Jeder hat oder hatte ja mal etwas auf seinem ganz persönlichen Wunschzettel. Der klare Vorteil als DOM ist, daß man sich -
die richtige Partnerin vorausgesetzt - gerade spontane Wünsche mehr oder weniger direkt erfüllen kann.
Schwieriger wird es bei Wünschen, die einem zwar lange im Kopf herum geistern, aber die, wie in meinem Fall, an ein bestimmtes Szenario auf einer bestimmten Bühne gebunden sind. Da läuft man dann durchaus einmal recht lange mit seinem eigenen, unerfüllten Kopfkino herum.
Eine Aufführung meines ganz persönlichen Kopfkinos drehte sich einige Jahre um ein Hotelzimmer in Bangkok, welches ich einmal für eine kurze Zeit bewohnte. Ein traumhaftes Zimmer, aber das findet man ja häufig. Was an diesem Zimmer so besonders war, das war der Blick über die Stadt. Nicht über irgendeine Stadt, der Blick über Bangkok. Nicht irgendein Blick, nein, ein absolut atemberaubender Blick.
Der Ablauf war immer ein sehr ähnlicher. Irgendwie habe ich eine imaginäre – weil zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefundene – perfekte Sklavin, die ich in meinen Vorstellungen auch sehr liebte – mit dem Kopf gegen das große Panoramafenster gedrückt. Ihr wohlgeformter Arsch reckte sich mir entgegen, auf ihrem Rücken zeichneten sich rote Striemen meiner vorangegangenen Liebkosungen ab. Mein Schwanz fickte sie in ihren Arsch während sie leise vor sich hin schluchzte. Unter mir breitete sich das Lichtermeer des nächtlichen Bangkok aus. Tausende Lichter, Boote auf dem Fluss, die Tempel beleuchtet. Ihr Wimmern vermischte sich mit einigen Sirenen in der Ferne.
Soweit zum Kopfkino. Vorstellung und Realität prallen ja durchaus öfter mal zusammen. Eine zehntausend Kilometer entfernt spielende Szene Realität werden zu lassen ist schon eine der schwierigeren Aufgaben.
Wenn es dann allerdings passiert, überholt die Realität die Vorstellung an Glanz, Schönheit und Ekstase. Oder es passiert eben das genaue Gegenteil - was in der Vorstellung unübertrefflich geil ist, erweist sich in der Realität dann als weit weniger anregend. Aber man hat es herausgefunden.
Und genau darum denke ich, sollte man sich seinen Wünschen hingeben und ihnen ein wenig mehr Zeit widmen.
In einer festen Beziehung spielen meiner Meinung nach unausgesprochene Wünsche, unbefriedigte Phantasien eine entscheidende Rolle. Auf Dauer wandern sie immer weiter an die Oberfläche des Alltags und zerstören nicht selten ein ansonsten perfektes Gebilde.
Meine Anregung an die DOMs daher - nehmt euch auch mal die Zeit, auf die Wünsche eurer SUBs zu hören. Natürlich mag keiner „Wunschzettelsklavinnen“, aber soweit muss man es ja nicht kommen lassen. Aufmerksamkeit beugt vor. Wenn eure SUB lange überlegen muss, bis ihr ein Wunsch einfällt, dann macht ihr es richtig. Wenn die Wünsche nur so aus ihr heraussprudeln, sobald ihr sie fragt, dann solltet ihr euch ein wenig um euer liebstes Spielzeug kümmern.
Weil ich heute gerade meinen kreativ-netten Tag habe, stelle ich euch
die Umsetzung meines oben erwähnten Wunsches gleich noch auf meinem Profil online. Im Frühjahr 2018 war es nämlich soweit. Ein SORRY geht heute noch an das Housekeeping des Hotels, die das Zimmer hinterher reinigen mussten.