@yolabruja
******uja:
Lasst uns bitte auch zwischen "pathologisch" und "kriminell" unterscheiden, denn auch ein pathologischer Sadist kann durchaus genug Vernunft haben, um sich auf eine Art zu verhalten, in der er nicht rechtlich belangt werden kann (= nicht kriminell wird) – auch wenn der Grund dafür nicht in seiner "Nettigkeit" (i. S. v. Empathievermögen) liegt, sondern lediglich in rationalen Überlegungen.
In diesem Zusammenhang, ist es wichtig zu verstehen, das Empathie zwar eine wichtige Basis für "Nettigkeit" ist, dass aber Empathie nicht automatisch im Umkehrschluss darauf schließen lässt, dass der Mensch nett ist.
Ich gehe so gar soweit, dass eigentlich jeder Sadist auch empathisch ist.
Was ist eigentlich Empathie?
******dia:
Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen.
Zur Empathie gehört die Fähigkeit zu angemessenen Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen, wie zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz. Auch Hilfsbereitschaft aus Mitgefühl gehört zu den Kennzeichen von Empathie.[1] Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung; je offener eine Person für ihre eigenen Emotionen ist, desto besser kann sie auch die Gefühle anderer deuten.[2] Empathie spielt in vielen Wissenschaften und Anwendungsbereichen eine fundamentale Rolle, von der Kriminalistik[3] über die Politikwissenschaft, Psychotherapie, Psychologie, Physiologie, Physiotherapie, Pädagogik, Philosophie, Sprachwissenschaft, Medizin und Psychiatrie bis hin zum Management oder Marketing.
Grundsätzlich wird Empathie von uns mit ihren positiven "Nebenwirkungen" assoziiert: Mitgefühl, Verständnis, den Anderen verstehen.
Betrachtet man diese Eigenschaften und Kennzeichen von Empathie genauer, so erkennt man, dass sie eigentlich wertfrei, losgelöst von gut und böse, sind.
Empathie macht es mir möglich, mich in den anderen hineinzuversetzen, mitzufühlen, zu verstehen, das heißt aber nicht automatisch, das ich mit leide oder gar mein Mitgefühl positiv für den anderen nutze.
Betrachten wir einen Sadisten. Der Sadist zieht Lust und Befriedigung aus dem Zufügen von Schmerz und dem Leiden von anderen. Aber wie kann er das? Er selbst wird ja nicht physisch stimuliert. Er zieht seine Lust aus dem Leiden des Gegenübers, er besitzt die
Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Gedanken, Emotionen,...einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen
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Anders als bei Nicht-Sadisten erzeugt der Schmerz des Anderen beim Sadisten aber eben nicht Mitleid und Hilfsbereitschaft, sonder Lust, Erregung und Befriedigung.
Auch starke Dominanz ist oft mit starker Empathie verbunden, da diese es dem Dom erleichtert Sub zu verstehen und besser zu dominieren, bis hin zur Hörigkeit.
Bestes Negativbeispiel hierzu sind religiöse Sekten, die ihre Anhänger zu einer Hörigkeit gegenüber ihren Führern erziehen. Auch hier ist es nicht die positive, sondern die negative Nutzung der Empathie.
Wie Du richtig schreibst, haben die nicht kriminellen Sadisten andere Wege gefunden ihren Sadismus zu befriedigen.
Ich, für meinen Teil, lebe ihn im BDSM aus und kann daraus genug Befriedigung ziehen.
Bei kriminellen Sadisten zeigt die meist über einen längeren Zeitraum eskalierende Gewalt, dass sie eben im legalen Bereich keine Befriedigung ihres Triebes finden und dann , bedingt durch weitere Faktoren, die eine rationale Selbstkontrolle verhindern,
Im nächsten Schritt zu kriminellen Taten schreiten, um ihren Sadismus zu befriedigen.