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Ist BDSM eine Therapie

***ui Frau
11.554 Beiträge
seid mir nicht böse, aber in österreich weiss ich eins, dass das psychotherapiegesetz das weit strenger regelt, wer psychotherapie anbieten darf und was für ausbildungsvoraussetzungen (gesetzlich geregelt) dafür gelten.
wenn man sich das mal genauer anschaut, kostet die psychotherapie ausbildung einiges und dauert im normalfall im 1. teil 2 jahre berufsbegleitend und der rest bis zu 5 - 7 jahre...
DAS tut sich im normalfall keiner an, der sich selbst therapieren will, nur macht über andere ausüben oder irgendwie sonst geil drauf ist in der psyche anderer rum zu wühlen...
ich kann mir viel vorstellen - aber das nicht.... *lol*

wie genau das in deutschland geregelt ist weiss ich nicht, nur dass es offenbar etwas lockerer gestaltet ist und auch andere (heilpraktiker) eine berufserlaubnis kriegen...

also bitte nicht alle in einen topf werfen *zwinker*

*******ht6:
es gibt überall gute und schlechte. psychotheapeuten sind "mangelware" deshalb gibts keine"natürliche auslese" der schlechten. wie seinen arzt, kann man auch therapeuten selbst wählen. (der übrigens auch seine kunden/patienten)

klar! aber wie schon gesagt wurde - ich kann mir meinen therapeuten aussuchen - ein seriöser wird immer ein erstgespräch anbieten nach dem ich mich und er sich entscheiden ob das ganze passt oder nicht...

und ich bleib dabei - bdsm ist keine therapie für nix...
es kann helfen bei der aufarbeitung mancher dinge - wo ein partner halt dabei helfen kann, aber gröbere dinge wirds nie und nimmer heilen können - da sollen bitte fachleute ran...

zudem - eine therapie kann immer nur so gut sein, in dem grad wie man sich drauf einlässt.
bestes beispiel - eine freundin von mir - o-ton: "scheiss therapie - hilft nix - aber ich bin ja auch nicht so blöd und erzähl der alles was in meinem leben bisher vorgefallen ist - da muss sie schon selber draufkommen"....

*nixweiss*

wenn einer nicht will, wird nix helfen - auch, oder erst recht kein bdsm... *zwinker*

ansonsten hat pennina eh schon alles gesagt (was österreich und die ausbildung) betrifft.
dieses "psychologen sind ja alle selber verrückt und brauchen hilfe" kann ich ehrlich nimmer hören *zwinker*
is das gleiche wie "alle doms schlagen gern und lassen dabei ihre überschüssige energie raus"

*zwinker* verallgemeinern hilft selten...
und auch andere (heilpraktiker) eine berufserlaubnis kriegen


Nein, "nur"-Heilpraktiker dürfen sich nicht "Psychotherapeut" nennen, dies wäre eine Straftat.

http://de.wikipedia.org/wiki … rgesetz%29#Berufsbezeichnung
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotherapeut#Deutschland

Zudem dürfen psychologische Psychotherapeuten (studierte Psychologen mit anschliessender PT-Weiterbildung) oder pädagogische Psychotherapeuten keine Arzneimittel verschreiben; dies ist Psychiatern (Mediziner mit Facharztausbildung) und medizinischen PT (Medi mit PT-Weiterbildung), also "Ärzten", vorbehalten.
Ich habe lange Jahre Traumatherapie gemacht und bin erst Jahre später auf BDSM getroffen.
Ich kann zu dem Thema sagen " Ja es hat befreiende Wirkung!" und ich habe dadurch geschafft vieles was ich im Kopf verstanden habe ins Gefühl zu kriegen. Vonwegen Grenzen werden geachtet, ich kann so pervers und versaut sein wie ich will es gibt Menschen die mich verstehen , ich kann meine Ader ausleben jemandem dienen zu wollen wenn das Vertrauen und die Sicherheit für mich stimmt, habe gelernt für mich zu formulieren und zu erkennen was ich brauche und möchte ... das meine selbstgesteckten Grenzen nicht in Stein gemeiselt sind .... uvm

ABER ohne die vorherige Therapie hätte ich das alles nicht reflektiert annehmen, erleben, spüren können .... ich wäre in die Wiederholung gegangen der Vergangenheit. So entdecke ich neue spannende Seiten an und in mir und wachse daran. Aber eben wirklich nur weil ich mir meiner Seele und meiner Vergangenheit bewusst bin und mich damit sicher fühle. Ich weis wie ich lerne, was ich brauche und tun muss wenn es mir schlecht geht, wann es alte Sachen sind und wann ich mich überforder .... und ich kann reden was in mir vor geht.

Fazit BDSM kann helfen über sich hinaus zu wachsen aber keine Therapie ersetzen. Ansonsten bekommt meiner Meinung nach der DOM eine Rolle dem er nicht gewachsen ist und die auch nicht seine sein soll. Nicht bei mir ... Ich gebe mich hin für den Menschen und nicht an den Menschen ab .. ich bleibe für mich verantwortlich immer. Weil ich eine Vergangenheit habe und weil ich weis das es mir deswegen schon schlecht ging. Bisher bin ich damit sehr gut gefahren und meine Doms ebenfalls. Jeder wusste das ich eine Vergangenheit habe die einer Therapie bedurfte und wenn sie wollten habe ich ihnen die Geschichte auch erzählt.
BDSM hat Tiefe und darum setzt man sich in meiner BDSM Welt auch mit den Gefühlen und Gedanken des anderen auseinander. Jedoch im Einvernehmen bleibt jeder für sich verantwortlich und wird nicht zum Therapeuten. Das ist aber nur meine Sicht auf die Dinge aus meiner Erfahrung heraus.
Jemand mit einer anderen Geschichte und anderen Vorzeichen kann die Sache ganz anders erleben oder fühlen. Vielleicht gibt es ja auch jemand der gerne jemand mit BDSM retten möchte. Ich halte es für gefährlich.
******Cut Frau
2.959 Beiträge
Reichlich spät :)
Oder sollte das Eingangszitat bedeuten, dass nur seelisch Gesunde BDSM betreiben dürfen?

..da blieben evtl. aber wenig BDSMer über, fürchte ich so manchesmal. *g*

Bluna und so...



Und was oder wer genau ist denn nun seelisch absolut gesund und "dürfte" daher BDSM ausleben?
Die, die denken, sie wären es ganz sicher, würden doch gar nicht auf die Idee kommen, sich dahingehend zu überzeugen...wobei ich das manchmal für keine üble Idee halte.
So rein vorsorglich. Körperliche Vorsorgeuntersuchungen gibts ja auch zur Genüge.

Die Frage ist ganz einfach: Bin ich überzeugt davon, das ich vor oder hinter dem Zaun stehe...?
Dementsprechend, denke ich, fallen die Antworten aus.





Und wer hier Ironie findet, darf sie behalten.

*zwinker*
******lan Paar
526 Beiträge
Ist BDSM eine Therapie?
Ich habe jetzt nur den Eingangspost gelesen ...

**o3:
In jedem Gespräch wird eine erlösende Wirkung von Unterwerfung und Dominanz beschrieben. Wie seht ihr das?

Zur erlösenden Wirkung von Unterwerfung kann ich nix sagen - ich bin in der Maso-Ecke zu finden.

Ich konnte des Öfteren feststellen, dass eine lange, harte Flagsession meinen "Kopf freigemacht hat" und ich mich regelrecht entspannt gefühlt habe. Und das waren tolle Erfahrungen.

Sport - insbesondere Joggen - kann bei mir durchaus einen ähnlichen Effekt hervorrufen.


Wer BDSM für eine Therapie hält, möge das tun.
Ich selbst sehe das nicht so.

LG Elaine
BDSM kann unter Umständen eine Therapie sein. Zum Beispiel ist BDSM gut gegen Panikattacken.

Das Menschliche Gehirn ist in viele Regionen unterteil. Jede Region erfüllt ein oder auch mehrere Zwecke.
Die Region für Schmerz und Wohlbefinden sitzen direkt nebeneinander, wodurch es offt zu überlappungen kommt. Ein Orgasmus Gesicht ist dem Schmerzverzehrtem Gesicht sehr ähnlich bis identisch.
Bei Masochisten werden durch Schmerzen Glückshormone freigesetzt, genau wie beim Sex und beim Sport. Sport wird sehr sehr offt in Therapien angewandt, damit die Glückshormone freigesetzt werden.

BDSM kann individuell sehr wohl eine Therapie sein.

Ich weiss das ich mir hier jetzt feinde mache, aber alle die leichtfertig aussagen, BDSM kann keine Therapie sein, sind nicht auf dem neustem Stand der Wissenschaft. Und die Aussage ist schlicht weg falsch.
**********Magic Mann
19.847 Beiträge
Gruppen-Mod 
Dada228
aber alle die leichtfertig aussagen, BDSM kann keine Therapie sein, sind nicht auf dem neustem Stand der Wissenschaft. Und die Aussage ist schlicht weg falsch.

Wie recht Du doch hast *top*

Denn jeder kann Therapieren...und wie jeder Therapieren kann... und dann zum schluss zusehen muss wie er aus der Misere kommt!

Therapie sollte man dann doch wirklich den Profis überlassen.
Mino
*******ope Mann
877 Beiträge
deswegen
heisst es auch ab und an DOM-teur oder manchmal auch DOM-teu(e)r

... Ironie und Sarkasmus sind die Küsse der Erwachten *zwinker*


.. aber ich gebe gerne zu, das manches was durch BDSM in gelenkte und insgesamt, weil consensual/ einvernehmlich gestaltete Wege gebracht wird, Unverarbeitetes, Tiefsitzendes oder anders wie gelagertes , schwer zugängliches, durchaus therapierbar zu sein scheint.. wobei ch wiederum eher glaube, das Therapierbar lediglich den besseren umgang mit der Herausforderung bedeutet..
Der Thread ist alt, hat aber dennoch mein Interesse geweckt, eben weil ich mich mit genau diesem Aspekt aktuell auseinandersetze.

Zum ersten, ich kenne beide Aspekte: Sowohl selbst eine Traumatisierung Erfahrung zu haben, als auch selbst Therapeutin zu sein und mit hochtraumatisierten Menschen zu arbeiten. Ich kenne ebenfalls die devote Seite in meiner tiefen Zugehörigkeit, als auch die dominante Seite.

Aus diesem Hintergrund möchte ich einige Aspekte ergänzen, die meiner Meinung nach noch keinen Anklang gefunden haben:

-Die Tiefe und Komplexität der Fragestellung entfaltet sich anhang der Definition oder auch Sichtweise auf den Begriff Therapie. Natürlich bei der Definition im engen medizinischen Sinne ist BDSM keine Therapie. Aber ich habe den Eindruck, dass die TE auf einen weitläufigeren Ansatz abzielt. Vielleicht könnte man es lieber den individuellen Heilungsweg nennen. Aber es wird hier auch der Hintergrund von tiefen persönlichen Verletzungen einbezogen über das Wort 'Therapie'.

Meine persönliche Erfahrung bei mir und anderen Menschen sagt mir, dass Menschen mehr oder weniger nach Verarbeitung von Schmerz streben. In all dem bleiben sie aber die Verantwortlichen für ihre Entwicklung (auch in einem therapeutischen Prozess) und sie bekommen je nach Offenheit und Gesundungswunsch Impulse. Durch diese Impulse bewegen sie sich selbst (!) in die Nähe des Schmerzes, des Gefüges, der Überlebensstrategie etc. und ich bin der festen Überzeugung, dass Mensch tatsächlich stärker als man er denkt entscheidet, wie viel er aufnimmt an Impulsen und wo er sich hinbewegt. Sogar starke psychiatrische Fälle tun dies meiner Meinung nach. Selbst manchmal in der Form, die gesellschaftlich nicht anerkannt ist, nämlich sich (erst einmal) zu schaden. Hier wird teilweise so gesprochen, als wenn ein Klient zu einem Professionellen Therapeuten geht, seine Seele dort abgibt und sie dann wie bei der Operation eines Bruchs gesundet wieder erhält. Nein. Es ist immer der Prozess des Klienten. Und auch ein guter Therapeut hat meiner Meinung nach nicht das Pauschalrezept für die jeweilige leidensbringende Dynamik des Klienten, sondern gibt heilsame Impulse, die vom Menschen aufgegriffen werden und unter dessen Bereitschaft und eigenen Prozess zu einer 'Gesundung' (was ist das überhaupt nochmal?) führen. Dies kann natürlich durch gute methodische Ausbildung und Medikation unterstützt (oder erschwert) werden, aber letztlich liegt der Prozess in der Hand des Klienten.
-Ich bin der Meinung, dass BDSM unter dieser Sichtweise sehr starke Impulse gibt. Und alle Beteiligen wählen diese Impulse. BDSM führt u.U. genau in die Grenzbereiche des Seins und aktiviert damit emotionale, körperlich gespeicherte und seelische Erinnerungen, Dynamiken, Empfindungen mit einer hohen Intensität. Und berührt dabei Schmerz auf diversen Leveln, je nach Spiel. Die Kraft des Impulses kann dabei eine ähnliche oder sogar stärkere Intensität haben, als im therapeutischen Kontext.

-Meine Überzeugung ist, dass BDSM gerade bei traumatisierten Menschen (und das gilt für Top und für Bottom) eine so starke Wirkung hat, weil es häufig genau in den Kern des ursprünglichen Traumas hineingeht in Erleben, Intensität und Aktivierung. Etwas, was 'normale' Therapie über Gespräch, aber selbst auch Körperpsychotherapie wie ich sie praktiziere, schlichtweg nicht erreichen kann. Darin liegt ein immenses therapeutisches Potential. Denn man kann ein Trauma mental und auch emotionale und körperlich in gewisser Weise durchdringen, aber meiner Meinung nach wird durch BDSM das Feld so stark geöffnet, dass eine echt Transformation geschehen kann.
-Es gibt nebenbei gesagt viele Diskussion im Netz dazu, wie BDSM als Therapie bei Vergewaltigungsopfern eingesetzt wird. Es gibt auch (beispielsweise in US) Therapieeinrichtungen die gezielt mit BDSM arbeiten.
-Daher hat BDSM auch in meiner 'Gesundung' einen ganz erheblichen Anteil gehabt. Ja, mein Owner und auch andere Spielpartner sind nicht meine Therapeuten, ich bezahle sie nicht, sie tragen nicht den Auftrag, meinen Heilweg systematisch und nur auf mich bezogen zu begleiten. Aber wenn ich die Dynamik so sehe, dass ich als Mensch auf meinem Weg der Gesundung wähle, auf welche Impulse ich mich einlasse, dass ich auch in der BDSM Begegnung jederzeit die Verantwortung für mich trage, mich im gegenseitigen Einvernehmen auf die Dynamik einlasse und auch 'wähle' wie ich reagiere auf das Szenario...dann gehe ich einen Weg, der durch Therapie bezweckt wird aber letztlich auch nicht immer gänzlich erreicht, den der eigenen Heilung.

Also...kann durch BDSM Heilung ermöglicht werden? - ganz klares JA!
Fände ich es sinnvoll, BDSM gezielt und begleitet durch anderen therapeutische Methoden als Heilmittel anzubieten - ganz klares JA!
*****s40 Mann
1.742 Beiträge
Nun ja...
Als meine Frau Aufgrund ihrer Erlebnisse mit ihrem Ex-Mann zur Therapeutin ging und sich nach einiger Zeit herausstellte, dass sie BDSM mag, fragte die Therapeutin ob sie diese weg therapieren sollte? Als sie dies verneinte, hat die Therapeutin die Behandlung abgebrochen. BDSM verschafft uns beide innere Befriedigung. Entlastung vom Alltag und tiefste Entspannung. Das kann ja nicht verkehrt sein...*zwinker* Herr Kaktus

Ein Ersatz für professionelle Hilfe kann das aber meiner Meinung nach nicht sein!
*******rBW Mann
14.442 Beiträge
Ich würde es nicht als Therapie bezeichnen.

Sagen wir es mal so, ich gehe aus einer guten Session "gestärkt heraus" weil es mir einfach gut tut mich "fallen lassen zu können und auch ordentlich verhauen zu werden".

Therapie ist das keine aber es tut gut.

Grüßle, WandererBW
Für mich ist Bdsm eine Therapie, wenn ich auf einer Veranstaltung nackig vor hunderten Zuschauern ans Kreuz gebunden und ausgepeitscht werde, oder vor Zuschauern von Kopf bis Fuß angepinkelt, nackig und haarlos an der Kette am Halsband durch Menschenmassen gezerrt werde, so hat das einen sehr positiven Effekt auf mich, ich fühle mich währenddessen und Wochen danach sowas von gut, erleichtert, selbstbewusst, und sehne mich nach dem nächsten mal....
**********Magic Mann
19.847 Beiträge
Gruppen-Mod 
was hat das mit Therapie zu tun?
Na, das Wort "Therapie" kann man ja auslegen, wie man will.In diesem Fall ist es halt eine Behandlung, die einem gut tut, einem aus einem eventuellen Tief holt, das Selbstbewusstsein stärkt und einen aufbaut, es einem gute Gefühle beschert und es einem für lange Zeit auf einer Glückswelle schwimmen lässt.Für mich ist das therapeutisch gesehen eine wertvolle und wirkungsvolle Therapie, die einem viel Kummer und Leid vergessen lassen, weil es einfach glücklich macht.Nicht jeder hat das Glück, grundsätzlich glücklich und zufrieden zu sein, nicht jedem fällt alles in den Schoss.
**********Magic Mann
19.847 Beiträge
Gruppen-Mod 
Genau...

das Wort "Therapie" kann man ja auslegen, wie man will.

Und somit ist der Sinn des ursprünglichen Themas dahin.

Denn man kann ja alles so auslegen wie man es will und sich auch alles schön reden und sich etablieren und zur schau stellen und was auch immer...anstatt einfach mal das wort so zu nehmen wie es gemeint war und es nicht so auslegt wie man es möchte nur um zu sagen was man nicht alles tolles erlebt hat *zwinker*
Nein, für mich ist es eine Therapie, das ich meine Sexualität endlich auslebe,mich traue, es zu tun, und gleichgesinnte kennenzulernen.Wie gesagt, nicht jeder hat das Glück, das sein Leben normal verläuft, sprich als jugendlicher ne Freundin hat, später vielleicht heiratet und Kinder hat,nen tollen Job und n fettes Auto neben dem Eigenheim stehen hat .Nein,es gibt auch Looser, die kein Mädel abbekommen haben, krank geworden sind, arbeitslos,mittellos,deprimiert,die es nur mit viel Glück schaffen, sich wenigstens etwas gut fühlen zu können, so wie ich das geschafft habe, seitdem ich eben Bdsm auslebe und das mehr oder weniger öffentlich.Mir tut das sehr gut, ich habe mich noch nie so wohl gefühlt, und so frei, für mich ist es eine heilsame Therapie.
Therapie bedeutet zunächst einmal einfach...
...jemanden auf den Weg der Heilung bringen.
Dafür muss man aber zuerst in irgendeiner Weise krank sein.
Denn wer gesund ist, benötigt keine Heilung, *zwinker* .
Ich persönlich betrachte BDSM als ein Teil meines Ichs. Das ich jahrelang verleugnet habe. Deswegen war ich unzufrieden, oft schlecht drauf und ...ja... einfach unvollständig.
Durch BDSM wurde ich wieder ganz.
Es "heilte" mich vom Unvollständigsein, insofern war es schon eine Art von Therapie. Aber eine, die von mir aus kam, nicht von einem anderen.
Dafür muss man aber zuerst in irgendeiner Weise krank sein.
Denn wer gesund ist, benötigt keine Heilung,

Das ist nicht schlüssig.

Auch ein Gesunder kann eine Therapie erfahren - sie ist dann wohl eher nutzlos, behindernd oder hat gar unerwünschte "Nebenwirkungen". Wenn ich jetzt ein 400er Ibuprofen einschmeisse habe ich genau so wenig Kopfschmerzen wie vorher, aber einen angesäuerten Magen. Wenn ich mir mein nicht gebrochenes Bein eingipsen lasse, humpele ich ein paar Wochen rum, aber der Knochen wächst deswegen nicht besser zusammen.
Weder wird mit der Behauptung, mensch müsse krank sein, um eine Therapie zu erfahren, belegt, dass BDSM keine Therapie ist noch, dass BDSMler nicht krank seien.

Interessant ist dagegen der Heilungsaspekt: Bringt BDSM-"Anwendung" eine Heilung, also die nachhaltige Veränderung eines "krankhaften" Zustandes derart, dass die Besserung auch nach Absetzen der Therapie (gebrochenes Bein geheilt, Karies gefüllt, Angststörung überwunden) anhält?
"Ich bin gesund, ich brauche kein BDSM mehr! Ich ficke einfach so und bin trotzdem glücklich, ganz ohne blaue Flecken und Demütigungen!"
Bringt BDSM-"Anwendung" eine Heilung, also die nachhaltige Veränderung eines "krankhaften" Zustandes derart, dass die Besserung auch nach Absetzen der Therapie (gebrochenes Bein geheilt, Karies gefüllt, Angststörung überwunden) anhält?
"Ich bin gesund, ich brauche kein BDSM mehr! Ich ficke einfach so und bin trotzdem glücklich, ganz ohne blaue Flecken und Demütigungen!"

Ich meine, wenn durch BDSM (oder auch jegliche andere physische oder psychotherapeutische Therapie) eine Prozess vollzogen ist, d.h. nicht 'nur' alte Systeme angetriggert werden und 'nur' durch eine äußere Hilfestellung Stabilisierung erreicht wird - sondern es in der Person zu neuen Verbindungen innerhalb der Selbstwahrnehmung und des Selbstkontaktes, neue Verbindungen von als belastend empfundenen Feldern mit Qualitäten gibt. Wenn ein Stück weit eine Annahme und dann Transformation stattfindet, ein Akzeptanz aber auch im positiven Abnabelung von den besagten als belastend empfundenen lebensgeschichtlichen Aspekten oder Empfindungen...dann würde ich sagen findet 'Heilung' statt.

Aber auch da sehe ich BDSM in einer Reihe mit anderen Formen der Impulsgebung.

Dass sich Themen immer wieder in einer neuen Tiefe in das eigene Leben bewegen ist davon für mich unabhängig zu sehen.
Als Heilung empfinde ich es nicht, ehr als positive Fortentwicklung.Denn, hm, als krank habe ich mich nie betrachtet, lach, das wurde sogar mal psychologisch begutachtet und ich halt für normal erklärt, obwohl ich manchmal etwas aus der Reihe tanze.Bdsm steckt einfach in mir, schon als jugendlicher, bevor ich den Ausdruck überhaupt kannte, und ich lebe es ja -leider-auch erst seit wenigen Jahren aus, ich hab meine besten Jahre mit Nichtstun vergeudet, das bereue ich zutiefst.Jetzt versuche ich noch n bisschen nachzuholen, soweit es die Finanzen zulassen, bevor es ins Grab geht...
Das Sein der Seele ist für mich ein Prozess innerhalb einer Polarität, nicht eine Dualität.
Daher es geht nicht um Krank oder gesund. Um Heilungsbedürfnis oder Heilzustand.
Was ist schon 'geheilt' - auch welcher Ebene sollte man es feststellen oder gar messen.

Aber ich denke, wir Seelen sind auf der Welt um einen Weg zu gehen, uns nicht nur wegzubeamen im Konsum oder Betäubung. Und da geht jeder Mensch einen 'Heilungsprozess' durch. Nenne es wie du willst. Es geht um die Bewegung. Die in der Begegnung und am wenn diese noch mit Achtsamkeit gestaltet wird, entscheidene Impulse erhält.

Es ist mir da recht gleich, ob wir in einer Gesellschaft leben, die meint dafür Label, Zertifikate und Definitionen zu brauchen. Ich glaube wir alle sind diesen Prozess durchlaufen, als wir noch in Höhlen geschlafen haben und von Bären aus solchen Herausgezogen wurden.

Eines halte ich für nur bedingt 'heilsam' wenn als Alleinmerkmal genutzt: den Kopf. Denn ich denke die wahre Transformation findet im Herzen und im Körper statt. Der Kopf hinkt da meist einen Schritt hinterher.

Also ja, Stubsilein - wahrscheinlich ist es genau dein Prozess. Die Frage ist, ob du dabei einen Schritt vorran geht's am Ende. Vielleicht auch zwei zurück und einen vorran, aber ob du reiner Konsument der Droge schmerz und Demütigung bleibst, oder ob deine Seele wirklich reagiert und sich einlässt. Das entscheidest du selbst.
Als Konsument der Droge Demütigung und Schmerz kann ich mich nicht bezeichnen, dazu ist es zu selten -leider-lach,ja,hätte gerne mehr.Das wäre mein Weg.Für eine normale Partnerschaft bin ich untauglich, ich war zu lange alleine, bin mit 50 noch jungfräulich, was sollte da noch gehen....
Man kann auch seltene Erfahrungen als Konsum und Ablenkung von sich selbst nutzen.
Und ja, jeder geht da seinen Weg, egal wo er gerade beginnt, oder stehen bleibt oder einen Sprung macht.
Mit vollem Durchblick
*********leMan Mann
1.053 Beiträge
Anmerk
BDSM ist doch keine Therapie oder Therapieersatz!

BDSM ist eine Variante der sexuellen Erregung.
Das ist nicht schlüssig.
Auch ein Gesunder kann eine Therapie erfahren - sie ist dann wohl eher nutzlos, behindernd oder hat gar unerwünschte "Nebenwirkungen".

Klar kann auch an einem Gesunden eine Therapie angewendet werden. Dann dient sie aber nicht der Heilung und ist dadurch im engsten Sinne des Wortes "Therapie" gar keine Therapie.
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