Och, da gibt es viele und wunderbare Autor/innen.
Schultz von Thun z.B. mit "Ich bin ok, Du bist ok" oder auch Paul Watzlawik (der Grand-Seigneur der Kommunikation mit seinem Buch "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" oder wenn er vom "Verzerrungwinkel der Kommunikation" schreibt oder seine so wunderbare und höchst empfehlenswerte "Geschichte mit dem Hammer" - alles im www gut findbar).
Ursachen und Gründe für Oberflächlichkeit und damit auch für ein "Drüberfahren über die/den Andere/n" oder für Schubladierung gibt es zahlreiche.
Viele (die meisten?) davon liegen in unserer Prägung in der Kindheit:
Wir wurde mit uns umgegangen?
Haben wir selbst Gehör gefunden?
Wie haben wir uns Gehör verschafft?
Welche Muster mussten wir entwickeln, um uns emotional zu schützen, wenn wir von Eltern getadelt, gestraft oder für etwas verantwortlich gemacht wurden oder wenn uns etwas übergestülpt wurde, was eigentlich Sache der Eltern gewesen wäre oder wo die selbst nicht mehr weitermussten und dann das (weils halt einfacher ist) uns als Kind übergestülpt haben bis hin zu vielem anderem.
Aber (ja, ich weiß und bin mir dessen bewusst, dass ein Satz, der danach mit "Aber" beginnt, alles Vorangesagte geradezu nichtig macht):
Wir alle sind dazu berechtigt
im Beruf und auch im Alltag auch mal Entscheidungen zu treffen (manche mehr, manche weniger),
ein Fahrzeug zu lenken, mit dem wir uns schneller, als zu Fuß gehend fortbewegen können (Fahrrad-Fahren gehört da dazu),
uns zu vermehren (Kind(er) zu zeugen, zu gebären, ins Leben zu begleiten) und - last, but noch least -
wählen zu gehen und durch unsere Wahlentscheidung die Zukunft unserer Heimatländer zu gestalten.
Wer all das darf, darf auch die Verantwortung dafür übernehmen,
sich selbst aktiv fort zu bilden (auch z.B. in Kommunikation),
sich selbst in seiner Weiter-Entwicklung zu fördern,
anderen mal als Ausgangsbasis zuzugestehen, dass andere auch intelligent sind, im Leben Erfahrungen gemacht und Wissen angeeignet zu haben und dabei (in spezifischen Themenbereichen) auch vielleicht sogar (sehr viel?) an Fähigkeiten, Fertigkeiten, Wissen und Erfahrung entwickelt/sich angeeignet haben.
Wer das Gefühl hat, dass im Leben immer wieder mal (oder sogar häufig) andere Menschen "einen selbst" nicht verstehen, darf sich fragen:
Habe ich mich klar genug ausgedrückt oder war ich gar missverständlich in meinen Aussagen oder nur "mehrdeutig"?
Wie gehe ich mich anderen Menschen um?
Wie gehe ich mit eigener Wut oder gar Aggression um?
Wie streng oder auch nachsichtig gehe ich mit mir selbst um?
-> Verlange/erwarte ich ev. von anderen Menschen etwas, das ich selbst weder anderen Menschen noch mir selbst zugestehe?
Unwissen, Unfähigkeit, Unkenntnis sind heute nur mehr faule Ausreden. Das Wissen der Welt wird heute auf unglaublich vielfältige Weise - hier als Beispiel für "Foren" oder auf YouTube oder auf Homepages - allen Menschen mit Internet-Zugang zugänglich gemacht.
Wenn ich will, sogar bis aufs Klo.
Wenn ich mich also entscheide, mein Wissen und meine Fähigkeiten/Fertigkeiten (egal, ob beruflich oder hinsichtlich Persönlichkeits-Ent-Wicklung) gewissermaßen "einzufrieren" und eben am Stand aus dem Jahre xy zu belassen, dann habe ich eine Entscheidung getroffen.
Dann bitte auch gleich abgeben:
Berechtigung zur schnelleren Fortbewegung als zügiges Gehen.
Wahlrecht.
Recht auf Fortpflanzung.
Ja, das provoziert vielleicht so manche/n. Doch die Zeit schreitet rasend schnell voran.
Ja, das überfordert viele Menschen.
Doch die Rückkehr in ein Wesen des "Sozialen Neandertalers im 3. Jahrtausend" oder "alle Anderen sind schuld und blöd" oder die Abgabe von Entscheidungen nach "oben" sind das genaue Gegenteil von "hilfreich".
So auch der Umgang hier:
BDSM, Sex und alles, was damit zu tun hat, sind dermaßen vielfältig, dass niemand das Recht hat, andere deswegen zu beurteilen und schon gar nicht zu verurteilen.
Ja, wir alle haben das Recht, etwas zu betrachten, das Geschriebene/Gesagte/Getane mit uns/auf mich bezogen zu reflektieren und darüber nach zu denken, ob das etwas für uns/mich selbst ist oder auch nicht oder unter welchen Umständen.
Ja, wir alle haben das Recht, Verständnisfragen zu stellen.
Und Ja:
Jede und Jeder hat das Recht auf Freiheit (egal, ob im Denken oder Handeln), solange die Freiheit der/des Anderen unangetastet bleibt.
Das gilt - ja, in meiner Meinung und ja, auch objektiv für alle - hier im Forum wie draußen im "real Life".
Doch ebenfalls Ja: Manchmal vergessen Menschen (mich eingeschlossen) das. Dann darf es eine Erinnerung geben, dass ich da die Freiheit eines anderen Menschen eingeschränkt habe.
Da es hier nicht darum geht, dass wichtige oder gar lebensentscheidende Entscheidungen getroffen werden, darf jede/r, wie @****urm oben angeführt hat, entspannt "durch die Hose atmen".
Vielleicht abschließend eine Übung dazu, die sich in meinem Leben bewährt hat und von Coaches für den Umgang mit Konflikten meines Wissens gerne empfohlen wird:
Wenn aufgrund von etwas im Außen (z.B. einem Posting, der Handlung oder Äußerung von jemandem in "real Life") in mir (in "uns") spürbar ist, dass da jetzt gleich eine sofortige Wut-Re-Aktion folgen wird, "einfach" mal 3mal tief durchatmen. Es hilft auch sehr, mal zu sagen "bin gleich wieder da, Moment bitte", einige Schritte (3 Meter ...) von der betreffenden Person/aus der Situation räumlich weg zu gehen und tief durch zu atmen, die Aufmerksamkeit auf sein Innerstes richten (Augen dabei ev. schließen und regelrecht nach innen zu blicken), dabei die linke Hand aufs Herz zu legen und dann wieder zur betreffenden Person/Gruppe/in die Forengruppe zurück zu kehren.
Wer's ausprobiert und etwas dranbleibt, sich darin zu üben, wird eine Veränderung in sich und im Außen wahrnehmen/erleben.
Alles Beste Euch allen!