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Kopfkino vs. Realität

Kopfkino vs. Realität
Moin alle. Seit Tage schleiche ich um dieses Thema rum, mal sehen ob es mir gelingt, meine Gedanken halbwegs sortiert zu formulieren.

Es geht mir um Kopfszenarien und die damit verbundene Selbstwahrnehmung einerseits - und deren Darstellung in der Realität.

Wenn ich lese, daß jemand sich als Sub oder gar Sklavin fühlt - und dies dann in 'gewohnten' Settings dargestellt wird (ihr wißt schon: niedergeschlagene Augen, knien oder gebückt vor'm Herrn, möglichst noch mit Halsband und Strapsen garniert usw.) - dann scheint das ein stimmiges Bild zu geben, das für viele ansprechend ist.

Mich läßt sowas kalt. Macht auch nix soweit, die Welt des BDSM ist ja bunt. Außer natürlich, daß mir verschiedentlich schon ziemlich knatschige "Doms" begegnet sind, die mir "Du hast keinen Schimmer, was devot-Sein bedeutet" um die Ohren gehauen haben.

Wenn ich mich angucke: ich bin normalerweise ein entspannter Mensch, der sich gerne "das bunte Treiben" anschaut, gelegentlich schmunzelt, manchmal rot wird, ziemlich seriös daherkommt und nicht leicht zu beeindrucken ist. Und ich bezeichne mich als "eher devot bzw. masochistisch", weil etliche meiner Fantasien in diese Richtung gehen, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich tatsächlich in diese Schublade passe. Weil: ich bin niemand, der auf Zuruf durch irgendwelche Reifen hüpft. Soll nicht abfällig klingen - gehört nur einfach nicht in mein Verhaltensrepertoire.

Das versuche ich für mich einzuordnen, deshalb bitte ich darum, meinen Beitrag nicht wertend zu verstehen.

Zu meinem Kopfkino gehört im Zusammenhang mit "Unterordnen" vor allem: Unterwerfung. Einerseits in Form von Kämpfen (die ich real nicht mehr lebe, läßt meine Gesundheit nicht mehr zu), Unterliegen, Unterordnen durch Überzeugung. Will sagen: es gefällt mir sehr, wenn mir jemand überlegen ist, mich durch Wissen, Nervenstärke, Zuversicht überzeugen kann.

Wie genau das funktioniert, habe ich noch nicht rausgefunden - es passiert gelegentlich einfach.

Wenn ich es zu greifen versuche, fällt mir immer wieder "My fair Lady" ein - dieses Gör Eliza, das gerne gebildeter wäre, das sich weiterentwickeln möchte, eine "Dame" sein möchte - und seine Entsprechung in Professor Higgins findet, der zwar ein im Film (nach meinem Empfinden) ein ziemlich alberner Trottel ist, aber über Wissen verfügt und dieses weitergeben kann.

Ich mag Erklärbären, ich mag es, Überlegenheit anzuerkennen, ich mag's sogar, zu hören: "Diskutiere nicht, mach einfach!" - vorausgesetzt natürlich, ich nehme jemanden tatsächlich als stärker wahr, als ich es bin. Zugegeben: das passiert nicht oft - und zuletzt hatte ich dieses Empfinden einem Mann gegenüber, der mit BDSM absolut nichts am Hut hatte.

Na, wie auch immer: es interessiert mich, wie ihr euch empfindet. Passen eure "Signale" zu dem, was ihr leben/spüren wollt? Natürlich auch und vor allem im sexuellen Kontext. Oder eignet ihr euch bestimmte Signale an, um damit jemanden auf euch aufmerksam zu machen?

Hoffentlich ist meine Fragestellung nicht zu konfus, falls doch: fragt bitte nach.
*******rica Frau
973 Beiträge
Ich bin wie ich bin schon ziemlich dominant, ne furchtbare Rechthaberin und tease Menschen ganz gern mal. Im bdsm Kontext lote ich damit natürlich auch mal meine Grenzen aus. Das alles läuft natürlich wesentlich zahmer mit Menschen ab, die dem eher nicht gewachsen sind, aber dadurch fehlt auch der gewisse kick. Also ja: wenn ich Menschen im bdsm Kontext kennen lerne, merke ich bereits wie ich sie mit bestimmten Themen, Verhaltensweisen oder Sprüchen anteste. Falls darauf aber keine entsprechende Reaktion erfolgt, kann ich mich zum einen auch entweder auf eine andere Art der Unterhaltung einlassen (doormat spielen und servil gehorchen zählt nicht dazu xD), oder wenn es gar keinen gemeinsamen Nenner gibt auch recht schnell eine höfliche Absage formulieren. Es ist nicht jeder Mensch für jeden geeignet und ich möchte dann weder meine, noch die Zeit der anderen Person vergeuden.
An sich gilt ja der Grundsatz den du selbst schon genannt hast; die Welt ist bunt.
Einerseits hat dir niemand zu sagen als was du dich zu fühlen und wie du dann zu sein hast, andererseits gibt es für manche Rollenbilder natürlich mehr und weniger verbreite Erwartungen und es ist weder eine Schande neues zu lernen/ sich weiter zu entwickeln, noch jemanden gefallen zu wollen und dafür bestimmte Kompromisse einzugehen ( wenn man das will )

Also lass dich nicht irritieren wenn du nicht den Wunschvorstellungen irgendwelcher Möchtegern-dominanten entsprichst.
Lebe es so wie es dich erfüllt und dann finden sich auch passende Leute die dir gut tun werden *zwinker*
**********_Herz Frau
729 Beiträge
Was mir als erstes einfällt:
Männer, die beim Kennenlernen einer devoten Frau gleich einmal sagen, sie sei ja gar nicht devot, denen fehlt es zumeist an eigener Dominanz. Die leben nicht in der Realität und glauben tatsächlich, dass sie nur behaupten müssen, sie seien dominant und die submissiven Frauen fallen vor ihnen auf die Knie.
Herr lass Hirn regnen!

Weiter in meiner konfusen Gedankenwelt... Frauen, die kampflos und schamlos sich einem dominanten Mann vor die Füsse werfen, sind laaaaaaaaaaaaangweilig! Wozu sollte Mann da Führungsqualitäten haben, wenn es nichts zu führen gibt?
Ja, es gibt Doms, die den permanenten Kampf ablehnen. Aber doch nicht zu Beginn! Sub / Sklavin / Kajira... muss doch erstmal ihren Platz finden!

Ich finde, eine D/s-Beziehung hat viele Parallelen mit Erziehung. Es reift, es wird geformt, vielleicht sogar konditioniert... aber Top / Dom / Herr / Marquis... muss erstmal investieren und sich und seine Wünsche dabei sogar sehr zurücknehmen!

Und echte Submission / Devotion / Unterwürfigkeit zeichnet sich n i c h t
• durch eine Körperposition wie knien aus
• durch Kleidung wie Halsband, Strapse, HighHeels aus
• und zeichnet sich auch nicht durch "dünn gestricktes" Hirnausschalten à la "Ja, Herr!" aus. Ja-Sager braucht kein Mensch!

Wenn Top / Dom... es schafft die richtigen Tasten auf dir als Instrument zu spielen und simple Worte führen zu Nässe in deinem Slip... dann beginnt das Spiel / die Session! Und vielleicht endet sie dort auch schon... vielleicht auch nicht!
Wir hatten neulich ein ähnliches Thema. Für mich war und ist das Finden meiner selbst ein Prozess. Was ich aber bis jetzt weiß ist, dass mich nicht jeder Dominante anspricht. Weil Menschen so unendlich unterschiedlich sind und auch Dominanz sich in einer breiten Varianz an Facetten zeigt.

Die eine ist glücklich, wenn sie stumm niederknien darf und getreten wird. Du benötigst eine geistige Ansprache.

Das ist in Ordnung und führt keinesfalls dazu, dass du weniger devot bist, als eine andere. Feinjustierter vielleicht. Anspruchsvoller. Wobei das bringt eine gewisse Arroganz mit sich, die ich nicht meine.
Zitat von *****led:
Passen eure "Signale" zu dem, was ihr leben/spüren wollt? Natürlich auch und vor allem im sexuellen Kontext. Oder eignet ihr euch bestimmte Signale an, um damit jemanden auf euch aufmerksam zu machen?

Ja, inzwischen schon. *mrgreen*
Anfangs war das nicht ganz so treffsicher.

Ich denke mal, dass das vor Allem davon abhängt, ob der/die Partner(in) das jeweils passende Komplementär ist und die Signale passend verarbeitet bzw. ihrerseits passende Signale sendet.

In der Rolle des Aktiven beobachte ich außerdem, dass mit den Jahren mein Kopfkino realistischer wird (die Kinokino-Szenen also näher an dem sind, was sich umsetzen lässt) und andererseits meine Fähigkeiten es erlauben, mehr umzusetzen.
Hinzu kommt, dass meine aktuelle Spielpartnerin mir im Grunde freie Hand lässt und von genau den Spielen ziemlich gekickt wird, die mir mein Kopfkino gern vorlegt.
Da findet also eine Annäherung von mehreren Seiten statt.

Und wenn gelegentlich mal was nicht so funktioniert wie erträumt, dann habe ich auch kein Problem damit, es in einem zweiten Anlauf nochmal zu probieren und sie hat offenbar auch kein Problem damit, gelegentlich mal Teil eines Experiments zu sein.
*********Free Frau
176 Beiträge
Moin allerseits, *wink*

nun, es ist schon ein wenig wie du sagst. Es wirkt, oder es wirkt eben nicht.
Nicht jede Art von Dominanz ist für jeden gleich spürbar.
Entweder die Chemie wirkt oder eben nicht.

Mich kann jemand wahnsinnig triggern, obwohl er sich seiner Dominanz noch nicht mal wirklich bewusst ist, sie aber trotzdem irre auf mich wirkt.
Im Gegenzug wirkt der erfahrene Dom vielleicht nicht, weil er nicht meinen Nerv trifft.

So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind die Antennen, das schöne Miteinander und die Wirkung des Gegenübers.


Habt einen schönen Tag 💋
Birdie
Danke euch sehr für euren Input - fühle ich mich doch gleich nicht mehr gar so fremd. *g*

Ich lasse eure Beiträge auf mich wirken und werde erst später auf einige im Detail eingehen, inzwischen freu ich mich einfach über eure Beiträge und bin gespannt auf weitere Eindrücke. *blume*
*****ard Frau
1.313 Beiträge
Also ich kenne das sehr genau was du beschreibst. Das kann so richtig frustrierend sein. Ich hab den Eindruck viele sogenannte doms sind auch einfach zu faul oder auch zu schwach dafür. Natürlich ist eine naturdevote O leichter zu händeln. Mein Eindruck war bislang dass viele immer nach dem gleichen "leichten " schema suchen und gar nicht mit einer sonst dominanten frau umgehen können. Mir geht es auch so dass ich nur selten jemanden als wirklich dominant empfinde oder gar als mir überlegen.
******olz Frau
4.380 Beiträge
Zitat von *******aro:
Also ich kenne das sehr genau was du beschreibst. Das kann so richtig frustrierend sein. Ich hab den Eindruck viele sogenannte doms sind auch einfach zu faul oder auch zu schwach dafür. Natürlich ist eine naturdevote O leichter zu händeln. Mein Eindruck war bislang dass viele immer nach dem gleichen "leichten " schema suchen und gar nicht mit einer sonst dominanten frau umgehen können. Mir geht es auch so dass ich nur selten jemanden als wirklich dominant empfinde oder gar als mir überlegen.

Spannend,
ich erlebe es öfters schon anders.
Ich möchte devote Männer kennen lernen, zwei oder dreimal ist es mir schon passiert, dass sich dominante Männer als devot ausgaben, um mich kennen zu lernen und dann im Kennenlern Prozess und dem sich näher kommen, versucht haben mich in die devote Rolle zu drücken, weil sie der Meinung waren.
Es gibt von Natur aus überhaupt keine dominanten Frauen.

Es war schon ab und an witzig, wenn sie dann erstmal das machten was ich wollte,
dann der Meinung waren, nun sind sie dran im bedient werden und immer dieser erstaunte Blick,
wenn ich dann weit nach Mitternacht einfach das Hotelzimmer verließ.

Ich will keine dominanten Männer bedienen, weder im Spiel noch in der Realität *g*
*********rgara Frau
7.453 Beiträge
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Kopfkino recht wild bis devot ist, ich dem realen Erleben aber nichts abgewinnen kann.

Beispiel harter Sex: Da werd ich eher trocken , nichts rührt sich real. Im Kopf total heiß.

Beispiel Ds Beziehung: Geht mir real dauernd auf den Keks bis hin zu Bauchschmerzen. In der Fantasie schon reizvoll oder auch bei Paaren, die es leben.

Ich bin dabei mich damit abzufinden, dass ich wohl weniger von allem bin als ich gerne wäre.....
*******rica Frau
973 Beiträge
Zitat von *********rgara:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Kopfkino recht wild bis devot ist, ich dem realen Erleben aber nichts abgewinnen kann.

Beispiel harter Sex: Da werd ich eher trocken , nichts rührt sich real. Im Kopf total heiß.

Beispiel Ds Beziehung: Geht mir real dauernd auf den Keks bis hin zu Bauchschmerzen. In der Fantasie schon reizvoll oder auch bei Paaren, die es leben.

Ich bin dabei mich damit abzufinden, dass ich wohl weniger von allem bin als ich gerne wäre.....
Ich habe schon seit vielen Jahren extrem masochistisches Kopfkino. In der Realität tat aber alles gleich super unangenehm weh, hat mich abgeschreckt durch den Gedanken an bleibende spuren und und und. Mit 21 hatte ich dann angefangen als Aktive in einem dominastudio zu arbeiten und gemerkt, dass diese sehr schmerzhaften Fantasien einfach immer eher mit mir als aktiver gedacht waren und nie mit mir als "Opfer". Sehr überraschende Erkenntnis *ggg*
Zitat von ******olz:

Ich möchte devote Männer kennen lernen, zwei oder dreimal ist es mir schon passiert, dass sich dominante Männer als devot ausgaben, um mich kennen zu lernen und dann im Kennenlern Prozess und dem sich näher kommen, versucht haben mich in die devote Rolle zu drücken, weil sie der Meinung waren.
Es gibt von Natur aus überhaupt keine dominanten Frauen.

Ist das nicht merkwürdig? Ich neige dazu, "dominante" Männer kennenzulernen. Und wenn man sich dann endlich begegnet, stellt sich raus, daß der Herr nichts weiter will als von mir auf's Kreuz geschmissen zu werden.

In solchen Fällen serviere ich selbstgebackene Plätzchen und wünsch mir insgeheim, wenigstens ein Spürchen aggressiver sein zu können - paar hinter die Löffel wären in so einem Fall allerdings auch kontraproduktiv, fürchte ich. *umpf*
Zitat von *****led:
Wenn ich es zu greifen versuche, fällt mir immer wieder "My fair Lady" ein - dieses Gör Eliza, das gerne gebildeter wäre, das sich weiterentwickeln möchte, eine "Dame" sein möchte - und seine Entsprechung in Professor Higgins findet, der zwar ein im Film (nach meinem Empfinden) ein ziemlich alberner Trottel ist, aber über Wissen verfügt und dieses weitergeben kann.

Vielleicht hast Du Dir mit dieser Vorlage bereits ein unglückliches Klischee ausgesucht?

Bernard Shaw, selbst überzeugter Sozialist und Feminist, schrieb eine Sozialsatire über die feine englische Gesellschaft – Klassenkampf und Frauenpower inklusive.

Nur in der Filmversion oder Musikadaption versinkt Eliza Doolittle in den starken Armen eines selbstherrlichen Frauenfeindes, weil es einfach dem Mainstream entsprach und sich das an der Kino- oder Theater Kasse besser verkauft hat.

Warum sollte das im BDSM Mainstream anders sein? Man bedient sich, bewusst oder unbewusst der typischen Vorstellungen um sich bei der Partnersuche zu positionieren. Die Herausforderung m.M.n. bei sich selbst zu bleiben, denn alle anderen gibt es schon.

Ich muss mich nicht zurücknehmen oder etwas investieren, mir nichts verdienen und auch nicht dominant sein. Als Aktiver im BDSM suche, ich mir den Partner, der in mein Setting meiner Sessions passt. Eine Person, mit der ich gerne meine Zeit verbringen möchte - einen Komplementär. Es gibt für mich kein echt oder unecht, nur ein passt oder passt nicht.
*******_BS Frau
284 Beiträge
Meine ganz persönliche Meinung – mein ganz persönliches Sein!
Es braucht immer eine Zeit x bis ich mich freiwillig auf die Knie begebe, wenn es dann soweit ist, bedeutet es auch etwas. Ich muss hinauf sehen können. Das fällt mir sehr schwer, wenn mein Gegenüber deutlich jünger ist, oder auch deutlich unterlegen ist. Unterlegen in Bezug auf Körper, Geist und Seele.
Auch mir wurde schon nachgesagt, ich wüsste nicht was devot sein bedeutet. Das allerdings ist bei den Menschen die das sagen sicher auch gerechtfertigt. Meine Devotion verlangt deutliche Dominanz. Dominanz bedeutet für mich persönlich schon, mein Gegenüber ist mir gewachsen/überlegen. Ob das jetzt Bildung und/oder soz Kompetenz ist? Ja sicher – beides gehört für mich persönlich dazu! Ich möchte nicht nur körperlich dominiert werden, sondern im Besten Fall in allen Bereichen! Das hört sich vlt auch ziemlich abgehoben an, ist aber so. Es braucht keinen Doktortitel um schlau zu sein und es braucht keinen Lehrer um soz kompetent zu sein. Ich brauche keine Titel, ich brauche Hirn! Intelligenz macht mich schon sehr an.
**********Magic Mann
19.789 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zja, die von Rosa Wolken umwobene bunte große Welt des BDSM. In ihrem Glanz und Schimmer. Voller Träume und fantasieen der oftmals Theoretikern.

Da kommt man vor lauter Träumereien und ausschmücken der verschiedensten Szenarien gar nicht dazu sich auf die eigenen Empfindungen und Emotionen zu konzentrieren.

Da hat so mancher sein Kreuz zu tragen um irgendwann das nahe liegende zu sehen.
little crazy after shower 😁
******old Frau
220 Beiträge
Passen eure "Signale" zu dem, was ihr leben/spüren wollt? Natürlich auch und vor allem im sexuellen Kontext. Oder eignet ihr euch bestimmte Signale an, um damit jemanden auf euch aufmerksam zu machen?

Diese Frage kann ich konkret gar nicht beantworten.
Der ganze Bereich BDSM hatte mich zwar immer schon interessiert, doch gedanklich hing ich an folgendem Bild fest: Prunkvolle Räume in dunklen Farben, roter Samt, offener Kamin, Herr im Anzug und nackte Frau zu seinen Füßen (ja, ich weiß – ein sehr oberflächliches Bild, ich war eben auch mal jung und naiv). Aber eben jenes Bild hat mir nicht gefallen, und auch heute ist es nicht das, was mir gefällt.
Fasziniert hat mich die Unterwerfung an sich. Doch war ich als junge Mutter und brave Ehefrau weit davon entfernt diesen Bereich näher zu erkunden.
Erst als wir vor einiger Zeit unsere Ehe öffneten, erfasste ich das ganze Spektrum dieser wunderbar bizarren Welt.
Und dann trat ein Mann in mein Leben, der mir zeigte, nach was ich mich gesehnt hatte, ohne es vorher zu wissen. Er zeigte mir, was abseits „meines“ Bildes möglich war, und auch heute überrascht er mich immer wieder mit neuen Bildern und meinen eigenen Abgründen.

Kurz und knapp: Das was ich leben/spüren will, das lebe/spüre ich, ohne dass mein Kopfkino vorher großartig wusste was alles möglich ist.
Doch frage ich mich manchmal, wie es wohl sein wird, wenn diese Beziehung zu ihm einmal endet (denn realistisch gesehen wird sie das irgendwann).
Ob ich dann noch einmal das Glück haben werde, einen passenden Gegenpart zu finden?
Denn ich bin einfach keine „klassische“ Sub, die vor ihrem Herrn mit Peitsche in der Hand kniet (bitte nicht wertend verstehen, so ticke ICH eben).
Diese Welt ist in unzählige Schattierungen getaucht, und darin die passende Farbe für sich zu finden muss schwer sein.
@**********Magic , bevor ich unnütz grüble: ist dein Beitrag allgemeiner Natur oder ein Eindruck, den ich vermittle?
**********Magic Mann
19.789 Beiträge
Gruppen-Mod 
https://www.joyclub.de/my/6383208.wrinkled.html
Das war nur ein Schuh von vielen, den ich in die "Arena" geworfen habe.
Zitat von **********Magic:
https://www.joyclub.de/my/6383208.wrinkled.html
Das war nur ein Schuh von vielen, den ich in die "Arena" geworfen habe.

Ah, verstehe. Vielleicht sammle ich ihn später auf (warum muß ich jetzt grad an das Leben des Brian denken? *ggg*).
*********lerin Frau
2.251 Beiträge
Es gibt neben der typischen devoten Sub/Sklavin auch noch den Typen Brat/Göre. Und der ist gar nicht so selten. Um es noch ein wenig komplizierter zu machen, sind die meisten nicht 100% das eine oder andere, sondern eine Mischung aus beidem.
Die einen haben mehr den Schwerpunkt auf Dienen, die anderen möchten lieber überwältigt weren. Und mache kickt beides, je nach Situation und Gegenüber.

Beziehungen benötigen Kompromisse. Meine brave Seite ist zwar vorhanden, aber nicht besonders ausgeprägt. Wenn ich einen Partner habe, der auf vielen Ebenen toll passt und mit meiner widerspenstigen Seite umgehen kann, dann kann ich mich ihm zuliebe auch etwas öfter brav zeigen. Wenn jemand allerdings eine komplett devote Sub erwartet, dann ist er für mich schlicht der Falsche.

Vor Kurzem habe ich den Film "365 dni" geschaut und kann ihn dir empfehlen. Die weibliche Hauptperson ist selbstbewusst, provokant, kreativ und so gar nicht klassisch devot. Und trotzdem geht es heiß her und am Ende wird sie bezwungen.

Ich habe allerdings den Eindruck, dass mehr dominante Männer eine brave Sub suchen und nur wenige eine widerspenstige.
@TE

Passen eure "Signale" zu dem, was ihr leben/spüren wollt? Natürlich auch und vor allem im sexuellen Kontext. Oder eignet ihr euch bestimmte Signale an, um damit jemanden auf euch aufmerksam zu machen?

Meine Erfahrung ganz kurz. Du bekommst immer (meist) das, was Du Verdienst. Will sagen, die schön einstudierten Signale ziehen nur jene an, die ihr "Posing" wichtig nehmen und dies daher aufs Gegenüber reflektieren.

Ich glaube, dass Annehmen von Signalen, die im Grunde zunächst nicht in einem selbst stecken hat vor allem damit zu tun, sich selbst nicht genügend zu kennen, sich nicht hinreichend mit dem eigenen Wollen auseinander gesetzt zu haben. Man will gefallen, dazugehören, dabei ist dann Frust vorprogrammiert, denn das Gegenüber erwartet ja, genau das zu bekommen, was es sieht.

Du scheinst doch ein schönes Beispiel für gelungene Selbstreflexion zu sein und hast erfolgreich jene, die meinen das Devotsein schon am Halsband zu erkennen, abgewehrt. Sie hätten garantiert nicht zu deinem Anspruch gepasst, ihre Meinung hinsichtlich des wahren "Devotseins" darf dir entsprechend abgehen...
*********Free Frau
176 Beiträge
@*********lpert
Ein sehr erkenntnisreicher Satz!
Man will gefallen. Das ist für so manch einen die größte Falle.
Zitat von **********Magic:
Da kommt man vor lauter Träumereien und ausschmücken der verschiedensten Szenarien gar nicht dazu sich auf die eigenen Empfindungen und Emotionen zu konzentrieren.

Das ist in meinen Auge ein wenig überzeugender Einwand, denn die Träumereien sind in der Regel nichts als komplette Szenarien, die uns das Unterbewusstsein aus unseren Empfindungen und Emotionen zusammen bastelt.

Hinzu kommt: Empfindungen und Emotionen sind Leistungen unseres Unterbewusstseins, also das was man auch (oder gerade dann) hat wenn man sich nicht konzentriert!
Konzentration ist nur für die bewusste Wahrnehmung abstrakter oder komplexer Sachverhalte und für logische Schlussfolgerungen nötig.

Emotionen und emotionale Wahrnehmungen laufen eine Bewusstseinsebene drunter.

Dein Einwand sollte eher lauten:
Wenn man zu "verkopft" an die Sache heran geht, dann kann das Emotionen und emotionale Wahrnehmungen spürbar beeinträchtigen. Das wiederum kann leicht passieren, wenn man sich auf Jemanden einlässt, der/die/das irgendwie inkompatibel kommuniziert (insbesondere auf der nonverbalen Ebene) und man dann versucht, die schlechte emotionale Ebene durch bewusste Kommunikation zu überbrücken.
*******der Mann
24.786 Beiträge
Ich bin nicht der Meinung, dass man bekommt, was man verdient, sondern was man sich wünscht und damit ausstrahlt. Und damit sind wir auch bei den Signalen: Wenn ich mir etwas sehnlichst wünsche und natürlich wirke, werde ich es bekommen. Mit Zweifeln oder unter Anwendung von List (ich gebe vor, was ich nicht fühle) wird mir dies eventuell, aber wahrscheinlich nicht zufriedenstellend gelingen. Der Fokus auf sich selbst - was einen glücklich macht - wird das Richtige bringen, meistens überraschend schnell.
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