„Wie bei jedem Fetisch, jeder Spielart, jeder Praktik gilt: Es gibt kein richtig oder falsch, nur Vorlieben. Und die sind bei jedem/jeder anders geartet. Persönlich gibt mir Shibari als Dom keinen Kick weil ich andere Schwerpunkte setze. Aus meiner in diesem Punkt durchaus laienhaften Sicht steht bei Shibari oft der meditative Aspekt im Fokus; der Weg des Fesselns und die Prozedur selbst ist das Ziel. Das macht ein Spiel aus meiner Sicht aber auch langwierig, zäh und auf nur einen singularen Zweck konzentriert. Eigentlich IST bei "Fans" Shibari das Spiel und nicht Teil des Spiels, mutmaße ich als Außenstehender.
(...)
Aber wie gesagt jede/r nach seiner/ihrer Façon und ohne jede Wertung. Shibari zu lieben hat seine volle Berechtigung für alle, die daraus ihren Kick ziehen!
Ich mag hier gerne mal einhaken.
1. Richtig! Der Weg ist das Ziel. Das mag sich vielleicht wirklich nicht für jeden erschließen, aber das Fesseln an sich ist das Spiel. Das Seil ist "nur" das Kommunikationsmedium. Der rope top (ich mag die Bezeichnung Rigger inzwischen nicht mehr, denn sie offenbart für mich eben jedes Verstehen von Verständnis) hat mit dem Seil alle Möglichkeiten, die es braucht, um den oder die bottom in alle gewünschten Zustände zu bringen. Es sind alle Aspekte des Play realisierbar. Trance (Flug), Schmerz, Angst, Kontrollverlust, Mind Fuck, auch "Kuscheln". Eigentlich braucht es "danach" kein weiteres Play mehr... 🙂
Bis man das ansatzweise umsetzen kann, bedarf es halt leider etwas an eintöniger und langweiliger Übung. Meister fallen selten vom Himmel, und man kann nicht erwarten, dass man mit einem zweistündigen Workshop Wunder vermitteln kann. Hier zeigt sich halt eine andere Philosophie - beständiges Lernen.
Andererseits, auch den Umgang mit einer 5ft. Bull lernt man nicht an einem Abend...
Disclaimer: Dies ist kein Angriff auf die, die keinen Zugang zu Shibari/Kinbaku finden! Alles hat seine Berechtigung.
Besten Gruß und schönes WE,
Skywise