den wohltätigen Zweck, handelt es sich um Eigennutz.
Da unzweifelhaft mindestens die Freiwilligkeit nicht gegeben ist, kann es sich folglich nicht um eine Spende handeln. Da der Staat sich das Recht herausnehmen will über unseren Körper zu verfügen, handelt er da nicht wie ein Gutsherr über seine Untergeben befehligt? Ist das eine neue Form der Leibeigenschaft?
Auch den Aspekt des wohltätigen Zweck kann man ebenfalls in Frage stellen, gerade wenn man der Frage nachgeht wem es nutzt? Sicher dem Empfänger, aber was ist mit den anderen Beteiligten, dem medizinischen Apparat? Eine Nieren-Transplantation kostet ca. 60.000€ andere Transplantationen auch über 100.000€. Spendenbereitschaft an dieser Stelle – Fehlanzeige!
Ist es akzeptabel, dass dem Spender in der Regel nicht einmal eine Narkose bei der Entnahme zu Teil wird – aus Kostengründen. Es wird ja behauptet der Sterbende sei schließlich Hirntod und würde nichts mehr spüren können. Dem wird allerdings von verschiedenen Seiten deutlich widersprochen! Detail will hier mal aussparen.
Zudem ist der „Hirntod“ ein durchaus umstrittenes Konstrukt, dem von verschieden Seiten widersprochen wird. Wie genau man Leben und Tod auch definieren mag, auch ein hirntoter Mensch ist ein (noch) lebender Mensch! Das Wort „hirntot“ ist nichts anderes als ein Euphemismus! Lebende Menschen können dürfen hierdurch wie tote Menschen behandelt werden – gesetzlich legitimiert!
„Hirntod“ ist die Geschäftsgrundlage der Transplantationsmedizin, da wundert es wenig, das die Kritik an diesem Konstrukt weitgehend ignoriert wird.
Um etwas spenden zu können bedarf es eines Subjekts, welches ein Bewusstsein hat, denken, erkennen und handeln kann. Zum Zeitpunkt des „Spendens“ ist dies, jedenfalls geht der Gesetzgeber davon aus, nicht mehr der Fall und eine ggf. abweichende Meinung kann dieser Mensch nicht mehr äußern.
Offensichtlich soll mit einer Widerspruchslösung menschliche Eigenschaften ausgenutzt werden - Verdrängung des eigen Todes und Ausnutzung der eigenen Bequemlichkeit.
Wenn es dem Gesetzgeber tatsächlich darum ginge Leben zu retten, warum dann auf diese ethisch hoch problematische und darüber hinaus sehr teure Art, wenn mit viel weniger Geld viel mehr Leben gerettet werden könnte?
Wie muss ein Gesetzgeber „ticken“, dass er eine Pflicht zur Spende per Gesetz verfügen will, gegen alle Bedenken hinweg? Selbst mit demokratisch erzielten Mehrheiten lässt sich m.E. nicht legitimieren, dass der einzelne Bürger „ausgeweidet“ werden, auch wenn man (noch) widersprechen kann. Was aber der Widerspruch aus welchen gründen auch immer gerade nicht verfügbar ist, aber schnell gehandelt werden muss? Wer würde solch ein Versehen überprüfen können oder wollen? Würde man überhaupt davon Kenntnis erlangen? Zu recht echauffiert man sich über Länder wie China wo Hingerichtete, angeblich freiwillig, zu „Organspendern“ werden. In diese Richtung wollen wir doch hoffentlich nicht gehen?
Sind sterbende Menschen für den Gesetzgeber „Ersatzteillager“, die nach Belieben und Bedarf „ausgeschlachtet“ werden dürfen? Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, das die Initiative von Politikern der christlichen Partei ausgeht (da die Sozialdemokraten mitlaufen ist mir nicht entgangen). Ist Gottes Schöpfung, wenn sie im Sterben liegt, nicht mehr „heilig“? Ist ein zu Ende gehendes Leben weniger würdig gesetzlichen Schutz zu erhalten als ein werdendes Leben?
Das das Leben endlich und der Tod eines jeden unausweichlich ist, ist in unserer Gesellschaft eine gern verdrängte Tatsache. Für die Medizin ist der Tod oft das Versagen des eigenen Könnens.
Nach welchen Regeln sollen die „Spenden“ verteilt werden? Sollen jüngere vor älteren gehen, sollen um ihre Gesundheit bedachte eher ein Organ erhalten als arglose, sollen zahlungskräftige vor ärmeren „bedient“ werden. Egal welche Regeln man aufstellt, es wird Ungerechtigkeiten geben, Ungerechtigkeiten, die über Leben und Tod entscheiden.
Und ist nicht gerade erst vor ein paar Jahren die Bereitschaft zur Spende deswegen eingebrochen, weil eben die Regeln die man sich gegeben hat nicht eingehalten wurden? Wird dies ein „Ausrutscher“ sein oder wird es sich wiederholen können?
Selbst wenn jemand ein „Spenderorgan“ erhalten hat, ist er keineswegs wieder gesund, er muss lebenslang Medikamente einnehmen die sein eigenes Immunsystem unterdrücken, damit der Körper das fremde Organ nicht abstößt – die Nebenwirkungen sind nennswert. Mögliche psychische Probleme sind keineswegs so selten, dass sie völlig ignoriert werden könnten, denn schließlich kann man selbst nur weiterleben, weil ein anderer Mensch „für“ einen gestorben ist.