Theorie & Praxis
Ich habe mich die ersten Jahre um unser Kind gekümmert. Zum Glück hatte ich im 1. Jahr einen Arbeitgeber der das mitgemacht hat (das war 1998).Gearbeitet habe ich von zu Hause aus, mein Büro das 120 m entfernt war, habe ich mit Baby aufgesucht. Ich konnte jederzeit nach Hause gehen.
1999 habe ich mich selbständig gemacht. Ich konnte mir leisten weniger zu arbeiten und habe mich vorwiegend weiter um unser Kind gekümmert. Ich war mur dieser Luxussituation bewußt. Die Resonanz im Gespräch mit anderen Eltern war bei den Vätern deutlich positiver als bei den Müttern. Die Zuständigkeitsverteilung blieb so bis unser Kind in die Schule kam.
Dann gab es eine Krise. Meine Frau hatte inzwischen begriffen, das unser Kind mich als wichtigste Bezugsperson sah. Das wurde für sie unerträglich.
Sie fühlte sich verletzt wenn Außenstehende über Kind und Vater sprachen, weil sie sich in ihrem Muttersein verdrängt fühlte - obwohl sie das vorher so wollte.
Im Lauf des ersten Schuljahres kümmerte sie sich dann vermehrt um unser Kind und drängte mich nach und nach aus der Rolle des orimär betreuenden Vaters raus.
Ich habe das zugelassen.
Ich bin dankbar für die Erfahrung die ich machen durfte und erinnere mich sehr gern an diese Zeit.
Mir ist dabei jedoch klar geworden das Theorie und Praxis in dieser Thematik bei vielen Menschen weit auseinander liegen. So wie bei meiner Frau die das in den ersten Jahren gut fand ohne an die Konsequenzen zu denken und es dann so radikal bereute.
Man sollte auch nicht unterschätzen wie stark Muttergefühle und die Kommentare Außenstehender wirken können. Das ist mir egal - ist leuchter gesagt als gelebt, wenn sich das eigene Gewissen hinzumeldet.
Man sollte wenn man Forderungen an die Männer stellt überlegen ob nsn nicht gehen Scheunentore anrennt die längst bei vielen, nicht allen weit offenstehen, sich aber wieder in der Partnerschaft schließen, weil gerade Frauen genau das so wollen, wenn das Kind erst mal da ist - die Reaktion kommt bei vielen Frauen wesentlich schneller als bei uns damals.
Icg vezeichne mich als emanzipierten Mann. Viele Frauen - gerade Feministinnen heutiger Prägung überfordert das, weil sie das Leben ausschließlich aus der Frsuenoerspektive sehen - obwohl sie die ersten sein müßten, die das verstehen und gut finden.