Zum Thema 'Frauenbilder in der Kunst' hab ich unlängst in einem Krimi, jahaaaaa, man glaubt nicht was man oft wo finden kann, einen echt krass interessanten Abschnitt gefunden.
Möglicherweise hat der Autor Jörg Maurer in seinem Werk 'Der Tod greift nicht daneben' eins der größten Rätsel der Kunstgeschichte gelöst.
Zitat:
Es war das Bildnis einer Frau Mitte zwanzig, die auf einem Stuhl mit Armlehne saß und ihren Oberkörper und ihr Gesicht dem Betrachter in einem eigenartig abgewandten, fast unhöflichen Winkel darbot.
'Was fällt euch auf?'
'Eine schöne Frau', sagte der Depp.
'Von wegen', erwiderte die Frau im Rollstuhl. 'Schaut her: Die Hände sind im Verhältnis zum Körper viel zu groß, die Knöchelgelenke treten stark hervor. Wer hat solche Hände schon einmal gesehen?'
'Mein Opa hatte solche Hände', sagte Achmed. 'Und der hatte Rheuma.'
'Gut beobachtet, mein Lieber. Ich habe ebenfalls chronische Polyarthritis diagnostiziert. Die rechte Hand der Frau ist deutlich geschwollen und deformiert.'
'Aber wie sie lächelt!', sagte Christl.
'Du glaubst, daß sie lächelt? Hast du schon einmal jemanden so künstlich lächeln sehen? Der Mund ist geschlossen, die Mundwinkel sind krampfhaft nach oben gehalten - solch ein Gesichtsausdruck ist typisch für einen
Risus sardonicus, eine nicht mehr lösbare Muskelverkrampfung, die diesen hämischen Gesichtsausdruck erzeugt. Er zeigt sich im Endstadium des Wundstarrkrampfs oder bei einer Vergiftung mit Strychnin. Schließlich die blassen, schlecht durchbluteten Wangen. Ich tippe auf eine schwere Erkrankung des vegetativen Nervensystems. Für diese Frau sieht es nicht gut aus. Und sie sieht auch nicht besonders gut aus.'
'Aber es ist doch die Mona Lisa!, rief der Depp entrüstet.
'Ja eben, da seht ihr mal. Die Anziehungskraft des Morbiden. Seit fünfhundert Jahren funktioniert das.'
Zitat Ende