Dieses Thema bewegt mich auch. Es gibt einen großen, ländlichen Garten mit zwei 150 Jahre alten, riesigen Sommerlinden am Haus meiner Familie, den ich gerade geerbt habe. Ich habe ihn jahrzehntelang nach der Tradition unserer Familie gepflegt, und er ist aufgrund seiner Größe sehr arbeitsintensiv. Dabei fand ich ihn unnötig langweilig angelegt: rund um seine Grenzen herum zwei Meter breite Beete mit Rosen und Stauden, auch einigen Gebüschen wie Eibe, Kirschlorbeer und Korkenzieherhasel, das ganze als Rahmen um eine Wiese (das Wort "Rasen" passt nicht so gut, dafür wächst zu viel Moos, Quecke, Löwenzahn, Gänseblümchen, Sauerampfer darin).
Das Arbeitsintensive besteht darin, dass der zwischen den Blumen und Sträuchern nackte Erdboden der Beete ständig gejätet, die Wiese gemäht und die Sträucher geschnitten und kleingehalten werfen mussten. Ich habe mir mal einen riesigen Permakulturgarten angeschaut und war erstaunt, wie wenig Aufwand er im Vergleich nach Angaben der Betreiber erfordert, und dabei vielfältig, schön und spannend auf seine Nutzer wirkt.
Der Garten soll nun für einen von mir geplanten Seminarbetrieb im Erdgeschoss des Hauses verändert werden, ein Teil davon soll nun auch für den Anbau von Gemüse genutzt werden (nicht abgetrennt vom Seminarbetrieb). Unter "Seminar" verstehe ich in diesem Fall Gruppenarbeit beispielsweise mit Yoga oder Atemübungen, nicht etwa akademische Seminare. Der Garten soll dafür in den wärmeren Monaten mit eingebunden werden können.
Dafür schwebt mir noch etwas unkonkret ein wilderer Garten vor, der aber ohne Machete
begehbar bleiben soll. Es soll eine natürlich wirkende Unterteilung entstehen, mit lauschigen Nischen, nicht allzugroßen Flächen, in denen sich ein Dutzend Menschen auf dem Boden sitzend oder liegend zu Gesprächskreisen oder Übungen treffen kann.
Für mich ist häufiger Schnitt von Sträuchern unnötig, und auch suche ich eine Alternative zu diesen Beeten, die ständig gejätet werden müssen. Zum Mähen gibt es keine Alternative, oder? Allerdings hörte ich mal von Moosgärten, die statt Gras Moos als begehbaren Bodenbewuchs haben.
Und ja: Es soll wachsen, was wachsen will, soweit es nicht aggressiv den Garten dominieren will. Gerne natürlich wilde Blütenpflanzen. Es soll nicht "gepflegt" aussehen, sondern kraftvoll und natürlich.
Leider habe ich noch keine Ahnung, wie ich sowas konkret realisiere. Falls sich hier Gedanken oder Ideen auftun, bin ich dankbar dafür, sie lesen zu können.