„Streit- Konflikt- und Diskurs- Kultur“
Kultur im Sinne von etwas pflegen finde ich gut. Streit und Konflikt finde ich eher martialisch. Diskurs gefällt mir.
„Ist ein zivilisierter Umgang unter diametral entgegengesetzten Standpunkten überhaupt möglich?“
Ich denke schon. Ein paar Sachen sollte man dabei schon beachten. Mir fällt da auf Anhieb so Verhaltensweisen wie fehlertolerant, interessiert am Thema am anderen zu sein, zunächst bei sich zu schauen, was einen so sehr triggert an dem was der andere schreibt, die Motivation die Gedankengänge des gegenüber verstehen zu wollen, ehrlich interessiert zu sein, sich wertschätzend einzulassen, wenn all dies nicht möglich ist, ist oft reden Silber
„Wie könnte ein lösungsorientierter Meinungsaustausch aussehen?“
Warum muss gleich eine Lösung her? Manchmal können Ansichten und Meinung gut nebeneinander koexistieren. Wir müssen hier keinen Konsens erzielen. Das läuft dann oft auf Recht haben, oder die „Wahrheit“ zu kennen, hinaus. Und wer entscheidet dann, wer die „Wahrheit“ „besitzt“? Die Faktenchecker? Nein, das wird nicht funktionieren, denn Wahrheit bedeutet Krieg.
„Sollte es einen neutralen Diskussionsleiter geben?“
Leiter eher nicht aber ein Moderator, der mehr die Regeln im Auge behält, das kann ich mir schon in gewissen Situationen als hilfreich vorstellen.
„Was würde eine Begrenzung der Rede/Schreibzeit bringen? Ist so etwas überhaupt praktikabel?“
Denke dies ist wenig praktikabel und was sollte das bewirken? Was sollte als Kriterium herangezogen werden, die Anzahl der Worte, Sätze oder die Anzahl der Posts? Wenns einem persönlich zu viel wird, so what, niemand ist gezwungen alle Beiträge akribisch zu lesen. Was gefällt, kommt mit nach Haus, das andere bleibt im Regal.
„Sollte ein Endpunkt der Diskussion festgelegt werden, nach dem es zu so etwas wie einem Resümee kommen könnte?“
Was soll mit einem Endpunkt erreicht werden? Nicht selten ist es doch so, das einem zu einem Thema viel später noch was Wichtiges einfällt oder man seine Sichtweise geändert hat. Soll dies außen vor bleiben? Denke viel Themen können nicht endgültig abgeschlossen werden.
Resümee tendiert für mich oft eher in Richtung „Wahrheit“, das finde ich dann eher schwierig. Solange es bei einer zusammenfassenden Kurzwiedergabe der Diskussion bleibt, warum nicht.