„Ist das wie ein Job im Schnapsladen für einen Alkoholiker? Ist das Ganze vielleicht ein riesiger Trigger, den es eigentlich zu vermeiden gilt?
Glaube ich nicht. Für meinen Kink brauch ich den passenden Partner und als Narzisst einen Komplementär.
Eine für mich passende Sub, Alter Neigung, Wohnort wächst nicht an den Bäumen. Die Partnersuche ein schwieriges und oft auch aufwendiges Unterfangen. Die Währung ist dabei das Vertrauen und Vertrauen braucht seine Zeit. Es wäre für mich unsinnig, eine passende Kandidatin bereits in dieser Phase mit Verhalten, das man den Narzissmus zuschreiben würde, zu verprellen. Der Durchlauf an scheinbar passenden Subs wäre viel zu groß, kaum zu realisieren.
Als Narzisst wäre es für mich wesentlich einfacher, eine alle 11 Minuten Kandidaten zu finden, also mein Jagdrevier auf Singlebörsen zu verlagern, zumal ich auch keinen Anspruch an meine Reputation als Dom genügend müsste. Diese Vorgehen wurde bereits vor ca. 20 Jahren in einen doch bekannten D/s Handbuch thematisiert.
Das Problem ist also, jemanden in meinen Schnapsladen zu locken?
Auf der anderen Seite glaube ich aber, dass es in einer D/s Beziehung durchaus nazistische Tendenzen geben kann, die der Dominanz bzw. den einvernehmlichen Machgefällte geschuldet sind. Wäre jetzt für mich ein unding, das durch die Brille eines Psychologen zu betrachten, solange zwei Personen ihren Kink einvernehmlich leben.
D/s Beziehungen haben scheinbar eine kurze Halbwertzeit? Geht eine Beziehung zu Ende, ist schnell die rhetorische Keule des Narzissmus zur Hand. Ich kenne auch die eine oder andere Geschichte. Ich gebe nicht viel drauf oft nur ein Rosenkrieg, wenn nicht sogar ein Nachtreten – letztendlich war ich nicht dabei.