"Nur getroffene Hunde bellen."
Das ist einer meiner liebsten Sätze.
Also zum lesen, nicht zum schreiben.
Da werde ich aggressiv.
Und zwar nicht weil ich getroffen bin (ein Hund bin ich schon, manchmal ein blöder laut meiner Partnerin und...anderen Menschen) oder so - sondern weil sowas einfach der Tod JEDER Diskussion ist wenn man sich nicht dagegen stellt...
Übrigens finde ich es toll wie gewaltfrei, ruhig und ausgeglichen die Diskussion bisher verlaufen ist.
(Ja genau - das war eindeutig passiv-aggressiver Zynismus)
Mal im Ernst:
Uiuiuiui - ich finde es interessant das es in Themen in denen die Diskussionskultur angesprochen und vielleicht sogar kritisiert wird oft mehr die Fetzen fliegen als in den Threads weswegen die Diskussionskultur-Threads überhaupt erst entstanden sind...
Warum eine Mitte fragst du?
Weil eine Mitte nicht unwichtig ist.
Denn bei den meisten Themen - gibt es deshalb Streit, weil beide radikalen Parteien einfach nicht zuhören wollen obwohl beide Seiten gute Argumente haben...
Ich nehme mal die Impf-Geschichte...
Es wurde ja hier schon angemerkt das man automatisch "Impfgegner" ist wenn man Angst hat...aber selbst Wissenschaftler (nicht mal die rechts verorteten oder die denen man Aluhüte andichtet sondern auch jene, die man als "angesehene" akzeptiert und die auch oft als legitime Quellen herangezogen werden) sagen:
"Aktuell gibt es beim Thema Impfung weder ein richtig noch ein falsch weil im Moment alles offen ist."
Das wird aber gern überhört.
Denn die eine Seite übergeht es einfach und beruft sich auf alle anderen Aussagen dieser Menschen - und die andere Seite nutzt es als Kriegsargument und sagt:
"Schau an - sogar der und der sagt das es noch alles nicht erforscht ist etc."
Und dabei ist es schade.
Denn vermutlich könnten beide Seiten voneinander lernen wenn sie denn Argumente austauschen würden.
Und die Mitte dient dazu um Argumente auszutauschen.
Die Mitte sind jene, die sich anhören was beide Seiten zu sagen haben und dann entscheiden.
Das sind jene, die FRAGEN stellen wie:
"Ist das sicher?"
"Wer hilft mir wenns in die Hose geht?"
"Warum sollte ich es nicht tun?"
"Hast du keine Angst - und wenn nein...warum nicht?"
Doch...kaum äußert man diese Fragen - ist man für jede Seite ein Angehöriger der anderen Seite und wird entsprechend vernichtet bis man sich zwangsradikalisieren lässt oder sich verkriecht vor Angst das man ganz aufgerieben wird in diesem vollkommen unnötigem Krieg.
(Btw.:
Krieg ist nicht immer unnötig - dieser "Glaubenskrieg" den wir aktuell aber führen und der jede Mitte zerstört aber ist es sehr wohl...und er ist gefährlich. Denn was passiert wenn die letzten Mitte weg ist?
Dann gibt es nur noch zwei radikale Seiten die sich ungebremst bekämpfen. Und irgendwann wird die eine Seite zwangsläufig gewinnen...und ich hab - wie schon erwähnt - angst davor dass das passiert. Denn ich will nicht in einem Land leben das nur noch eine Sichtweise akzeptiert und alle anderen ausmerzt. Das ging irgendwie noch nie gut oder?)
ABER:
Man kann das mit der Mitte so sehen wie ich und - aus meiner Sicht zum Glück - noch viele andere oder man kann es anders sehen.
Das ist ok für mich - denn mich kann niemand auf seine Seite ziehen wenn ich das nicht will, ich werde mich nicht verkriechen und mir kann man keine Angst damit machen das ich aufgerieben werde denn...ich bin ein Mensch der Argumente.
Hat jemand Argumente - dann möchte ich die hören.
ICH liefere ja auch welche.
Und sind die Argumente des anderen besser als meine - dann ändere ich auch meine Meinung (ich hab mich auch im Forum und in den Gruppen schon oft mal überzeugen lassen von besseren Argumenten aber auf Druck - klappt das nicht...).
Also - hast du Argumente dann raus damit...aber ein:
"Wer kein Vertrauen in die Medizin hat der könnte seine Bedenken gar nicht äußern weil es die Medizin gar nicht geben würde er gar nicht leben würde."
ist KEIN Argument...weder ein gültiges noch ein ungültiges sondern schlicht und ergreifend eine Killerphrase.
Whataboutism
Noch so ein Ding...
Fun Fact:
Whataboutism wird meistens von Menschen abgelehnt die ihn sich selbst zu Nutze machen.
Ich benutze ihn übrigens auch ab und an.
Und ich verurteile ihn ab und an.
Denn Whataboutism ist an sich nicht wirklich schlecht.
Es wäre aber ziemlich stark wenn man immer dazu erklären würde was man damit meint...
Beispiel (weils grad passt nehmen wir wieder die Impfung):
"Die Leute trinken Alk und rauchen und wissen das es sie schädigt und jammern dann rum wegen der Impfung."
Das ist Whataboutism.
Und auf der einen Seite ist das zu verurteilen - auf der anderen aber ist er zulässig.
(Achtung - meine Meinung dazu, keine allgemeingültigkeit
)
Will derjenige damit aussagen:
"Ihr stopft eure Körper mit Zeug voll das euch umbringt - da macht die Impfung auch nichts mehr aus also lasst sie euch geben."
dann ist das nicht toll.
Meint die Aussage aber:
"Es gibt viele Baustellen die wir haben - die Impfung ist nur eine davon."
dann ist es nicht mehr so schlimm.
MIR fällt es übrigens sehr schwer nicht beleidigend, herablassend, arrogant oder abwertend zu sein.
Ich bin auch oft ein Oberlehrer.
Aber ich versuche das zu kontrollieren - klappt aber nicht immer...ist aber auch nicht schlimm finde ich...
Wenns mal in die Hose geht - dann entschuldige ich mich wenn ich das WILL und dann ists wieder gut (für mich
)