Die Kartoffel und ihre Bezeichnungen in den Mundarten | proplanta.de
Trotz ihrer jungen Geschichte ist im deutschen Sprachgebiet für die Kartoffel eine reiche Synonymik vorhanden. Als Grundwort dient in der Regel eine bekannte Frucht, die im Bestimmungswort eine Spezifizierung erfährt, und zwar durch die auffallendste Eigenart der Kartoffel, nämlich die, unter der Erde zu wachsen.
Als Grundwörter dienen: Birne, Kastanie, Apfel, Beere. Daraus entstanden sind die Bezeichnungen wie Erdbirne, Erdkästen, Erdapfel, und Grumbeere. Verformungen aufgrund von Assimilationen, Volksetymologien und Vermischungen sind häufig. So sind Apern oder Arpfel durch Assimilation aus Erdbirne bzw. Erdapfel entstanden.
Volksetymologische Umdeutungen bei gleichzeitiger Vermischung dürften bei Formen wie Erdschucke (aus Artischocke) und Ertuffel (aus Kartoffel) vorliegen. Knolle, Knedel, Bumser, Pudel, Nudel sind weitere einfache Wörter für die Kartoffel. Tuffel und Tüffel sind aus den Kürzungen (von Kartoffel) entstanden. Bulwe ist von der polnischen Bezeichnung bulba, bulwa für Kartoffel abzuleiten.
Das Wort Kartoffel entwickelte sich ursprünglich aus dem italienischen taratopholi, aufgrund der Ähnlichkeit mit der Trüffel. In dieser Form ist es ein erstes Mal 1742 in Deutschland belegt.
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