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4-Tage-Woche

**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Themenersteller 
4-Tage-Woche
Eigentlich wollte ich heute gar keinen Text schreiben, aber beim Nachrichtenlesen hat es mich dann doch getriggert. Ich bin fasziniert von dieser Idee und, genaugenommen, ist sie auch nicht neu.

Wovon rede ich? Von der 4-Tage-Woche, diesmal von der Partei Die Linke ins Gespräch gebracht und, Sommerloch sei Dank, ist überall davon die Rede.

Die Idee dahinter ist: Wir arbeiten nur noch an vier Tagen in der Woche, es gibt mehr Arbeitsplätze, wir alle arbeiten weniger, wir haben zwar weniger Geld, aber mehr Zeit für die wichtigen Dinge: für Familie, aber auch fürs Ehrenamt, für Vereine, wir entschleunigen, und vielleicht ist das auch für alle gesünder.

Und ich muss sagen: Diese Grundüberlegung geh ich erstmal grundsätzlich mit. Uns alles täte es gut, wenn wir mehr Zeit haben, und ich denke, Corona hat gezeigt, dass Entschleunigung auch was Gutes hat.

Reden wir über Probleme. Frage eins ist: Können wir uns das leisten? Wenn wir alle einen Tag weniger arbeiten, heißt das: Wir alle verdienen 20 % weniger. Einmal auf den Lohnzettel geschaut: Kann man sich das persönlich leisten, ja oder nein?

Und wenn man sich das nicht leisten kann, wie regeln wir das? Aufstocken?

Ich seh auch noch ein anderes Problem, das wir schon länger haben, nämlich den Fachkräftemangel. Es gibt bestimmt eine Menge Berufe, in denen würde es ganz schnell zu mehr Arbeitsplätzen führen, es gäbe interessante Arbeitszeitmodelle. Nur: Wie sieht das bei den Berufsgruppen aus, wo wir sowieso schon zu wenig haben?

Fragen über Fragen. Mein Fazit: ein spannendes Thema, das aber auch jede Menge Fragen aufwirft.

Wie seht ihr das?
Mir fällt spontan dazu ein:
Nichts ist unmöglich.

Ich kann mich noch erinnern, dass
im Mechanikerbetrieb meines Vaters
10 Stunden pro Tag an 6 Tagen die
Woche gearbeitet wurde.

Verdammt lang her...
**st
Prinzipiell finde ich die Idee nicht schlecht. Zumindest von der Theorie her.
Da aber für einen Großteil der Menschen die Freizeit aus Geldausgeben besteht, würde mehr Freizeit mehr Geldausgeben bedeuten, bei weniger Lohn.
Viele Menschen (ich sehe das in meiner Familie und auch im sonstigen Umfeld) leben jetzt schon am Rand oder über ihre finanziellen Verhältnisse (Auto, Urlaub, Haus etc.), da wäre so mancher bald völlig pleite.
Ein ganz großer Teil der Menschen in unserer verwöhnten Wohlstandsgesellschaft, können und wollen auf nichts verzichten.
Außerdem sollen die mal schön Tatis Rente verdienen! *zwinker*
Sehr guter Betrag.
*danke*
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Schönes Thema *hutab*!
Die quantitative Verkürzung der Arbeitszeit dürfte sicherlich kein Wolkenkuckucksheim als denn eher realistische Fügung in die Notwendigkeiten des gerade stattfindenden Strukturwandels in der digitalen Gesellschaft darstellen. J.M. Keynes prophezeite bereits in den 1930´er Jahren, dass sich in den nachfolgenden hundert Jahren die Wochenarbeitszeit von Arbeitnehmern auf Grund der Effektuierung der postindustriellen Gesellschaft auf zehn Stunden verkürzen würde (halt Pustekuchen, wenn man/frau die aktuellen Bedingungen reflektiert). Kein Novum also. Allerdings angesichts der Rationalisierungswellen, die gerade seit März diesen Jahres durch den hiesigen Arbeitsmarkt ziehen, vielleicht denknotwendig.
Dazu ein paar Reflektionen:
Wir arbeiten nur noch an vier Tagen in der Woche, es gibt mehr Arbeitsplätze,
So rein volkswirtschaftlich eher fragwürdig- dürfte die alleinige Verkürzung der spezifischen Wochenarbeitszeit kaum zum Automatismus neu geschaffener Arbeitsplätze führen. Und man/frau sollte sich da m.E. keine Illusionen machen: Solange die linearen Wertschöpfungsketten des neoliberalen Arbeitsmarktes vorherrschen, dürfte eine solche quantitative Arbeitszeitverkürzung eher dazu führen, dass sich die qualitativen Anforderungen auf jedem Arbeitsplatz (und damit einhergehend höhere Stressbelastung) erhöhen. Zudem dürfte äußerst fraglich sein, ob sich Freiberufler,Kleinselbständige, Künstler und Handwerksbetriebe (sprich: Dienstleister) ein solches Arbeitszeitmodell überhaupt leisten (und umsetzen) können. Ist wohl eher etwas für Beamte und öffentlich Bedienstete (und vielleicht noch für die wenigen Arbeiter, deren Stellen noch nicht automatisiert oder in Billiglohnländer "ausgelagert" wurden).
wir alle arbeiten weniger, wir haben zwar weniger Geld,
Eben- und dürfte (sofern kein volkswirtschaftlicher Systemwechsel von linearen zu horizontalen Wertschöpfungsketten stattfindet) zu einer Aufblähung des Niedriglohnsektors führen. -> Wenn die Kohle des Hauptjobs halt nicht reicht, dann muss man -bei den aktuellen Bedingungen- halt eben am Wochenende kellnern, Kugelschreiber in Heimarbeit zusammenschrauben etc. Und damit dann automatisch in Konkurrenz mit denen treten, die bisher über diese Jobs (wohl oder übel) ihr Einkommen aufbessern mussten...
Indes: Für einen solchen Vorstoß spricht allein die Tatsache, dass infolge der "Digitalisierung" bis 2050 nahezu jeder zweite derzeit bekannte Job wegfallen dürfte. Es lohnt sich dahingehend Gedanken zu machen, wie man zukünftig Arbeit "verteilt"...
*******enig Mann
10.162 Beiträge
hmmm, wer 4 Tage die Woche arbeiten möchte, soll das gerne tun. Wer lieber 6 Tage reinhaut, soll das auch tun. Wer mir allerdings erklären möchte, dass bei der Einführung der 4 Tage-Woche automatisch 20% mehr Arbeitsplätze entstehen würde, den zeige ich an wegen Beleidigung meiner Intellänz. Eigentlich würde ich ihm oder ihr lieber den nackten Arsch versohlen und mir von den Schmerzensschreien eine Schallplatte machen, die ich mir dann zum Einschlafen anhöre. Täte mir jedenfalls besser.
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Also...-der (mehr oder weniger versteckte) Sadist in mir *rotwerd* würde eine solche Schallplatte glatt mitbestellen (so für festliche Anlässe oder als lautstarke musikalische Untermalung der TV-Bildberichterstattung zum nächsten Anti-Corona-Hype...). Bitte vormerken, wenn´s geht! Liegt denn schon ein Demotape vor? *smile*
*******enig Mann
10.162 Beiträge
Diese Platte ist wahrlich heiß begehrt! Leider kann ich dir mit einem vorab Release nicht dienlich sein...;)
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