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Ist BDSM eine Therapie

****oie Frau
3.352 Beiträge
**o3:
... ich bin Laie und halte eine/n Dom für eine art Künstler.

... nun ... menschen die im bereich BDSM auf der dominanten seite aktiv sind, sind einfach nur menschen, die auf eine bestimmte art und weise ihre sexualität ausleben und ggfs. sind hiervon auch andere bereich ihres lebens geprägt.

mit kunst hat das wenig zu tun.

auch wenn es heutzutage wohl einige menschen gibt, die der meinung sind, eine glückliche und befriedigende beziehung zu führen ist eine kunst.
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
****oie:
heutzutage wohl einige menschen gibt, die der meinung sind, eine glückliche und befriedigende beziehung zu führen ist eine kunst.

leicht ist es sicher nicht und früher war eh alles besser *lach*

dom = künstler ? hmm, vergleich das "dom sein" auszuübern immer mit handwerk. dann halt kunsthandwerker *zwinker*

ne, im ernst, es gibt schon eine spezies dom die als künstler bezeichen würd - manche sind gute, manche weniger gute künstler.
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**o3 Mann
592 Beiträge
Themenersteller 
Performance
In meinem Leben habe ich schon viele Formen von Performance-Kunst erlebt. Alleine eine gut gemachte Bondage ist schon etwas in dieser Richtung...
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Bondage hat aber nichts mit dom und dev zu tun.

Und wenn eine Session etwas hoch holt, was vergraben war, dann ist sie vlt ein Katalysator, aber noch lange nicht therapeutisch.
****oie Frau
3.352 Beiträge
öhem ... um jemanden kunstvoll zu fesseln muss man (oder frau) nicht dominant sein. das geht auch sehr gut auf augenhöhe.

ehrlich gestanden irritiert mich stark, wie eine sexuelle orientierung - ggfs. im zweifel charaktereigenschaft - so glorifiziert wird.

ein mensch, der in seiner sexualität und ggfs. auch partnerschaftlichen beziehung die dominante position einnimmt ist nichts, was man mit einem heiligenschein - und sei es der heiligenschein der kunst - versehen muss. er bzw. sie geht einfach ihrer neigung nach. nicht mehr und nicht weniger.
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**o3 Mann
592 Beiträge
Themenersteller 
Stimmt
Habe wohl etwas übertrieben und war zu freundlich.
Aber Kunst hat keinen Heiligenschein! Sie ist grob, anstrengen und nervend. Sie definiert dich zwar, aber ich empfinde es oft als Belastung!
****oie Frau
3.352 Beiträge
wollen wir hier jetzt eine diskussion über kunst anfangen? ich glaube, das bringt nicht wirklich was.

oder wir sagen gleich: jemand der in der lage ist eine glückliche beziehung zu führen, ist ein künstler. und das unabhängig davon ob nun sm'ler, d/s'er oder stino (oder what-ever).

und im übrigen: auch ein stino-partner kann die persönliche entwicklung voranbringen und helfen traumata zu überwinden. und das ganz ohne künstler zu sein ... oder trotzdem *zwinker*
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
****oie:
und im übrigen: auch ein stino-partner kann die persönliche entwicklung voranbringen und helfen traumata zu überwinden. und das ganz ohne künstler zu sein ... oder trotzdem



Irgendwie kommt dieser Punkt einfach nicht an.
Schade.
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**o3 Mann
592 Beiträge
Themenersteller 
Doch doch,
Kommt an, die Unterstützung aus der Partnerschaft ist ein wichtiger Punkt auf dem Weg der Genesung.
********egel Paar
2.626 Beiträge
*********nchen:
Irgendwie kommt dieser Punkt einfach nicht an.
Schade.

Also, ich versuch's mal mit der Holzkeule...

Ich habe mit diversen Traumata zu leben. Ich hatte vor meiner jetzigen Beziehung nur Vanilla-Beziehungen. Die Traumata waren auch da Thema, Zuhören und daran arbeiten war auch allgegenwärtig.

Dass es jetzt, in dieser Beziehung, besser funktioniert, liegt meiner Meinung nach weniger daran, dass ER dominant ist, sondern daran, dass wir einfach eine bessere Beziehung führen, als das vorher der Fall war.

Reines BDSM würde mir nicht weiterhelfen, im Gegenteil, es könnte sogar kontraproduktiv wirken. In dieser unserer Konstellation ist es *top*, das hat aber weniger mit der passenden Neigung zu tun, oder gar mit Kunst, sondern ist einfach nur ein für uns beide großartiger Zufall. Weil wir uns eben zufällig gefunden haben.

Und eine glückliche Beziehung zu führen ist auch nicht Kunst, sondern hat auch mit Arbeit zu tun. Und eben mit Zufall oder dem Glück, sich überhaupt zu treffen.

Der Sperling
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
**o3:
Doch doch,
Kommt an


Wage ich weiterhin zu bezweifeln.
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**o3 Mann
592 Beiträge
Themenersteller 
Zusammengefasst
Ich fasse das Wichtige zusammen, BDSM ist keine Therapie, hilft aber verdeckte Erlebnisse aufzudecken.
******_22 Frau
11.275 Beiträge
**o3:
Ich fasse das Wichtige zusammen, BDSM ist keine Therapie, hilft aber verdeckte Erlebnisse aufzudecken.

JA....aufzudecken...aber auch loslassen zu können
*********under Frau
4.365 Beiträge
hilft aber verdeckte Erlebnisse aufzudecken.

Wer will das denn in einer Session?
Ich will mich fallen lassen in einer Session, genießen, interaktiv mit meinem Gegenüber sein und nicht auf Probleme stoßen die mich davon abbringen, den Moment zerschneiden und es mir nicht gut geht.
******_22 Frau
11.275 Beiträge
*********under:
Wer will das denn in einer Session?

Niemand denke ich! Dennoch KANN es passieren
********egel Paar
2.626 Beiträge
*********under:
Wer will das denn in einer Session?


Ich denke, es ist ein immenser Unterschied, ob man einfach eine befriedigende Session haben will, oder aber bewusst und reflektiert ein Trauma, eine bestimmte schmerzafte Situation aufarbeiten will.
Ich hatte letzteres. Und würde es niemals Session nennen.

In dem Moment sprechen wir von therapeutischen Effekten, dann ist das aber bestenfalls vorher abgesprochen. Und eben keine Session in dem Sinne.

Und ja, bei aller Therapie haben wir durchaus auch noch lustvolle Sessions *zwinker*
Alles eine Frage der Kommunikation. Wollen wir an Grenzen und an Traumata rangehen? Oder wollen wir einfach nur Spaß haben... 2 Paar Stiefel.
Profilbild
**o3 Mann
592 Beiträge
Themenersteller 
Ohne Vorsatz
In dem Zusammenhang kann von wollen keine Rede sein..
*********under Frau
4.365 Beiträge
Wenn Du weißt was eine Traumatherapie bedingt und was kontraproduktiv ist, dann wirst Du zu der Erkenntnis kommen das eine BDSM-Session niemals eine Trauma-Therapie sein kann, nicht mal im Ansatz.

Konfrontation mit der Traumaursache/Auslöser ist höchst problematisch und kann die traumatischen Auswirkungen noch verstärken.
Dieser Prozess ist unabhängig davon wie Du Dich in einem Moment fühlst. Es kann zur tieferen Verdrängung führen mit der man sich dann erst mal sehr gut fühlt.

Etwas anderes wäre es wenn es sich gar nicht um ein Trauma handelt, sondern Ängste / Phobien, schlechte Erfahrungen.
******ose Frau
4.604 Beiträge
Ich glaube, es geht einfach um Intensität, den Wunsch intensiv zu fühlen und empfinden bei BDSM. Es kann durchaus sein, dass bestimmte Dinge intensive Gefühle auslösen, welche dann als Bereicherung wahrgenommen werden - selbst das Loslassen führt zu einem intensiven Empfinden des Augenblicks und von sich selbst, losgelöst von allem, was mit Alltag und Problemen zu tun hat. Und vielleicht kann man in diesem Zusammenhang eben auch mal ein Problem loslassen, welches man mit sich herumgetragen hat.

Es geht wohl auch nicht um die schlimmsten Dinge, Traumatas beispielsweise, die wirklich in eine Therapie gehören. Es geht, wenn man dann doch von befreienden Sessions redet, wohl mehr um kleinere Verkrampfungen, Ressentiments oder Verstimmungen.

Menschen ohne psychische Krankheiten und extreme Neurosen oder gravierende Pobleme haben doch dennoch oft ihr Knürze, und schön, wenn sich mal was innerhalb einer Session auflöst. Zumindest habe ich solches oft als intensiv, befreiend und besonders schön empfunden. Beispielsweise ist gerade das immer wieder von vielen Seiten betonte Loslassen ein Thema.

Ich will mich fallen lassen in einer Session, genießen, interaktiv mit meinem Gegenüber sein


Warum kann man denn in deiner Session loslassen, und warum soll gerade dieses Loslassen nicht einen besonderen Wert im Sinne von "befreiend" haben? Etwas Loslassen und sich von etwas befreien ist bereits so ein kleiner Akt, welcher heilsam sein kann.
********egel Paar
2.626 Beiträge
*********under:
Wenn Du weißt was eine Traumatherapie bedingt und was kontraproduktiv ist, dann wirst Du zu der Erkenntnis kommen das eine BDSM-Session niemals eine Trauma-Therapie sein kann, nicht mal im Ansatz.

Habe auch nie behauptet, dass eine Session eine Trauma-Therapie sein soll. Und ich habe darauf hingewiesen, dass BDSM mit Sicherheit keine Therapie ersetzen kann.
Deshalb betonte ich vorher, dass es zwar bei mir persönlich so funktioniert, ich aber BDSM-Sessions als Therapie keiner anderen Person empfehlen würde.

*********under:
Konfrontation mit der Traumaursache/Auslöser ist höchst problematisch und kann die traumatischen Auswirkungen noch verstärken.
Dieser Prozess ist unabhängig davon wie Du Dich in einem Moment fühlst. Es kann zur tieferen Verdrängung führen mit der man sich dann erst mal sehr gut fühlt.

Völlig richtig. Deshalb schrieb ich vorher, es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man von vornerein eine lustvolle Session anstrebt, oder aber an Traumata rangehen will. Wenn ich von vornerein bewusst und reflektiert in die "Sitzung" reingehe, dann führt es auch nicht zur tieferen Verdrängung. Denn es ist von Anfang an keine lustvolle Session, sondern eine "therapeutische".
Wie bereits geschrieben würde ich das niemandem empfehlen. Bei mir bzw. bei uns funktioniert es, was aber, wie auch schon geschrieben, an unserer Beziehung liegt und nicht am BDSM. Deshalb weiß ich auch mit absoluter Sicherheit, dass die Nachsorge da ist.

*********under:
Etwas anderes wäre es wenn es sich gar nicht um ein Trauma handelt, sondern Ängste / Phobien, schlechte Erfahrungen.

Und warum machst du da einen Unterschied?

Nur ein kleines Beispiel:
Ich habe entsetzliche Angst vor Spinnen, also schwerwiegende Arachnophobie. Ich kann mir absolut keine Situation vorstellen, in der der Meine mir auch nur ansatzweise (z. B. mittels Konfrontation) dabei helfen könnte.
Ich hatte bzw. habe ein Trauma sexueller Art, bei dem er mir durchaus mittels Fixierung UND dem entsprechenden Umgang in der Situation helfen kann. Das ist dann, wie gesagt, keine Session. Funktioniert aber bei uns, wobei ich nochmal betone, dass es nicht am BDSM liegt, sondern an unserer Beziehung.
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
*********under:
Wenn Du weißt was eine Traumatherapie bedingt und was kontraproduktiv ist, dann wirst Du zu der Erkenntnis kommen das eine BDSM-Session niemals eine Trauma-Therapie sein kann, nicht mal im Ansatz.

sehr wohl aber ein teil davon! und nahezu bei jeder med/psych therapie, nicht nur bei trauma.
kann und darf, nicht soll und muss. im einzelfall.

*********under:
hilft aber verdeckte Erlebnisse aufzudecken.
Wer will das denn in einer Session?

kann gewollt sein, muss zumindest damit gerechnet werden. hat man anhaltspunkte dafür, kann man zb. versuchen eine session drauf auszulegen. (dann klappts meist eh nicht *zwinker* )


****oie:
ehrlich gestanden irritiert mich stark, wie eine sexuelle orientierung - ggfs. im zweifel charaktereigenschaft - so glorifiziert wird.

nicht die neigung und auch nicht glorifizieren.
vielmehr das richtige "was wann wo wie wieviel" mit herz und hirn, kann aus einer session sowas wie ein "kunstwerk" machen
Auch der Top kann seine realen Erlebnisse in Rollenspielen aufarbeiten.

Zumindest meiner...
****oie Frau
3.352 Beiträge
*******ht6:
vielmehr das richtige "was wann wo wie wieviel" mit herz und hirn, kann aus einer session sowas wie ein "kunstwerk" machen

was nun nicht bdsm-typisch ist.

aber niemand würde im stino-kontext auf die idee kommen das so darzustellen, wie es teilweise hier in den bdsm-foren passiert.

bdsm ist weder besser noch sonstwie besonders. es ist nur anders als vanilla. nicht mehr und nicht weniger. (okay - weniger gesellschaftlich akzeptiert ... das schon ...)
******ose Frau
4.604 Beiträge
Ich bin kein Fan von elitärem BDSM Gehabe, ganz im Gegenteil. Jedoch hat BDSM unsere bereits glückliche und jahrelange Vanillabeziehung dennoch nachhaltig verändert.

Mit und durch BDSM kamen Eigenschaften ans Licht, die verborgen oder verdrängt waren. Es hat dazu geführt, dass eine tiefe Auseinandersetzung mit Wesenszügen, Neigungen, Bedürfnissen und mit unseren Geschichten stattfand und immer noch stattfindet. Nackte Ehrlichkeit und eine gnadenlos - aber auch gnadenlosschöne Offenbarung - nach und nach - führt dazu, dass ich etwas widersprechen muss @****oie

BDSM ist eine Dimension mehr - und bringt dadurch mehr Intensität - ob man das nun so möchte oder nicht.

Damit soll keineswegs Vamilla abgewertet und BDSM aufgewertet werden, es ist einfach nicht dasselbe. Und BDSM macht nicht zwangsläufig glücklicher als Vanilla, BDSM hat auch seine Tücken.
****oie Frau
3.352 Beiträge
******sen:
BDSM ist eine Dimension mehr - und bringt dadurch mehr Intensität - ob man das nun so möchte oder nicht.

kann es bringen.
muss es aber nicht. (so jedenfalls meine erfahrung.)

es kann sein, daß mensch bewusster mit sich umgeht. es kann auch sein, daß er das nicht tut.

und wenn ich mir den grössten teil der menschen angucke, die ich real im bdsm-kontext kennengelernt habe, so sind sie nicht bewusster als vanillas. es gibt genauso diejenigen, die an beziehungsproblemen leiden, wie bei den vanillas. es gibt diejenigen, die sich entwickeln wollen und die passenden partner dafür finden und es gibt diejenigen, die das nicht wollen und auch (gut) damit leben. genauso wie bei den vanillas.
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