Ich wollte noch zwei Dinge erzählen, die gut gelaufen sind:
1. Wir hatten in der Klasse, in der ich arbeite, eine Praktikantin für drei Tage. Die erzählte mir in der Pause, dass sie queer ist und, dass sie aber extra, weil es ja eine katholische Grundschule ist, im Kleid gekommen ist die ersten Tage und extra den Regenbogen-Pin von ihrer Jacke gemacht hat, weil sie mit Katholiken so schlechte Erfahrungen gemacht hat. Als ich ihr dann erzählt habe, dass die Leute da an der Schule überhaupt kein Problem damit haben, also weder damit, dass sie mit weiblichem Körper eher "männliche" oder neutrale Kleidung trägt, noch mit der Regenbogenflagge und auch nicht damit, dass ich eine Freundin habe, war sie mega erstaunt, weil sie bisher nur einen Hardcore -Katholiken mit ziemlich extremen Meinungen kannte und deshalb einige Vorurteile hatte. Ich habe mich gefreut, ihr Bild von "katholischen Schulen" erweitern zu können und so ihre Vorurteile etwas abmildern zu können. Außerdem war ich so stolz auf die tollen Lehrer und Kollegen da, die eben wirklich offen sind.
Ich weiß, "die Kirche" selbst ist nicht so, aber ich habe durchaus auch sehr offene Pfarrer und auch zum Beispiel Religionslehrer kennengelernt.
2. Ich habe mich gestern mit drei Kollegen unterhalten. Mit gleichgeschlechtlichen Partnern haben im sozialen Bereich die wenigsten ein Problem heutzutage, aber die wussten nicht, dass meine Partnerin transident ist, einfach, weil es sie nichts angeht, aber auch, weil sich so selten ein Thema ergibt, wo das wichtig ist. Nun ging es aber um die Vor- und Nachteile von Brustoperationen und, dass das die Frauen ja eigentlich nicht brauchen, weil sie natürlich so schön sind, wie sie eben sind. Dann habe ich nur das Beispiel Brustkrebs angeführt und eben, wenn jemand trans ist. Damit aber gar nicht erst ein vielleicht unabsichtlich abwertender Spruch kommt, von wegen "sind ja keine echten Frauen", habe ich dazu gesagt, dass zum Beispiel meine Freundin trans ist. Ich hatte vorher ein Foto gezeigt, damit die wissen, von wem ich rede und das hätten sie nicht gedacht. Und ich war so glücklich, dass die alle damit voll okay waren. Kein dummer Spruch, keine komischen Blicke, nur neugierige Fragen von dem in der Runde, von dem ich es erwartet habe, alà wie weit ist sie? Will sie denn auch die Angleichungs-op? Und dann haben wir ganz normal weiter geredet. Das war eben das Gute. Kein "oh wie besonders! Jetzt müssen wir da eine Diskussion drüber führen. Das muss ich weiter tratschen." - Gefühl oder so.
Ich habe echt Glück mit meinem jetzigen Arbeitsplatz und den Leuten um mich.