Wenn ich mir das alles so durchlese, stimmt irgendwie alles.
Im Grunde sind sich ja auch alle einig: Empathie ist der wichtigste Schlüssel zum Genuss. Aber: Als richtiges Objekt behandelt zu werden ist eben auch geil.
Was mir auch immer auffällt ,auch hier, die Unterscheidung zwischen SM Sadist und echtem Sadisten.
Ich bin da vielleicht nicht ganz sattelfest, aber mMn wurde ja die sexuelle Zuordnung Sadismus ( und Masochismus) als Begrifflichkeit für eine sexuelle Perversität ( in Anlehnung von Leopold Sacher-Masoch und de Sade) von Freud benutzt (ob er der Begriffsschöpfer war, weiß ich nicht). Uwaf hat sich diesbezüglich bis heute einiges gewandelt, aber nach dem ICD Index ist SM immer noch eine Perversitöt. Ich denke aber, dass sich kein BDSM er mit einem „echten Sadisten“ in einen Topf werfen lassen würde. Denn, um einen alten Scherz zu bemühen, würde der ja einem Masochisten den Schmerz vorenthalten.
Zu den Begrifflichkeiten, dann wird einiges klarer: Empathie kommt von „mitschwingen“. Wenn also ein Mensch Schmerz empfindet, dann leidet der Empath mit. Ein Soziopath schwingt genau kontrör, d.h., er genießt das Leid. Beide reagieren also, aber eben komplett unterschiedlich.
Und da sind wir wieder bei der Metaebene: Wenn also ein Empath weiß, dass der leidvolle Schmerz für einen Masochisten eigentlich Genuss ist, kann er ihn zufügen. In so fern passen auch alle Beispiele hier gut dazu, wenn berichtet wird, ich kann mehr Leid zufügen, wenn ich mehr liebe etc.
Von daher wäre ein Masochist eher nicht das typische Opfer eines Soziopathen.
Über die Härte/scheinbare Rücksichtslosigkeit der Behandlung entscheidet also entweder der Prozentsatz an Soziopathie in uns oder die Mitleidensfähigkeit eines Empathen bei einem geliebten Masoobjekt. Letzteres wäre dann das, was ich mit meiner Story : „Verschmelzung im Abgrund“ hier begonnen hatte.
P.S. ich teile die Faszination für den Abgrund des Dunklen, für die Konfrontation mit den Dämonen meiner Begierden. Ich möchte die Qual meines Opfers sehen und spüren. Aber definitiv kostet mich das selbst Überwindung und Kraft. Um mich selbst und mein Opfer in einer Grenzsituation zu erleben.