@******ere
@*****a_A
Vielen Dank - jetzt mal für mich ein wenig hervorgehoben - für Eure posts.
Verallgemeinerung und das "man" braucht Mensch, wenn er/sie noch viel im Außen und wenig in sich selbst lebt. Was andere "über einen" denken, wie sie "einen" bewerten, ist meiner Erfahrung da noch sehr wichtig.
Menschen, die sich mit sich selbst auseinanderzusetzen begonnen haben, im allgemeinen Sprachgebrauch "selbstreflektiert" sind oder am Weg dazu, können häufiger aus der Ich-Position sprechen, als andere.
Gleichzeitig - und das ist aus meiner Sicht spannend - beobachte ich bei solchen Menschen immer wieder wenig Beachtung der eigenen Sprache und daher auch dort immer noch häufig das "man".
Wenn ich dann darum bitte "Du hast jetzt von 'man', von anderen gesprochen, wie wäre das, was würdest Du mir sagen, wenn Du von Dir aus der 'Ich-Position' sprechen würdest?".
Warum das bei erwachsenen Menschen so häufig passiert, dass da der Bluthund oder Neandertaler hochkommt?
a) Die Anonymität des Internet bringt Wut, die in der Kindheit gegenüber Eltern nicht gelebt wurde/werden konnte/durfte, ans Tageslicht. (sorry an jene, die das wieder als eigenartig wahrnehmen oder gar als esoterischen Schwachsinn, doch es ist leider eine der Wirklichkeiten).
Es täte vielen Menschen (den meisten?) gut, in ihre Kindheit rück zu schauen und aus dieser Zeit manche Dinge zum Einen zu heilen, zum Anderen anzunehmen. Wege und Mittel dazu haben wir heute erstmals in der (uns bekannten) Geschichte der Menschheit zur Verfügung.
b) Selbstwert, der im tiefen Grund der Seele eingeschränkt ist.
Daher kann es passieren, dass Menschen andere herabwürdigen und Aussagen treffen wie "Du bist" anstatt auf "was Du da schreibst/tust" (also eine Verallgemeinerung über das Sein eines Menschen tätigen, anstatt auf das situative Verhalten und auf das beobachtete (wieder die Ich-Position) Verhalten einzugehen.
c) Wenige Werte, wenig sozial ausgebildeter Charakter.
Wer Werte wie z.B. Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit im Umgang mit anderen Menschen als auch mit sich selbst oder "Prinzipien im Sinne von wertebasierte Leitlinien" hat (z.B. "Gehe mit anderen Menschen so um, wie Du möchtest, dass sie mit Dir umgehen.") hat, wer gelernt hat, dass Konkurrenz/sich durchsetzen wichtiger ist und weiter bringt (vorerst/kurzfristig zumindest), als Kooperation und Miteinander, die/der wird sich im Alltag und besonders in der Anonymität des Internet immer wieder mal in Situationen wiederfinden, wo sie/er sich wie ein Berserker, Bluthund, Neandertaler des 3. Jahrtausends ... verhalten.
d) Wir haben das Miteinander-Reden, das Lösen von Konflikten (jene, die wir in uns haben und jene, mit denen wir im Außen erleben) häufig weder in der Familie noch im Kindergarten und schon gar nicht mehr in der Schulausbildung gelernt. Damit haben viele von uns die Zeit der Prägung (= Zeitraum von der Zeugung bis zum 21. Lebensjahr, zum Teil noch bis 28 gehend) ohne oder nur mit einer gering entwickelten Sozialisierung durchlaufen, die sowohl uns selbst UND auch den anderen hilft (manche Menschen sagen auch "dient"/"nutzt" dazu).
Das Gute an alledem:
Wie oben angeführt: Wir haben heute erstmals super Instrumente in der Hand, die wir nutzen können, um auch als Erwachsene da in die Veränderung zu kommen. Doch Ja, wohl kaum etwas ist schwieriger, als eine Änderung des eigenen Verhaltens - erst recht in fortschreitenden Lebensjahren.
Es ist nie zu spät, mit einer Veränderung zu beginnen, für denjenigen/diejenige, die im Rest des Lebens mehr Lebensfreude, geglücktere Beziehung zu andern Menschen als auch zu und mit sich selbst haben möchte.
PS: Dort, wo wir in unserem Leben gerade bei solchen Themen die größten Widerstände spüren/fühlen (sofern Mann/Frau überhaupt wirklich was spürt/fühlt), dort ist häufig auch das größte Entwicklungspotential enthalten (ich weiß, wovon ich da schreibe - aus mir selbst heraus als auch aus der Reflektion mit anderen Menschen).