Unbedingt! (Sehr schönes Thema, btw, vielen Dank!)
Das schrieb sich jetzt von Herzen leicht. Aber es gibt natürlich einige Einschränkungen und ungeschriebene Regeln, die gelten sollten, wenn ein Kennenlernen ohne Augenhöhe geschehen soll.
Und das sind für mich zum Beispiel folgende:
1. Halte Maß. Jeder überzogene, unangemessene Machtanspruch wirkt lächerlich und geht nach hinten los.
2. Erkenne Grenzen an. Einen fremden Menschen "von oben herab" zu behandeln erfordert Fingerspitzengefühl und auch ein Bewusstsein darüber, dass es Grenzen gibt, von denen Du (noch) nichts weißt.
3. Sei empathisch und gehe kein Risiko ein.
Letztlich ist es die Kunst so weit zu gehen, dass das Gegenüber (bei aller Irritation) immer noch mehr will und sich nicht überfordert fühlt. Eine Verweigerung des devoten Parts bedeutet im frühen Stadium vermutlich immer, dass Du ein Trampel warst.
4. Ein Kennenlernen im Machtgefälle bedeutet keineswegs den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen. Ein dominanter Mann, der diese Situation ausnutzt um rasch Intimität einzufordern, hätte bei mir damals verloren gehabt. Aber gerade der Umstand, dass ich ihm Folgsamkeit signalisiere und diesen Vertrauensvorschuss gewähre, macht es so spannend und zugleich zur Bewährungsprobe auch für die/den Aktive/n. Der Wohlfühlabstand/die Sicherheitsgrenze muss gewahrt bleiben, damit beide sicher agieren können.
Voraussetzung für ein Gelingen ist natürlich eine zuvor eindeutig festgestellte Sympathie.
Und dann kann ein Kennenlernen mit Machtgefälle so unglaublich romantisch und einzigartig sein, wie es ein Kennenlernen auf Augenhöhe nicht sein könnte. Finde ich.
So aufregend, spannend, adrenalinhaltig, nah, aufreizend, verunsichernd, schmeichelnd, intensiv!
Ich habe meine große Liebe so kennen gelernt und es war einfach stimmig.
Und auch jetzt brauche ich keine Augenhöhe um einen Mann kennen zu lernen.
Im Gegenteil. Von mir aus kann ich in der ersten Minute Regie übernehmen und ihn ganz in Ruhe folgen lassen.